Epilepsie-Ambulanz Bethel: Umfassende Informationen zu Diagnostik, Therapie und Rehabilitation

Die Epilepsie-Ambulanz Bethel ist eine wichtige Anlaufstelle für Menschen mit Epilepsie und deren Angehörige. Als Teil des Epilepsie-Zentrums Bethel bietet sie ein breites Spektrum an Leistungen, von der Diagnostik über die Therapie bis hin zur Rehabilitation. Die Einrichtung hat sich seit ihrer Gründung zu einer überregionalen Institution entwickelt und versorgt jährlich über 350 Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren aus ganz Deutschland.

Geschichte und Entwicklung des Epilepsie-Zentrums Bethel

Das Krankenhaus Mara, ein Teil des Epilepsie-Zentrums Bethel, versorgt bereits seit 1932 Patientinnen und Patienten mit Epilepsie und anderen Anfallsleiden. Die Klinik greift kontinuierlich neue Entwicklungen auf und begründet selbst neue Therapieansätze. So wurde beispielsweise 1991 die Epilepsiechirurgie eingeführt und 1997 die erste Klinik für Epilepsie-Rehabilitation eröffnet. Der Erfolg gibt den Initiatoren recht: Konnten 1997 neun Rehabilitanden in der damals „kleinsten Rehaklinik der Welt“ gleichzeitig behandelt werden, sind es heute, in dem 2016 bezogenen Neubau, 35.

Leistungsspektrum der Epilepsie-Ambulanz

Die Epilepsie-Ambulanz Bethel bietet das gesamte heute verfügbare Spektrum der Epilepsiediagnostik und -therapie aus einer Hand an. Das Behandlungsspektrum reicht von der differenzierten medikamentösen Therapie über Psycho- und Verhaltenstherapie bis hin zur operativen Behandlung (Epilepsie-Chirurgie).

Diagnostik:

  • Ausführliche Anamneseerhebung zur diagnostischen Einordnung der anfallsartigen Erkrankung
  • Differenzierte EEG-Diagnostik inklusive Video-EEG und Langzeit-EEG
  • Möglichkeit mobiler Langzeit-EEG-Untersuchungen

Therapie:

  • Medikamentöse Behandlung
  • Epilepsiechirurgie
  • Psycho- und Verhaltenstherapie
  • Nicht-medikamentöse Verfahren (z.B. Anfallsunterbrechungstraining und Psychotherapie)

Weitere Angebote:

  • Epilepsiespezifische Beratung (u.a. zu Krankheitsakzeptanz, Ausbildung, Beruf, Mobilität und Alltag)
  • Schulungsprogramme für Betroffene und Angehörige
  • Beratung zu besonderen Fragestellungen (z.B. Schwangerschaft, Stillen, Führerschein)

Interdisziplinäres Team

Betroffenen und deren Angehörigen steht ein Team aus den Fachrichtungen Medizin, Psychologie, Sozialarbeit, Sport- und Ergotherapie, Heilpädagogik, Schule und Seelsorge zur Seite. Die Fachlichkeit im Epilepsie-Zentrum Bethel ist geprägt von einem ganzheitlichen Ansatz. Nicht nur die Diagnostik und Behandlung der Anfälle und Epilepsien stehen im Blickpunkt, sondern die betroffenen Menschen werden in ihren individuellen Lebensbezügen gesehen und unterstützt.

Rehabilitation im Epilepsie-Zentrum Bethel

Die Rehabilitationsklinik erweitert das Angebot um Maßnahmen der medizinischen und medizinisch-beruflichen Rehabilitation. Dabei können die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten der Universitätsklinik für Epileptologie genutzt werden. Herzstück und Grundgedanke des Betheler Konzepts ist die Belastungserprobung. In einem Büro-Trainingsbereich mit Computerarbeitsplätzen bekommen die Teilnehmenden Aufgaben aus kaufmännischen Arbeitsbereichen. „Dadurch wollen wir feststellen, wie leistungsfähig die Patienten sind, ob sie sich zum Beispiel länger auf eine Aufgabe konzentrieren können“, erklärt Ingrid Coban, Leiterin der sozialtherapeutischen Dienste. Einzigartig am Betheler Konzept sind jedoch die betrieblichen Belastungserprobungen bei Unternehmen der Region. Ziel dieses und aller anderen Bausteine der Rehabilitation für Menschen mit Epilepsie ist, den Betroffenen Wege zu mehr sozialer Teilhabe aufzuzeigen. Die Einrichtung behandelt jährlich über 350 Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren. Sie kommen aus ganz Deutschland nach Bethel. In den 25 Jahren seit Gründung hat sich das Behandlungskonzept weiterentwickelt.

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Frühzeitige Reha hilft: Gregor Z. hatte zwei große Anfälle in drei Wochen. Jetzt ist er anfallsfrei. Zuvor hat er eine Rehabilitation im Epilepsie-Zentrum Bethel absolviert. Aktuelle wissenschaftliche Daten zeigen, dass eine Rehabilitationsbehandlung frühzeitig nach der ersten Diagnose hilfreich ist. Das Beispiel von Gregor Z.

