Tom Gerhardt, bekannt für seine Rollen als Hausmeister Krause und Tommy, zeigt sich in der Fußballkomödie "Volltreffer" von einer ungewohnt ernsten Seite. Er spielt einen an Demenz erkrankten Schwiegervater. Das Interview beleuchtet Gerhardts Sicht auf diese Rolle, seine Beziehung zu Axel Stein und seine Gedanken über das Älterwerden.
"Volltreffer": Eine Komödie mit ernstem Unterton
In "Volltreffer" verkörpert Tom Gerhardt den dementen Schwiegervater von Axel Steins Charakter. Gerhardt selbst sieht in dieser Rolle eine überraschende Wendung: "Ausgerechnet durch mich bekommt diese Komödie eine ernsthafte Note. Ist das nicht ein echt inspirierender Gedanke? Ich - und ernst!"
Die Auseinandersetzung mit der Krankheit Demenz war für Gerhardt nicht schwierig, da er sich aufgrund seiner Gewohnheit als "Nachtmensch" ohnehin oft in einem ähnlichen "Geisteszustand" befinde, wenn er morgens früh zum Set musste. Er räumt jedoch ein, dass diese Rolle ihn möglicherweise für immer auf den Typus des älteren Charakters festlegen könnte.
Wiedersehen mit Axel Stein
Ein besonderes Highlight für viele Fans ist das Wiedersehen von Tom Gerhardt und Axel Stein, die bereits in "Hausmeister Krause" ein erfolgreiches Duo bildeten. Gerhardt äußert sich begeistert über Stein: "Ich mag den sooo gerne. Ein hoch talentierter Vollblutschauspieler." Er lobt Steins Bodenständigkeit, Zuverlässigkeit und seinen Humor. Aktuell denken die beiden sogar über ein Comeback von "Hausmeister Krause" als Theaterstück nach, da die Fans sich diesbezüglich flehentlich an sie wenden.
Axel Stein selbst erinnert sich an seine Zeit bei „Hausmeister Krause“: „Eigentlich alles. Ich bin damals so reingerutscht und dank der Constantin-Film und Bernd Eichinger direkt auch im Kino gelandet. Hausmeister Krause hat das Fundament für meine Karriere gelegt. Dafür bin ich heute noch dankbar.“
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Gerhardts Blick auf das Älterwerden
Im Interview spricht Tom Gerhardt offen über das Älterwerden und seine eigene Vergänglichkeit. Er erzählt von seiner Oma, die bis ins hohe Alter von 90 Jahren aktiv war und ihm ein Vorbild ist. Gerhardts positive Einstellung zum Älterwerden spiegelt sich auch in seiner Meinung zum Thema Schönheitswahn wider. Er kritisiert Schönheitsoperationen bei Männern als "völlig bescheuert".
Humor als Überlebensstrategie
Trotz seiner ernsten Rolle in "Volltreffer" bleibt Tom Gerhardt seinem Ruf als Komiker treu. Er sieht Humor als eine Art Überlebensstrategie: "Die Dummheit stirbt zuletzt!" Dabei betont er, dass er auch andere Seiten hat und sich für Literatur und Philosophie interessiert. Er verdiene aber sein Geld mit "durchgeknalltem Wahnsinn".
Fußballleidenschaft und Rivalitäten
Auch wenn es im Interview primär um "Volltreffer" und seine Rolle geht, wird Gerhardts Bezug zum Fußball gestreift. Im Film geht es um die Rivalität zwischen dem BVB und dem FC Bayern. Gerhardt gibt sich diesbezüglich diplomatisch: "Das ist ja eher Folklore, genauso wie die Rivalität zwischen Dortmund und Schalke. Das gehört dazu und solange es nicht in wirkliche Aggression ausartet, ist ja alles ok."
Axel Stein, sein Kollege aus "Volltreffer", ist da etwas engagierter: "Also ich bin jetzt kein Hooligan (lacht), aber ein ziemlich engagierter 1.-FC-Köln-Fan. Fußball macht mir Spaß, ohne dass ich ihn zu ernst nehme. Insofern sehe ich mich auf der Skala bei einer soliden sechs."
Fazit
Tom Gerhardt zeigt mit seiner Rolle in "Volltreffer", dass er mehr als nur der lustige Hausmeister Krause sein kann. Er beweist schauspielerische Vielseitigkeit und gibt Einblicke in seine persönlichen Gedanken über Familie, Alter und Humor. Das Wiedersehen mit Axel Stein dürfte viele Fans der Kultserie freuen und die Frage nach einem möglichen Comeback aufkommen lassen.
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