Ein guter Draht zu unseren Kunden ist uns sehr wichtig, und unsere psychische Gesundheit ist ein besonders hohes Gut. Stress kann die Psyche stark belasten oder sogar überfordern. Um in der modernen Arbeitswelt, die uns ständig unter Strom stehen lässt, den Herausforderungen eines vollen Terminkalenders, ständiger Online-Erreichbarkeit und der Jonglage von Kindern, Partner und Beruf gewachsen zu sein, ist es wichtig, auf die Gesundheit unseres Nervensystems zu achten. Wenn dann noch eine Krise hinzukommt, kann das schnell zu viel werden. Unsere Nerven und psychischen Funktionen brauchen viele gute Nährstoffe. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die Bedeutung von Vitaminen für das Nervensystem, wie man Mangelerscheinungen vorbeugen kann und welche Rolle Nahrungsergänzungsmittel spielen können.
Die Bedeutung von Vitaminen für das Nervensystem
Das menschliche Nervensystem ist ein hochkomplexes Kommunikationsnetzwerk aus Milliarden von Nervenzellen, das alle Körperfunktionen steuert - vom Herzschlag bis zur Gedächtnisleistung. Es besteht aus dem zentralen Nervensystem (ZNS), das Gehirn und Rückenmark umfasst, und dem peripheren Nervensystem (PNS), das alle anderen Nervenbahnen im Körper beinhaltet. Die Reizweiterleitung erfolgt über elektrochemische Signale, die in den Synapsen zwischen den Nervenzellen übertragen werden.
Für eine reibungslose Nervenfunktion ist eine konstante Versorgung mit bestimmten Vitaminen, Mineralstoffen und ungesättigten Fettsäuren erforderlich, die an der Bildung von Neurotransmittern sowie am Schutz der Nervenstrukturen beteiligt sind. Ist diese Versorgung beeinträchtigt, kann es zu funktionellen Störungen kommen.
Welche Vitamine sind besonders wichtig für das Nervensystem?
Mehrere Vitamine spielen eine entscheidende Rolle für die Gesundheit und Funktion des Nervensystems. Zu den wichtigsten gehören:
- B-Vitamine: Die B-Vitamine sind zentral für die Energiegewinnung und die Bildung von Neurotransmittern. Besonders wichtig für das Nervensystem sind Vitamin B1 (Thiamin), Vitamin B6 (Pyridoxin), Vitamin B12 (Cobalamin) und Vitamin B5 (Pantothensäure).
- Vitamin C: Vitamin C fungiert im Körper vor allem als Antioxidans. Es fängt aggressive Sauerstoffverbindungen, die sogenannten freien Radikale, ab und macht sie unschädlich. Freie Radikale entstehen unter anderem durch Stress aber auch durch eine ungesunde Ernährung sowie durch Umwelteinflüsse.
- Vitamin D: Das Sonnenvitamin D kann nur in geringfügiger Menge über die Nahrung aufgenommen werden. Stattdessen stellt der Körper es selbst her - allerdings nur dann, wenn die Haut ausreichend Kontakt mit Sonnenlicht hat. Insbesondere im Winter leiden daher viele Menschen unter einem Vitamin-D-Mangel, der mit Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und einer allgemeinen Infektanfälligkeit einhergehen kann.
Die B-Vitamine im Detail
Die B-Vitamine sind eine Gruppe von acht wasserlöslichen Vitaminen, die eng miteinander verbunden sind und wichtige Funktionen im Körper erfüllen. Für das Nervensystem sind sie unverzichtbar. Sie sorgen beispielsweise dafür, dass die Nervenzellen die notwendige Energie erhalten und so die lebenswichtigen Prozesse ausführen und aufrechterhalten können. Darüber hinaus sind B-Vitamine wichtig für die Produktion von Neurotransmittern und vermitteln einen wichtigen Schutz für die Nervenzellen.
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- Vitamin B1 (Thiamin): Thiamin ist wichtig für den Energiestoffwechsel, insbesondere für die Energieversorgung der Nervenzellen. Es ist an der Umwandlung von Kohlenhydraten in Energie beteiligt und unterstützt die Produktion von Myelin und von Neurotransmittern wie Acetylcholin und Serotonin. Zudem wirkt Vitamin B1 antioxidativ und schützt die Nervenzellen so vor Schäden. Häufige Folgen für eine Unterversorgung mit Vitamin B1 sind neurologische Symptome, die sich durch Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Muskelschwäche äußern. Auch Müdigkeit, Übelkeit oder Kopfschmerzen können auftreten.
