Eine Bauchmuskelzerrung ist eine schmerzhafte Verletzung der Bauchmuskulatur, die durch Traumata oder chronische Fehlbelastungen entstehen kann. Glücklicherweise kann sie in den meisten Fällen konservativ behandelt werden. Es ist jedoch wichtig, die Ursache der Zerrung zu identifizieren, um die Therapie optimal auf die individuellen Bedürfnisse abzustimmen.
Was ist eine Bauchmuskelzerrung?
Unter einer Bauchmuskelzerrung versteht man eine Überdehnung der Muskeln, die den Bauch bedecken, die durch verschiedene Ursachen ausgelöst wird. Dies führt zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
Ursachen einer Bauchmuskelzerrung
Die Ursachen für eine Bauchmuskelzerrung sind vielfältig und lassen sich in folgende Kategorien einteilen:
- Überlastung: Dies ist die häufigste Ursache. Ungewohnte Bewegungen, insbesondere im Rumpf- oder Bauchbereich, können zu einer Überdehnung der Bauchmuskeln führen. Klassische Beispiele sind sportliche Aktivitäten wie Sit-ups bei Untrainierten. Die Betroffenen spüren oft schon während der Belastung Schmerzen, die sich am nächsten Tag verstärken können.
- Fehlbelastung: Eine unsymmetrische und unphysiologische Belastung der Muskeln kann ebenfalls zu einer Zerrung führen. Chronische Fehlbelastungen, die immer wieder falsch durchgeführt werden, können im Laufe der Zeit zu Schmerzen im Bauchbereich führen, da die Muskeln, die den Bauch, Rücken und die Flanken überspannen, miteinander verbunden sind.
- Trauma: Traumatische Ereignisse wie Stürze oder Autounfälle können ebenfalls eine Zerrung der Bauchmuskulatur verursachen. Bei Stürzen können ruckartige und schnelle Bewegungen zu einer Überdehnung der Muskeln führen. Bei Autounfällen kann der Oberkörper ruckartig nach vorne und hinten geschleudert werden, was ebenfalls zu einer Überdehnung der Bauchmuskeln führen kann.
- Sportliche Aktivität: Sport ist eine häufige Ursache für Bauchmuskelzerrungen, insbesondere bei Untrainierten. Sportliche Aktivitäten, die ungewohnte oder stark beugende und schnell drehende Bewegungen des Bauchbereichs erfordern, können zu einer Zerrung führen. Sport sollte immer im aufgewärmten Zustand durchgeführt werden, um das Risiko einer Zerrung zu minimieren.
Wo tritt eine Bauchmuskelzerrung besonders häufig auf?
Die Bauchmuskeln überziehen den vorderen Bauchbereich und sind wie ein Reißverschluss miteinander verzahnt, um Stabilität und Kraft für alltägliche Rumpf- und Oberkörperbewegungen zu gewährleisten. Die häufigste Region für eine Zerrung ist der untere Bauchbereich, da die Muskeln hier nicht so dicht und stark sind wie im mittleren Bauchbereich. Sit-ups und schnelle Drehbewegungen führen oft zunächst zu einer Zerrung der unteren oder mittleren Bauchmuskeln. Der gerade Bauchmuskel (M. rectus abdominis) ist häufiger betroffen als die seitlichen Bauchmuskeln (M. obliquus externus abdominis, M. obliquus internus abdominis, M. transversus abdominis). Die rechte und linke Seite sind gleich häufig betroffen.
Wie fühlt sich eine Bauchmuskelzerrung an?
Das Hauptsymptom einer Bauchmuskelzerrung ist meist ein ziehender Schmerz im betroffenen Bereich, der sich auch ausbreiten kann. Viele Betroffene berichten über ein Ziehen im Bauch wie Muskelkater in der Bauchdecke. Die Schmerzen werden oft durch Bewegung ausgelöst und können sich verstärken, wenn man den Oberkörper nach vorne beugt, da die Bauchmuskeln dadurch stärker beansprucht werden. In Ruhe verursachen Zerrungen der Bauchmuskeln in der Regel keine oder nur geringe Schmerzen. Schmerzbedingt kann es zu einer Bewegungsbeeinträchtigung kommen, bei der die Betroffenen eine Schon- und Fehlhaltung einnehmen, um den Schmerz zu vermeiden. Bei einer sehr starken Zerrung kann man unter Umständen den gezerrten Bereich unter der Bauchdecke als leicht verdickte oder verhärtete Struktur tasten. Hämatome treten bei einer reinen Zerrung eher nicht auf und sprechen eher für einen Muskelfaserriss im Bauch mit einer Blutgefäßverletzung. Wenn der gerade Bauchmuskel betroffen ist, ist die Bewegung nach vorne schmerzhaft, wenn die seitlichen Bauchmuskeln (rechts/links) betroffen sind, ist die Seitneigung und Rotation schmerzhaft.
