Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) bietet auf seinen verschiedenen Intensivstationen eine hochspezialisierte und individuelle Versorgung für schwerstkranke Menschen an. Oftmals sind IMC-Behandlungsplätze (Intermediate Care) in die Intensivstationen integriert, um eine abgestufte Betreuung zu gewährleisten. Die neurologische Intensivpflege am UKW umfasst die Schlaganfallkomplexbehandlung inklusive Lysetherapie und Thrombektomie.
Überblick über die Intensivstationen
Das UKW verfügt über elf Intensivstationen, die sich auf unterschiedliche Fachbereiche spezialisiert haben. Im Folgenden werden einige dieser Stationen und ihre Schwerpunkte näher beleuchtet:
O53 (Anästhesiologische Intensivstation): Diese Station mit zwölf Intensivbehandlungsplätzen übernimmt die postoperative Versorgung von Patienten aus verschiedenen Fachgebieten wie Allgemeinchirurgie, Gynäkologie und Neurochirurgie. Auch schwere Polytraumata sowie Patienten mit extrakorporaler Membranoxygenierung (ECMO) werden hier versorgt. Das Team stellt innerklinisch das Reanimationsteam dar.
O51 (Herz-Thorax-Chirurgische Intensivstation): Auf der O51 stehen zwölf Intensiv- und acht IMC-Behandlungsplätze zur Verfügung. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Herz-Thorax- und thorakalen Gefäßchirurgie sowie der Rhythmuschirurgie. Die Pflegekräfte übernehmen die ganzheitliche intensivpflegerische Versorgung von durchschnittlich zwei Patienten pro Pflegekraft.
HNO-Intensivstation (Hals-Nasen-Ohrenkunde): Diese Station verfügt über sechs Behandlungsplätze, von denen zwei IMC-Betten sind. Das Aufgabenspektrum umfasst vor allem die postoperative Versorgung von Patienten aus der HNO- und Augenklinik, die Notfallversorgung und die Übernahme von Patienten mit schweren Erkrankungen im Bereich der HNO. Die Betreuung des HNO- und Augen-Aufwachraums am Wochenende und im Nachtdienst ergänzt das Angebot.
Lesen Sie auch: Expertise in Neurologie: Universitätsklinik Heidelberg
Kinder- und Jugendpsychiatrische Intensiveinheit: Die Akutstation der Kinder- und Jugendpsychiatrie bietet Rahmenbedingungen, die es ermöglichen, den Patienten die benötigte intensive Unterstützung und den besonderen Schutz, Übersichtlichkeit und Fluchtsicherheit zu gewährleisten.
M51 (Medizinische Intensivstation): Diese Station umfasst 16 Intensivbetten, acht IMC-Betten, einen Schockraum sowie einen Eingriffsraum. Hier wird die komplette Palette an internistischen Krankheitsbildern der Bereiche Kardiologie, Pulmologie, Endokrinologie, Nephrologie, Hämatologie, Gastroenterologie, Infektiologie, Hepatologie und Toxikologie abgedeckt.
Neurochirurgische Intensivstation: Auf dieser Station werden auf elf Beatmungsplätzen Patienten nach Hirn- und Rücken-Operationen, Traumapatienten und Patienten mit Hirnblutungen versorgt.
Neurologische Intensivstation: Diese Station konzentriert sich auf die Schlaganfallkomplexbehandlung inklusive Lysetherapie und Thrombektomie. Zudem werden Patienten mit Nerven- und Muskelerkrankungen, mit Epilepsien, mit Hirnblutungen und mit Meningitis oder Enzephalitis behandelt. Die von neurologischen Fachärztinnen und Fachärzten geführte Intensivstation umfasst zehn Überwachungsbetten mit acht Beatmungsplätzen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Versorgung von Patientinnen und Patienten mit akuten Schlaganfällen und Hirnblutungen. Mithilfe des von unserer Klinik koordinierten Telemedizin-Netzwerks TRANSIT-Stroke wird zur Optimierung der regionalen und überregionalen Schlaganfallversorgung beigetragen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Diagnostik und Therapie von Autoimmunerkrankungen, die Gehirn und Rückenmark oder die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel betreffen. Hier wird unter Überwachung auf der Intensivstation die Möglichkeit der Plasmapherese und der Immunadsorption geboten. Daneben wird aber auch das gesamte weitere Spektrum neurologischer und interdisziplinär neurologisch-neurochirurgischer Notfälle abgedeckt. Bereits auf der Intensivstation wird mit frührehabilitativen Maßnahmen begonnen.
