Aconitum bei Nervenschmerzen: Studien und Anwendung

In Deutschland leiden mehr als 17 Millionen Menschen unter Rückenschmerzen. Oftmals sind chemische Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Diclofenac wenig wirksam, da sie nicht die Ursache der Reizung der Rückennerven behandeln. Hier setzt Lumbagil® an, ein pflanzliches Arzneimittel, das einen speziell aufbereiteten Arzneistoff aus der Heilpflanze Aconitum napellus (Blauer Eisenhut) enthält. Es wurde vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur gezielten Behandlung aller Arten schmerzhafter Nervenerkrankungen zugelassen.

Aconitum napellus: Ein wirksames Mittel bei Neuralgien

Aconitum napellus, auch bekannt als Blauer Eisenhut, ist eine ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), die bis zu zwei Meter hoch werden kann. Sie ist vor allem in Mitteleuropa verbreitet und blüht in den Sommermonaten von Juni bis September. In der Naturheilkunde gilt Aconitum napellus als eines der wirksamsten Mittel bei Neuralgien (Nervenkrankheiten). Für Lumbagil® werden die frischen, ganzen Pflanzen zu Beginn der Blütezeit geerntet.

Es ist wichtig zu beachten, dass Aconitum napellus in seiner natürlichen Form giftig ist. Daher sollte man ausschließlich auf Arzneimittel aus der Apotheke vertrauen. In flüssigen Naturarzneimitteln ist Alkohol ein unverzichtbarer Bestandteil, da er die Inhaltsstoffe der Heilpflanze löst und besser verfügbar macht. Der verwendete Bio-Alkohol wird aus speziellen Weizenkulturen gewonnen.

Lumbagil®: Gezielte Hilfe bei Rückenschmerzen

Rückenschmerzen können vielfältige Ursachen haben, was sich in unterschiedlichen Beschwerden äußert. Oftmals sind jedoch die Nerven betroffen, insbesondere bei unbekannter Schmerzursache oder chronischen Beschwerden. Lumbagil® bietet hier eine passende Lösung.

Anwendungsbereiche von Lumbagil®

Lumbagil® kann in verschiedenen Situationen hilfreich sein:

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  • Berufstätige mit schwerer körperlicher Arbeit: Hohe Belastungen durch Bücken und Heben können den Rücken stark beanspruchen und Beschwerden verursachen. Bei anhaltenden Schmerzen sind häufig Nerven betroffen. Lumbagil® ermöglicht ein frühzeitiges Vorgehen gegen schmerzhafte Nervenerkrankungen im Rückenbereich, indem es Nervenreizungen gezielt bekämpft und Schmerzen lindert.
  • Berufstätige mit überwiegend sitzender Tätigkeit: Bewegungsmangel führt zu Muskelverkürzungen, Fehlhaltungen und einer unzureichenden Versorgung der Bandscheiben. Dies kann zu Muskelverspannungen, Bandscheibenvorfällen und gereizten Rückennerven führen. Lumbagil® kann hier Abhilfe schaffen, indem es speziell für schmerzhafte Nervenerkrankungen im Rücken entwickelt wurde und die Beschwerdeursache gezielt angeht.
  • Senioren: Abnutzungserscheinungen an Wirbelkörpern, Bändern und Muskulatur sowie Übergewicht, Bewegungsmangel oder harte körperliche Arbeit in der Vergangenheit können den Verschleiß beschleunigen und zu Arthrose der kleinen Wirbelgelenke führen. Dies kann Nervenreizungen verursachen, z. B. des Ischiasnervs. Lumbagil® bietet eine natürliche und wirksame Alternative zu chemischen Schmerzmitteln, ist gut verträglich und dauerhaft anwendbar, sodass auch chronische Beschwerden behandelt werden können.
  • Sporttreibende (z.B. Kraft- und Ballsport): Falsche Bewegungen, Überstreckungen, schnelle Drehungen oder das Heben großer Lasten können den Rücken verletzen. Überanstrengung der Rückenmuskulatur kann zu Verspannungen und Verhärtungen führen, die Nervenbahnen einquetschen und Schmerzen verstärken. Lumbagil® unterstützt den Heilungsprozess, bekämpft Nervenreizungen, lindert Schmerzen und löst Muskelverspannungen, ohne Nebenwirkungen zu verursachen.
  • Übergewichtige Menschen: Übergewicht begünstigt die Entstehung und Verschlimmerung von Rückenbeschwerden, da die Wirbelsäule stärker belastet wird. Dies kann zu Fehlstellungen, Wirbelsäulenarthrose oder Bandscheibenvorfällen führen. Lumbagil® hilft, den Teufelskreis aus Schmerzen und Bewegungsmangel zu vermeiden, indem es die Schmerzen lindert und eine schrittweise Steigerung der Bewegung ermöglicht.
  • Gestresste Menschen: Stress und Leistungsdruck erhöhen das Risiko für Rückenprobleme, da sie zu Muskelverspannungen, Schonhaltungen und einer Verengung umliegender Nerven führen können. Lumbagil® kann hier helfen, indem es gezielt schmerzhafte Nervenerkrankungen im Rückenbereich behandelt und Schmerzen lindert.

