Schwarzer Fleck im Gehirn: Ursachen, Gefahren und Behandlungsmöglichkeiten

Ein schwarzer Fleck im Gehirn kann verschiedene Ursachen haben und unterschiedliche Auswirkungen auf die Gesundheit haben. Es ist wichtig, die möglichen Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten zu kennen, um im Falle eines solchen Befundes adäquat reagieren zu können.

Ursachen eines schwarzen Flecks im Gehirn

Ein schwarzer Fleck im Gehirn, der in bildgebenden Verfahren wie der Magnetresonanztomographie (MRT) sichtbar wird, kann verschiedene Ursachen haben. Einige mögliche Ursachen sind:

  • Bluterguss (Hämatom): Nach einem Unfall, Sturz oder Schlag auf den Kopf kann sich im Gehirn ein Bluterguss bilden. Ärzte sprechen dabei von einem Subduralhämatom, wenn im Kopf eine Vene im sogenannten Subduralraum zwischen der harten Hirnhaut und der Spinngewebshaut einreißt. Die Symptome eines Subduralhämatoms können direkt nach der Verletzung auftreten, meist Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schläfrigkeit und unterschiedlich geweitete Pupillen. Nicht selten haben Betroffene den Sturz oder Stoß, der zur Hirnblutung führte, längst vergessen, wenn sie Wochen später Symptome entwickeln.

  • Hirntumor: Ein Hirntumor kann gutartig oder bösartig sein. Gutartige Tumoren (WHO-Grad 1 oder 2) verursachen oft erst nach Monaten Symptome, während bösartige Tumoren (WHO-Grad 3 oder 4) schon nach wenigen Wochen bis Tagen Anzeichen entwickeln können. Hirntumoren nehmen Platz im Schädel ein und verdrängen oder zerstören umliegendes Hirngewebe, was zu neurologischen Ausfällen und Symptomen führt.

  • Multiple Sklerose (MS): Im Zuge der Multiplen Sklerose kommt es zu Entzündungen im zentralen Nervensystem, sogenannten Läsionen. Mithilfe einer speziellen MRT-Aufnahmetechnik, der sogenannten T1-Gewichtung, lassen sich Wasseransammlungen im Gehirn dunkel abbilden. Manche Entzündungsherde erscheinen jedoch mittig schwarz und außen hell umrandet. Sie werden als Black Holes bezeichnet. Die Schwarzfärbung im Rahmen dieser speziellen MRT-Technik deutet darauf hin, dass sich in der Mitte eines solchen Entzündungsherdes Liquor angesammelt hat.

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  • COVID-19: Die Hirnschäden, zu denen es bei Patienten mit COVID-19 kommen kann, betreffen offenbar die kleineren Blutgefäße. Dort kommt es sowohl zu punktuellen Blutungen als auch zu lokalen Entzündungsreaktionen.

  • Hirnmetastasen: Hirnmetastasen entstehen nicht aus Gewebe im Gehirn, sondern stammen von einem Tumor außerhalb des Gehirns, zum Beispiel in der Lunge oder Brust.

Symptome eines schwarzen Flecks im Gehirn

Die Symptome eines schwarzen Flecks im Gehirn hängen von der Ursache, Größe und Lage des Flecks ab. Einige mögliche Symptome sind:

