Mütter stehen im Alltag oft unter enormem Druck. Die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und den eigenen Bedürfnissen stellt eine große Herausforderung dar. Nicht selten kommt es vor, dass Mütter die Nerven verlieren, laut werden oder in Konfliktsituationen überreagieren. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen und Folgen dieses Verhaltens und gibt praktische Tipps, wie Mütter besser mit Stress umgehen und ihre innere Balance wiederfinden können.
Wann verlieren Eltern die Nerven?
Eltern verlieren meist in Situationen die Nerven, in denen sie selbst gestresst sind - beispielsweise durch den Job oder einen anstehenden Termin. Wenn das Kind dann nicht so mitspielt, wie sie es gern hätten, steigt bei ihnen selbst der Druck. Kinder haben sehr feine Antennen. Sie spüren sehr genau, wenn wir ihnen etwas vormachen. Selbst wenn wir noch so gelassen tun, obwohl wir einen Termin im Nacken haben - der Stress überträgt sich.
Ursachen für Überforderung bei Müttern
Moderne Mütter sind wahre Manager. Sie versuchen, allem gerecht zu werden. Wenn vieles zusammenkommt, wird es zu viel. Die folgenden Faktoren können zur Erschöpfung führen:
- Stress: Mama sein ist eine große Herausforderung. Es ist verbunden mit vielen Ängsten und Sorgen. Viele Mütter sind unsicher. Sie wollen in der Erziehung keine Fehler machen. Sie fragen sich immer wieder: Mache ich alles richtig? Habe ich gerade zu sehr geschimpft? Oder aber zu viel durchgehen lassen?
- Karriere und Familie: Viele Karrierefrauen finden sich während der Babypause und in Ermangelung eines Krippenplatzes den ganzen Tag allein mit ihrem Kind zuhause. Vom Akademikerjob zum Klötzchenstapeln und Brei kochen, das kann frustrierend sein. Zeit für sich, Freizeit, gemeinsame Zeit mit dem Partner allein wird zur Mangelware.
- Unterschiedliche Kinder: Manche Kinder schlafen schon als Babys die Nacht durch. Es gibt Kinder, die sich stundenlang alleine beschäftigen. Andere brauchen viel Aufmerksamkeit und Zeit. Vieles kann man Kindern beibringen. Aber den kindlichen Charakter kann man nur wenig beeinflussen. Hinzu können psychische Störungen wie ADHS kommen. Sie stellen eine zusätzliche Herausforderung dar.
- Perfektionsdruck: Ob im Fernsehen, Internet oder in Zeitschriften: Frauen sehen täglich, wie eine erfolgreiche Mutter aussehen kann: Sie verliert das Babyfett in rasender Zeit. Sie sieht aus wie aus dem Ei gepellt. Auf den sozialen Medien schaffen Celebrity-Moms alles mit links. Dennoch sind sie perfekt gestylt. Viele Mamas geben sich dem Druck hin, genauso sein zu müssen.
- Entlastung des Vaters: Mamas sind oft rund um die Uhr für ihre Kinder da. Sie stehen nachts mit ihnen auf. Sie beruhigen das Kind, wenn es schreit. Oft entlasten sie den Papa, der ja morgens früh in die Arbeit muss. Traurig aber wahr ist außerdem: Nicht alle Papas helfen mit. Nicht alle räumen auf. Nicht alle verstehen, was ihre Frau täglich leistet. Im Gegenteil. Auch im 21. Jahrhundert erwarten noch immer viele Männer, dass die Frau die Hausarbeit (großteils) alleine macht, kocht und die Kinder versorgt.
- Familie und Beruf: Allen emanzipatorischen Bemühungen zum Trotz: Familie und Beruf ist auch heute noch wenig vereinbar. Die Kinder fordern ihre Rechte. Die Lebenshaltungskosten sind hoch. Den meisten Familien reicht ein Einkommen nicht. Die Folge: Mütter zerreißen sich zwischen der Doppelbelastung von Job und Kind. Sie müssen in der Arbeit und zuhause Höchstleistungen erfüllen. Ganz nebenbei müssen sie die Kinder versorgen, zu ihren Aktivitäten bringen. Sie müssen abends kochen und den Haushalt bewältigen. Das ist einfach viel verlangt. Wohl die meisten Mütter kennen das permanente schlechte Gewissen: Sie glauben, weder im Job noch Zuhause gut genug zu sein.
