In unserer modernen Welt sind wir ständig einer Flut von Informationen und Reizen ausgesetzt. Das Gehirn muss diese Informationen verarbeiten, filtern und bewerten, um eine kohärente Wahrnehmung der Umgebung zu ermöglichen. Wenn die Menge an eingehenden Reizen jedoch die Verarbeitungskapazität des Gehirns übersteigt, kann es zu einer Reizüberflutung kommen. Dieser Artikel beleuchtet die Symptome, Ursachen und Bewältigungsstrategien von Reizüberflutung im Gehirn, wobei besonderes Augenmerk auf die Verbindung zu ADHS und anderen neurologischen Bedingungen gelegt wird.
Einführung: Die Rolle der Aufmerksamkeit und sensorischen Verarbeitung
Aufmerksamkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Steuerung sensorischer Prozesse und der effizienten Nutzung von Energie. Sie ermöglicht es uns, den Blick gezielt auf interessante Objekte zu richten und Geräusche im Hintergrund auszublenden oder uns ihnen bewusst zuzuwenden. Aufmerksamkeit ist eng mit Konzentration und Wachheit verbunden und für zahlreiche kognitive Vorgänge, einschließlich des Arbeitsgedächtnisses, unerlässlich.
Das Gehirn verfügt über neuronale Netzwerke, die wie Rückkopplungsschleifen funktionieren und es ermöglichen, unwichtige Reize auszublenden. Das Aufmerksamkeitsnetzwerk erhöht die Aktivität beteiligter Hirnstrukturen, während gleichzeitig die Aktivität des Ruhezustands- oder Default-Mode-Netzwerks gedrosselt wird. Das Salienznetzwerk vermittelt zwischen diesen beiden Netzwerken und entscheidet, wann es sich lohnt, die Aufmerksamkeit zu erhöhen und den Ruhezustand zu reduzieren.
Erhöhte Sensibilität als Symptom von ADHS
Erhöhte Sensibilität, oft auch als Reizoffenheit oder Reizfilterschwäche bezeichnet, ist ein häufiges Symptom von ADHS. ADHS-Betroffene leiden oft unter Overload, einer Reizüberflutung, bei der sie eingehende Reize, insbesondere visuelle, akustische und taktile Reize, in erhöhtem Maße wahrnehmen. Studien zeigen, dass erhöhte Sensibilität bei ADHS häufig mit komorbider ODD (Oppositionelle Trotzstörung) oder Angst einhergeht und unabhängig vom Subtyp besteht.
Korrelation von erhöhter Sensibilität mit ADHS-Subtypen
Eine Auswertung von Datensätzen des ADxS-Online-Symptomtests ergab, dass erhöhte Sensibilität im gleichen Maße mit ADHS-HI (hyperaktiv-impulsiv) wie mit ADHS-I (vorwiegend unaufmerksam) korreliert. Interessanterweise zeigte eine andere Untersuchung eine Korrelation von Sensory-Over-Responsivity (SOR) bei ADHS mit einer erhöhten Cortisolstressantwort, während non-SOR-ADHS-Betroffene eine abgeflachte Cortisolstressantwort zeigten.
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Auswirkungen erhöhter Sensibilität auf die Wahrnehmung
Erhöhte Sensibilität kann sich auf verschiedene Bereiche der Wahrnehmung auswirken, darunter:
- Visuelle Reize: Helligkeit, sich wiederholende Muster und intensive visuelle Umgebungen können überwältigend sein.
- Auditive Reize: Geräuschempfindlichkeit kann zu Problemen in lauten Umgebungen führen.
- Taktile Reize: Bestimmte Materialien oder Texturen können als unangenehm oder irritierend empfunden werden.
- Temperaturempfindlichkeit: Eine erhöhte Sensibilität für Temperaturänderungen kann dazu führen, dass man als Erster eine Änderung der Temperatur wahrnimmt und äußert.
Neuere Erkenntnisse zur Reizsensibilität bei ADHS
Im Vergleich zu Nichtbetroffenen zeigen Kinder mit ADHS und ASS (Autismus-Spektrum-Störung) eine erhöhte Reizsensibilität. Während ASS eine höhere auditive Reizverarbeitung als ADHS aufweist, ist ADHS mit einer höheren visuellen Reizverarbeitung als ASS verbunden. Interessanterweise nimmt die Reizsensibilität bei allen Gruppen mit dem Alter ab. Kinder mit ADHS zeigen zudem eine erhöhte sensorische Sensibilität und haben Probleme bei der Propriozeption, dem Sehen, der auditiven und der taktilen sensorischen Verarbeitung.
