Demenz ist eine Herausforderung, die nicht nur Betroffene, sondern auch ihre Familien und Betreuer betrifft. Im Umgang mit Demenz ist es wichtig, den Alltag so angenehm und aktivierend wie möglich zu gestalten. Hier kommen spezielle Produkte und Aktivitäten ins Spiel, die auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind. Eines dieser Produkte sind Demenz Puzzles, insbesondere solche mit wenigen, großen Teilen, die leicht zu handhaben sind. Dieser Artikel beleuchtet die verschiedenen Aspekte von Demenz Puzzles, ihre Vorteile, andere hilfreiche Produkte und gibt einen Einblick in die Forschung rund um kognitive Aktivierung bei Demenz.
Demenz Puzzles: Mehr als nur ein Spiel
Senioren Puzzles, speziell Demenz Puzzles, unterscheiden sich von herkömmlichen Puzzles vor allem durch die Größe der Teile und die Motivauswahl. Die Puzzleteile sind besonders groß gearbeitet, damit sie gut in den Händen liegen können. Dies erleichtert das Greifen und Zusammensetzen, insbesondere für Menschen mit eingeschränkter Handbeweglichkeit oder motorischen Schwierigkeiten. Die Abbildungen sind einfach gehalten und zeigen oft vertraute Gegenstände oder Szenen aus dem Alltag, um Erinnerungen zu wecken und die Wiedererkennung zu fördern.
Vorteile von Demenz Puzzles
- Förderung der Motorik und Haptik: Die großen Puzzleteile lassen sich auch mit schwachen Händen gut greifen und bewegen. Das Drehen und Wenden der Teile fördert die Feinmotorik und die Haptik.
- Kognitive Aktivierung: Das Zusammensetzen der Puzzleteile erfordert Konzentration, Gedächtnis und Problemlösungsfähigkeit. Dies hilft, die kognitiven Fähigkeiten auf spielerische Weise zu trainieren.
- Erinnerungstherapie: Die Motive der Puzzles sind oft nostalgisch und wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten. Dies kann zu Gesprächen anregen und die Kommunikation zwischen Betreuer und Patient erleichtern.
- Erfolgserlebnisse: Da die Puzzles speziell für Menschen mit Demenz entwickelt wurden, sind sie nicht zu schwer und ermöglichen schnelle Erfolgserlebnisse. Dies stärkt das Selbstwertgefühl und die Motivation.
- Beruhigende Wirkung: Das konzentrierte Beschäftigen mit dem Puzzle kann eine beruhigende Wirkung haben und Unruhe oder Aggressionen abbauen.
Einsatzbereiche von Demenz Puzzles
Senioren Puzzle können bei der Arbeit mit bzw. der Therapie von älteren Menschen vielseitig eingesetzt werden.
- Therapie von motorischen und sensorischen Störungen: Die großen Teile und einfachen Motive erleichtern das Greifen und Erkennen der Teile.
- Kognitive Übungen: Die Abbildungen laden dazu ein, Gegenstände zu benennen und Übungen zur kognitiven Wahrnehmung durchzuführen.
- Beschäftigung für Menschen mit Demenz: Die Puzzles bieten eine sinnvolle und unterhaltsame Beschäftigung, die die kognitiven Fähigkeiten fördert und Erfolgserlebnisse ermöglicht.
- Geeignet für Kinder: Auch für jüngere Kinder, die das Greifen noch nicht vollkommen gewohnt sind, lassen sich die Teile gut in die Hand nehmen.
Alternative und ergänzende Produkte für Menschen mit Demenz
Neben Demenz Puzzles gibt es eine Vielzahl weiterer Produkte und Aktivitäten, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz zugeschnitten sind. Diese Angebote zielen darauf ab, die kognitiven Fähigkeiten zu fördern, Erinnerungen zu wecken, die Motorik zu trainieren und für Entspannung und Wohlbefinden zu sorgen.
Nestelprodukte
Unruhe und ständiges Nesteln an Kleidung oder Gegenständen sind typische Merkmale fortgeschrittener Demenz. Hier können Nestelprodukte Abhilfe schaffen:
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- Nesteldecken und -kissen: Diese Produkte sind mit vielen verschiedenen Elementen wie Knöpfen, Bändern, Reißverschlüssen und Stoffen versehen, die zum Fühlen, Tasten und Spielen einladen. Das Nesteln kann eine beruhigende Wirkung haben und Aggressionen, Angst und Unwohlsein abbauen.
- Nestellätzchen: Diese Lätzchen sind mit Nestelelementen versehen und bieten zusätzlich eine Tasche für persönliche Gegenstände. Sie können am Körper befestigt werden und bieten so immer wieder zuverlässige Beruhigung.
Spiele und Quizze
Spiele und Quizze sind eine tolle Möglichkeit, um das Gedächtnis zu trainieren, Erinnerungen zu wecken und für Unterhaltung zu sorgen.
- Quiz-Spiele mit Fragen zu alten Begriffen und Gegenständen: Diese Spiele drehen sich rund um fast vergessene Begriffe, die ältere Personen noch aus ihrer Jugend kennen.
- Rezepte-Quiz: Dieses Spiel greift beliebte Gerichte aus vergangenen Jahrzehnten auf und kann in zwei Richtungen gespielt werden: Entweder erraten die Spieler die Zutaten oder das Gericht selbst.
- Spiele zum Erkennen und Ergänzen von Sprichwörtern und Volksliedern: Diese Spiele fördern das Gedächtnis und die Sprachfähigkeit.
