Ulrich Klose: Ein RTL-Journalist zwischen Krisengebieten und Parkinson-Diagnose

Ulrich Klose ist ein bekannter Journalist und Reporter, der vor allem für seine langjährige Arbeit beim Fernsehsender RTL bekannt ist. Seine Karriere ist geprägt von der Berichterstattung über bedeutende globale Ereignisse, von Krisen- und Kriegsgebieten bis hin zu Sportveranstaltungen und Lifestyle-Themen. In den letzten Jahren sah sich Klose jedoch einer persönlichen Herausforderung gegenüber: der Diagnose Parkinson-Krankheit. Dieser Artikel beleuchtet das Leben und die Karriere von Ulrich Klose, seine journalistische Arbeit und seinen Umgang mit der Parkinson-Erkrankung.

Eine Karriere im Rampenlicht von RTL

Ulrich Klose wurde 1953 in Bielefeld geboren und begann seine journalistische Laufbahn in den 1970er Jahren. Nach Stationen bei verschiedenen Zeitungen wechselte er zum Fernsehen und wurde zu einem der prägenden Gesichter von RTL. Seit 1988 berichtete er live von Krisen, Kriegen und Katastrophen auf der ganzen Welt.

Klose war als Korrespondent in Israel tätig und berichtete über brisante politische Themen. Seine Berichterstattung zeichnete sich stets durch Sachlichkeit, Kompetenz und die Fähigkeit aus, Fakten, Emotionen und Stimmungen zu vermitteln. Er berichtete über Ereignisse wie den 11. September 2001 und den Irakkrieg.

Neben seiner Arbeit in Krisengebieten bewies Klose auch sein Gespür für Lifestyle- und Gesellschaftsthemen. Er glänzte mit launigen Live-Schalten und schaffte es sogar, sich Queen Elizabeth auf einen Meter zu nähern. Auch große Sportveranstaltungen gehörten zu seinem Repertoire.

Klose selbst sieht sich nicht als Held, obwohl er in seinem Beruf immer wieder gefährliche Situationen überstehen musste. Als Perfektionist bereitete er sich auf seine Einsätze akribisch vor, um das Risiko zu minimieren. "Ich überlasse da nichts dem Zufall. Ich informiere intensiv über das Einsatzgebiet. Die Ausrüstung muss top sein. Ich vertraue mich nur einem Kameramann an, auf den ich mich 1.000prozentig verlassen kann."

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Parkinson-Diagnose: Eine persönliche Herausforderung

Die Parkinson-Krankheit ist eine fortschreitende neurologische Erkrankung, die das zentrale Nervensystem betrifft. Sie äußert sich durch Symptome wie Zittern, Steifheit und verlangsamte Bewegungen. Als Ulrich Klose mit dieser Diagnose konfrontiert wurde, stand er vor der Entscheidung, ob er sie öffentlich machen oder privat halten sollte. Nach reiflicher Überlegung entschied er sich für Offenheit.

Die Auswirkungen von Parkinson auf das tägliche Leben können erheblich sein. Für Klose bedeutete dies, seinen Arbeitsstil anzupassen und zu lernen, mit den körperlichen Einschränkungen der Krankheit umzugehen. Er konnte nicht mehr so ​​häufig reisen und musste sich mehr auf die Arbeit innerhalb Deutschlands konzentrieren.

Klose betonte oft, wie wichtig seine Familie und Freunde in dieser schwierigen Zeit waren. Sie boten ihm nicht nur emotionale Unterstützung, sondern halfen ihm auch, seinen Alltag zu bewältigen.

Anpassung und neue Wege

Die Diagnose Parkinson bedeutete für Ulrich Klose, dass er seine Karriere neu überdenken musste. Er konnte nicht mehr so ​​häufig reisen wie früher und musste sich darauf konzentrieren, mehr in Deutschland zu arbeiten. Dies bedeutete jedoch nicht das Ende seiner Karriere. Stattdessen passte er sich an und fand neue Wege, seine journalistische Leidenschaft auszudrücken.

