Die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz verstehen und erfüllen

Der Umgang mit Demenz stellt eine wachsende Herausforderung dar, da die Zahl der Betroffenen aufgrund des demografischen Wandels stetig zunimmt. Schätzungen zufolge lebten im Jahr 2021 fast 1,8 Millionen Menschen mit Demenz in Deutschland. Die Erkrankung betrifft nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch ihr Umfeld, insbesondere Angehörige, die vor vielfältige Fragen und Herausforderungen gestellt werden. Der Verlauf einer Demenzerkrankung ist individuell und unvorhersehbar, was die Bewältigung zusätzlich erschwert.

Herausforderungen im Umgang mit Demenz

Die Herausforderungen im Umgang mit Demenz sind vielfältig und reichen von eingeschränkter Orientierung und Beeinträchtigung des Verständnisses bis hin zu Hin- oder Weglauftendenzen und dem Vergessen alltäglicher Dinge und Gesichter. Angehörige stehen oft vor der Frage, wie sie sich im Umgang mit Demenz richtig verhalten sollen.

Die innere Welt des Demenzkranken verstehen

Um mit der Krankheit besser umgehen zu können, sollten Angehörige zunächst versuchen, die innere Welt des Demenzkranken zu verstehen und diese so anzunehmen, wie sie ist. Das Verhalten und die Aussagen der Betroffenen können irrational oder irritierend wirken. Daher sollte man sich fragen, warum sich der Demenzkranke gerade so verhält. Mögliche Auslöser können Unbehagen, Angst, Verwirrung, Hunger, Durst oder eine Überforderung durch zu viele Reize sein. Auch das eigene Verhalten kann eine Rolle spielen.

Kommunikation mit Demenzkranken

In der Kommunikation ist es wichtig, geschlossene und einfache Fragen zu stellen, um eine Überforderung zu vermeiden. Statt zu fragen, ob der Betroffene Wurst, Käse oder Marmelade möchte, sollte man ihm konkrete Alternativen anbieten.

Umgang mit aggressivem Verhalten

Einige Demenzkranke zeigen zeitweise aggressive Verhaltensweisen. Auch hier ist es wichtig, die Ursachen zu identifizieren. Mögliche Auslöser sind Unbehagen, Angst oder Verwirrung. Angehörige sollten ruhig und gelassen reagieren, um die Situation zu entspannen. Es kann hilfreich sein, die Aufmerksamkeit des Betroffenen auf eine liebgewonnene Aktivität oder ein vertrautes Thema zu lenken.

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Interaktion und Beziehungsgestaltung

Interaktion spielt eine wichtige Rolle im Umgang mit Demenz. Es ist wichtig, in den Austausch zu gehen, miteinander zu reden, zu lachen und Spaß zu haben. Durch ihre Erkrankung erleben viele Betroffene eine große Verunsicherung, daher ist es für sie umso wichtiger, in ihrem Umfeld gute und gefestigte Beziehungen zu erleben. Bekannte Gesichter und Stimmen sowie liebgewonnene Rituale tragen dazu bei, dass sich die Betroffenen wohlfühlen.

Die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz

Die Demenzforschung hat sich in den letzten Jahren intensiv mit der Frage auseinandergesetzt, welche Bedürfnisse für Demenzkranke besonders wichtig sind. Der britische Psychologe Tom Kitwood hat den Ansatz der person-zentrierten Pflege etabliert, der die Erfüllung von demenzspezifischen Bedürfnissen in den Mittelpunkt stellt. Zu diesen Bedürfnissen gehören:

  • Liebe
  • Trost
  • Sicherheit
  • Einbeziehung
  • Beschäftigung
  • Identität

Die Befriedigung dieser Bedürfnisse ermöglicht es Demenzkranken, sich wertvoll und wertgeschätzt zu fühlen.

Wie Angehörige die Bedürfnisse erfüllen können

Um die Bedürfnisse von Demenzkranken zu erfüllen, ist es wichtig, sich in ihre Rolle einzufühlen und ihnen als Mensch auf Augenhöhe zu begegnen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und hängen von den individuellen Voraussetzungen ab. Auch wenn Angehörige nicht viel über Rituale und Gewohnheiten wissen, können sie diese gemeinsam neu erfinden und etablieren.