- Alleinerziehende Mamas: Es gibt in Deutschland ca. 8,2 Millionen Familien mit minderjährigen Kindern. Etwa 20% davon sind alleinerziehend. Davon wiederum sind 90% Mütter. Sie zählen zu den am meisten gestressten Personengruppen. Alleinerziehende Mamas tragen alles auf ihren Schultern. Zudem bekommen sie wenig Anerkennung für ihre Leistungen. Diverse Studien zeigen: Alleinerziehende sind besonders von Armut und Stress gefährdet. Erschöpfung ist die Folge.
Was macht es mit dem Kind, wenn Eltern schimpfen?
Das Kind gerät selber unter Stress und dreht oft noch mehr auf. Es will seine eigenen Bedürfnisse schließlich nicht zurückstellen. Im schlimmsten Fall geht es künftig schon angespannt in ähnliche Situationen, und das Risiko einer Eskalation steigt. Wiederholtes Schimpfen und Lautwerden aktiviert über den Botenstoff Cortisol das Stresssystem im kindlichen Körper und kann so langfristig sogar seine psychische und körperliche Gesundheit beeinträchtigen. Hinzu kommt, dass gerade kleine Kinder gar nicht verstehen können, was da gerade passiert, wenn die Eltern laut werden. Für sie ist ein gleichbleibendes, verlässliches Verhalten besonders wichtig.
Was wäre jetzt besser?
Sich Zeit zu nehmen und sich dem Kind bewusst zu widmen. Wälzt es sich gerade auf dem Boden im Supermarkt? Okay dann lassen Sie es das noch kurz tun. Je mehr Sie versuchen - ob körperlich oder verbal - dagegen anzugehen, desto mehr wird die Situation eskalieren und umso mehr Stress ist es für beide. Je nach Alter kann es auch sinnvoll sein, im Vorhinein das gewünschte Verhalten beim Kind anzukündigen und eine Belohnung in Aussicht zu stellen. Dann sind Kinder häufig gewillt, das auch gut hinzubekommen. Zum Beispiel: Wenn du mir dabei hilfst, dass wir das Einkaufen schnell erledigen, können wir danach noch auf den Spielplatz gehen. Seien Sie ruhig authentisch und sagen Sie, dass Sie das Verhalten sehr wütend macht. Für Kinder ist es wichtig, dass sie sich auf ihre Eltern verlassen können. Durch diese ruhige, aber klare und ehrliche Rückmeldung lernen sie, welche Auswirkungen ihr Verhalten hat, und können es zukünftig besser einschätzen.
Lesen Sie auch: Umfassender Ratgeber: Ganglion geplatzt
Was ist ein „Mama Burnout“?
Mamas mit Burnout sind nicht selten: Man nimmt an, dass jede fünfte Mutter betroffen ist. Gerade Mütter suchen oft viel zu spät Hilfe. Viele denken, sie dürfen nicht überfordert sein. Sie glauben, sie müssen für ihr Kind stark sein. Es heißt schließlich, Mutter sein ist das schönste Geschenk. Der andere Teil der Wahrheit ist: Der Mamajob kann ein Knochenjob sein. Besonders kleine Kinder brauchen ständige Aufmerksamkeit. Immer. Für Mamas endet der Tag nicht mit normalen Bürozeiten. Gerade bei kleinen Kindern sind durchwachte Nächte oft eher die Regel als die Ausnahme. Das kann zu psychischer und körperlicher Erschöpfung führen. Hinzu kommt: Kinder unter vier Jahren haben keine Empathie. Sie folgen nur ihren eigenen Wünschen. Sie verstehen nicht, wenn ihre Mama nicht mehr kann.
