Abschwellende Salbe bei Ganglion: Erfahrungen und Behandlungsansätze

Ganglien, im Volksmund oft als "Überbeine" bezeichnet, sind gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Zysten, die sich typischerweise in der Nähe von Gelenken oder Sehnen bilden. Besonders häufig treten sie am Handgelenk, an der Hand oder am Fuß auf. Obwohl sie meist schmerzlos sind, können sie Druck auf umliegende Nerven ausüben und dadurch Beschwerden verursachen. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Ganglien, von ihren Ursachen und Symptomen bis hin zu Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, einschließlich der Erfahrungen mit abschwellenden Salben.

Was ist ein Ganglion? Definition und Ursachen

Per Definition handelt es sich bei einem Ganglion um eine einzelne oder mehrfach auftretende kleine Geschwulst im Bereich der Gelenkkapsel oder des Sehnengleitgewebes. Es ist ein gutartiger Weichteiltumor, der sich aus dem Gewebe der Gelenkkapsel oder der Sehnenscheide bildet.

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Ganglions sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die eine Rolle spielen könnten:

  • Chronische Reizzustände und Überlastung: Chronische Reizzustände und entwicklungsbedingte Veränderungen im Kapsel-Band-Apparat bei Überlastung werden ebenso diskutiert wie eine überschießende Bildung von Hyaluronsäure durch chronisch gereizte Synovialzellen (Zellen der Gelenkkapsel). Überbeanspruchung der Gelenke oder Sehnen, z. B. durch wiederholte Bewegungen, kann die Entstehung eines Ganglions begünstigen.
  • Verletzungen und Traumata: Verletzungen oder Traumata an Gelenken können ebenfalls zur Bildung eines Ganglions führen.
  • Entzündliche Erkrankungen: Entzündliche Erkrankungen wie Arthritis können ebenfalls die Entstehung eines Ganglions begünstigen.
  • Schwaches Bindegewebe: Ein schwaches Bindegewebe kann die Entwicklung von Ganglien begünstigen. In einigen Fällen wird die Bindegewebsschwäche sogar durch Genmutationen vererbt.
  • Überproduktion von Gelenkflüssigkeit: Eine Überproduktion von Gelenkflüssigkeit, z. B. durch eine chronische Reizung, kann ebenfalls zur Entstehung eines Ganglions beitragen.

Die Betroffenen sind in der Regel zwischen 20 und 40 Jahren alt, Frauen sind etwa dreimal häufiger von einem Ganglion betroffen als Männer. Es wird vermutet, dass das hormonell bedingt schwächere Bindegewebe und die größere Beweglichkeit der Gelenkkapseln bei Frauen ursächlich sein könnten.

Symptome und Verlauf eines Ganglions

Zunächst einmal sieht die Verdickung am Handgelenk nicht besonders schön aus. Von diesem kosmetischen Aspekt abgesehen kann ein Ganglion - wenn auch in seltenen Fällen - erhebliche Schmerzen verursachen. Das gilt besonders für Ganglien an den Fingern. Manchmal können die Schmerzen bis in den Oberarm ausstrahlen, besonders wenn durch die Schwellung benachbarte Blutgefäße und Nerven eingeklemmt sind. Die Kraft der Hand kann dann nachlassen, Kribbeln und Taubheitsgefühle können auftreten. Kleinere Ganglien (Mikroganglien), die oft extrem schmerzhaft sind, können bisweilen nicht ertastet werden und sind erst im Ultraschall oder Kernspin (MRT) sichtbar.

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Je nachdem, wo sie sitzen und wie groß sie sind, können Ganglien sehr unterschiedliche Beschwerden verursachen:

  • Sichtbare Schwellung: Eine sichtbare, runde oder ovale Schwellung, die sich über Gelenken oder Sehnen bildet, ist ein typisches Symptom. Die unter der Haut liegenden Ganglien werden normalerweise nur erbsen- bis kirschgroß, in seltenen Fällen aber auch so groß wie ein Tischtennis- oder Golfball.
  • Schmerzen und Unbehagen: Schmerzen oder Unbehagen, insbesondere bei Bewegung des betroffenen Gelenks, können auftreten.
  • Druck auf Nerven: In einigen Fällen kann das Ganglion auch Druck auf Nerven ausüben, was zu Taubheitsgefühlen oder Kribbeln führen kann. Mitunter strahlen die Schmerzen auch in das umliegende Gewebe aus - beispielsweise von der Hand in den Oberarm. Ebenfalls kann es, je nach Lage des Überbeins, zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des betroffenen Körperteils kommen.
  • Eingeschränkte Beweglichkeit: Eine eingeschränkte Beweglichkeit des betroffenen Gelenks kann ebenfalls auftreten.

Ganglien können sich sehr rasch, aber auch über Wochen und Monate hinweg bilden. Vor einer jeden Therapie sollte das Überbein zunächst beobachtet werden. Es ist nämlich durchaus möglich, dass sich ein Ganglion von allein zurückbildet. Das ist vor allem bei Kindern häufig der Fall.