Liebevoller Umgang

Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Angehörigen, zeigen Sie Interesse und Gefühle und nehmen Sie ihn so, wie er ist. Zeigen Sie ihm dies auch durch körperliche Nähe und Berührungen.

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Trost spenden

Seien Sie für Ihren Angehörigen da, halten Sie seine Hand, wenn er traurig ist - auch wenn er über Ereignisse trauert, die längst vergangen oder nicht real sind. Hören Sie zu und zeigen Sie Gefühle.

Sicherheit geben

Ein regelmäßiger Tagesablauf mit Struktur, feste Rituale wie z.B. der gemeinsame Kaffee am Nachmittag, vertraute Gegenstände und Bilder sowie bekannte Gesichter und Stimmen sind wichtige Faktoren, die Demenzkranken ein Gefühl von Sicherheit geben.

Einbeziehung fördern

Der regelmäßige Kontakt zu Angehörigen und anderen vertrauten Personen im Alltag ist sehr wichtig, denn dieser sorgt nicht nur für Unterhaltung und Abwechslung, sondern auch für das Gefühl von Einbeziehung.

Beschäftigung ermöglichen

Regelmäßige Beschäftigungen, wie z.B. das Bett machen oder den Tisch abräumen, geben Demenzkranken das wichtige Gefühl, anderen helfen zu können und immer noch gebraucht zu werden.

Identität stärken

Damit Demenzkranke ihre eigene Identität spüren, ist es wichtig, sich mit ihnen über Erinnerungen auszutauschen, Geschichten aus der Vergangenheit zu erzählen und liebgewonnene Rituale gemeinsam zu zelebrieren. Verwenden Sie gerne vertraute Gegenstände und Fotos, um das Gedächtnis zu unterstützen.

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Umgang mit veränderter Realitätswahrnehmung

Einige Demenzkranke bilden sich Situationen ein, in denen Sie sich gerade befinden, die nichts mit der Realität zu tun haben. Früher hätte man hierauf mit „Realitätstraining“ reagiert und den Demenzkranken erklärt, dass die Realität eine andere ist als das, was sie gerade erleben und berichten. Dieser Ansatz führt nicht zum gewünschten Erfolg. Wichtig ist es vielmehr, die eingebildete Realität des Demenzkranken als wahr anzuerkennen und nicht zu widersprechen.

Tipps für Angehörige im Umgang mit Demenz

Aus der Erfahrung im Umgang mit Demenz lassen sich folgende Leitlinien ableiten, die für alle Angehörigen hilfreich sein könnten:

  • Sprechen Sie Demenzkranke nicht von hinten oder von oben an, sondern stets auf Augenhöhe.
  • Verwenden Sie kurze, klare Sätze, sprechen Sie langsam und versuchen Sie, während des Gesprächs Blickkontakt zu halten.
  • Setzen Sie Gesten und Berührungen bewusst ein, um Ihre Botschaft zu unterstreichen.
  • Üben Sie sich in Geduld und Verständnis. Wiederholen Sie Informationen sanft und vermeiden Sie es, Ihren Angehörigen zu korrigieren oder zu kritisieren.
  • Sprichworte funktionieren im Umgang mit Demenz sehr gut und wirken bestärkend, insbesondere wenn sie in den Tagesablauf eingebaut werden, um zu bestätigen, dass das Verhalten allgemeine Gültigkeit besitzt.
  • Vermeiden Sie Hintergrundgeräusche, wie z.B. Fernsehen, Radio etc., wenn Sie mit Demenzkranken sprechen.
  • Konzentrieren Sie sich beim Sprechen und Handeln auf eine Sache - zu viele Themen und gleichzeitige Aktivitäten überfordern Demenzkranke schnell.
  • Etwas zeigen funktioniert besser als reden und fragen.
  • Vergessen Sie sich selbst nicht! Nehmen Sie sich Zeit, sich um Ihre eigene Gesundheit und Ihr Wohlbefinden zu kümmern. Es gibt vielfältige Angebote, wie z.B. Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen oder ambulante Pflegedienste.