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Wie unterscheiden sich Bauchmuskelzerrung und Muskelfaserriss?
In manchen Fällen kann die Überdehnung der Bauchmuskeln so stark sein, dass Muskelzellen reißen. Da Muskeln aus kleinsten Muskelfasern bestehen, kann es bei einer sehr starken Zerrung zu einem Riss einiger Muskelfasern kommen. Je mehr Muskelfasern reißen und je stärker die Verletzung ist, desto häufiger treten auch Blutergüsse auf, da die Muskelfasern gut mit Blut versorgt sind. Bei einem Durchreißen können auch Blutgefäße verletzt werden und es zu einer Einblutung kommen. Auch wenn man von außen nicht unbedingt erkennen kann, ob Muskelzellen gezerrt oder gerissen sind, kann man den Unterschied manchmal anhand eines Ultraschalls darstellen.
Diagnose einer Bauchmuskelzerrung
Die Diagnose einer Bauchmuskelzerrung wird in der Regel durch eine körperliche Untersuchung gestellt. Nach der Anamnese wird der Arzt den Bauch mit dem Stethoskop abhören, um die Darmperistaltik zu beurteilen, und den Bauch abtasten. Dabei überprüft er, ob die Bauchdecke geschlossen ist, und achtet auf Schwellungen, die auf eine andere Ursache wie beispielsweise einen Leistenbruch hindeuten könnten. Des Weiteren wird er den Patienten bitten, beugende Bewegungen im Bereich des Bauches durchzuführen, um zu sehen, wie sich die Bauchmuskeln zusammenziehen und ob die Schmerzen durch dieses Manöver verstärkt werden. Neben der körperlichen Untersuchung und der Anamnese können auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall zum Einsatz kommen.
Welche Bauchmuskeln sind besonders häufig betroffen?
Die Muskeln des Bauches sind fächerförmig übereinander und ineinander verzahnt, was für eine gute Beweglichkeit, Kraftentwicklung und Stabilität sorgt. Die Schwachstelle der Bauchmuskeln ist die Kontaktstelle der Muskeln untereinander, die manchmal nur durch einen kleinen bindegewebigen Bereich miteinander verbunden sind. Bei wiederholten Überlastungen kann es neben Muskelzerrungen auch zu einem Einreißen kommen. Besonders häufig sind Muskeln der Bauchdecke betroffen, die den Hauptanteil der Kraft für die gewünschten Bewegungen aufbringen müssen. Die kraftaufwendigsten Bewegungen sind das Beugen im Oberkörper (Sit-up-Bewegung) oder die Hebelbewegung. Die Haltebewegung haben eher einen langfristigen Kraftaufwand sicherzustellen, der selten mit einer Zerrung der Muskeln einhergeht. Die Bauchmuskeln, die am meisten Kraft bei der Bewegung aufbringen müssen, sind die geraden Bauchmuskeln (Musculus rectus abdominis), die vor allem frontal im Bereich des Bauches angesiedelt sind.
Ultraschalluntersuchung
Der Ultraschall ist eine geeignete Bildgebung zur Diagnose einer Muskelzerrung des Bauches. Der Untersucher fährt mit dem Ultraschallkopf über den als schmerzhaft angegebenen Bauchbereich und beurteilt die Konsistenz und Beschaffenheit der Bauchmuskeln sowie deren Verzahnung untereinander. Im Ultraschall können Bruchlücken, Flüssigkeitsansammlungen und Hämatome gut dargestellt werden. Ein Auseinandertreiben der Bauchwandmuskeln deutet nicht nur auf eine Bauchmuskelzerrung hin, sondern kann auch auf einen Muskelfaserriss oder eine Hernie hindeuten. Ein Ultraschall ist jedoch nicht bei allen Patienten mit Verdacht auf eine Bauchwandzerrung erforderlich.
Behandlung einer Bauchmuskelzerrung
Die Therapie einer Bauchmuskelzerrung erfolgt ausschließlich konservativ.
