Wärmepflaster sind eine praktische Option zur Linderung von Schmerzen, insbesondere bei Beschwerden am Bewegungsapparat. Die Thermotherapie, also die Anwendung von Wärme zu therapeutischen Zwecken, hat eine lange Tradition. Viele Menschen greifen instinktiv zur Wärmflasche bei Bauchschmerzen. Bei Muskelverspannungen und Nervenschmerzen können Wärmepflaster eine wohltuende und effektive Lösung sein.
Wie wirken Wärmepflaster?
Die genauen Mechanismen, durch die Wärme Schmerzen lindert, sind noch nicht vollständig geklärt. Es ist jedoch bekannt, dass Wärme die Muskeln entspannt und die Beweglichkeit fördert. Wärmepflaster können bei akuten und subakuten Schmerzen im unteren Rücken, Muskelkater, Sehnenerkrankungen und chronischen Beschwerden bei degenerativen Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen eingesetzt werden.
Wann sollte man Wärmepflaster nicht anwenden?
Wärmepflaster sind im Allgemeinen sicher, sollten jedoch nicht bei Schmerzen angewendet werden, die durch akute Entzündungen verursacht werden, wie z. B. bei akuter Arthritis. Sie sollten nur auf unverletzter Haut angewendet werden. Es ist wichtig, keine anderen Arzneimittel wie Salben oder Lotionen gleichzeitig auf die betroffenen Körperregionen aufzutragen. Bei zu starker Wärmeentwicklung kann das Pflaster über der Kleidung, z. B. einem eng anliegenden Unterhemd, getragen werden. Nach dem Entfernen des Pflasters kann die Haut gerötet sein. Wenn die Rötung jedoch schnell abklingt, ist dies kein Grund zur Besorgnis, da sie auf eine erhöhte Durchblutung des behandelten Bereichs zurückzuführen ist, was dem gewünschten Effekt entspricht.
Anwendung von Wärmepflastern
Vor der Anwendung sollte die Packungsbeilage sorgfältig gelesen werden. Im Allgemeinen wird das Wärmepflaster kurz vor der Anwendung aus der luftdichten Verpackung genommen und mit der dunkleren Seite, auf der die Wärmezellen besser erkennbar sind, direkt auf die schmerzende Stelle aufgeklebt. Die Befestigung erfolgt je nach Produkt entweder über Klebepunkte oder einen Klettverschluss.
Besondere Hinweise zur Anwendung von ThermaCare Wärmeauflagen
- Bei Neigung zu Hautirritationen sollte die Haut während der Anwendung mehrmals überprüft werden. Bei Reizungen oder Verbrennungen ist die Wärmeauflage sofort zu entfernen.
- Die Wärmeauflage ist ausschließlich auf den Körperstellen anzuwenden, für die sie laut Anwendungsgebiet bzw. Packungsbeilage vorgesehen ist.
- ThermaCare Wärmeauflagen für Nacken, Schulter und Handgelenk sind zur Behandlung von Schmerzen durch Verspannungen in der Muskulatur, den Gelenken oder dem Gewebe im Nacken- und Schulterbereich geeignet. Sie sind nicht geeignet bei akuten Schmerzen durch Verletzungen, Entzündungen oder Schwellungen.
- Die Verpackung sollte erst unmittelbar vor der Anwendung geöffnet werden.
- Die Schutzfolie von Wärmepflastern für Handgelenk, Nacken und Schulter sollte entfernt werden, um die Klebeflächen freizulegen.
- Durch die ergonomische Form kann ThermaCare für Handgelenk, Nacken und Schulter punktgenau an der schmerzenden Stelle im Nacken- und Schulterbereich angebracht werden.
- Nach etwa 30 Minuten Erwärmungszeit erreicht die Wärmeauflage die therapeutische Temperatur von ca. 40 °C. Diese Temperatur wird für den Rest der Behandlungsdauer konstant gehalten.
- Zur effektiven Linderung von Schmerzen in Nacken, Schulter und Handgelenk sollte ThermaCare 12 Stunden lang ununterbrochen getragen werden.
- Wärmepflaster für Nacken, Schulter und Handgelenk sollten nicht auf erkrankter, verletzter oder geschädigter Haut sowie bei Prellungen und Schwellungen, die in den letzten 48 h aufgetreten sind, angewendet werden.
