Ulrich Klose: RTL-Reporter, Journalist und sein Leben mit Parkinson und Schlaganfall

Ulrich Klose ist ein bekannter deutscher Journalist und Reporter, der vor allem durch seine Arbeit bei RTL und ARD bekannt ist. Im Laufe seiner Karriere hat er sich einen Namen gemacht, indem er über einige der bedeutendsten Ereignisse der Welt berichtet hat. Seine Beiträge sind stets gut recherchiert und professionell präsentiert.

Frühe Karriere und Erfolge

Ulrich Klose wurde 1953 geboren und begann seine Karriere als Journalist in den 1970er Jahren. Er arbeitete zunächst für verschiedene Zeitungen und später für das Fernsehen. Seine Berichte für RTL brachten ihm breite Anerkennung, insbesondere durch seine eindringliche Berichterstattung über Ereignisse wie den 11. September 2001 oder den Irakkrieg. Seit 1988 berichtete er live von Krisen, Kriegen und Katastrophen auf dem ganzen Globus. Bei beiden Golf-Kriegen und auch bei den blutigen Kämpfen in Bosnien und in Ruanda war Ulrich Klose als RTL-Chefreporter mit Kamera und Mikrofon dabei.

Gesundheitliche Herausforderungen: Parkinson und Schlaganfall

In den letzten Jahren sah sich Ulrich Klose mit erheblichen gesundheitlichen Herausforderungen konfrontiert. Im Jahr 2021 gelangte sein Kampf gegen die Parkinson-Krankheit in die öffentliche Aufmerksamkeit. Parkinson ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die in erster Linie die Bewegung beeinträchtigt. Sie äußert sich durch Symptome wie Zittern, Steifheit und langsame Bewegungen. Die Parkinson-Krankheit betrifft allein in Deutschland über 300.000 Menschen und ist durch einen allmählichen Verlust von Nervenzellen im Gehirn gekennzeichnet.

Neben Parkinson gab es auch Spekulationen über einen möglichen Schlaganfall. Am 27. April 2021 machte Ulrich Klose Schlagzeilen, als die Nachricht von seinem Schlaganfall die Welt des Journalismus erschütterte. Ein Schlaganfall tritt auf, wenn die Blutversorgung zum Gehirn unterbrochen wird, entweder aufgrund eines verstopften oder geplatzten Blutgefäßes. Es kann zu verschiedenen Symptomen führen, darunter Lähmungen, Sprach- und Koordinationsprobleme. Bedenken hinsichtlich seines Gesundheitszustands traten jedoch erstmals vor über 20 Jahren auf, als subtile Veränderungen in seiner Körperhaltung und seinem Gesichtsausdruck bemerkt wurden. Spekulationen über einen Schlaganfall bei Klose kamen Ende 2019 auf, als auffiel, dass er anfing, anders zu sprechen und sich sein Gesichtsausdruck verändert hatte. Außerdem schien seine körperliche Beweglichkeit beeinträchtigt zu sein, und er wirkte gebrechlich und unsicher auf den Beinen.

Umgang mit Parkinson

Als Ulrich Klose seine Diagnose erhielt, stand er vor der schwierigen Entscheidung, ob er diese öffentlich machen oder privat halten sollte. Nach reiflicher Überlegung entschied er sich dafür, offen mit seiner Erkrankung umzugehen. Die Auswirkungen von Parkinson auf das tägliche Leben können erheblich sein. Für Ulrich Klose bedeutete dies, dass er seine Arbeitsweise anpassen und lernen musste, mit den körperlichen Einschränkungen der Krankheit umzugehen. Ulrich Klose betont oft, wie wichtig seine Familie und Freunde in dieser schwierigen Zeit waren. Sie boten ihm nicht nur emotionale Unterstützung, sondern halfen ihm auch, seinen Alltag zu bewältigen.

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Die Diagnose Parkinson bedeutete für Ulrich Klose, dass er seine Karriere neu überdenken musste. Er konnte nicht mehr so häufig reisen wie früher und musste sich darauf konzentrieren, mehr in Deutschland zu arbeiten. Dies bedeutete jedoch nicht das Ende seiner Karriere. Stattdessen passte er sich an und fand neue Wege, seine journalistische Leidenschaft auszudrücken. Ulrich Klose ist weiterhin journalistisch tätig und tritt regelmäßig bei RTL und n-tv auf. Dabei zeigt er seine Belastbarkeit und Hingabe an sein Handwerk trotz gesundheitlicher Probleme.