Umgang mit Demenz in der Ehe

Für Ehepaare, die schon lange zusammen sind, ist der Umgang mit einem demenzkranken Partner eine große Umstellung. Es ist wichtig, die neue Realität zu akzeptieren und sich ganz neu auf den ehemals vertrauten Partner einzustellen. Dem Partner kommt eine wichtige Schlüsselfunktion im Umgang mit Demenz zu, denn das Gefühl, einander vertraut zu sein, gemeinsame Rituale zu haben, gemeinsam in die Vergangenheit und Gegenwart zu blicken - all das sind Faktoren, die dem Demenzkranken Sicherheit und Identität geben. In schwierigen Situationen hilft es, gedanklich einen Schritt zurückzutreten, die Situation zu analysieren und sich zu fragen, warum der Partner sich gerade so verhält. Wichtig ist es, sich in den Demenzkranken einzufühlen, ihm ggf. Trost zu spenden und einfach für ihn da zu sein.

Wann ist ein Umzug in eine betreute Einrichtung sinnvoll?

Die Entscheidung, ob ein Demenzkranker nicht mehr alleine leben kann und besser in ein Heim oder eine Demenz-WG umziehen sollte, ist sehr individuell und abhängig von den Umständen und Möglichkeiten. Generell gibt es drei wichtige Entscheidungskriterien:

  • Stellt das Wohnen in der eigenen Wohnung bzw. Haus eine Gefahr für den Demenzkranken oder andere dar?
  • Fühlt man sich als pflegender Angehöriger mit der Betreuung dauerhaft überfordert?
  • Ist der Demenzkranke in seiner Häuslichkeit noch glücklich oder ist er sehr einsam?

Kann eine der drei Fragen mit „ja“ beantwortet werden, sollte der Umzug in eine betreute Einrichtung in Betracht gezogen werden. Da Pflegeheime und Demenz-WGs in der Regel Wartelisten haben, sollten Angehörige sich rechtzeitig mit dieser Thematik auseinandersetzen.

Leben in einer Demenz-WG

Der große Vorteil von Demenz-WGs besteht darin, dass den Demenzkranken aufgrund des Betreuungsschlüssels eine sehr individuelle und intensive Betreuung geboten werden kann. In den Alltag der WG werden alle Bewohner einbezogen. Jeder hilft auf seine Art und Weise, sei es beim Essen vorbereiten, Kochen oder Wäsche zusammenlegen. Aktivitäten spielen ebenfalls eine große Rolle, natürlich angepasst an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der Bewohner. Jeder wird individuell betreut und einbezogen, so wie er kann und mag. Zu den Aktivitäten, die regelmäßig in den WGs angeboten werden, gehören unter anderem:

  • Sitztanz
  • Handmassagen
  • Zeitung lesen bzw. vorlesen
  • Spazieren gehen
  • Spiele spielen
  • Gemeinsam singen
  • Biografie-Arbeit

Das Pflegepersonal leistet durch die tägliche Kommunikation und Interaktion einen wertvollen Beitrag dazu, dass sich die Bewohner wohl, sicher und akzeptiert fühlen. Das Konzept der WGs sieht vor, dass die Bewohner ihr bisheriges Leben so weiterleben, wie sie es kennen und schätzen - das Pflegepersonal ist dafür da, sie dabei zu unterstützen.