Der Einfluss von Noradrenalin auf die Wahrnehmungssensibilität
Ein (stressbedingt) erhöhter Noradrenalinspiegel löst unmittelbar eine erhöhte Wahrnehmungssensibilität aus. Der Noradrenalinanstieg wird durch den Nucleus coeruleus vermittelt, der durch Stress aktiviert wird und seinerseits weitere Stresssysteme aktiviert.
Zwischenmenschliche Gewalt in der Adoleszenz und sensorische Verarbeitung
Studien haben gezeigt, dass Frauen, die ausschließlich während ihrer Adoleszenz zwischenmenschlicher Gewalt ausgesetzt waren, neue Proteinbiomarker aufweisen, die mit einem sensorischen Zellsystem in der Haut, den Merkel-Zellen, in Verbindung stehen. Die mechanosensorische Signalübertragung der Merkel-Zellen ist wichtig für sanfte und soziale Berührungen, entzündungsbedingte Schmerzen und die neuroendokrine Stressreaktion der Haut.
Empathie und ADHS: Eine komplexe Beziehung
Empathie ist die Fähigkeit zum Einfühlen und Nachempfinden der Gefühle und Erlebnisse anderer. Bei ADHS kann die Empathiefähigkeit beeinträchtigt sein, wobei komorbide PTSD (Posttraumatische Belastungsstörung) oder Intrusionen die kognitive Empathie verringern können.
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Defizite bei der Erkennung von Emotionen
ADHS-Betroffene können Emotionen in Gesichtern schlechter erkennen. Studien haben gezeigt, dass Kinder mit ADHS, ASS oder Sprachentwicklungsstörung eine ähnliche Entwicklungsverzögerung hinsichtlich der Fähigkeiten zur Erkennung von Emotionen aufweisen. Eine Metastudie bestätigte ein Defizit bei der Erkennung von Gesichtsausdrücken (Facial Expression Recognition Deficit, FER) bei ADHS.
Motivation und Empathie bei ADHS
Es scheint, als könnten ADHS-Betroffene ihre Empathiefähigkeit häufig nicht abrufen oder einsetzen. Da Empathie wie auch die Aufmerksamkeit der Motivation folgt oder zumindest von ihr mitreguliert wird, scheint es schlüssig, dass bei ADHS weniger die Empathie an sich und ebenso nicht die Steuerungsfähigkeit der Empathie beeinträchtigt ist, sondern dass das Steuerungsprofil, das die Empathie durch die Motivation lenkt, beeinträchtigt ist.
Spiegelneuronen und Empathie
Es wird von auffällig hohen μ-Frequenzen im EEG von ADHS-Betroffenen berichtet. Diese hohe Aktivität an Gehirnwellen im μ-Frequenzbereich sei repräsentativ für eine Unterfunktion der Spiegelneuronen, die für das Mitfühlen‑Können mit einem Gegenüber verantwortlich sind.
Subjektive Wahrnehmung von Stimmungen anderer
Daten aus dem ADxS.org-Symptomtest zeigen, dass die Aussage "Stimmungen anderer übertragen sich auf mich" bei ADHS deutlich häufiger zutrifft als bei Nichtbetroffenen. Dies deutet darauf hin, dass ADHS-Betroffene möglicherweise eine erhöhte Empfindlichkeit für die Stimmungen anderer haben, was jedoch nicht unbedingt in einer verbesserten Empathiefähigkeit resultiert.
Die Rolle von Stress und innerer Unruhe
Es scheint also weniger an einer fehlenden "technischen" Fähigkeit der Empathie zu liegen, sondern daran, dass die Ausübung von Empathie durch andere Dinge (innere Unruhe, Reizüberflutung) verschüttet ist. Trotzdem ist eine verringerte Ausübung von Empathie ein Symptom, das bei ADHS häufig auftritt.
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Unterschiede zwischen ADHS-HI und ADHS-I
Es gibt Hinweise darauf, dass eine verringerte Empathie(ausübung) häufiger bei ADHS-HI-Betroffenen und eine erhöhte Empathie häufiger bei ADHS-I-Betroffenen auftritt. Die hyperaktiv/impulsiven ADHS-HI- und ADHS-C-Betroffenen erscheinen nach außen häufig wenig empathisch.