- Die Wärmeauflagen sollten nicht befeuchtet oder gewaschen werden, da dies die Wärmezellen unwirksam macht. Normaler Körperschweiß beeinträchtigt die Funktion jedoch nicht.
- Im Alter bis 55 Jahre können ThermaCare Wärmeumschläge auch während des Schlafs getragen werden. Das Verbrennungsrisiko steigt mit zunehmendem Alter, weshalb ThermaCare von Personen über 55 Jahren nicht im Schlaf getragen werden sollte.
- Wenn sich das Produkt zu heiß anfühlt, sollte die Anwendung beendet oder das Pflaster über einer Kleidungsschicht und nicht direkt auf der Haut getragen werden.
- Das Produkt ist für Patienten über 12 Jahren bestimmt, die sich selbst versorgen können.
Voltaren Wärmepflaster
Voltaren Wärmepflaster sind für die zielgerichtete Behandlung akuter Rücken- und Nackenschmerzen konzipiert. Sie entfalten bereits nach 20 Minuten ihre therapeutische Wärme von 40 °C. Die kontinuierliche Wärmeanwendung durchbricht den Teufelskreis aus Schmerz, Stress und Verspannung und bekämpft somit nicht nur die Symptome, sondern auch die Ursachen der Schmerzen.
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Anwendung von Voltaren Wärmepflastern
- Die Verpackung sollte unmittelbar vor der Verwendung geöffnet werden. Das Pflaster muss nicht geschüttelt werden.
- Die Schutzfolie des selbstklebenden Wärmepflasters entfernen und es auf dem schmerzenden Bereich positionieren, indem die Klebefläche auf die saubere, trockene Haut aufgelegt wird.
- Das Pflaster festdrücken, um sicherzustellen, dass es richtig angebracht ist. In Bereichen wie dem Rücken oder dem Nacken kann eine andere Person beim Anbringen des Pflasters helfen.
- Das Voltaren Wärmepflaster erwärmt sich einige Minuten nach dem Öffnen durch den Kontakt mit der Luft.
- Anwender können das Voltaren Wärmepflaster bis zu 8 Stunden auf derselben Hautstelle tragen. Pro Tag darf nur ein Pflaster auf derselben Hautstelle angewendet werden.
- Das Voltaren Wärmepflaster enthält Eisenpulver als Hauptbestandteil zur Wärmeproduktion und ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt.
Wann sollten Voltaren Wärmepflaster nicht angewendet werden?
- Bei Allergie auf ein Wärmepflaster
- Auf Hautbereichen mit gestörtem Wärmeempfinden oder auf geschädigter Haut
- Bei Kindern unter 12 Jahren oder Personen, die das Wärmepflaster nicht selbst entfernen können
- Bei Prellungen oder Schwellungen nicht innerhalb von 48 Stunden nach der Verletzung
- Beim Schlafen
- Wenn der Inhalt des Wärmepflasters austritt und/oder die Hülle des Pflasters beschädigt oder aufgerissen ist
- Vor einer Kernspintomografie (MRT)
Vorsichtsmaßnahmen bei der Anwendung von Voltaren Wärmepflastern
- Bei Nervenschädigung (z. B. Hauterkrankungen wie Ekzeme, Psoriasis oder sehr empfindliche bzw. sensible Haut) sollte vor der Anwendung ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.
- Personen über 65 Jahre sollten vor der Anwendung einen Arzt oder Apotheker konsultieren, da ihre Haut sehr empfindlich sein kann.
- Während der Anwendung sollte kein Druck auf das Pflaster ausgeübt werden (z. B. durch Anwendung des Pflasters unter einem Gürtel oder einem Verband).
- Bei Beschwerden, Brennen, Schwellung, Ausschlag oder anderen Veränderungen der Haut an der Anwendungsstelle sollte die Anwendung beendet und ein Arzt oder Apotheker konsultiert werden.
- Bei Verschlucken des Pulvers aus dem Pflaster sollte unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.
- Sollte das Pulver des Pflasters mit den Augen oder der Haut in Berührung kommen, sollten die betroffenen Stellen mit reichlich Wasser gespült und ein Arzt aufgesucht werden.
Wärmepflaster mit Capsaicin
Wärmepflaster mit Capsaicin enthalten einen Wirkstoff, der aus den Früchten des Cayennepfeffers gewonnen wird. Capsaicin regt die Durchblutung an und trägt zur Muskelentspannung bei. Es gibt sowohl rezeptfreie als auch verschreibungspflichtige Capsaicin-Pflaster.