Weitere Aspekte im Umgang mit Demenz

Kommunikationstechniken

Die Kommunikation mit Menschen mit Demenz ist von großer Bedeutung, da sie sich dadurch verstanden und unterstützt fühlen können. Nonverbale Kommunikation spielt eine entscheidende Rolle bei der Interaktion mit Menschen mit Demenz. Da ihre sprachlichen Fähigkeiten beeinträchtigt sein können, können nonverbale Signale oft besser verstanden werden und eine tiefere Verbindung herstellen. Die nonverbale Kommunikation ist ein wertvolles Instrument für pflegende Angehörige, um eine Verbindung mit Demenzkranken herzustellen und ihnen das Gefühl von Verständnis und Unterstützung zu vermitteln. Die Körperhaltung und Mimik senden starke Botschaften an den Demenzkranken. Eine aufrechte und offene Haltung kann dem Erkrankten zeigen, dass man ihm gegenüber aufmerksam und interessiert ist. Ein freundliches Lächeln kann Wärme und Wertschätzung vermitteln. Der Blickkontakt ist ein wichtiger Aspekt der nonverbalen Kommunikation. Er kann dazu beitragen, dass sich der Demenzkranke gesehen und verstanden fühlt. Durch den Blickkontakt signalisiert man Interesse und Aufmerksamkeit. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass manche Menschen mit Demenz den direkten Augenkontakt als bedrohlich oder überfordernd empfinden können. Berührungen sind ein kraftvolles Mittel der nonverbalen Kommunikation. Eine sanfte Berührung, wie das Halten der Hand oder eine Umarmung, kann dem Demenzkranken Zuneigung und Sicherheit vermitteln. Berührungen können auch beruhigend wirken und Ängste oder Unruhe lindern. Es ist jedoch wichtig, die Reaktionen des Erkrankten zu beachten und seine individuellen Grenzen und Vorlieben zu respektieren. Die bewusste Nutzung von Gestik und Körperbewegungen kann eine effektive Möglichkeit sein, Informationen zu vermitteln und den Demenzkranken zu unterstützen. Durch das Zeigen auf Objekte oder das Nachahmen von Bewegungen kann man dem Erkrankten helfen, bestimmte Handlungen zu verstehen und nachzuahmen. Gesten können auch verwendet werden, um dem Demenzkranken zu signalisieren, dass man ihn versteht und dass man für ihn da ist.

Herausforderndes Verhalten

Herausforderndes Verhalten bei Demenzkranken umfasst ein breites Spektrum von Verhaltensweisen wie Aggressionen, Verwirrtheit, Widerstand gegen Pflegemaßnahmen, Unruhe oder Rastlosigkeit. Es ist wichtig, die Ursachen von herausforderndem Verhalten bei Demenzkranken zu verstehen, um angemessen darauf reagieren und geeignete Strategien anwenden zu können. Indem pflegende Angehörige die möglichen Ursachen für herausforderndes Verhalten verstehen, können sie gezielt Maßnahmen ergreifen, um diese zu minimieren oder zu vermeiden. Eine umfassende Beurteilung der individuellen Bedürfnisse und Situation des Demenzkranken ist wichtig, um eine angemessene Betreuung und Unterstützung zu gewährleisten. Die Degeneration des Gehirns bei Demenz führt zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen und kann Veränderungen im Verhalten hervorrufen. Die betroffenen Gehirnregionen beeinflussen die Emotionsregulation, das Gedächtnis, die Informationsverarbeitung und das Problemlösungsverhalten. Menschen mit Demenz haben oft Schwierigkeiten, ihre Bedürfnisse, Gefühle und Wünsche verbal auszudrücken. Ihre Fähigkeit, komplexe Informationen zu verarbeiten und zu kommunizieren, kann beeinträchtigt sein. Dies führt häufig zu Frustration und Verwirrung, die sich in herausforderndem Verhalten äußern können. Demenzkranken fällt es oft schwer, körperliche Beschwerden oder Schmerzen zu kommunizieren. Unbehandelte körperliche Beschwerden können zu Verwirrung, Aggressionen oder Widerstand gegen Pflegemaßnahmen führen. Ungewohnte oder überfordernde Situationen in der Umgebung können zu Verwirrung und Angst bei Demenzkranken führen. Lärm, übermäßige Reizüberflutung, eine unruhige oder unstrukturierte Umgebung können Veränderungen im Verhalten auslösen. Demenzkranken fehlt oft die angemessene Stimulation, sei es körperlich, geistig oder sozial. Langeweile und Unterforderung können zu Unruhe, Frustration und aggressivem Verhalten führen. Um herausforderndes Verhalten zu vermeiden, ist es wichtig, eine sichere und strukturierte Umgebung zu schaffen. Routinen und bekannte Abläufe können Sicherheit und Orientierung bieten. Eine ruhige und entspannte Atmosphäre kann Stress und Angst reduzieren. Bei auftretendem herausforderndem Verhalten sollten ruhige und beruhigende Maßnahmen ergriffen werden, um die Situation zu deeskalieren. Es kann hilfreich sein, die Umgebung zu verändern, indem man Ablenkungen beseitigt oder für eine angenehme Stimulation sorgt. Aggressionen und Verwirrtheit können bei Menschen mit Demenz auftreten und sind oft Ausdruck von Frustration oder Überforderung. In solchen Momenten ist es wichtig, ruhig zu bleiben und nicht persönlich zu nehmen. Es kann hilfreich sein, eine sichere Distanz zu wahren und körperlichen Kontakt zu vermeiden, wenn die betroffene Person aggressiv reagiert. Man sollte versuchen, die Ursachen hinter dem Verhalten zu identifizieren und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um die Situation zu beruhigen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, professionelle Hilfe hinzuzuziehen. Es gibt spezialisierte Einrichtungen und Fachkräfte, die über Erfahrung und Wissen im Umgang mit herausforderndem Verhalten bei Demenz verfügen.