- Vitamin B6 (Pyridoxin): Vitamin B6 spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Produktion von Nervenbotenstoffen wie Dopamin, Serotonin und Gamma-Amino-Buttersäure (GABA). Dazu unterstützt Vitamin B6 die Energieproduktion, den Abbau von Kohlenhydraten und Fetten sowie die Bildung von Myelin in den Nervenzellen. Steht dem Nervensystem nicht genügend Vitamin B6 zur Verfügung, kann sich das durch Symptome wie Krämpfe oder Sensibilitätsstörungen äußern.
- Vitamin B12 (Cobalamin): Vitamin B12 unterstützt die Myelinsynthese und ermöglicht so eine reibungslose Reizweiterleitung in und zwischen den Nervenzellen. Zudem fördert es deren Regeneration nach Verletzungen und ist wichtig für den Energiestoffwechsel, die DNA-Synthese in Nervenzellen und die Produktion von Neurotransmittern. Eine Unterversorgung mit Vitamin B12 kann schwerwiegende Folgen für das Nervensystem haben und zu Erkrankungen im Bereich des Rückenmarks sowie zu dauerhaften Schäden am Nervensystem führen.
- Vitamin B5 (Pantothensäure): Vitamin B5 trägt zur normalen Synthese von Neurotransmittern (Botenstoffe) wie Acetyl-Cholin bei.
Symptome einer geschwächten Nervenfunktion
Symptome einer geschwächten Nervenfunktion reichen von verminderter Konzentrationsfähigkeit, Gedächtnisproblemen, innerer Unruhe und Reizbarkeit bis hin zu chronischer Müdigkeit, Schlafstörungen, Nervenschmerzen oder depressiven Verstimmungen. Die psychischen Symptome einer Vitamin-B12-Unterversorgung sind häufig unspezifisch und werden daher von vielen ignoriert: Man ist ein wenig durcheinander, hat Probleme sich zu erinnern, ist schlecht gelaunt bis hin zur depressiven Verstimmung und neigt zur Nervosität.
Ursachen für Vitaminmangel
Nicht nur körperliche und seelische Belastungen, auch alltagsbedingte Fehlernährung kann zu Mangelerscheinungen führen. Chronischer Stress, unausgewogene Ernährung, Schlafdefizite oder Umweltreize können zu funktionellen Einschränkungen des Nervensystems führen.
Ein Mangel an Vitamin B12 ist weit verbreitet: In Deutschland hat jeder Zehnte zu wenig Vitamin B12 im Blut. Im Alter von über 65 Jahren ist sogar jeder Vierte betroffen.
Risikogruppen für Vitamin-B12-Mangel:
- Veganer und Vegetarier: Da Vitamin B12 vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten ist, sind Veganer und Vegetarier besonders gefährdet, einen Mangel zu entwickeln.
- Ältere Menschen: Mit zunehmendem Alter sinkt die Leistungsfähigkeit des Magen-Darm-Trakts, wodurch Vitamin B12 schlechter aufgenommen werden kann.
- Menschen mit Magen-Darm-Erkrankungen: Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes können die Aufnahmefähigkeit für Vitamin B12 beeinträchtigen.
- Schwangere und Stillende: Schwangere und stillende Frauen haben einen erhöhten Bedarf an Vitamin B12.
- Menschen mit dauerhaftem oder akutem Stress: Menschen mit dauerhaftem oder akutem Stress verbrauchen vermehrt Magnesium, B-Vitamine und andere nervenaktive Substanzen.
Vorbeugung und Behandlung von Vitaminmangel
Die richtige Ernährung kann einen Mangel an Vitamin B12 verhindern. Vor allem bei älteren Menschen sollten Fleisch, Milch und Eier auf dem Speiseplan stehen.
Bei länger anhaltendem Stress kann jedoch eine Unterversorgung entstehen, weil die Versorgung durch die gewohnte Ernährung nicht mehr ausreicht. In diesem Fall bietet sich eine B12-Supplementierung an, um einer Unterversorgung an Vitamin B12 vorzubeugen.
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Liegt bereits ein Mangel vor, kann eine gezielte Vitamin-B12-Therapie in Absprache mit Ihrem Arzt eine schnelle Linderung der Symptome einleiten. Auch Beschädigungen der Nerven können mit der Zeit verbessert werden, wenn sie noch nicht zu weit fortgeschritten sind.
Gesunden Erwachsenen wird unabhängig von Alter und Geschlecht eine tägliche Zufuhr von 3 µg Vitamin B12 empfohlen. Einen erhöhten Bedarf an Vitamin B12 haben auch schwangere und stillende Frauen - sie sollten 3,5 ‑ 4 µg Vitamin B12 am Tag zu sich nehmen.