Unterschiede zwischen Capsaicin-Pflastern
- Qutenza®: Ein verschreibungspflichtiges Pflaster mit hoher Konzentration an Capsaicin zur lokalen Behandlung von neuropathischen Schmerzen bei Erwachsenen.
- Hansaplast ABC® Wärmepflaster: Ein rezeptfreies Pflaster mit niedrig dosiertem Capsaicin zur Linderung von Muskelschmerzen.
Anwendung von Capsaicin-Pflastern
- Qutenza®: Die Applikation erfolgt durch einen Arzt oder unter ärztlicher Aufsicht. Die schmerzhaften Hautstellen werden markiert, und das Pflaster wird auf die unverletzte, trockene Haut aufgeklebt. Die Applikationszeit beträgt zwischen 30 und 60 Minuten, und es muss eine Wartezeit von 90 Tagen bis zur erneuten Anwendung eingehalten werden.
- Hansaplast ABC® Wärmepflaster: Das Pflaster kann selbstständig auf die Haut aufgeklebt werden und verbleibt dort zwischen 4 und 12 Stunden. Eine erneute Anwendung ist bereits nach einer Wartezeit von zwölf Stunden möglich.
Nebenwirkungen von Capsaicin-Pflastern
Bei der Anwendung von Capsaicin-Pflastern kann es zu lokalen Nebenwirkungen wie Schmerzen, Brennen, Rötungen und Juckreiz an der Applikationsstelle kommen. In seltenen Fällen kann es auch zu einem Anstieg des Blutdrucks kommen.
Hinweise bei der Abgabe von Capsaicin-Pflastern
- Patienten sollten darüber informiert werden, dass Qutenza® zu Hause liegend gelagert werden sollte.
- Bei Applikation auf behaarte Hautstellen sollten die Haare vorsichtig abgeschnitten werden.
- Am Tag der Behandlung darf die Hautstelle nicht mehr eingecremt werden.
- Nach der Anwendung sollte die Applikationsstelle für einige Zeit möglichst nicht berührt werden, da noch enthaltenes Capsaicin austreten kann.
Was hilft bei akuten Rückenschmerzen?
Bei akuten Rückenschmerzen ist es wichtig, in Bewegung zu bleiben und normale Aktivitäten beizubehalten. Für die begleitende Behandlung gibt es mehrere Optionen, darunter medikamentöse Therapie, Bewegungstherapie und natürliche Methoden wie die Wärme- und Kältetherapie.
Wärme oder Kälte?
- Wärme: Soll Verspannungen der Muskulatur lösen, die häufig die Ursache von akuten Rückenschmerzen sind.
- Kälte: Hilft bei Entzündungen, Prellungen oder Verletzungen. Sie vermindert die Durchblutung und hat eine entzündungshemmende Wirkung. Außerdem verzögert Kälte die Schmerzweiterleitung und trägt so zu einer verminderten Schmerzwahrnehmung bei.
Methoden der Wärmetherapie
- Warme Bäder: Wärmen und entspannen die Muskulatur.
- Wärmflaschen oder Kirschkernkissen: Regen die Durchblutung an.
- Rotlichtlampen: Erzeugen Tiefenwärme.
- Wärmecremes: Lösen Verspannungen und regen die Durchblutung an.
- Wärmepflaster mit Wärmezellen: Erzeugen durch Oxidation Wärme, die in das Gewebe eindringt und die Durchblutung und Muskelentspannung fördert.
- Wärmepflaster mit Capsaicin: Fördern die Durchblutung und tragen zur Muskelentspannung bei.
Methoden der Kältetherapie
- Eisbeutel oder gefrorene Gel-Packs: Erzielen eine lokale Kühlung.
- Kühlende Salben und Gels: Enthalten kühlende Inhaltsstoffe wie Menthol.
- Kalte Wickel: Ermöglichen eine großflächige Kühlung.
- Kältesprays: Bieten eine schnelle Kühlung.
Wann sind Wärme oder Kälte nicht sinnvoll?
Patienten mit Durchblutungsstörungen, Diabetes mellitus oder anderen Erkrankungen sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob Wärme oder Kälte infrage kommen. Generell sollten Wärme- oder Kälteanwendungen nur als begleitende Therapie gesehen werden.
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