Validation

Die Gefühle von Demenzerkrankten anerkennen und akzeptieren steht im Fokus des Konzepts der Validation bei Demenzerkrankten. Die Pädagogin und Psychogerontologin Nicole Richard erweiterte die Methode und setzte die Schwerpunkte auf die noch vorhandenen Ressourcen und Fähigkeiten der Demenzerkrankten. Dies nennt sich die integrative Validation nach Nicole Richard. Die grundlegende Annahme der Methode der Validation: Dementiell erkrankte Menschen sind überaus feinfühlig und äußern ihre Gefühle sehr authentisch. Bei der Validation geht man auf diese aktuelle Gefühlslage des Betroffenen ein anstatt die Person zu korrigieren und ins „Hier und Jetzt“ zurückholen zu wollen. Versucht werden soll, die Perspektive des Demenzerkrankten einzunehmen und Verständnis für dessen aktuelle emotionale Lage aufzubringen. Ziel dabei ist es, Stress zu reduzieren, Unruhe und Aggressionen bei Demenz entgegenzuwirken, den Einsatz von Beruhigungsmitteln zu vermeiden und die Kommunikations- und Wahrnehmungsfähigkeiten des dementiell Erkrankten zu erhalten. Das Selbstwertgefühl der Betroffenen soll durch Validation gesteigert werden - indem man vermittelt, dass Ihnen zugehört und auf Ihre Gefühle eingegangen wird. Ein schwieriges Gefühl anzuerkennen, kann die Last nehmen, die das negative Gefühl auslöst. Im besten Fall können Belastungen auf ein Minimum reduziert werden. Gut umgesetzt können die positiven Effekte der Validation in der Pflege von Demenzerkrankten erstaunlich sein: Stress wird abgebaut und es kehrt Freude zurück in die Kommunikation.

Personzentrierte Pflege

Die personzentrierte Pflege nach Tom Kitwood ist ein Kommunikationskonzept, welches ursprünglich für die professionelle Pflege und Kommunikation mit Demenzerkrankten konzipiert worden ist. Das zentrale Element der personzentrierten Pflege nach Kitwood: Sie stellt den Mensch in den Mittelpunkt und nicht die Krankheit. Erhalt und Förderung des Personseins ist der Kern bei dieser Art der Kommunikation. Wie bei der basalen Stimulation kann durch Körpersprache Sicherheit und Geborgenheit vermittelt werden. Das kann eine Umarmung, das Streicheln der Hand oder des Armes oder einfach ein verständnisvolles Nicken sein. Die Bedürfnisse, die jeder Menschen braucht, um sich wahrgenommen, wertgeschätzt und als Person zu fühlen, können nach Tom Kitwood in einer Blumenform illustriert werden. Kern der Blüte ist das Bedürfnis nach Liebe, an welches sich die „Blütenblätter“ Trost, Bindung, Einbeziehung, Beschäftigung und Identität anknüpfen.

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