Diagnose eines Ganglions

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung des betroffenen Bereichs. Der Arzt kann auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder MRT anordnen, um die Größe und Lage des Ganglions genauer zu bestimmen und andere mögliche Ursachen auszuschließen.

Der Arzt tastet die verdächtige Schwellung und die umliegenden Bereiche sorgfältig ab. Für ein Ganglion spricht beispielsweise, wenn es prall-elastisch und nicht verschiebbar ist. Dann tastet er die Schwellung vorsichtig ab. Lymphknoten oder eine Zyste. Meist reicht dem Facharzt die klinische Untersuchung für die Diagnose aus.

Zusätzlich wird oftmals ein sogenannter Transilluminationstest durchgeführt. Dabei wird die Schwellung mit einer Taschenlampe beleuchtet. Da ein Ganglion mit Flüssigkeit gefüllt ist, ist es lichtdurchlässig. Das wäre bei einem anderen Auslöser für die Ausstülpung, wie einem Lipom, einem bösartigen Tumor oder einer knöchernen Verwachsung, nicht der Fall.

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Um andere Erkrankungen, wie beispielsweise einen bösartigen Tumor, auszuschließen, können zudem Verfahren wie eine Röntgen- oder eine Ultraschalluntersuchung sowie eine Magnetresonanztomografie (MRT) eingesetzt werden.

Behandlungsmöglichkeiten bei einem Ganglion

Die Behandlung eines Ganglions kann folgende Optionen umfassen:

  • Beobachtung: Wenn das Ganglion keine Beschwerden verursacht, kann es einfach beobachtet werden. Ganglien bilden sich häufig von selbst wieder zurück.
  • Ruhigstellung: Das Tragen einer Schiene oder Bandage kann helfen, das Gelenk zu entlasten. Generell empfiehlt es sich zur Ganglion-Selbstbehandlung, das betroffene Gelenk zu schonen und möglichst ruhig zu stellen.
  • Aspiration: In einigen Fällen kann der Arzt die Flüssigkeit aus dem Ganglion abziehen, um die Schwellung zu reduzieren. Die Hälfte der Betroffenen ist nach dieser Behandlung beschwerdefrei. Füllt sich das Ganglion erneut mit Flüssigkeit, bleibt nur noch die Operation.
  • Injektionen: Kortikosteroid-Injektionen können zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen eingesetzt werden. Anschließend wird Kortison in die betroffene Stelle gespritzt, um die entstandene Schwellung zu vermindern. Das gelingt jedoch nicht sicher.
  • Krankengymnastik: Krankengymnastik kann bei leichteren Beschwerden und bei gerade erst entstandenen Ganglien hilfreich sein, ebenso abschwellende Maßnahmen (beispielsweise Eisauflagen, Quarkumschläge, abschwellende Salbenverbände), eine kurzzeitige Ruhigstellung des Gelenkes und die Gabe von entzündungshemmenden Medikamenten. Physiotherapie: Dadurch kann beispielsweise die Stabilität des Handgelenkes gestärkt und die Beweglichkeit der betroffenen Körperstelle verbessert werden. Auch Fehlbelastungen, die zur Entstehung des Ganglions geführt haben können, werden so reduziert.
  • Abschwellende Salben: Abschwellende Salben können ebenfalls zur Linderung der Beschwerden beitragen. Zusätzlich trägt man meist entzündungshemmende und schmerzlindernde Salben auf oder Arnika- und Beinwellsalben.
  • Operativer Eingriff: Wenn das Ganglion schmerzhaft ist oder immer wieder auftritt, kann eine operative Entfernung in Erwägung gezogen werden. Ist das Ganglion schon älter, sehr groß, verursacht es Schmerzen oder drückt auf die Nerven, dann sollte es operativ entfernt werden. Bei der Operation wird versucht, das gesamte Ganglion zu entfernen. Dabei wird nicht nur die flüssigkeitsgefüllte Zyste beseitigt, sondern auch die Verbindung zur Gelenkkapsel oder zur Sehnenscheide verschlossen. In der Regel wird ein dazu ein Hautschnitt gemacht und das komplette Ganglion inklusive Stiel mit einem Skalpell entfernt (offene OP). Ist das Überbein schwer zugänglich, kann auch eine Entfernung von innen (Arthroskopie oder Spiegelung) erfolgen. Diese Operationsmethode ist aber deutlich anspruchsvoller.

Abschwellende Salben bei Ganglion: Erfahrungen

Abschwellende Salben werden häufig als konservative Behandlungsmethode bei Ganglien eingesetzt. Sie sollen dazu beitragen, die Schwellung zu reduzieren und die damit verbundenen Schmerzen zu lindern. Es gibt verschiedene Arten von abschwellenden Salben, die bei Ganglien verwendet werden können:

  • Entzündungshemmende Salben: Diese Salben enthalten Wirkstoffe wie Diclofenac oder Ibuprofen, die entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.
  • Arnika- und Beinwellsalben: Diese pflanzlichen Salben werden traditionell zur Behandlung von Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen eingesetzt. Sie sollen ebenfalls abschwellend und schmerzlindernd wirken.
  • Zugsalben: Zugsalben, wie beispielsweise Ichtholan®, werden bei eitrigen Hautentzündungen eingesetzt. Sie können auch bei Ganglien angewendet werden, um die Entzündung zu reduzieren und den Abtransport von Flüssigkeit zu fördern.