Der Begriff „Mama Burnout“ lässt sicher einige Menschen schmunzeln. Die, die es eher lustig finden, waren der Belastung aber sicher nie ausgesetzt. Der „Mama Burnout“ muss unbedingt ernstgenommen werden. Eine völlig erschöpfte Mutter sollte sich helfen lassen. Grundlegende Dinge müssen sich ändern. Ein Nachmittag mit Kaffee und Kuchen alle sechs Wochen löst keine Erschöpfungsproblematik. Jeder Mensch hat eine andere Belastungsgrenze. Sich die eigene eingestehen ist wichtig und gesund. Auch psychologische Hilfe holen ist keine Schande.
Unterschied Burnout und Depression
Ein Burnout ist nicht das gleiche wie eine Depression. Allerdings kann er eine Vorstufe sein. Die Symptome können sich überschneiden: Antriebslosigkeit, Leere und Müdigkeit können auch bei einer Depression vorkommen. Oft ist nicht klar, ob die Überlastung zur Depression führt oder eine Depression zur Überlastung. Der Unterschied zum Burnout ist: Bei einer Depression beziehen sich die negativen Gefühle und Gedanken auf alle Lebensbereiche. Hinzu kommt: mangelndes Selbstbewusstsein, Angst vor der Zukunft, Gefühl der Sinnlosigkeit, eventuell Suizidgedanken. Klar ist: Ein Burnout kann das Risiko für eine Depression erhöhen. Auch weitere psychische Krankheiten können bestehen.
Wen trifft Burnout?
Gewisse Persönlichkeitsmerkmale erhöhen das Risiko eines Burnout-Syndroms:
- Gefährdet sind perfektionistische Menschen, die alles richtig machen wollen
- Menschen, die glauben, wenig kompetent zu sein
- Menschen, die Angst haben, andere zu kränken und auch mal nein zu sagen
- Menschen, die sich wenig selbstbestimmt fühlen
Burnout kennt keine Altersgrenzen. Menschen zwischen 35 und 45 Jahren sind am stärksten betroffen.
Lesen Sie auch: Schlaganfall-Überlebenstipps für Alleinstehende
Was tun, wenn man doch einmal die Fassung verliert? Entschuldigen?
Auf jeden Fall. Es gibt keine perfekten Eltern, und das ist auch nicht das Ziel. Die Entschuldigung sollte zeitnah stattfinden und ehrliche Gefühle zeigen. Etwa: Es tut mir leid, dass ich laut geworden bin, aber dein Verhalten vorhin war aus den und den Gründen schwierig, und das hat mich geärgert. Kinder dürfen ruhig wissen, dass Mama und Papa auch Fehler machen.
Hilfe bei „Mama Burnout“
Wie beim „richtigen“ Burnout gilt: Stress reduzieren, Schwächen zugeben, Hilfe holen. Niemand ist perfekt. Niemand sollte sich dafür schämen, keine „Supermama“ zu sein. Die Veränderung beginnt in sich - im Kleinen:
- Andere mit einbeziehen: Opas, Tanten, Tagesmütter - wer könnte helfen? Wenn möglich, sollten die Mamas sich Unterstützung holen. Die Großeltern können beispielsweise wöchentlich einspringen. Ab und zu ein Babysitter bringt Momente von Freiheit und Freizeit. Und wieso nicht ab und an Spielenachmittage mit einer anderen Mama initiieren? Die Kinder könnten unter abwechselnder Aufsicht miteinander spielen - und die Mama kann die kindfreie Zeit nutzen.
- Ruheinseln schaffen: Jeder Mensch braucht Raum für sich. Auch für Mamas ist es wichtig, sich gezielt Zeit zu nehmen. Etwas für die eigene Seele zu tun. Und wenn es nur einmal um den Block laufen ist. Einfach mal tief durchatmen tut auch dem Kopf gut. Andere Glücksmomente-Ideen könnten sein: Ein Bad nehmen, paar Kapitel in einem spannenden Buch lesen oder eine Folge der Lieblingsserie schauen. Vielleicht ist es sogar möglich, eine geographische Ruhezone zu schaffen: Einen Raum, den die Kinder nicht betreten dürfen.