Aconitum in der Homöopathie

Aconitum napellus wird auch in der Homöopathie eingesetzt, wo es vor allem bei akuten Beschwerden nach Schreck oder Schock sowie als Schmerzmittel Anwendung findet. Es wird häufig bei fiebrigen Infekten eingesetzt, besonders wenn diese nach einem Aufenthalt in trockenem, kaltem Wind auftreten. Auch bei neuralgischen Beschwerden mit Taubheitsgefühlen und Schmerzen, Augenentzündungen, Husten und Kehlkopfentzündungen kann Aconitum Linderung verschaffen.

Typische Symptome und Beschwerden, die auf Aconitum hinweisen:

  • Folgen von Schreck, Schock, Unfall
  • Große Ängstlichkeit und Unruhe
  • Akute, plötzlich einsetzende Beschwerden
  • Folgen von trockener Kälte und Wind
  • Plötzlicher, rascher Fieberanstieg
  • Trockene, heiße Haut
  • Neuralgische Schmerzen mit Taubheitsgefühl
  • Gerötetes Gesicht im Liegen, das beim Aufrichten blass wird
  • Herzklopfen bei Angst
  • Großer Durst auf kaltes Wasser
  • Keine Harnentleerung möglich
  • Schneller Puls

Die Beschwerden bessern sich im Freien, in Ruhe und/oder beim Schwitzen, verschlimmern sich jedoch bei kaltem, trockenem Wind, abends und nachts, durch heftige Emotionen, Druck und Berührung, Geräusche und Licht, während der Menstruation, in der prallen Sonne und/oder durch Einatmen von Tabakrauch.

Aconitum für Babys und Kinder

Bei Kindern, die Aconitum benötigen, setzen die Symptome typischerweise sehr plötzlich und intensiv ein, oft nach einem Aufenthalt im Freien bei kaltem, trockenem Wetter. Typisch sind Ruhelosigkeit, Ängstlichkeit, Schmerzen, die als unerträglich beschrieben werden, und der Wunsch, nicht berührt zu werden. Die Haut ist heiß und trocken, das Gesicht gerötet. Die Kinder verlangen oft nach eiskalten Getränken und haben einen starken Durst.

Beim Neugeborenen kann Aconitum helfen, das Geburtstrauma zu überwinden, besonders nach einem Kaiserschnitt oder einer komplizierten Geburt.

Der Aconitum-Typ

In der Homöopathie werden bestimmte Typen beschrieben, die aufgrund ihrer Charakteristika gut auf spezifische homöopathische Mittel ansprechen. Aconitum-Typen sind vom Grundtyp her robust und kräftig, werden aber häufig durch ein schlimmes Ereignis aus dem Gleichgewicht geworfen. Sie zeigen eine starke Grundnervosität, sind hyperaktiv oder haben Konzentrationsstörungen und entwickeln viele Ängste, bis hin zu Panikattacken.

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Anwendung von Aconitum

Aconitum ist als homöopathisches Einzelmittel in Form von Streukügelchen (Globuli) oder Tropfen erhältlich. Bei akuten Krankheiten wird Aconitum D6 mehrmals täglich eingenommen. Höhere Potenzen sollten nur nach Verordnung durch einen Homöopathen eingenommen werden.

Weitere komplementärmedizinische Verfahren bei Neuralgie

Neben Aconitum gibt es weitere komplementärmedizinische Verfahren, die bei Neuralgie eingesetzt werden können:

  • Physiotherapie: Mobilisierung, Muskelaufbau und sensomotorische-funktionelle Einzelbehandlungen können Schwächen in der Muskulatur kompensieren und die Oberflächen- und Tiefensensibilität günstig beeinflussen.
  • Hydrothermotherapie: Kalte oder wechselwarme Güsse können die Symptomatik lindern.
  • CO2-Bäder: Sie führen zu einer peripheren Stimulation des Gewebes mit Gefäßerweiterung und verbesserter Hautdurchblutung.
  • Elektrotherapie: Neben 2- und 4-Zellenbädern kommt die transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) in Betracht.
  • Ätherische Öle: Fichtennadel-, Kiefernadel-, Minz-, Pfefferminz- oder Rosmarinöl können über eine Anregung der Kälterezeptoren der Haut kühlend wirken und die Schmerzweiterleitung vermindern.
  • Johanniskrautöl: Warme Johanniskrautölauflagen können bei Trigeminusneuralgie oder atypischem Gesichtsschmerz angewendet werden.
  • Capsaicin: Der Wirkstoff aus Cayennepfefferfrüchten wirkt antiphlogistisch, hyperämisierend, analgetisch, cortisonähnlich und juckreizlindernd.
  • Weiße Senfsamen: Sie können als Breiumschlag appliziert werden.
  • Orthomolekulare Medizin: Hochdosierte neurotrope B Vitamine (B1, B2, B6, B12 und Nicotinamid), Vitamin E, Vitamin C, Alpha-Liponsäure und Omega-3-Fettsäuren können therapeutische Effekte erzielen.
  • Moderate Ganzkörperhyperthermie (mGKHT): Sie wirkt schmerzlindernd, tiefgreifend entspannend auf die Muskulatur, vegetativ ausgleichend und mild antidepressiv.
  • Schröpfen oder Blutegel: Bei Polyneuropathien der unteren Extremitäten kann eine segmentale Therapie mit Schröpfen oder Blutegeln im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule erwogen werden.
  • Neuraltherapie: Sie kann als Segmenttherapie eingesetzt werden.

Homöopathie als Therapiealternative bei Polyneuropathie

Die Polyneuropathie, eine krankhafte Nervenentzündung, zeigt sich in neurologischen Störungen wie Kribbeln, Brennen oder Taubheit in Armen und Beinen. Im Gegensatz zur Schulmedizin wird in der Homöopathie die Krankheit als eine ganzheitliche Funktionsstörung aufgefasst. Daher wird nicht das einzelne Symptom behandelt, sondern der ganze Mensch.

Homöopathische Medikamente bei Polyneuropathie

Aufgrund der Vielfalt an Symptomen ist auch die Auswahl an homöopathischen Medikamenten groß. Gegen stechende und brennende Nervenschmerzen wird häufig Aconitum eingesetzt. Agaricus muscarius hilft bei Missempfindungen, Kribbeln und Taubheit. Bei regelmäßig auftretenden Schmerzen hilft Spigelia, bei akut auftretenden Nervenschmerzen kann Verbascum Linderung verschaffen. Kalium phosphoricum, Magnesium phosphoricum und Zincum chloratum sollen helfen, Nervensystem und Muskulatur zu beruhigen. Diese Kombination wird auch „biochemische Schmerztrias“ genannt. Bei erhöhten Reizzuständen und Muskelkrämpfen werden auch Cina, Cypripedium pubescens oder Natrium carbonicum eingesetzt.

Auch die Ernährung spielt in vielen homöopathischen Behandlungsweisen eine wichtige Rolle. Hierbei wird eine vitaminreiche und fettreduzierte Kost empfohlen. Gerade bei der diabetischen Polyneuropathie hat die Entschlackung des Bindegewebes eine hohe Bedeutung, hier kann Silicea das Bindegewebe stärken und Graphites die Ausscheidung der Schadstoffe unterstützen. Beides kann durch die Gabe von Acidum fluoricum und Equisetum noch verstärkt werden.

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Wirksamkeit und Fazit

Die Wirksamkeit homöopathischer Methoden zur Polyneuropathie-Behandlung wird in der Literatur kontrovers diskutiert. In vielen Fällen scheinen homöopathische Mittel den Patienten Erleichterung zu verschaffen und schmerzhafte Symptome zu lindern. Meist werden homöopathische Mittel allerdings eher zur Ergänzung und nicht als alleinige Therapie eingesetzt.

Studien zur Wirksamkeit von Aconitum bei Nervenschmerzen

Es gibt verschiedene Studien, die die Wirksamkeit von Aconitum bei Nervenschmerzen untersucht haben. Die Ergebnisse sind jedoch nicht immer eindeutig. Einige Studien deuten darauf hin, dass Aconitum bei bestimmten Arten von Nervenschmerzen, wie z. B. Trigeminusneuralgie oder Ischias, wirksam sein kann. Andere Studien konnten keine signifikante Wirkung feststellen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die meisten Studien zur Wirksamkeit von Aconitum bei Nervenschmerzen relativ klein sind und dass weitere Forschung erforderlich ist, um die Wirksamkeit von Aconitum bei Nervenschmerzen abschließend zu beurteilen.

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