Nahrungsergänzungsmittel für Nerven: Wann sind sie sinnvoll?
Nahrungsergänzungsmittel für Nerven setzen genau hier an: Sie liefern wissenschaftlich erprobte Substanzen, die in kritischen Lebensphasen einen Beitrag zur nervlichen Belastbarkeit leisten können.
Nicht jeder Mensch hat denselben Bedarf an Mikronährstoffen, insbesondere wenn es um die Unterstützung des Nervensystems geht. In bestimmten Lebensphasen oder unter besonderen Belastungen kann jedoch eine gezielte Supplementierung sinnvoll sein.
Eine gezielte Supplementierung kann:
- Die Signalweiterleitung der Nerven verbessern
- Die mentale Leistungsfähigkeit erhöhen
- Die Stressresistenz stärken
- Die Regeneration geschädigter Nerven unterstützen
Für wen sind Nahrungsergänzungsmittel zur Nervenstärkung sinnvoll?
- Menschen mit Stress: Menschen mit dauerhaftem oder akutem Stress verbrauchen vermehrt Magnesium, B-Vitamine und andere nervenaktive Substanzen. Hier kann eine Ergänzung helfen, die Stressresistenz zu erhöhen und das vegetative Nervensystem zu stabilisieren.
- Veganer und Vegetarier: Veganer und Vegetarier weisen häufig ein erhöhtes Risiko für einen Vitamin-B12-Mangel auf, da dieses Vitamin fast ausschließlich in tierischen Lebensmitteln vorkommt.
- Ältere Menschen: Bei älteren Menschen lässt die Resorptionsfähigkeit des Darms oft nach, wodurch essentielle Mikronährstoffe schlechter aufgenommen werden.
- Menschen mit Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder innerer Unruhe: Personen mit Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder innerer Unruhe profitieren von Präparaten, die beruhigende Pflanzenstoffe, Magnesium oder adaptogene Substanzen enthalten.
Weitere Nährstoffe und Pflanzenextrakte für das Nervensystem
Neben den Vitaminen gibt es noch weitere Nährstoffe und Pflanzenextrakte, die eine positive Wirkung auf das Nervensystem haben können:
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- Magnesium: Magnesium spielt eine zentrale Rolle bei der Reizweiterleitung zwischen Nervenzellen und fördert die Freisetzung und Wirkung hemmender Neurotransmitter wie GABA, wodurch es eine beruhigende Wirkung auf die Psyche entfalten kann.
- Omega-3-Fettsäuren: EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure), zwei langkettige Omega-3-Fettsäuren, sind integrale Bestandteile der Phospholipiddoppelschichten von Nervenzellmembranen und tragen zur Aufrechterhaltung kognitiver Funktionen bei.
- Pflanzliche Helfer: Natürliche Pflanzenextrakte wie Baldrianwurzel, Passionsblume oder Hopfen haben sich traditionell zur Beruhigung und Stressreduktion bewährt.
- Adaptogene: Adaptogene wie Ashwagandha, Rhodiola rosea und Ginseng können die körperliche Stressreaktion modulieren und zur Stabilisierung des vegetativen Nervensystems beitragen.
Ernährungstipps für ein gesundes Nervensystem
Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung an der frischen Luft und ein gutes Stressmanagement sind die wichtigsten Bausteine um körperlich und geistig fit und gesund zu bleiben.
- B-Vitaminreiche Lebensmittel: Samen, Vollkornprodukte, Muskelfleisch, Hülsenfrüchte, Hasel- und Walnüsse, Makrelen, rote Paprika, Sardinen, Vollkornprodukte, Schweinefleisch, Hülsenfrüchte, Blattgemüse wie Spinat und Salate, Tomaten, Nüsse, Vollkornprodukte, Eier, Orangen, Sprossen, Leber sowie Kartoffeln, Fleisch, Fisch, Eier, Milch und Meeresfrüchte.
- Regelmäßiger Verzehr von Obst und Gemüse: Obst und Gemüse sind wichtige Nährstofflieferanten für die Gehirn- und Nervengesundheit. Sie enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente sowie zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe und Antioxidantien.
- Fettreicher Meeresfisch: Für eine gute Versorgung mit den gesundheitsfördernden Omega-3-Fettsäuren Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sollte einmal wöchentlich fettreicher Meeresfisch (Aal, Lachs, Hering, Makrele, Sardelle, Sardine) verzehrt werden.
- Nüsse: Nüsse sind allgemein als Nervennahrung, als „brainfood“ bekannt. Neben den wertvollen Omega-3-Fettsäuren liefern sie B-Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien.
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