Ätherische Öle gegen Krämpfe: Natürliche Linderung für Muskeln und Menstruationsbeschwerden

Muskelkrämpfe und Menstruationsbeschwerden können sehr schmerzhaft sein. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl natürlicher Heilmethoden, darunter die Verwendung ätherischer Öle. Dieser Artikel beleuchtet die Anwendung ätherischer Öle zur Linderung von Krämpfen unterschiedlicher Art und bietet einen umfassenden Überblick über ihre Wirkungsweisen und Anwendungsmöglichkeiten.

Die Kraft ätherischer Öle

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenextrakte, die eine Vielzahl von therapeutischen Eigenschaften besitzen. Sie können aus verschiedenen Pflanzenteilen wie Blättern, Blüten, Rinden und Wurzeln gewonnen werden. Ihre Wirksamkeit beruht auf den enthaltenen chemischen Verbindungen, die in der Lage sind, Körper und Geist positiv zu beeinflussen.

Pfefferminzöl: Ein Allrounder bei Muskelbeschwerden

Pfefferminzöl, gewonnen aus der Heilpflanze Mentha piperita, ist ein bewährtes Mittel bei Muskelbeschwerden. Es enthält wertvolle ätherische Öle wie Menthol, Menthon und Menthofuran, die für ihre krampflösende, kühlende und durchblutungsfördernde Wirkung bekannt sind.

Anwendung bei Wadenschmerzen und Muskelverspannungen

Viele Sportler schwören auf Pfefferminzöl, um Wadenschmerzen nach dem Training vorzubeugen. Es entspannt die verhärtete Muskulatur und kann auch bei Rückenschmerzen und verspannten Schulter-Nackenpartien eingesetzt werden. Das Öl regt die Durchblutung an und lockert die verkrampften Stellen, wodurch die Beweglichkeit verbessert wird.

Dr. Christian Schneider, Chefarzt des Sportorthopädischen Instituts der Schön Klinik München Harlaching, empfiehlt, Pfefferminzöl direkt nach dem Sport auf die beanspruchten Muskelpartien aufzutragen. Das Öl dringt bis in die Muskulatur vor und unterstützt die Entspannung und Erholung. Das Gewebe wird aktiviert und gleichzeitig stabilisiert.

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Linderung von Gelenkbeschwerden

Auch die Gelenke, insbesondere die Kniegelenke, können von der Wirkung der Pfefferminze profitieren. Schmerzen, leichte Schwellungen und Reizungen um das Knie können durch das Öl gelindert werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Pfefferminzöl lediglich die Symptome bekämpft und bestehende Gelenkschäden wie Arthrose nicht heilen kann.

Hinweise zur Anwendung

Vor der großflächigen Anwendung von Pfefferminzöl sollte es an einer kleinen Hautstelle getestet werden, da ätherische Öle Allergien auslösen können. Die Haut sollte unverletzt sein, da die Anwendung sonst schmerzhaft sein kann. Eine Verdünnung des Öls macht es verträglicher. Einige Tropfen auf ein befeuchtetes Wattepad geben und die gewünschte Hautstelle damit einreiben.

Ätherische Öle gegen Menstruationsbeschwerden

Menstruationskrämpfe sind ein häufiges gynäkologisches Problem. Viele Frauen greifen zu Schmerzmitteln, um die Beschwerden zu lindern. Ätherische Öle können eine natürliche Alternative darstellen.

Aromatherapie bei Menstruationsbeschwerden

Eine Mischung aus Majoran, Eukalyptus, Lavendel, Ingwer und Muskatellersalbei kann während des Zyklus sehr nützlich sein und Stress- und Angstabbau sowie Stimmungsverbesserung fördern.