- Stress vermeiden: Viele Mamas meinen es zu gut. Sie werden zu wahren Momagern. Ihre Kinder haben jeden Tag einen anderen Termin. Vom Tennisunterricht über die Klavierstunde bis zum Englischunterricht: Sie überfordern sich selbst - und ihre Kinder. Ist es wirklich notwendig, jeden Tag eine andere Aktivität zu haben? Ein entspannter Nachmittag im Park tut Kindern und Eltern auch gut.
- Professionelle Hilfe holen: Der Begriff „Mama Burnout“ lässt sicher einige Menschen schmunzeln. Die, die es eher lustig finden, waren der Belastung aber sicher nie ausgesetzt. Der „Mama Burnout“ muss unbedingt ernstgenommen werden. Eine völlig erschöpfte Mutter sollte sich helfen lassen. Grundlegende Dinge müssen sich ändern. Ein Nachmittag mit Kaffee und Kuchen alle sechs Wochen löst keine Erschöpfungsproblematik. Jeder Mensch hat eine andere Belastungsgrenze. Sich die eigene eingestehen ist wichtig und gesund. Auch psychologische Hilfe holen ist keine Schande.
10 Tipps für starke Nerven
- Den Körper spüren: Bewegen bringt Segen - das gilt auch bei nervösen Unruhezuständen. Untersuchen zeigen beispielsweise, dass beim Sport ein Hormon (ANP) gebildet wird, das Panik lindert. Ein flotter Spaziergang in der Mittagspause oder ein lockere Runde Laufen nach Feierabend helfen dabei Ängste zu „verstoffwechseln“. Zudem verschafft die körperliche Aktivität den Gedanken eine Verschnaufpause, die Sorgen rücken in den Hintergrund. Wichtig dabei ist, dass die Bewegung Freude bereitet und ohne Zwang erfolgt. Besonders gut tut Bewegung an der frischen Luft. Die Natur ist oft Balsam für die Seele und wirkt beruhigend auf gereizte Nerven.
- Die Nerven mit Nahrung versorgen: Lebensmittel sind Nahrung für Körper und Geist. Was Menschen essen, bestimmt, wie sie sich fühlen. Der Blutzuckerwert hat beispielsweise Einfluss auf Gefühle wie Anspannung und Ärger. Einige Nahrungsmittel enthalten neben Kohlenhydraten weitere stimmungsaufhellende Inhaltsstoffe. So liefern Bananen auch einen hohen Anteil des B-Vitamins Pyridoxin (B6). Dieses ist an vielen Prozessen im Nervensystem beteiligt. Außerdem enthalten sie Kalium und Tryptophan. Aus Tryptophan wird der Botenstoff Serotonin gebildet, der eine Vielzahl emotionaler Prozesse ( z.B. Angst) beeinflusst. Auch Omega3-reiche Lebensmittel wie Fisch haben Einfluss auf eine gesunde Nervenfunktion. Für einen ruhigen Geist sollte die Ernährung also vollwertig und möglichst vielseitig sein. Dabei sollten hauptsächlich Obst und Gemüse, Salate, Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte auf den Tisch kommen, Fleisch hingegen nur in Maßen und Fett, Zucker und Alkohol so wenig wie möglich.
- Zur Ruhe kommen: Ein ausgeglichener Geist und ein leistungsfähiger Körper brauchen ausreichend Ruhepausen. Dazu gehört ausreichend Schlaf. Möglichst 7,5 Stunden pro Nacht empfiehlt die moderne Schlafforschung. Viele Menschen sparen in stressigen Phasen jedoch zuerst am Schlaf. Durch Schlafmangel erhöht sich die Reizbarkeit, die Belastungsfähigkeit und die Stressresistenz werden gemindert. Ängsten und Stressempfinden wird Vorschub geleistet, die Gedanken kreisen permanent, man bekommt nachts kein Auge mehr zu. Um diesem Teufelskreis vorzubeugen, sind auch tagsüber ausreichend Ruhepausen notwendig. Die psychologische Forschung zeigt, dass sich viele kurze Entspannungsphasen beispielsweise günstiger auf die Erholung von körperlicher Arbeit auswirken als wenige lange Pausen. Menschen, die viel arbeiten, sollten jede Stunde für einige Minuten innehalten. Bewusstes Durchatmen oder aufstehen und die Glieder bewegen, hilft kurz abzuschalten.