- Kartenmischer: Dieses Gerät erleichtert das Mischen von Spielkarten, insbesondere für Senioren mit eingeschränkter Handbeweglichkeit.
Musiktherapie
Musik hat eine starke Wirkung auf Menschen mit Demenz. Sie kann Erinnerungen wecken, Emotionen hervorrufen und für Entspannung sorgen.
- Mitsing-Bücher mit bekannten Volksliedern: Diese Bücher enthalten Lieder, die durch einen Knopfdruck abgespielt und mitgesungen werden können. Sie sind liebevoll illustriert und mit Fühl- und Klapp-Elementen ergänzt.
Biografiearbeit
Die Biografiearbeit ist ein wichtiger Bestandteil der Betreuung von Menschen mit Demenz. Sie hilft, die Lebensgeschichte des Betroffenen zu würdigen, Erinnerungen zu wecken und die Identität zu stärken.
- Kartensets für die Biografiearbeit: Diese Sets enthalten Fragen und Anregungen zu verschiedenen Themenbereichen des Lebens und regen zu Gesprächen und Erinnerungen an.
- Spiele mit Fragen zu Lebenserinnerungen: Diese Spiele lassen die schönen Momente im Leben wieder lebendig werden und fördern den Austausch über vergangene Zeiten.
Weitere Angebote
- Beschäftigung mit Tastsinn-Spielen: Das Memo-Spiel für den Tastsinn ist ein tolles Beschäftigungsangebot für Menschen mit Demenz und für blinde/sehbehinderte Menschen!
- Malbücher für Erwachsene, die auch bei Demenz geeignet sind: Mit kurzen Geschichten und nostalgischen Illustrationen sind alltägliche Situationen zu Papier gebracht.
- Spezielle Skatkarten für Senioren: Durch die gut erkennbaren Zeichen sind die Spielkarten auch bei nachlassendem Sehvermögen bestens für ausgedehnte Spieleabende geeignet.
- Stickkarten: Eine sinnvolle Beschäftigung (nicht nur) für Menschen mit Demenz. Vielen sind noch die beliebten Stickkarten aus den Kindertagen bekannt, bei denen ein Faden durch vorgestanzte Löcher gefädelt wird, um ein Motiv zu erhalten.
Forschung und Studien zur kognitiven Aktivierung bei Demenz
Die Forschung hat gezeigt, dass kognitive Aktivierung eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Demenz spielt. Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges Gehirnjogging, wie z.B. Puzzeln, das Risiko einer Demenzerkrankung senken kann.
Die Bedeutung des Gehirnjoggings
Diplom Psychologe Dr. Siegfried Lehrl, Präsident der Gesellschaft für Gehirntraining e.V., erklärt, dass Gehirnjogging, verstanden als geistiges Üben, das Risiko, eine Altersdemenz zu bekommen, senkt. Die Wirkung ist umso stärker, je früher im Leben die Übungen durchgeführt werden.
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Puzzeln als Gehirnjogging
Beim Puzzeln werden Fähigkeiten gefordert, die zur Intelligenz gehören. Sie betreffen vor allem das anschaulich-figurale Denken sowie, sich im Kopf etwas Anschauliches vorzustellen. Deshalb übt das Puzzeln auch einen Teil der Intelligenz und sorgt mit dafür, dass die Schlauheit nicht nachlässt.
Studienlage
Eine Studie über 50 Jahre mit 100 kognitiv gesunden Erwachsenen hat gezeigt, dass sich ein Puzzle positiv auf Menschen mit zunehmendem Alter auswirkt, da es u.a. das Kurzzeitgedächtnis trainiert. Wer langfristig und regelmäßiges Gehirnjogging betreibt, kann sich vor dem geistigen Abbau im Alter schützen.
Orthomolekulare Medizin zur Demenz-Prävention
Ein vielversprechender Weg zur Demenz-Prävention liegt in der orthomolekularen Medizin. Durch gezielten Einsatz von Vitaminen, Mineralstoffen und anderen Mikronährstoffen lässt sich die Gehirngesundheit aktiv unterstützen - und das Risiko für Demenz nachweislich senken.
Die Rolle von Mikronährstoffen
Studien zeigen, dass bestimmte Nährstoffe und Lebensstilfaktoren nicht nur das Fortschreiten einer beginnenden Demenz verlangsamen, sondern auch präventiv wirken - vor allem, wenn sie frühzeitig und individuell abgestimmt eingesetzt werden.
Wichtigste Mikronährstoffe
- B-Vitamine (B₆, B₁₂, Folsäure): Schützen Nervenzellen, senken Homocystein und beugen Hirnatrophie vor.
- Omega-3-Fettsäuren (DHA/EPA): Entzündungshemmende „Brain Food“-Fette, essentiell für Hirnmembranen und Synapsen.
- Vitamin D: Hormonähnliches „Sonnenvitamin“, wichtig für Immunfunktion und Schutzmechanismen im Gehirn.
- Antioxidantien (Vitamin C, E, Selen): Neutralisieren freie Radikale im energiehungrigen Gehirn.
- Magnesium: Wichtig für die Signalübertragung zwischen Gehirnzellen und Gedächtnisbildung.
- Zink & Selen: Spurenelemente, essentiell für Wachstum und Reparatur von Nervenzellen.
- Coenzym Q10 & L-Carnitin: Unterstützen die Mitochondrien (Kraftwerke der Zelle).
- Lithium (Spurenelement): In sehr kleinen Mengen essentiell fürs Gehirn.
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