Perinatalzentrum (PNZ): Die Früh- und Neugeborenen-Intensivstation und das Perinatalzentrum, das die Perinatalperiode von Mutter und Kind betreut, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Kreißsaal und den Wochenbettstationen. Als Level 1 Krankenhaus werden hier kranke Neugeborene (mit beispielsweise komplexen Fehlbildungen) und Mehrlinge betreut.
Lesen Sie auch: Uniklinik Erlangen: Ihr Anlaufpunkt bei neurologischen Notfällen
A1 (Psychiatrische Intensiveinheit): Diese Station im Zentrum für psychische Gesundheit verfügt über 23 Betten. Der Schwerpunkt liegt auf der Pflege von Menschen in psychischen Akutphasen und Krisen.
Raumstation (Neonatologische und pädiatrische Intensivstation): Die Intensivstation „Raumstation“ bietet Platz für acht pädiatrische und sechs neonatologische Patienten. Hier werden Kinder und Jugendliche betreut, die nach einem Unfall, einer großen Operation oder wegen einer anderen schweren Erkrankung intensive Pflege benötigen. Außerdem werden kranke Früh- und Neugeborene betreut, die verlegt werden.
O52 (Viszeralchirurgische Intensivstation): Auf dieser Station werden schwerpunktmäßig Patienten der Viszeralchirurgie betreut.
Die neurologische Intensivstation im Detail
Die neurologische Intensivstation der Uniklinik Würzburg ist auf die Behandlung von Patienten mit akuten neurologischen Erkrankungen spezialisiert. Ein besonderer Fokus liegt auf der Schlaganfallkomplexbehandlung, die Lysetherapie, Angiographie und Thrombektomie umfasst. Zudem werden Patienten mit Nerven- und Muskelerkrankungen, Epilepsien, Hirnblutungen und Meningitis oder Enzephalitis behandelt.
Die Station verfügt über zehn Überwachungsbetten mit acht Beatmungsplätzen und wird von neurologischen Fachärzten geleitet. Die enge Zusammenarbeit mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie und der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik ermöglicht eine umfassende Versorgung der Patienten.
Lesen Sie auch: Erfahrungen und Einblicke in die Neurologische Klinik Heidelberg
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Diagnostik und Therapie von Autoimmunerkrankungen, die Gehirn und Rückenmark oder die Signalübertragung zwischen Nerv und Muskel betreffen. Hier bietet die Klinik unter Überwachung auf der Intensivstation die Möglichkeit der Plasmapherese und der Immunadsorption.
Bereits auf der Intensivstation werden frührehabilitative Maßnahmen eingeleitet, um die Patienten bestmöglich auf die weitere Behandlung vorzubereiten.
Besonderheiten der neurologischen Intensivpflege
Die neurologische Intensivpflege unterscheidet sich in einigen Punkten von der Intensivpflege anderer Fachrichtungen. So ist beispielsweise die Beobachtung von neurologischen Parametern wie Pupillenreaktion, Bewusstseinszustand und motorische Fähigkeiten von großer Bedeutung. Auch die Überwachung des Hirndrucks spielt eine wichtige Rolle, insbesondere bei Patienten mit Hirnblutungen oder Schädel-Hirn-Trauma.