  • Ätherisches Öl aus Majoran: Wirkt als Analgetikum, entspannt die Muskeln, steigert die Blutzirkulation, senkt den Blutdruck und reduziert das Potenzial von Matrizenentzündungen.
  • Ätherisches Eukalyptusöl: Hat antibakterielle und abschwellende Eigenschaften, stärkt die Immunität und enthält entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Ätherisches Lavendelöl: Wirkt entzündungshemmend, fördert die Durchblutung und reduziert Krämpfe. Es ist sehr effektiv bei der Behandlung von Migräne, reduziert Angstzustände und bietet Erleichterung während schmerzhafter Perioden.
  • Ätherisches Öl aus Ingwer: Verbessert die Blutzirkulation, lindert Periodenkrämpfe und wirkt entzündungshemmend.

Anwendungshinweise

Reines ätherisches Öl niemals direkt auf der Haut anwenden. Nicht für die innere Anwendung geeignet. Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Vermeiden Sie den Kontakt mit den Augen. Bei schwierigen gesundheitlichen Problemen konsultieren Sie vor der Anwendung Ihren Arzt.

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Anwendungsmöglichkeiten:

  • Direkte Inhalation: 1-2 Tropfen auf eine Baumwollserviette oder ein Wattepad geben und inhalieren.
  • Diffusoren und Öllampen und Verdampfer: 3-5 Tropfen in die Schale mit Wasser geben und verdampfen lassen.
  • Entspannungsbad: 2-12 Tropfen mit einem Esslöffel Oliven-, Jojoba- oder einem anderen Öl mischen und ins Badewasser geben.
  • Körpermassage: 6 Tropfen des ätherischen Öls mit 10 ml Pflanzenöl mischen und den Bauch und die untere Magengegend massieren, um Menstruationskrämpfe, Schmerzen und starken Blutfluss zu lindern.

Weitere ätherische Öle bei Menstruationsbeschwerden

Laut Stephanie Tourles, einer Aromatherapeutin, Kräuterheilkundigen und Autorin von Stephanie Tourles’s Essential Oils: A Beginner’s Guide, gibt es bestimmte Öle, die bei Menstruationsproblemen helfen können. Sie selbst hatte früher sehr starke Schmerzen, welche sie ursprünglich mit der Umstellung auf eine vegane Ernährung in den Griff bekam. Als sie später jedoch auf eine hauptsächlich pescetarische Ernährung umstieg, kamen die Krämpfe zurück, wenn auch nicht mehr so stark. Also probierte sie ein Rezept aus, das auf ätherischen Ölen basierte und womit sie ihren Bauch und ihren Rücken einrieb. Und siehe da: Die Krämpfe waren so gut wie verschwunden! „Manche ätherische Öle wirken bei Krämpfen und Reizbarkeit sehr entspannend auf das zentrale Nervensystem“, erklärt Tourles. „Wenn wir starke Schmerzen haben, schaltet der Körper manchmal in den Kampf-oder-Flucht-Modus - sprich: [Dein Körper] verspannt und macht sich bereit, wegzurennen. Mit den richtigen Ölen kannst du gegen das angespannte, einengende, nervöse Gefühl vorgehen.“

Weitere ätherische Öle und ihre Anwendungen bei Krämpfen

Neben Pfefferminzöl und den Ölen zur Linderung von Menstruationsbeschwerden gibt es noch weitere ätherische Öle, die bei Krämpfen unterschiedlicher Art eingesetzt werden können:

  • Cajeputöl: Enthält viele Monoterpene, wirkt schmerzlindernd und kommt vor allem zur Gelenkmassage oder bei Muskelschmerzen äußerlich zum Einsatz.
  • Rosmarinöl: Aktiviert, fördert die Durchblutung und kann helfen, Muskelkater vorzubeugen.
  • Lavendelöl: Wirkt beruhigend und entspannend auf Muskeln und Geist, reduziert Spannungen und fördert die Erholung nach intensiven Workouts.
  • Wacholderöl: Hat entwässernde und durchblutungsfördernde Eigenschaften und kann helfen, Milchsäure schneller abzubauen.
  • Schwarzer Pfeffer: Entspannt die Muskulatur und wirkt schmerzlindernd.
  • Latschenkiefer, Majoran, Weißtanne: Sind muskelentspannend und -regenerierend.