- Auslöser kennen: Die Ursachen für kreisende Gedanken sind vielfältig: Reizüberflutung, ständige Erreichbarkeit, Versagensängste und hohe Ansprüche an sich selbst können zu nervösen Zuständen führen. Viele Menschen fühlen sich jedoch gestresst, ohne genau zu wissen warum. Dann hilft es Tagebuch zu führen, um den Auslösern auf den Grund zu gehen. Kennt man die Gründe für seine Sorgen, kann man gezielt Gegenstrategien entwickeln. Kommt der Geist z.B. aufgrund einer Überzahl an Reizen nicht zur Ruhe, kann man entscheiden welchen und wie vielen man sich täglich aussetzen möchte. Dann kann man z.B. bewusst darauf verzichten, nebenher vor dem Fernseher zu essen oder beim Kochen auch noch das Radio laufen zu lassen.
- Achtsamkeit lernen: Gedanken und Bewertungen entstehen aus Sinneswahrnehmungen (Riechen, Sehen, Hören, etc.) und/oder Erinnerungen. Sie beeinflussen, wie sich etwas anfühlt (angenehm, unangenehm, neutral) und rufen dadurch unmittelbare Körper- und Verhaltensreaktionen (Herzklopfen, Weglaufen) hervor. Wer sich dieser Verbindung von Körper und Geist bewusst ist, fühlt sich weniger ausgeliefert und lernt zielgerichteter mit Grübelei und Sorgen umzugehen. Regelmäßige Atemübungen und Meditation helfen dabei, achtsamer zu leben.
- Gedankenkontrolle üben: Jeder Mensch denkt am Tag zwischen 40.000 und 60.000 Gedanken. Der Großteil davon ist unbewusst. Fast 90 Prozent kreisen immer wieder um das Gleiche, insbesondere um Schwierigkeiten und Probleme. Gedanken sind Energie und haben die Kraft Gefühle zu erzeugen. Das Sprichwort „Mit der Zeit nimmt die Seele die Farbe der Gedanken an“ verdeutlicht diesen Zusammenhang. Menschen sind ihren Gedanken aber nicht hilflos ausgeliefert. Sie können lernen, diese bewusst auszuwählen und manipulative, ängstigende Gedanken loszulassen. Wenn Ängste und Unruhe das Gedankenkarussell nicht mehr still stehen lassen, gibt es eine Reihe von Übungen, die den Geist beruhigen.
- Gefühle annehmen lernen: Leidvolle Gefühle wie Angst oder Unsicherheit rauben Energie und trüben die Lebensfreude. Sie haben aber auch einen Nutzen: Angst beispielsweise setzt Adrenalin frei. Dadurch steigt das Energielevel, der Körper macht sich bereit zur Flucht oder Verteidigung. Gefühle setzen aber nicht nur Hormone frei, sondern werden auch von Hormonen beeinflusst. Stressempfinden, Überforderung und Ängstlichkeit stehen in enger Wechselbeziehung mit den Hormonen. Wie stark Gefühle den Körper beeinflussen, zeigt sich z.B. daran, dass bei Frauen durch starken Stress die Regelblutung ausbleiben kann. Gefühle sind aber kein Schicksal, dem Menschen hilflos ausgeliefert sind. Wie im Umgang mit den Gedanken lohnt es sich Gefühle, bewusst wahrzunehmen und nicht wegzuschieben. Durch die aktive Auseinandersetzung können Empfindungen auf positiv beeinflusst werden.
- Die eigenen Ressourcen kennen: Quälende Ängste und Sorgen, zehren auf Dauer an den Kräften. Um dennoch leistungsfähig zu bleiben, sollten die Batterien regelmäßig auflageladen werden. Dafür sollte man die eigenen Kraftquellen kennen. Die folgenden Fragen helfen dabei, den eigenen Ressourcen auf den Grund zu gehen: Was stärkt mich? Was tut mir gut? Was mache ich gerne? Wann fühle ich mich lebendig? Was entspannt mich? Wo fühle ich mich wohl? Bei der Beantwortung dieser Fragen gibt es kein „Falsch“ oder „Richtig“. Entscheidend ist, dass sie positive Gefühle auslösen und dadurch die Lebensqualität verbessern. Was das ist, darauf muss Jede(r) seine persönliche Antwort finden.