Trotz der Einschränkungen, die die Krankheit mit sich bringt, blieb Kloses Entschlossenheit unerschütterlich. Er konzentrierte sich auf Themen, die ihn persönlich berührten, und schärfte weiterhin das Bewusstsein für die Krankheit.

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Ein Vorbild für viele

Die Offenheit, mit der Ulrich Klose über seine Krankheit spricht, hat ihn zu einem Vorbild für viele Menschen gemacht. Sein Kampf gegen Parkinson zeigt, dass es möglich ist, trotz einer schweren Krankheit ein erfülltes Leben zu führen und seine Träume zu verfolgen.

Seine Arbeit hat viele inspiriert, und sein offener Umgang mit Parkinson hat dazu beigetragen, das Bewusstsein für diese Krankheit zu schärfen. Ulrich Klose ist mehr als nur ein Journalist; er ist ein Beispiel für Mut und Entschlossenheit. Sein Kampf gegen Parkinson hat gezeigt, dass eine Diagnose nicht das Ende sein muss, sondern ein neuer Anfang sein kann. Indem er seine Geschichte teilt, hat er unzählige Menschen inspiriert und ihnen Hoffnung gegeben.

Anekdoten aus dem Leben eines Reporters

Ulrich Klose hat in seiner langen Karriere viele spannende und bewegende Momente erlebt. Einige Anekdoten geben Einblick in sein Leben als Reporter:

  • Im Irakkrieg hörte er während eines Einsatzes plötzlich die Stimme seines Freundes Manni Breuckmann im Radio, der ein Bundesliga-Spiel seines Heimatvereins Arminia Bielefeld kommentierte.
  • Er wartete monatelang auf ein Interview mit Jassir Arafat und wurde schließlich nachts um 3 Uhr gerufen. Als er Arafat fragen wollte, wie lange er noch als Geisel Israels aushalten könne, wurde er vom Pressereferenten korrigiert.
  • Bei den Olympischen Spielen in London 2012 stand plötzlich Usain Bolt vor ihm. Er fragte ihn spontan nach seiner Meinung über den Sportarzt Dr. Wilhelm Müller-Wohlfahrt, vergaß aber vor Aufregung alle anderen Fragen.
  • Während des Bosnien-Krieges fuhr er mit einem gemieteten Auto nach Sarajevo, obwohl er dem Autoverleiher gesagt hatte, er wolle eine Rundfahrt durch Österreich und Slowenien machen.
  • Im Golfkrieg schlief er mit seinem Kameramann sechs Wochen lang unter Panzern. Als sie endlich in einem 5-Sterne-Hotel in Kuwait ankamen, waren sie so hungrig, dass sie in ihren verdreckten Klamotten zum Frühstück gingen und von allen beobachtet wurden.
  • Er wurde während des Balkan-Krieges von Bundesliga-Trainer Aleksandar Ristic gebeten, nach dessen Vater in Sarajevo zu sehen. Klose fand den Vater und überbrachte Aleksandar die gute Nachricht.
  • Als er in Rom über den sterbenden Papst Johannes Paul II. berichtete, hatte er eine schlechte Verbindung zum Sender und machte Trockenübungen, die versehentlich live übertragen wurden.

Abschied von RTL

Nach vielen Jahren bei RTL verabschiedete sich Ulrich Klose im Jahr 2021 vom Bildschirm. Seinen letzten Bericht machte er ausgerechnet über seinen Heimatverein Arminia Bielefeld. Er erlebte den Sensationserfolg im Pokal-Halbfinale gegen Bayer Leverkusen hautnah mit.

Der Abschied von RTL fiel Klose nicht leicht. Statt mit 65 Jahren in Rente zu gehen, machte er noch drei Jahre lang weiter. Im Mai gab er im Kölner Sender eine Abschiedsparty, bei der viele Weggefährten dabei waren.

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