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- Schonung: Den Patienten wird empfohlen, sich zu schonen und überlastende Bewegungen und Sport für einige Tage zu unterlassen.
- Kinesiotaping: Kinesiotapes sind selbstklebende Bänder, die in unterschiedlichen Stärken und Größen auf die Haut geklebt werden können. Die Tapes erzeugen einen Zug, der die darunterliegenden Muskeln entlastet. Bei Zerrungen, Muskelfaserrissen oder auch Verspannungen kann ein Kinesiotape eine deutliche Besserung der Beschwerden bringen. Im Falle der gezerrten Bauchmuskeln können ein oder auch mehrere Kinesiotapes auf die Bauchwand geklebt und dort einige Tage belassen werden. Die Patienten merken oft schon nach wenigen Tagen eine Lockerung der Muskeln im Bereich der Bauchmuskeln.
- Wärme: Auch wenn die Empfindung, ob Wärme oder Kälte besser bekommt, sehr individuell empfunden wird, sollte man bei einer Zerrung der Bauchwand zunächst einmal mit einer wärmenden Behandlung beginnen. Die Wärme sorgt dafür, dass die Blutgefässe sich weiten und mehr Blut in den Muskel strömt, der sich daraufhin lockern sollte. Die Wärmeanwendung kann durch ein Kirschkernkissen oder auch eine Wärmflasche erfolgen.
- Dehnübungen: Die Zerrung von Muskeln sorgt immer auch für eine reflektorische Verkürzung der Muskeln. Nach der übermässigen Dehnung zurren die Muskeln also meistens zusammen und verhärten sich, was dann auch zu weiteren Schmerzen führen kann. Dehnende Übungen sollen aus diesem Grund helfen, die Muskeln wieder geschmeidiger und auch schmerzfrei zu machen. Diese Übung sollte mehrere Minuten wiederholt werden.
Hausmittel bei einer Bauchmuskelzerrung
Bei einer Bauchmuskelzerrung können verschiedene Hausmittel helfen, die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Hausmittel sollten immer nur als unterstützende Maßnahme zu den Empfehlungen des Spezialisten durchgeführt werden.
- Schonung: Das Wichtigste ist, den betroffenen Bereich zu schonen.
- Kühlen: In den ersten 48 Stunden nach der Zerrung kann Kühlen helfen, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren.
- Wärme: Nach den ersten 48 Stunden kann Wärme helfen, die Muskeln zu entspannen und die Durchblutung zu fördern.
- Leichte Dehnübungen: Sanfte Dehnübungen können helfen, die Muskeln zu lockern und die Beweglichkeit zu verbessern.
Dauer einer Bauchmuskelzerrung
Die Dauer, bis die Schmerzen einer Bauchmuskelzerrung nachlassen, hängt unter anderem davon ab, wie groß der Bereich der Bauchwand ist, der gezerrt ist, und ob eine entsprechende Schonung eingehalten wird. Man sollte aber mit einer 2-4 wöchigen Zeit rechnen, bis es zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden kommt.
Wann kann man wieder mit Sport beginnen?
Mit richtigem Sport sollte erst einmal so lange gewartet werden, bis die Schmerzen komplett verschwunden sind. Das kann unter Umständen einige Wochen dauern. Die Gefahr eines verfrühten Wiederbeginns mit dem Sport führt dazu, dass das Risiko steigt, die Heilung der Bauchmuskelzerrung zu verlängern.
Was tun, wenn die Bauchmuskelzerrung nicht heilt?
Kommt es zu einer sehr langsamen Heilung der Bauchmuskelzerrung oder bleibt diese sogar komplett aus, sollte eine weiterführende Diagnostik zur Anwendung kommen, die darauf abzielt, nicht nur Fehlbelastungen herauszufinden, die für die verlängerte Heilung verantwortlich sein können, sondern auch, um andere muskuläre Erkrankungen auszuschließen.
Muskelkrämpfe: Ursachen, Behandlung und Prävention
Muskelkrämpfe sind plötzliche, unwillkürliche und schmerzhafte Kontraktionen eines Muskels oder einer Muskelgruppe. Sie können in verschiedenen Muskeln auftreten, am häufigsten jedoch in den Waden, Oberschenkeln und Füßen.
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Ursachen von Muskelkrämpfen
Die genauen Ursachen von Muskelkrämpfen sind noch nicht vollständig geklärt. Es gibt jedoch verschiedene Faktoren, die zu ihrer Entstehung beitragen können:
- Elektrolytmangel: Ein Mangel an Elektrolyten wie Magnesium, Kalium und Natrium kann die Muskelkontraktionen beeinträchtigen und Krämpfe auslösen.