Stressreaktionen und Empathie
Je schlechter es einem Menschen geht, je höher seine innere Anspannung oder Angst ist, je höher der Stresspegel ist, desto geringer ist die gezeigte Empathie. Dies könnte als eine recht gesunde Stressreaktion betrachtet werden: Wenn es ums Überleben geht, ist jeder sich selbst der Nächste. Ist der Stress, die Angst dann weg, ist es wieder möglich, mit anderen zu fühlen.
Chronische Überaktivierung und Empathie
Die bei den ADHS-HI- und ADHS-C-Präsentationsformen dauerhaft andauernde innere Überaktivierung, die dauerhafte innere Unruhe scheint derart viele Ressourcen der Betroffenen zu fordern, dass sie ihre - eigentlich vorhandene, wenn auch mangels Nutzung zuweilen außerdem untrainierte - Fähigkeit zur Empathie kaum ausüben können. ADHS-I-Betroffene scheinen dagegen ihre Empathiefähigkeiten in besonderem Maße ausleben zu können.
Forschungsergebnisse zur PTBS/PTSD und Empathie
Forschungsergebnisse zur PTBS/PTSD deuten darauf hin, dass die Kommunikation zwischen den Gehirnhälften für eine Erkennung und Verarbeitung von Emotionen unerlässlich ist.
Kurzfristiger vs. chronischer Stress
Es könnte zwischen kurzfristigem Stress (Empathie erhöhend) und chronischem Stress (Empathie verringernd) zu unterscheiden sein.
Zeitwahrnehmung bei ADHS
Bei ADHS bestehen Defizite bei der Reproduktion und Schätzung festgelegter Zeitdauern. Kinder mit ADHS neigen dazu, das Intervall eines bestimmten Zeitraums bei einer Schätzung länger anzugeben, als es war, während sie ihn zu kurz halten, wenn sie ihn reproduzieren sollen. ADHS-Betroffene haben demnach eine durchgängig abweichende innere Uhr.
Subjektive Zeitwahrnehmung und Impulsivität
Die subjektive Zeitwahrnehmung kann experimentell durch hyperbolische Verzögerungsdiskontierungsverfahren bewertet werden, um den Einfluss der Zeitwahrnehmung auf die Entscheidungsfindung zu modellieren. Beim hyperbolischen Diskontierungsmodell sinken die Bewertungen zu Beginn relativ schnell (z.B. für Tage 1 bis 7), und für spätere Zeiträume langsamer (z.B. Tag 8 und später).
Zeitwahrnehmung im Gehirn
Die Zeitwahrnehmung wird im Gehirn durch ein komplexes Netzwerk aus Zeitgebern, Akkumulatoren und Vergleichselementen geregelt. Möglicherweise ist die ungenauere Zeitschätzung bei ADHS nur ein Ausfluss einer bei ADHS generell erhöhten intraindividuellen Variabilität.
Zeitwahrnehmung als Symptom von ADHS
Barkley sieht in der Zeitwahrnehmungsproblematik ein eigenes und signifikantes Symptom von ADHS. Studien berichten, dass ADHS-Betroffene schlechter abschätzen können, wie lange sie für eine Aufgabe benötigen - und in der Folge, was sie innerhalb einer Zeitspanne an Aufgaben bewältigen können.
Negative Wahrnehmung der eigenen Leistungsfähigkeit
Zeitwahrnehmungsprobleme bewirken häufig eine frustrierende negative Wahrnehmung der eigenen Leistungsfähigkeit, die damit zumindest teilweise lediglich einen Folgefehler der fehlerhaften Zeitwahrnehmung darstellen könnte. Diese verstärkt wiederum eine negative Eigenwahrnehmung.
Auseinanderfallen von Lebensrhythmen
Die veränderte Zeitwahrnehmung kann bei ADHS zu einem Auseinanderfallen von Lebensrhythmen über den Tag führen, die im Zusammenleben mit Familienangehörigen zusätzliche Schwierigkeiten auslösen. Dies erinnert an die Idee des “Sozialen Jetlag” durch den nach hinten verschobenen Tag-/Nachtrhythmus.
Zeitwahrnehmung als Stressnutzen?
Eine veränderte Zeitwahrnehmung könnte einen Stressnutzen darstellen. In akuter Gefahr ist es sinnvoll, Dinge, die nicht überlebensnotwendig sind, als weniger wichtig zu priorisieren. Eine Veränderung der Zeitwahrnehmung könnte die Priorisierung der überlebensnotwendigen Dinge unterstützen.
Kulturelle Unterschiede in der Zeitwahrnehmung
Rossi merkt an, dass das Zeitverständnis der Hochindustriestaaten kulturell bedingt sehr streng ist. Schon in hoch entwickelten Mittelmeerstaaten begegne einem ein anderes Zeitverständnis als in Deutschland oder den USA. Erst recht gelte das für große Teile der Welt.