Kloses Vermächtnis und Einfluss

Die Offenheit, mit der Ulrich Klose über seine Krankheit spricht, hat ihn zu einem Vorbild für viele Menschen gemacht. Sein Kampf gegen Parkinson zeigt, dass es möglich ist, trotz einer schweren Krankheit ein erfülltes Leben zu führen und seine Träume zu verfolgen. Obwohl Ulrich Klose sich aufgrund seiner Krankheit zurückziehen musste, bleibt sein Vermächtnis als Journalist und Mensch bestehen. Seine Arbeit hat viele inspiriert, und sein offener Umgang mit Parkinson hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für diese Krankheit zu schärfen.

Ulrich Klose ist mehr als nur ein Journalist; er ist ein Beispiel für Mut und Entschlossenheit. Sein Kampf gegen Parkinson hat gezeigt, dass eine Diagnose nicht das Ende sein muss, sondern ein neuer Anfang sein kann. Indem er seine Geschichte teilt, hat er unzählige Menschen inspiriert und ihnen Hoffnung gegeben.

Anekdoten und persönliche Einblicke

Ulrich Klose hat im Laufe seiner Karriere viele bemerkenswerte Erlebnisse gehabt. Hier sind einige Anekdoten, die einen Einblick in sein Leben und seine Arbeit geben:

  • Abschied vom Bildschirm: Wieder ging beim Privatsender eine Ära zu ende. Nach News-Anchorman Peter Kloeppel (RTL aktuell) und Sportmoderatorin Ulrike von der Groeben verabschiedete sich mit Ulrich Klose (68) das wohl markanteste Reporter-Gesicht des Senders vom Bildschirm. Seinen letzten Bericht machte er ausgerechnet über seinen Heimatverein Arminia Bielefeld, neben Borussia Dortmund sein zweiter Herzens-Klub.
  • Begegnung mit Jassir Arafat: „Ich hatte monatelang auf ein Interview mit Palästinenser-Führer Jassir Arafat gewartet, der in seiner Residenz Mukata in Ramallah von den Israelis eingekesselt war und ohne Strom und Wasser dar stand. Eines nachts um 3 Uhr bekam ich einen Anruf. Arafat wolle mir ein Interview geben, ich müsse aber sofort kommen. Mein Kameramann und ich sind sofort aufgebrochen. Wir wurden von Jassir Arafat und seinem Pressereferenten empfangen. Arafat drückte mir freundlich die Hand und verschwand im Nebenzimmer. Der Pressereferent fragte mich, welche Fragen ich denn stellen wolle. Ich sagte: ‚Alles ganz easy, zum Beispiel würde ich ihn fragen, wie lange er denn noch als Geisel Israels durchhalten könne, ohne Strom, ohne Wasser. Der sagte der Pressereferent: ‚Jassir Arafat war nie eine Geisel Israels und wird auch nie eine Geisel Israels sein."
  • Überraschung durch Usain Bolt: „Bei den Olympischen Spielen in London 2012 stand plötzlich Wunder-Sprinter Usain Bolt vor mir. Er war vom Münchener Sportarzt Dr. Wilhelm Müller-Wohlfahrt für Olympia wieder fit gemacht worden. Spontan fragte ich ihn, was er denn von Dr. Müller-Wohlfahrt halten würde. Er antwortete auch brav: ‘A very great doctor!’ Ich war so überrascht, dass diese lebende Legende plötzlich vor mir stand, dass ich alle Fragen, die ich ihm eigentlich stellen wollten, von jetzt auf gleich vergessen habe. Das ist mir zum Glück ganz selten passiert. Ein paar Tage später habe ich ihn dann nochmal vor mein Mikrofon bekommen."
  • Schmuggel ins Kriegsgebiet: „Mein Kameramann und ich waren während des Bosnien-Krieges in Zagreb und wollten von da aus unbedingt in die bosnische Hautstadt Sarajevo. Wir brauchten einen Mietwagen. Aber wir konnten dem Autoverleiher nicht sagen, dass wir ins Kriegsgebiet wollten. Der hätte uns einen Vogel gezeigt. Also erzählten wir ihm, wir wollten eine Rundfahrt durch Österreich und Slowenien machen. Der Trick klappte, und wir fuhren mit einem gemieteten, blauen Kastenwagen nach Sarajevo. Als wir nach Wochen wieder nach Zagreb zurückkamen, fragte uns der Autoverleiher, wie denn unser Österreich-Trip gewesen sei. Als ich so herumdruckste, fiel er mir ins Wort und sagte grinsend: ‚Reden Sie keinen Unsinn! Sie sind der Reporter Ulrich Klose. Ich habe Sie jeden Abend über Satelliten-Fernsehen bei RTL gesehen."
  • Hilfe für einen Freund: „Bundesliga-Trainer Aleksandar Ristic hat mich während des Balkan-Krieges gebeten, ich sollte doch einmal nach seinen Vater schauen. Der wohnte in Sarajevo und sein Sohn Aleksandar hatte lange nichts von ihm gehört und machte sich große Sorgen. Ich habe dann das Haus gefunden und an die Tür geklopft. Der alte Mann öffnete die Tür einen Spalt weit und ich zeigte ihm ein Foto seines Sohnes. Vater Ristic litt sehr unter den Kriegswirren. Als ich Aleksandar dann die gute Nachricht mitteilte, hatte er Tränen in den Augen."
  • Begegnung mit dem WDR im Irak: „Wir lagen im Irak in einer Stellung, hatten kaum noch Proviant und Wasser. Da habe ich an den Knöpfen meines Welt-Empfängers gedreht und plötzlich hörte ich die vertraute Stimme meines Freundes Manni Breuckmann, damals Sportreporter beim WDR. Er kommentierte da ausgerechnet ein Bundesliga-Spiel meines Heimat-Klubs Arminia Bielefeld."
  • Spott von Stefan Raab: „Ich war in Rom um über den schwer kranken Papst Johannes-Paul II, der im Sterben lag, zu berichten. Bei der geplanten Live-Schalte hatte ich mit dem Ohrhörer eine ganz schlechte Verbindung zum Sender. Ich hörte nur einzelne Wortfetzen. Ich wartete darauf, dass die Leitung neu aufgebaut wurde. Um die Zeit zu überbrücken, habe ich Trockenübungen gemacht. Was ich nicht ahnte, das wirre Zeug, das ich geredet habe, ging live über den Sender. Eine Woche lang hat mich Stefan Raab in seiner Sendung „TV total“ damit veräppelt. Anfangs habe ich mich total darüber geärgert."
  • Telefonate mit dem Mannschaftsarzt von Bielefeld: „Ich bin mit Günter Neundorf befreundet, dem ehemaligen Mannschaftsarzt von Armenia Bielefeld. Der saß bei den Spielen immer auf der Auswechselbank. Wenn ich dann irgendwo in einem Krisengebiet im Einsatz war, habe ich ihn samstagsnachmittags mit dem Satellitentelefon angerufen und er hat mich dann aus erster Hand vom Spielfeldrand über das Geschehen auf dem Rasen informiert."