- Neuronale Probleme: Neuere Ansätze sehen Muskelkrämpfe eher als ein neuronales Problem: Die Nervenzellen, die im Rückenmark die Muskeln steuern, werden etwa bei hoher Belastung überregt. Das führt dazu, dass die Muskeln ermüden und Krämpfe entstehen.
- Schlechter Trainingsstand: Ein schlechter Trainingsstand und verkürzte Muskeln können ebenfalls zu Krämpfen führen.
- Hohe Temperaturen: Hohe Temperaturen können durch Schwitzen zu einem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust führen, was Krämpfe begünstigen kann.
- Flüssigkeitsmangel: Eine zu geringe Flüssigkeitszufuhr kann die Muskelkontraktionen beeinträchtigen und Krämpfe auslösen.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, insbesondere solche mit entwässernder Wirkung (Diuretika), können das Risiko von Muskelkrämpfen erhöhen.
- Erkrankungen: Eine unerkannte Schilddrüsenfehlfunktion oder Diabetes kann ebenfalls zu vermehrten Krämpfen führen.
- Neurologische Erkrankungen: Neurologische Erkrankungen der motorischen Nerven, Polyneuropathien, eine Spinalstenose oder Nervenwurzelschädigungen können ebenfalls Muskelkrämpfe verursachen.
Was hilft bei Muskelkrämpfen?
Die beste Sofortmaßnahme bei einem Muskelkrampf ist:
- Dehnen: Dehnen des betroffenen Muskels, auch wenn es wehtut.
- Bewegung: Aufstehen und Umherlaufen, um die Muskulatur zu lockern.
- Entlastung: Bei Krämpfen während des Trainings sollte der betroffene Muskel sofort entlastet werden.
- Massage: Massieren des Muskels, um die Durchblutung zu fördern und die Muskeln zu entspannen.
Wie beugt man Muskelkrämpfen vor?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, Muskelkrämpfen vorzubeugen:
- Ausgeglichener Elektrolythaushalt: Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Elektrolyten wie Magnesium, Kalium und Natrium durch eine ausgewogene Ernährung mit Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse und Fisch.
- Elektrostimulation: Ein relativ neuer Ansatz, der sowohl zur Therapie als auch zur Vorbeugung von Muskelkrämpfen helfen könnte, ist die Elektrostimulation. Ein Forscherteam an der Deutschen Sporthochschule Köln entdeckte, dass diese Methode die Reizschwelle für Muskelkrämpfe erhöht - und somit die Häufigkeit für Krämpfe über einen langen Zeitraum deutlich verringert.
- Muskeln dehnen: Nehmen Sie sich vor dem Schlafengehen ein paar Minuten Zeit, um Ihre Waden- und Oberschenkelmuskulatur jeweils dreimal für zehn Sekunden zu dehnen, indem Sie die Fersen kräftig nach unten durchdrücken.
- Ausreichend trinken: Trinken Sie ausreichend Flüssigkeit, mindestens 1,5 Liter Wasser oder andere kalorienfreie Getränke wie Tee täglich. Bei hohen Belastungen ist Apfelsaftschorle ideal oder auch Wasser, dem etwas Salz zugesetzt ist.
- Balance zwischen Ruhe und Bewegung: Achten Sie darauf, dass Sie sich jeden Tag mindestens 30 Minuten bewegen. Das lockert die Muskeln und fördert die Durchblutung. Übertreiben Sie es nicht mit dem Training und hören Sie auf Ihren Körper.
- Regelmäßige Dehnung: Zur nicht medikamentösen Prophylaxe kann bei Muskelkrämpfen die regelmäßige Dehnung der betroffenen Muskeln, z.B. abends vor dem Zubettgehen hilfreich sein und die Neigung zu Muskelkrämpfen reduzieren.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
In den allermeisten Fällen sind Muskelkrämpfe harmlos und bedürfen keiner weiteren Diagnostik. Eine Untersuchung der Leber- und Nierenwerte, der Elektrolyte sowie der Schilddrüsenwerte kann durch Ihren Hausarzt erfolgen um evtl. internistische Ursachen aufzudecken. Sollte es jedoch zu einer deutlichen Zunahme der Häufigkeit von Muskelkrämpfen führen oder Muskelkrämpfe in ungewöhnlichen Körperregionen außerhalb der Waden und Füße, z.B. auch am Rumpf oder den oberen Extremitäten auftreten oder Muskelkrämpfe durch körperliche Aktion selbst ausgelöst werden und nicht nur in Ruhe auftreten, ist eine weitere Diagnostik durch den Neurologen erforderlich. Dies gilt insbesondere, wenn Muskelkrämpfe zusammen mit Faszikulationen oder Muskelschwäche auftreten um zugrundeliegende neuromuskuläre Erkrankungen abzugrenzen und zu differenzieren.