Ein weiteres wichtiges Element der neurologischen Intensivpflege ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Pflegekräfte arbeiten eng mit Ärzten, Therapeuten (Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie) und anderen Fachkräften zusammen, um die Patienten optimal zu versorgen.
Das Team der neurologischen Intensivstation
Das Team der neurologischen Intensivstation besteht aus hochmotivierten und engagierten Pflegekräften, Ärzten und Therapeuten. Viele der Pflegekräfte verfügen über eine Fachweiterbildung in der Anästhesie- und Intensivmedizin. Durch regelmäßige Fortbildungen wird sichergestellt, dass das Team stets auf dem neuesten Stand der Wissenschaft ist.
Die Zusammenarbeit im Team ist von einem offenen und kollegialen Umgang geprägt. Ältere Kollegen mit hoher Fachkompetenz arbeiten mit jüngeren Kollegen mit neuesten pflegewissenschaftlichen Erkenntnissen zusammen. Durch die baulichen Gegebenheiten ist eine enge Zusammenarbeit und gegenseitige Unterstützung durch direkte Kommunikation jederzeit möglich.
Um den Teamgeist zu stärken, werden regelmäßig gemeinsame Aktivitäten wie Sommerfeste oder Federweißenabende unternommen.
Arbeiten auf der Intensivstation
Die Arbeit auf einer Intensivstation ist anspruchsvoll und abwechslungsreich. Pflegekräfte sind für die umfassende Versorgung von schwerstkranken Patienten verantwortlich. Dazu gehören die Überwachung der Vitalfunktionen, die Durchführung von Pflegemaßnahmen, die Verabreichung von Medikamenten und die Assistenz bei ärztlichen Eingriffen.
Die Arbeit erfordert ein hohes Maß an Fachwissen, Verantwortungsbewusstsein und Belastbarkeit. Gleichzeitig bietet sie aber auch die Möglichkeit, Menschen in schwierigen Situationen zu helfen und einen wichtigen Beitrag zu ihrer Genesung zu leisten.
Perspektiven für Pflegekräfte
Die Uniklinik Würzburg bietet Pflegekräften auf den Intensivstationen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten. So besteht beispielsweise die Möglichkeit, eine Fachweiterbildung in der Anästhesie- und Intensivmedizin zu absolvieren oder sich in einem bestimmten Bereich zu spezialisieren (z.B. Wundmanagement, Beatmungstherapie).
Auch die Übernahme von Führungsaufgaben ist möglich. So können Pflegekräfte beispielsweise als Stationsleitung oder als Praxisanleiter tätig werden.
Darüber hinaus bietet die Uniklinik Würzburg ein breites Spektrum an Fort- und Weiterbildungen an, die es den Pflegekräften ermöglichen, ihr Wissen und ihre Fähigkeiten kontinuierlich zu erweitern.
Besuch auf der Intensivstation
Der persönliche Kontakt zu den Angehörigen ist für die Genesung der Patienten sehr wichtig. Deshalb sind Besuche auf der Intensivstation ausdrücklich erwünscht. Um jedoch die Patienten nicht zu überfordern, sollten sich nicht mehr als zwei Personen im Zimmer aufhalten und der Besuch nicht zu lange dauern.
Die Besuchszeiten auf der neurologischen Intensivstation sind täglich von 16:30 Uhr bis 18:30 Uhr. Die angegebenen Besuchszeiten können von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten nach Notwendigkeit verlängert oder verkürzt werden.
Am Eingang der M51 befindet sich eine Klingel. Direkt hinter der Tür befindet sich das Besucherzimmer, in dem Sie bitte warten, falls sich der Besuch verzögert. Bitte desinfizieren Sie Ihre Hände bevor Sie die Station betreten. Ein Spender für Desinfektionsmittel befindet sich am Eingang der Station sowie vor jedem Krankenzimmer.
Im Interesse der Kinder und in infektiologischer Hinsicht werden Besuche von Kindern unter 13 Jahren vorher abgesprochen.
tags: #uniklinik #würzburg #neurologie #intensivstation