Auswirkungen auf das Verhalten
Die Zeit bis zum X wird vollständig für Aktivitäten ausgenutzt. Da meistens etwas schiefgeht, und Zeiteinschätzung ein Problem bei ADHS ist, kommen Betroffene häufig zu spät. Lieber noch schnell dies oder jenes mit erledigen, als das Risiko eingehen, zu früh zu kommen und dann warten zu müssen. In der Folge fühlen sich andere respektlos behandelt (auch wenn das nicht das Motiv des Betroffenen war) und reagieren verständlicherweise zurückweisend.
Experimentelle Ergebnisse zur Zeitwahrnehmung
Um die Länge von zwei Zeitintervallen zu unterscheiden, von denen eines 1 Sekunde dauerte, musste das andere für Nichtbetroffene 1,184 Sekunden dauern, während dieses für ADHS-Betroffene 1,238 Sekunden andauern und damit 30 % länger sein musste.
ADHS und sensorische Integration: Eine andere Perspektive
Menschen mit ADHS können Sinnesreize schlechter vereinen. Studien zufolge kann das daran liegen, dass sie Sinnesreize anders verarbeiten. Sie benötigen mehr Zeit dafür. Damit ist die Kapazität für die Aufmerksamkeit länger blockiert, weshalb ihre Reaktionszeit in verschiedensten Tests verlängert ist. Zudem weisen Studien darauf hin, dass die Betroffenen, während sie sich auf das Hören konzentrieren, gleichzeitig ihr Sehsystem aktivieren - wir sprechen von crossmodaler Aktivierung. Diese lenkt womöglich von der eigentlichen Aufgabe ab.
Möglichkeiten zur Verbesserung der Konzentration
Es gibt Möglichkeiten, das Fokussieren auf eine Aufgabe zu trainieren, beispielsweise mit Hilfe virtueller Realität (VR). In einer VR-Umgebung können Menschen mit ADHS unterstützt werden, bei einem Konzentrationstest seltener mit dem Blick abzuschweifen.
Strategien zur Vermeidung von Reizüberflutung im Alltag
Um Reizüberflutung im Alltag zu vermeiden, ist es wichtig, individuell zu schauen, in welchen Situationen es der Person leichter und in welchen es ihr schwerer fällt, sich zu konzentrieren. Manche brauchen es eher ruhig, anderen hilft Musik im Hintergrund. Rituale sind ebenfalls wichtig, vor allem solche, die die »Mental Load« verringern, also die mentale Belastung durch Organisatorisches. Es ist beispielsweise ratsam, den Schlüssel an einen festen Platz zu legen, immer zur gleichen Zeit aufzustehen, feste Abläufe bei der Arbeit zu etablieren und so weiter. Man sollte möglichst viele Tätigkeiten automatisieren, da eine hohe mentale Last Menschen mit ADHS mehr Energie kosten kann als andere.
Medikamente und körperliche Aktivität
Wenn man aber wirklich etwas im Hirnstoffwechsel ändern möchte, ist eine Medikation oder körperliche Aktivität ratsam. Auch Meditation empfinden einige als hilfreich. Körperliche Aktivität kann die Aufmerksamkeit steigern, wobei moderate Bewegung, die den Kreislauf auf bis zu 70 Prozent der maximalen Herzschlagrate anregt, vermutlich genügt. Extreme Anstrengung dagegen kann die Aufmerksamkeit stören.
Medikamentöse Behandlung
Wenn sich die Betroffenen stark in für sie wichtigen Lebensbereichen eingeschränkt fühlen, kann eine medikamentöse Behandlung mit Stimulanzien wie Methylphenidat oder Amphetaminen in Erwägung gezogen werden. Diese Mittel erhöhen die Verfügbarkeit der Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin im Gehirn.
Vorteile der leichten Ablenkbarkeit
Menschen mit ADHS sind häufig kreativer und können leichter assoziieren. Möglicherweise hängt das mit dem Ruhezustandsnetzwerk zusammen, das bei ihnen allgemein aktiver ist. Sie sind in der Regel verträumter und lassen ihre Gedanken oft schweifen, was der Quell vieler neuer Ideen ist. Eventuell spielt hier auch die crossmodale Aktivierung eine Rolle. Beim Hören das visuelle System zu aktivieren, hilft vielleicht dabei, gedankliche Verknüpfungen zu bilden.