Bauchkrämpfe: Ursachen und Behandlung
Bauchkrämpfe sind krampfartige Schmerzen im Verdauungstrakt, einschließlich Magen- und Darmkrämpfe. Sie entstehen, wenn sich die glatte Muskulatur des Darms oder Magens krampfartig zusammenzieht und nicht mehr vollständig löst. Die Verdauung bzw. der Transport des Nahrungsbreis kommt dabei fast vollständig zum Erliegen. Die Folge: Die Krämpfe lösen starke Schmerzen im Bauch aus, wir krümmen uns und fühlen uns wie ausgeknockt.
Ursachen von Bauchkrämpfen
Die Auslöser für krampfartige Schmerzen im Bauch sind vielfältig:
- Ernährung und Verdauung: Plötzlich auftretende Bauchkrämpfe können durch bestimmte Nahrungsmittel oder Verdauungsprobleme verursacht werden.
- Nahrungsmittelallergien oder -unverträglichkeiten: Beschwerden treten immer im zeitlichen Zusammenhang mit dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auf.
- Chronische Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts: Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Gallensteine oder ein entzündeter Blinddarm können mit Bauchkrämpfen oder Koliken einhergehen.
- Infektionen: Magen-Darm-Infektionen (Gastroenteritis) können ebenfalls Bauchkrämpfe verursachen.
- Stress: Stress kann ebenfalls eine Ursache für psychosomatische Beschwerden wie Bauchkrämpfe sein.
Symptome von Bauchkrämpfen
Bauchkrämpfe können unterschiedlich stark ausfallen und sich unterschiedlich anfühlen:
- Schmerzen: Dumpf, drückend, stechend oder brennend, auch in den Rücken ausstrahlend.
- Verhärtete Bauchdecke: Die Bauchdecke ist oft hart und gespannt.
- Koliken: Schmerzen, die in Wellen abwechselnd stärker und schwächer durch den Bauch laufen.
- Weitere Symptome: Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Blut im Stuhl können ebenfalls auftreten.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Bei starken, anhaltenden oder ungewöhnlichen Schmerzen sollten Sie ärztlichen Rat einholen. Auch ständige Magenschmerzen oder immer wiederkehrende Bauchkrämpfe sollten Sie in jedem Falle abklären lassen. Bei einem Verdacht auf Blinddarmentzündung mit den typischen Symptomen wie Appetitverlust und Bauchschmerzen, die oft um den Bauchnabel beginnen und sich in den rechten Unterbauch verlagern, ist rascher ärztlicher Rat gefragt.
Behandlung von Bauchkrämpfen
Die Behandlung von Bauchkrämpfen richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache.
- Entspannung: Ruhe gibt dem Körper die Möglichkeit, sich neu zu sortieren.
- Leicht verdauliche Kost: Suppen und andere leicht verdauliche Speisen schonen den Magen-Darm-Trakt.
- Wärme: Eine Wärmflasche kann unterstützend wirken.
- Tee: Warmer Tee mit Pfefferminze, Fenchel oder Kümmel kann helfen.
- Pflanzliche Arzneimittel: Hochkonzentrierte Wirkstoffe aus Arzneipflanzen können bei leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich Linderung verschaffen.
- Medikamente: Bei stärkeren Beschwerden können Spasmolytika (krampflösende Schmerzmittel) oder die Darmmuskulatur entspannende Medikamente (wie Mebeverin) helfen.
Vorbeugung von Bauchkrämpfen
- Gesunde Ernährung: Vermeiden Sie übermäßige und ungesunde Fette (Transfette) und blähende Speisen.
- Vermeiden Sie Alkohol und Nikotin: Ein Übermaß an alkoholischen Getränken, kohlensäurehaltigen Getränken und Nikotin hingegen, belasten die Verdauungsorgane und sollte vermieden werden.
- Ruhephasen: Achten Sie auf ausreichende Ruhephasen neben dem stressigen Alltag.
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