- Mit einem Arzt oder Therapeuten sprechen: Betroffene sollten mit einem Arzt sprechen, wenn sie sich dauerhaft unruhig und gereizt fühlen. Denn hinter diesen Symptomen verbergen sich manchmal auch behandlungsbedürftige, körperliche Ursachen (z.B. Schilddrüsenüberfunktion, starker Bluthochdruck, Unterzuckerung bei Typ-1-Diabetes). Aber auch bestimmte psychische Erkrankungen wie z.B. Angststörungen oder Depressionen gehen mit Nervosität und innerer Unruhe einher. In diesen Fällen sollten psychotherapeutische Maßnahmen - beispielsweise eine Verhaltenstherapie - ergriffen werden.
- Begleitende Maßnahmen nutzen: Gewohnheiten zu ändern und Erkrankungen abzuklären, sind wichtige Schritte auf dem Weg der Besserung. Auch ein Coaching (z.B. im Stressmanagement) kann den Umgang mit den Herausforderungen des Lebens verbessern. Daneben kann es sinnvoll sein, das aus der Balance geratene Nervensystem mit einem homöopathischen Komplexmittel wie dystoLoges® zu unterstützen. dystoLoges® ist ein einzigartiger homöopathischer 5-fach-Komplex mit der Leitsubstanz Reserpinum aus der indischen Schlangenwurzel.
Was tun, wenn der Partner die Nerven verliert?
Es kommt vor, dass nicht nur Mütter, sondern auch Väter in Stresssituationen überreagieren. Wenn der Partner die Nerven verliert und beispielsweise unsanft mit dem Kind umgeht, ist es wichtig, die Situation zu beruhigen und anschließend das Gespräch zu suchen. Es ist verständlich, dass Wut und Enttäuschung aufkommen, insbesondere wenn man selbst versucht, ruhig zu bleiben.
Ursachenforschung
Versuchen Sie herauszufinden, was den Partner so belastet hat. Oftmals stecken Schlafmangel, beruflicher Stress oder persönliche Probleme dahinter. Sprechen Sie offen über Ihre Gefühle und Ängste. Es ist wichtig, dass der Partner sich seiner Verantwortung bewusst ist und bereit ist, an seinem Verhalten zu arbeiten.
Unterstützung suchen
Wenn solche Situationen häufiger vorkommen, kann es sinnvoll sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine Paartherapie oder Familienberatung kann helfen, die Ursachen für die Überforderung zu erkennen und gemeinsam Strategien zu entwickeln, um besser mit Stress und Konflikten umzugehen.
Lesen Sie auch: Die Symptome eines Schlaganfalls verstehen und Leben retten
Konsequenzen ziehen
Gewalt oder unsanftes Verhalten gegenüber Kindern ist inakzeptabel. Machen Sie dem Partner deutlich, dass es Konsequenzen hat, wenn er die Kontrolle verliert. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass er vorübergehend in einem anderen Zimmer schläft oder sich eine Auszeit nimmt, um zur Ruhe zu kommen.
Eltern versagen in der Erziehung, drücken sich vor Führung und Verantwortung
Eltern versagen in der Erziehung, drücken sich vor Führung und Verantwortung. Das Ergebnis sind „Tyrannenkinder“. Denn die Kleinen brauchen keine Kumpel als Eltern, sondern eher das Gegenteil. Familienberatungsstellen können sich vor Anfragen kaum retten. Wer bei Amazon unter dem Stichwort „Erziehung“ sucht, bekommt knapp 82.000 Buchvorschläge. Eltern sind hin- und hergerissen zwischen den zahllosen Vorstellungen, wie sie erziehen sollen, unsicher, wie sie die Balance halten zwischen Fördern und Überfordern, zwischen Betreuen und Überbehüten. Auch Pädagogen klagen, dass es schwieriger wird, den richtigen Umgang mit den Schülern zu finden. Lehrer nennen Konzentrationsschwierigkeiten und sozial auffälliges Verhalten.