Sensorische Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen bei Kindern
Sensorische Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen bei Kindern sind seit Jahrzehnten bekannt, werden aber in der Pädagogik selten berücksichtigt. Der Mensch empfängt und verarbeitet Sinneseindrücke durch Sehen, Geräusche (Hören), Berührungen, Geschmack, Bewegung und Balance, Körperposition und Muskelkontrolle.
Symptome und Auswirkungen
Kinder mit sensorischen Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen können Symptome zeigen, die denen von ADS/ADHS und Autismus ähneln. Sie leiden unter enormen Reizüberflutungen und können viele erlebte Dinge bzw. Situationen nicht verarbeiten.
Ursachen und Risikofaktoren
Ein schwerer Start ins Leben, wie beispielsweise eine Frühgeburt mit Komplikationen, kann das Risiko für sensorische Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen erhöhen.
Diagnostik und Therapie
Die Diagnose einer sensorischen Wahrnehmungsverarbeitungsstörung kann durch eine Untersuchung des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes erfolgen. Die Therapie umfasst in der Regel Ergotherapie und die Anwendung von Tipps und Strategien im Alltag.
Tagträume: Flucht oder Fenster zur Seele?
Tagträume sind spontane, oft kurze Gedankenspiele, die uns in eine andere Welt entführen, während wir wach sind. Sie sind ein völlig natürlicher Prozess und ein Produkt des menschlichen Geistes. Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass wir fast 50 Prozent unserer Wachphase mit Tagträumen verbringen.
Ursachen von Tagträumen
In der Psychologie vermutet man, dass Tagträume sowohl durch Unter- als auch durch Überforderung unseres Gehirns entstehen können. Ist dein Gehirn überfordert, braucht es eine Pause. Bist du intellektuell unterfordert, kann das dazu führen, dass dein Gehirn viel Freiraum hat, um wichtige Dinge zu verarbeiten.
Nutzen von Tagträumen
Tagträume können die Kreativität fördern, den Geist entspannen, Stress abbauen, die Selbstreflexion fördern, bei der Verarbeitung von Erlebnissen helfen, neue Perspektiven entwickeln und das Gehirn trainieren.
Maladaptives Tagträumen
Auch wenn das Tagträumen viel Positives für das Gehirn und deine Psyche bieten kann, sollte es nicht überhandnehmen. Denn so kann zu viel Nachdenken auch zur Prokrastination führen. Stellst du das bei dir fest, könnte es ratsam sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Zu viel Förderung schadet dem kindlichen Gehirn
Eine kognitive Überstimulierung ist genauso gefährlich für das kindliche Gehirn wie die Vernachlässigung. Bei den Allerkleinsten werden im Gehirn die Weichen gestellt. Es werden neue Leitungsbahnen angelegt und ausgebaut, bis dann in der Pubertät wieder "aufgeräumt" wird.
Auswirkungen von Reizüberflutung auf das Gehirn
Eine wiederholte und anhaltende Stimulation führt zu einer geringeren Gefäßdichte. Die Blutgefäße in den Gehirnen der Babymäuse verengten sich, erste Verbindungen wurden gekappt. Auf diese Weise wurde das Gehirn an diesen Stellen nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt und damit die Arbeit der Neuronen und ihres Netzwerkes behindert.
Empfehlungen für Eltern
Eltern sollten ihrem Kind Zeit zur Entwicklung lassen und keine Leistungen fordern, die es nur schwer oder gar nicht bewältigen kann.
Benommenheit und Schwindel: Ursachen und Diagnose
Benommenheit und Schwindel sind häufige Symptome, die viele Menschen im Laufe ihres Lebens erleben. Die richtige diagnostische Einordnung ist wichtig, damit ernsthafte Ursachen nicht übersehen und die richtigen Maßnahmen ergriffen werden.
Schwindel vs. Benommenheit
Schwindel entsteht durch widersprüchliche Informationen, die verschiedene Sinnesorgane an Ihr Gehirn senden. Benommenheit ist eine diffuse Störung der Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung der Umgebung.
Ursachen von Benommenheit
Ursachen von Benommenheit können Stoffwechselstörungen im Gehirn, Nährstoffmangel, Entzündungen der Blut-Hirn-Schranke, hoher Adrenalinspiegel, Medikamente, Herzrhythmusstörungen und orthostatische Hypotonie sein.
Orthostatische Benommenheit
Die orthostatische Benommenheit ist die häufigste Bewusstseinsstörung überhaupt. Sie ist von der Körperposition abhängig und tritt typischerweise beim ruhigen Stehen auf.