Die Erfahrungen mit abschwellenden Salben bei Ganglien sind unterschiedlich. Einige Patienten berichten von einer deutlichen Linderung ihrer Beschwerden, während andere keine oder nur eine geringe Wirkung feststellen. Es ist wichtig zu beachten, dass abschwellende Salben in der Regel nur die Symptome lindern und nicht die Ursache des Ganglions behandeln.

Ichtholan® Zugsalbe: Eine Option bei Ganglien?

Ichtholan® ist eine schwarze Zugsalbe, die sich bei der Behandlung von Hautentzündungen bewährt hat. Der enthaltene Wirkstoff Ichthyol® wird aus natürlichem Ölschiefergestein gewonnen und wirkt entzündungshemmend und antibakteriell.

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Obwohl Ichtholan® primär für die Behandlung von Hautentzündungen gedacht ist, kann es auch bei Ganglien eingesetzt werden, um die Entzündung zu reduzieren und den Abtransport von Flüssigkeit zu fördern. Es gibt jedoch keine spezifischen Studien, die die Wirksamkeit von Ichtholan® bei Ganglien belegen.

Ichtholan® Zugsalbe gibt es in drei Wirkstärken:

  • Ichtholan® Zugsalbe 10 %: Für Entzündungen auf empfindlicher Haut.
  • Ichtholan® Zugsalbe 20 %: Für Rasierpickel, Nagelbettentzündungen, Schweißdrüsenentzündungen und Entzündungen durch Splitter und Dornen.
  • Ichtholan® Zugsalbe 50 %: Tiefe Abszesse und Furunkel werden am besten mit der höchsten Konzentration behandelt.

Bei der Anwendung von Ichtholan® Zugsalbe sollte die betroffene Stelle dick mit der Salbe bedeckt und mit einem Pflaster abgedeckt werden, um Verfärbungen der Kleidung vorzubeugen. Der Verbandwechsel sollte täglich erfolgen.

ilon® Salbe classic: Eine pflanzliche Alternative?

Die ilon® Salbe classic ist eine pflanzliche Lösung bei Hautentzündungen. Sie enthält Lärchenterpentin, Terpentinöl und Eukalyptusöl, die entzündungshemmend und durchblutungsfördernd wirken.

Obwohl die ilon® Salbe classic primär für die Behandlung von Hautentzündungen gedacht ist, kann sie auch bei Ganglien eingesetzt werden, um die Entzündung zu reduzieren und die natürliche Abheilung zu unterstützen. Es gibt jedoch keine spezifischen Studien, die die Wirksamkeit von ilon® Salbe classic bei Ganglien belegen.

Was man bei der Anwendung von abschwellenden Salben beachten sollte

Bei der Anwendung von abschwellenden Salben bei Ganglien sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Arzt konsultieren: Vor der Anwendung von abschwellenden Salben sollte ein Arzt konsultiert werden, um die Ursache der Beschwerden abzuklären und die geeignete Behandlungsmethode festzulegen.
  • Packungsbeilage beachten: Die Packungsbeilage der Salbe sollte sorgfältig gelesen und die Anweisungen des Herstellers befolgt werden.
  • Allergische Reaktionen: Bei Auftreten von allergischen Reaktionen wie Hautrötungen, Juckreiz oder Schwellungen sollte die Anwendung der Salbe sofort beendet und ein Arzt konsultiert werden.
  • Keine Selbsttherapie: Abschwellende Salben sollten nicht als alleinige Therapie bei Ganglien eingesetzt werden. Sie können jedoch eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Behandlungsmethoden sein.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn ein Ganglion:

  • schmerzhaft ist
  • schnell wächst
  • Druck auf Nerven ausübt und Taubheitsgefühle oder Schwäche verursacht
  • sich entzündet oder infiziert

Eine frühzeitige Untersuchung kann helfen, mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Vorbeugung von Ganglien

Es gibt keine garantierte Möglichkeit, einem Ganglion vorzubeugen. Allerdings können folgende Maßnahmen hilfreich sein:

  • Vermeidung von Überlastung: Vermeidung von übermäßigen oder wiederholten Belastungen der Gelenke.
  • Regelmäßige Pausen: Regelmäßige Pausen bei monotonen Tätigkeiten, die Handgelenke oder Hände beanspruchen.
  • Dehn- und Kräftigungsübungen: Durchführung von Dehn- und Kräftigungsübungen zur Stärkung der Muskulatur rund um die Gelenke.
  • Passende Schuhe: Bei Ganglien im Fußbereich sind gut passende, nicht drückende Schuhe wichtig.

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