  • Kopfschmerzen: Neu auftretende Kopfschmerzen, die über einige Tage oder Wochen immer heftiger werden und im Liegen zunehmen, können ein Anzeichen für einen Hirntumor sein.
  • Übelkeit und Erbrechen: Diese Beschwerden sind oft die Folge des erhöhten Hirndrucks.
  • Sehstörungen: Ein Hirntumor kann Sehstörungen verursachen, indem er die Netzhaut im Auge beeinträchtigt oder die Sehbahn zum Sehzentrum im Hinterkopf stört. Betroffene nehmen möglicherweise einen schwarzen Fleck im Gesichtsfeld wahr oder sehen Bilder doppelt.
  • Neurologische Ausfälle: Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühle, Sprachstörungen, Zuckungen, Schluckstörungen, veränderte Geschmackswahrnehmung, Schwindel, Schwerhörigkeit oder Ohrenpfeifen (Tinnitus) können auf einen Hirntumor hindeuten.
  • Krampfanfall: Ein neu auftretender epileptischer Krampfanfall kann ein Hirntumor-Symptom sein.
  • Hormonelle Störungen: Ein Tumor der Hypophyse kann hormonelle Störungen verursachen, die den Schlaf-Wach-Rhythmus, das Körperwachstum oder die Sexualität betreffen.
  • Beeinträchtigung des Gedächtnisses: Hirntumor-Erkrankte können in ihrer Aufmerksamkeit beeinträchtigt sein und sich bestimmte Dinge schlechter merken.
  • Veränderungen der psychischen Gesundheit: Depression, Teilnahmslosigkeit (Apathie) und Angst können auf einen Hirntumor zurückzuführen sein.
  • Persönlichkeitsveränderungen: Betroffene sind möglicherweise leichter reizbar oder weniger konzentriert und leichter abgelenkt.

Diagnose eines schwarzen Flecks im Gehirn

Bei Verdacht auf einen schwarzen Fleck im Gehirn sind verschiedene Diagnoseverfahren wichtig:

  • Magnetresonanztomographie (MRT): Die MRT ist ein bildgebendes Verfahren, das detaillierte Bilder von Hirnstrukturen und Gefäßen im Kopfbereich liefert. Sie wird häufig eingesetzt, um Hirnblutungen und Anomalien in den Blutgefäßen zu diagnostizieren. Eine spezielle MRT-Aufnahmetechnik, die sogenannte T1-Gewichtung, kann Wasseransammlungen im Gehirn dunkel abbilden und Entzündungsherde (Black Holes) bei Multipler Sklerose sichtbar machen.
  • Computertomografie (CT): Die CT ist ein weiteres bildgebendes Verfahren, das zur Diagnose von Hirntumoren eingesetzt werden kann.
  • Neurologische Untersuchung: Eine neurologische Untersuchung kann helfen, neurologische Ausfälle und andere Symptome zu identifizieren, die auf einen schwarzen Fleck im Gehirn hindeuten könnten.

Behandlung eines schwarzen Flecks im Gehirn

Die Behandlung eines schwarzen Flecks im Gehirn hängt von der Ursache, Größe und Lage des Flecks ab. Einige mögliche Behandlungen sind:

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  • Operation: Ein chirurgischer Eingriff kann erforderlich sein, um einen Bluterguss (Hämatom) zu entfernen oder einen Hirntumor zu entfernen oder zu verkleinern.
  • Strahlentherapie: Die Strahlentherapie kann eingesetzt werden, um Krebszellen bei Hirntumoren zu zerstören.
  • Chemotherapie: Die Chemotherapie kann bei Hirntumoren als ergänzende Maßnahme eingesetzt werden, um den Tumor zu verkleinern oder die nach anderen Behandlungen verbliebenen Krebszellen abzutöten.
  • Medikamente: Medikamente wie Kortikosteroide können eingesetzt werden, um die Schwellung im Gehirn zu reduzieren, die durch einen Hirntumor oder andere Ursachen verursacht wird. Antiepileptika können eingesetzt werden, um Krampfanfälle zu kontrollieren.
  • Anpassung der bisherigen Krebsbehandlung: Bei Hirnmetastasen kann die bisherige Krebsbehandlung angepasst werden, um das Wachstum der Metastasen zu stoppen oder zu verlangsamen. Mögliche Behandlungen sind Chemotherapie, Antihormontherapie, zielgerichtete Medikamente und Immuntherapie.

Was tun bei einem schwarzen Fleck im Auge?

Es ist wichtig zu beachten, dass ein schwarzer Fleck, der im Auge wahrgenommen wird, nicht unbedingt mit einem Problem im Gehirn zusammenhängt. In den meisten Fällen handelt es sich um eine harmlose Erscheinung, die durch Trübungen des Glaskörpers verursacht wird. Wenn der schwarze Fleck jedoch plötzlich auftritt, von anderen Symptomen begleitet wird oder das Sichtfeld einschränkt, sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, um eine Netzhautablösung auszuschließen.

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