Das menschliche Gehirn, ein Organ von etwa 1,3 Kilogramm, ist die Schaltzentrale unseres gesamten Innenlebens. Es steuert unsere Handlungen, Gefühle und Gedanken. Wie dieses komplexe Organ funktioniert und was es so leistungsfähig macht, ist Gegenstand intensiver Forschung. Die ZEIT Akademie bietet mit dem Seminar „Unser Gehirn“ aufschlussreiche Einblicke in die Hirnforschung, um dieses faszinierende Organ besser zu verstehen.
Das ZEIT Akademie-Seminar „Unser Gehirn“ mit Prof. Dr. Onur Güntürkün
In dem Seminar „Unser Gehirn“ führt Professor Dr. Onur Güntürkün, ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Biopsychologie und einer der führenden Neurowissenschaftler Deutschlands, durch die Wissenschaft der Hirnforschung. Gemeinsam mit ZEIT-Redakteur Ulrich Schnabel, einem studierten Physiker und erfahrenen Wissenschaftsjournalisten, geht er den Fragen der Hirnforschung mit anschaulichen Experimenten auf den Grund. Dabei werden keine Details ausgelassen.
Das Seminar ist in zehn Lektionen unterteilt und als DVD- oder Online-Version erhältlich. Zusätzlich beinhaltet es ein Tiefeninterview mit Prof. Dr. Güntürkün sowie ein Begleitbuch zur Vor- und Nachbereitung.
Inhalte des Seminars
Das Seminar behandelt eine Vielzahl spannender Themen rund um das Gehirn, darunter:
- Die Funktionsweise des Gehirns: Wie erzeugt und verarbeitet ein biologisches Organ von geringem Gewicht das gesamte Innenleben eines Menschen?
- Intelligenz: Ist Intelligenz angeboren oder erlernt? Was macht ein Gehirn intelligent? Wie wird der Intelligenzquotient (IQ) gemessen?
- Geschlechtsunterschiede: Unterscheiden sich Männer und Frauen im Denken?
- Emotionen: Was sind Emotionen und welche Funktion haben sie? Was würde passieren, wenn uns Emotionen fehlen würden?
- Wahrnehmung: Warum nehmen wir die Welt nicht exakt so wahr, wie sie ist? Wie lassen wir uns durch optische Täuschungen verblüffen?
- Gedächtnis: Wie lernen wir und wie funktioniert unser Gedächtnis? Welche verschiedenen Gedächtnisarten gibt es und wie funktionieren sie? Warum vergessen wir Dinge und erinnern uns an nie Geschehenes?
- Alter und Gedächtnis: Warum werden wir im Alter vergesslich? Was ist das beste kognitive Training für ältere Menschen?
- Gehirnasymmetrie: Warum denken wir links und rechts so unterschiedlich?
- Gedankenlesen: Können Hirnforscher Gedanken lesen? Wo liegen die Grenzen der Neurowissenschaft?
- Das menschliche Gehirn im Vergleich: Ist das menschliche Gehirn die Krone der Schöpfung?
Intelligenz: Was unser Gehirn besser macht!
Ein besonderer Schwerpunkt des Seminars liegt auf dem Thema Intelligenz. In der Vorlesung „Intelligenz - Was unser Gehirn besser macht!“ widmet sich Prof. Dr. Güntürkün in zwei Teilen diesem faszinierenden Thema. Er erklärt den Ursprung des Begriffs „Intelligenz“, den Zusammenhang zwischen fluider und kristalliner Intelligenz und den Einfluss unserer Gene und unserer Kindheit auf unsere Intelligenz. Darüber hinaus beschäftigt er sich mit möglichen Geschlechtsunterschieden in Bezug auf Intelligenz und vergleicht das menschliche Gehirn mit dem von Tieren. Dabei gibt er exklusive Einblicke in die aktuelle Forschung zur Intelligenz bei verschiedenen Vogelarten.
Lesen Sie auch: Bedeutung und Ursprung der Redewendung
Lernen und Gedächtnis
Das Gehirn ist eine gewaltige Lernmaschine, die ständig Informationen speichert. Es saugt Bilder, Worte, Bewegungen und Informationen auf und verwandelt einen Teil davon in Gedächtnis. Prof. Dr. Güntürkün erklärt, wie das Lernen und unser Gedächtnis funktionieren. Er zeigt anhand von Experimenten und Beispielen, wie wir uns besser erinnern und sogar leichter neues Wissen erwerben können.
Tipps für besseres Lernen
- Eselsbrücken: Assoziieren Sie neue Informationen mit unerwarteten Bildern oder Eselsbrücken. Je abstrakter, desto besser, denn so entsteht die sogenannte Erwartungsverletzung, ein Zustand, in dem unser Gehirn lernt.
- Interesse: Lernen Sie mit Interesse, denn das belohnt Sie selbst. Wenn Lernen etwas ist, was uns interessiert, agiert das Gehirn in einem Aktivitätszustand, welcher mit einem intensiven Belohnungsgefühl einhergeht.
- Ort des Lernens: Wenn Ihnen eine gelernte Information entfällt, erinnern Sie sich an den Ort, an dem Sie diese gelernt haben.
Optische Täuschungen und Wahrnehmung
Optische Täuschungen verdeutlichen, wie leicht sich unsere Wahrnehmung täuschen lässt. Prof. Dr. Güntürkün erklärt, warum wir die Welt nicht exakt so sehen, hören oder fühlen, wie sie tatsächlich ist.
Emotionen als Handlungsmuster
Emotionen sind allgegenwärtig und wir können uns ein Leben ohne sie kaum vorstellen. Prof. Dr. Güntürkün erklärt die Funktion der Emotionen und warum wir sie auch als Handlungsmuster beschreiben können.
Die Asymmetrie des Gehirns
Unsere Hirnhälften haben sich jeweils auf besondere Fähigkeiten spezialisiert. Prof. Dr. Güntürkün widmet sich der Asymmetrie des Gehirns und zeigt auf, warum wir links und rechts so unterschiedlich denken.
Können Hirnforscher Gedanken lesen?
Die Neurowissenschaft hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit bekommen. Prof. Dr. Güntürkün führt in den Stand der Forschung ein und offenbart mögliche Grenzen in der Entwicklung.
Lesen Sie auch: So optimieren Sie die Wirkung Ihrer Parkinson-Medikamente
Prof. Dr. Onur Güntürkün und Ulrich Schnabel: Experten im Dialog
Prof. Dr. Onur Güntürkün ist Professor für Biopsychologie an der Ruhr-Universität Bochum und Mitglied des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Ulrich Schnabel ist ZEIT-Redakteur, Autor und Moderator. Ein besonderer Fokus seiner Arbeit liegt auf der Vermittlung von Wissenschaft. Gemeinsam bilden sie ein ideales Team, um die komplexen Themen der Hirnforschung verständlich und anschaulich zu präsentieren.
Lesen Sie auch: Darm-Hirn-Achse: Neueste Forschungsergebnisse