Benefizregatta Rudern gegen Krebs

Ulrich Klose engagiert sich auch für wohltätige Zwecke. Ein Beispiel dafür ist seine Teilnahme an der Benefizregatta Rudern gegen Krebs auf der Hamburger Außenalster. Bei dieser Veranstaltung ruderten 96 Teams im Doppel-Vierer, um Spenden für die Stiftung Leben mit Krebs zu sammeln. Die Stiftung Leben mit Krebs richtet seit 20 Jahren Regatten in Deutschland aus. Die Benefizregatta Rudern gegen Krebs hatte wieder zahlreiche Ruder:innen angezogen, die in 96 Teams an den Start gingen. Dabei war es nicht von Belang, ob Erfahrung im Rudern vorlag - die verschiedenen Klassen der „Einsteiger“, „Könner“ und „Meister“ garantierten, dass man sich im Wettkampf mit Gleichgesinnten messen konnte.

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Netzwerk preCDD für präklinische Wirkstoffentwicklung

Ulrich Klose unterstützt auch die Forschung im Bereich der Krebsmedizin. Er engagiert sich im Netzwerk preCDD (preclinical cancer drug development platform), einem Netzwerk dreier durch die Deutsche Krebshilfe geförderter Konsortien für die universitäre Medikamentenentwicklung. Alle beteiligten Forscher:innen kamen am 3. und 4. Juli erstmals für einen persönlichen Austausch in Hamburg zusammen.

UCC Hamburg Research Retreat 2025

Ulrich Klose nimmt auch am UCC Hamburg Research Retreat teil, einer Veranstaltung, bei der Forschende des Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) zusammenkommen, um interdisziplinäre Impulse und aktuelle Forschungsergebnisse auszutauschen. Am 11. und 12. Juli trafen sich rund 150 Forschende zum Research Retreat des Universitären Cancer Center Hamburg (UCC Hamburg) im Ian K. Karan‑ Hörsaal am Campus Lehre des UKE, um interdisziplinäre Impulse und aktuelle Forschungsergebnisse auszutauschen.

Wilhelm-Warner-Preis 2024

Ulrich Klose unterstützt auch die Verleihung des Wilhelm-Warner-Preises, einer besonderen Auszeichnung von zwei herausragenden Wissenschaftlern der Krebsmedizin in den Themenbereichen gastrointestinale Tumoren und Zellbiologie. Am 13.06.2025 wurden im Fritz-Schumacher-Hörsaal des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) erstmals gleich zwei herausragende Persönlichkeiten der deutschen Krebsforschung mit dem Wilhelm-Warner-Preis 2024 geehrt: Prof. Dr. med. Florian Lordick, Direktor der Klinik für Onkologie am Universitätsklinikum Leipzig sowie Leiter de…

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