Sylvester Stallone: Gesichtslähmung, Karriere und mehr

Sylvester Stallone, der als "Rambo" und "Rocky" bekannt ist, ist eine Ikone des Actionfilms. Aber hinter der Fassade des muskelbepackten Draufgängers verbirgt sich ein Mann mit überraschenden Facetten. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen seiner Gesichtslähmung, seinen Werdegang und seine vielseitigen Talente.

Kindheit und Gesichtslähmung

Sylvester Stallone wurde am 6. Juli 1946 in New York als Sohn italienischer Einwanderer geboren. Seine Geburt verlief nicht ohne Komplikationen: Eine Zangengeburt führte zu einer Verletzung eines Gesichtsnervs, was eine partielle Gesichtslähmung zur Folge hatte. Diese Lähmung beeinträchtigte seine Gesichtsmuskulatur, was zu einem leicht schiefen Mund, herabhängenden Augenlidern und einer undeutlichen Aussprache führte. Stallone selbst beschreibt es so: "Ich bin mit diesem schiefen Mund zur Welt gekommen."

Diese körperliche Besonderheit wurde in seiner Kindheit oft zum Ziel von Hänseleien. Stallone wuchs in verschiedenen Pflegefamilien auf und hatte mit Schwierigkeiten in der Schule zu kämpfen. Er wurde aufgrund von Schlägereien und Vandalismus mehrfach von der Schule verwiesen und landete schließlich auf einer Schule für schwer erziehbare Jugendliche. Trotz dieser Herausforderungen entdeckte er früh seine Faszination für Sport und Theater.

Vom Problemkind zum Actionstar

Trotz seiner Gesichtslähmung und der anfänglichen Widrigkeiten verfolgte Stallone seinen Traum, Schauspieler zu werden. Er nahm Schauspielunterricht an der Universität von Miami, verließ diese jedoch ohne Abschluss, um in New York sein Glück zu versuchen. Die ersten Jahre in New York waren von Armut und Ablehnung geprägt. Er spielte in kleineren Theaterrollen, doch der ersehnte Erfolg im Film blieb aus. Um finanziell zu überleben, nahm Stallone 1970 eine Rolle in dem Softpornofilm "Randy - Die Sexabenteuer des Sylvester Stallone" an. "Ich habe gehungert, als ich diesen Film machte", erklärte er später.

Inspiriert durch den Boxkampf zwischen Muhammad Ali und Chuck Wepner im Jahr 1975 schrieb Stallone das Drehbuch zu "Rocky". Er bestand darauf, selbst die Hauptrolle zu spielen, obwohl er zu diesem Zeitpunkt noch relativ unbekannt war. Nach anfänglichem Zögern willigten die Produzenten ein, und "Rocky" wurde 1976 zu einem Sensationserfolg.

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"Rocky" und der Durchbruch

"Rocky" erzählt die Geschichte des Underdogs Rocky Balboa, eines einfachen Boxers aus Philadelphia, der die Chance erhält, gegen den Schwergewichtsweltmeister Apollo Creed zu kämpfen. Der Film wurde zu einem Kassenschlager und gewann drei Oscars, darunter als bester Film. Stallone selbst wurde für seine Leistung als Hauptdarsteller und für das Drehbuch nominiert.

Der Erfolg von "Rocky" katapultierte Stallone über Nacht zum Weltstar. Seine Gesichtslähmung, die ihn in seiner Jugend noch belastet hatte, wurde nun zu seinem Markenzeichen. Er verkörperte den Typus des wortkargen, aber kraftvollen Helden, der sich trotz aller Widrigkeiten durchsetzt.

"Rambo" und die Action-Ikone

In den 1980er Jahren festigte Stallone seinen Status als Action-Ikone mit der "Rambo"-Reihe. In "Rambo" (1982) spielte er einen Vietnamveteranen, der in der Gesellschaft nicht mehr Fuß fassen kann. Der Film war ein großer Erfolg und zog mehrere Fortsetzungen nach sich.

Stallone wurde zu einem der bestbezahlten Schauspieler Hollywoods und war auf stets einsilbige, unterdrückte Heldenrollen gebucht. Kritiker bemängelten jedoch oft die mangelnde schauspielerische Tiefe seiner Rollen.

Versuch eines Imagewechsels

In den 1990er Jahren versuchte Stallone, sein Image als reiner Actionheld abzustreifen. Er spielte in Komödien wie "Oscar - Vom Regen in die Traufe" (1991) und "Stopp! Oder meine Mami schießt" (1992), die jedoch nicht den erhofften Erfolg brachten. Mit dem Thriller "Cop Land" (1997) gelang ihm ein kurzes Comeback als Charakterdarsteller.

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Comeback und späte Erfolge

Nach einer Phase des Niedergangs feierte Stallone in den 2000er Jahren ein viel beachtetes Comeback mit "Rocky Balboa" (2006) und "John Rambo" (2008). Er kehrte zu seinen Wurzeln zurück und inszenierte seine bekannten Figuren in einem neuen Kontext.

Auch in späteren Jahren blieb Stallone aktiv im Filmgeschäft. Er wirkte in der "The Expendables"-Reihe mit und übernahm 2015 in "Creed - Rocky’s Legacy" eine Nebenrolle als Trainer des Sohnes von Apollo Creed, für die er mit einem Golden Globe ausgezeichnet wurde.

Jenseits der Leinwand

Neben seiner Schauspielkarriere ist Stallone auch als Maler tätig. Seine Werke wurden in Galerien und Museen auf der ganzen Welt ausgestellt, darunter im Russischen Museum in Sankt Petersburg. Sein geschätzter IQ von 141 deutet auf eine hohe Intelligenz hin, die über seine Rollen als Actionheld hinausgeht. Er ist ein Bewunderer von William Shakespeare und kann dessen Werke frei zitieren.

Stallone engagiert sich auch für wohltätige Zwecke. Er setzt sich für Kinderrechte, Armutsbekämpfung, Menschenrechte und die Bekämpfung von Menschenhandel ein. Seit der Diagnose Autismus bei seinem Sohn Seargeoh engagiert er sich zudem in TV-Spots für die Forschung zur Behandlung der Entwicklungsstörung.

Privatleben

Stallone war dreimal verheiratet. Aus seinen Ehen stammen fünf Kinder. Er musste den tragischen Verlust seines Sohnes Sage im Jahr 2012 hinnehmen.

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