Inzwischen mehren sich die Stimmen, die den Eltern Versagen vorwerfen. In Zeiten fordernder Karrieren, komplizierter Patchworkstrukturen und liberaler Lebensideale fehlten Kraft und Mut für eine Erziehung mit klaren Ansagen. Gerade die, die zu Hause nur Harmonie wollten, bekommen die Quittung - in Gestalt eines quengelnden, tobsüchtigen Kindes, das mit lieben Worten nicht mehr zu erreichen ist. Eltern erfüllen ihren Erziehungsauftrag nicht mehr. Einerseits geben sie jedem Wunsch nach Konsumgütern nach, überschütten Kinder mit teurem Spielzeug, erziehen sie zu Materialisten und vernachlässigen, worauf es wirklich ankommt: auf Werte wie Teilen, Rücksicht, Respekt. Andererseits setzen sie viel zu wenig Grenzen.
Konsequenzen statt Schimpfen
Wer ständig motzt und herumnörgelt, erreicht damit meist gar nichts. Denn die Kinder schalten ab nach dem Motto: "Mama meckert schon wieder. Ich kann es ihr eh nicht recht machen." Kinder, mit denen geschimpft wird oder die eine Strafe erwarten, ändern nicht ihr Verhalten, sondern lernen eher, es zu vertuschen oder zu lügen. Schimpfen ist also nicht nur verletzend, es bringt auch nichts. Kinder sind oftmals verwirrt und probieren Möglichkeiten aus, wie sie am besten darauf reagieren. Die einen verhalten sich trotzig und schimpfen zurück, die anderen verhalten sich besonders lieb, unauffällig und leise, was auch schlimm ist. Denn es zeigt, wie sehr das Selbstwertgefühl leidet. Kinder lernen nicht, was sie tun können, damit es allen in der Familie gut geht. Sie lernen also nicht, ihren kleinen Bruder nicht zu hauen, sondern den kleinen Bruder nur dann zu hauen, wenn keiner zuguckt. Besser ist es, die Situation als Chance zu verstehen, in der mein Kind etwas lernen kann, und ihm beizubringen, worauf es in dieser Situation ankommt. Letztendlich zeigt mein Kind mir in diesen Situationen ja nur, dass es etwas Wichtiges noch nicht kann oder nicht verstanden hat. Das geht dann auch souverän und ohne Gemotze. Grundsätzlich ist es immer besser zu sagen, was das Kind tun soll, und nicht, was es lassen soll. Wenn sich das Kind falsch verhält, muss man es natürlich darauf hinweisen. Aber jede Mutter sollte sich klarmachen: Was sage ich da? Man darf das Verhalten von Kindern kritisieren, aber niemals die Person herabsetzen oder anschreien. Eine Ich-Botschaft ist immer besser. Zum Beispiel: "Es ist mir zu laut. Ich möchte, dass ihr woanders spielt!" Es macht einen Unterschied, ob ich in der Ich-Form spreche und Lösungen anbiete, oder ob ich in der Du-Form rede und das Kind negativ bewerte. Rummotzen muss gar nicht erst sein, wenn ich stattdessen handle und liebevoll Konsequenzen folgen lasse.
Innere Unruhe: Wenn die Nerven flattern
Sind die Gedanken aber ständig von Ängsten und Sorgen bestimmt, befindet sich der Organismus dauerhaft „im Alarmzustand“. Betroffene fühlen sich dann innerlich unruhig und nervös oder klagen über Herzklopfen, Spannungskopfschmerzen, Magenbeschwerden sowie Verspannungen, Schlafstörungen und Reizbarkeit. Wenn alles zu viel wird, Alltagssituationen zu unüberwindbaren Herausforderungen werden oder an Schlaf nicht mehr zu denken ist, sollten schnellstmöglich Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Andernfalls können sich im Laufe der Zeit auch schwerwiegendere Probleme (Bluthochdruck, Depressionen) entwickeln.