Ursachen von Muskelbeschwerden

Die Liste der Auslöser für Muskelbeschwerden ist lang. Der folgende Überblick bietet nur eine Auswahl. Plötzlich heftige oder länger anhaltende Beschwerden sollten Sie durch einen Facharzt (Orthopäden) klären lassen. In seltenen Fällen können schwerere Erkrankungen oder Verletzungen dahinter stecken.

  • Muskelkater
  • Verspannungen
  • Verletzungen
  • Krämpfe
  • Infektionskrankheiten (z. B. Grippe oder Borreliose)
  • Autoimmunkrankheiten (rheumatisch)
  • Neuralgie (Nervenschmerzen) als Folge von Diabetes
  • Fibromyalgie (Schmerzsyndrom)
  • arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), auch als „Schaufensterkrankheit“ bekannt
  • Alkohol
  • Medikamente (z. B.

Faszien und Muskelschmerzen

Das faserige bis hauchdünne Bindegewebe galt lange als nutzloses Verpackungsmaterial. Bestenfalls als Muskelhülle, die diesen am richtigen Platz hält. Heute weiß man, dass die milchig-weißen Häutchen, die im ganzen Körper Muskeln und Organe umweben, die Faszien, mit Nerven kommunizieren, Sehnen und Bänder für den Muskelapparat formen und an vielen Körperfunktionen beteiligt sind. Faszien können sich selbstständig bewegen und arbeiten „Hand in Hand“ mit den Muskeln. Fehlernährung kann ihr Verkleben begünstigen und unter Bewegungsmangel geraten sie ebenso unter Anspannung, wie der Muskel selbst.

Kranke Faszien sind die Ursache vieler zunächst undefinierbarer Schmerzen. Die Strukturen verwachsen und verfilzen, schränken die Beweglichkeit der Muskeln ein und lösen Verspannungen aus. Wer unter Muskelschmerzen leidet, darf seine Faszien nicht vergessen.

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Anwendungshinweise für ätherische Öle

  • Ätherische Öle sind lipophil (fettliebend). Sie mischen sich nicht in Wasser, aber mit fetten Basisölen. Dadurch gelangen sie gut durch die Haut in den Körper, egal ob aus dem Massageöl oder dem Bad. Bei dieser Anwendungsart ist es wichtig, die Öle immer gut zu verdünnen und sie bis auf wenige Ausnahmen niemals pur auf der Haut zu verwenden.
  • Vor allem für Babys, Kleinkinder, Schwangere und schwer kranke Menschen sollte die Ölauswahl immer besonders sorgfältig erfolgen. Halten Sie im Zweifelsfall immer Rücksprache mit Ihrem naturheilkundlichen Arzt oder Ihrer Apothekerin.

Rezepturen für die Anwendung ätherischer Öle

Aromaöl-Mischung für Beine und Waden

Zutaten:

  • 50 ml Arnikaöl
  • 10 Tropfen Rosmarinöl
  • 8 Tropfen Grapefruitöl
  • 6 Tropfen Lavendelöl

Zubereitung:

Arnikaöl in eine Braunglasflasche (50 ml) füllen. Ätherische Öle dazugeben. Gut schütteln und etikettieren.

Erholsames Massageöl nach dem Sport

Zutaten:

  • 50 ml Johanniskrautöl
  • 5 Tropfen Latschenkiefer (Pinus mugo)
  • 5 Tropfen Wacholder (Juniperus communis)
  • 3 Tropfen Schwarzer Pfeffer (Piper nigrum)

Anwendung:

Nach dem Sport sanft in die beanspruchten Muskeln einmassieren. Das Öl wirkt entspannend, fördert die Durchblutung und hilft bei der Regeneration.

Kühlende After-Sports-Salbe

Zutaten:

  • 50 ml Aloe Vera Gel
  • 5 Tropfen Lavendel (Lavandula angustifolia)
  • 3 Tropfen Rosmarin (Salvia rosmarinus)
  • 2 Tropfen Zitrone (Citrus limon)
  • 1 Tropfen Pfefferminze (Mentha piperita)

Anwendung:

Auf beanspruchte Muskelpartien auftragen, um die Regeneration zu unterstützen und Muskelkater vorzubeugen.

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