Neuropädiatrie im Kinderzentrum Bethel

Die Neuropädiatrie im Kinderzentrum Bethel befasst sich mit der Entwicklung des zentralen und peripheren Nervensystems von der Geburt bis ins jugendliche Alter. Im Kinderzentrum Bethel werden pro Jahr mehr als 4.000 Kinder mit neurologischen Diagnosen behandelt. Am häufigsten erkranken Patienten an infantiler Zerebralparese (CP), Epilepsien, neuromuskulären Erkrankungen und Bewegungsstörungen.

Die klinische Neuropädiatrie hält 19 Betten auf den allgemeinpädiatrischen und Intensivstationen vor und wird durch die neuropädiatrische Hochschulambulanz mit DGfE-zertifizierter Epilepsie-Ambulanz ergänzt. Es besteht ein Konsiliardienst für die anderen Fachbereiche des Kinderzentrums. Als von der DGKN anerkannte Ausbildungsstätte verfügt der Bereich Neuropädiatrie über ein EEG-Labor mit 4 Video-Arbeitsplätzen und der Möglichkeit für Video-Langzeitableitungen bei Intensivpatienten. In der Neonatologie kommt ein aEEG-Gerät zum Einsatz. Ein mobiles Langzeit-EEG-Gerät ist zusätzlich vorhanden.

Angeschlossen an die Kinderklinik ist das Sozialpädiatrische Zentrum (SPZ) mit jährlich über 3.500 Patienten. Hier werden Kinder mit Entwicklungsstörungen, neurologischen Erkrankungen und psychosozialen Entwicklungsbeeinträchtigungen von 0 bis 18 Jahren betreut. Sie ist zuständig für Diagnostik, Behandlung und Beratung von Kindern und Erwachsenen mit schwer zu behandelnden Anfallserkrankungen und besonderen sozial-medizinischen Fragestellungen.

Diagnostische Möglichkeiten in der Neuropädiatrie

Für die punktgenaue Diagnose einer neurologischen Störung steht den Fachleuten ein großes EEG-Labor zur Verfügung. Durch diese Technik kann die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen und aufgezeichnet werden. Ergänzt durch ein Video-EEG bekommen die Fachärzte in den meisten Fällen genauen Aufschluss über das Krankheitsbild. Entwicklungs- und Bewegungsstö- rungen, ebenso wie entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, sind neben den Epilepsien Schwerpunkte in der Abteilung für Neuropädiatrie.

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Besonderheiten der Behandlung im Kinderzentrum Bethel

Ein großer Vorteil für die Patienten ist die enge Zusammenarbeit mit der Abteilung für Psychosomatik im Kinderzentrum. Neurologisch? Oder auch psychisch? Mit beiden medizinischen Fragestellungen arbeiten die Expertenteams, um zum Beispiel den Ursachen für chronische Schmerzzustände, Missempfindungen oder Lähmungen auf die Spur zu kommen. Im Laufe der Spurensuche kristallisieren sich belastende Ereignisse oder Probleme als mögliche Auslöser heraus. Die spezialisierten Neuropädiater arbeiten dabei mit Heilpädagoginnen, Ergotherapeuten, Psychologen, Physiotherapeutinnen, Musik- und Kunsttherapeutinnen zusammen. Jedes Kind spricht auf andere Angebote an.

Fragen, die die Epilepsie-Ambulanz beantwortet

Die Epilepsie-Ambulanz Bethel bietet Antworten auf viele Fragen rund um das Thema Epilepsie:

  • Habe ich überhaupt eine Epilepsie - welche Ursachen haben meine Anfälle?
  • Was muss ich nach einem ersten Anfall beachten?
  • Welche langfristigen Auswirkungen haben die Medikamente?
  • Können die Medikamente umgestellt und die Nebenwirkungen vermieden werden?
  • Ist eine operative Behandlung möglich?
  • Sind nicht-medikamentöse Verfahren (z.B. Anfallsunterbrechungstrainung und Psychotherapie) möglich?
  • Was muss ich in der Schwangerschaft beachten?
  • Kann ich mein Kind trotz der Medikamente stillen?
  • Welche Besonderheiten muss ich im Beruf oder bei der Ausbildung beachten?
  • Kann ich den Führerschein machen?
  • Welche Auswirkungen haben die Anfälle auf meinen Lebensalltag?
  • Gibt es Schulungsprogramme, in denen ich mehr über Epilepsie und die Auswirkungen lernen kann?
  • Ist eine epilepsiechirurgische Behandlung möglich?

Unser Vorgehen in der Epilepsie-Ambulanz

Vor dem ersten Termin erhalten die Patienteninnen und Patienten einen Fragebogen über die Art der Anfälle, vorangegangene Behandlungen und Untersuchungen. Für die Behandlung ist es wünschenswert, wenn die Patienten alle Vorbefunde und einen Anfallskalender mitbringen und sie von jemandem begleitet werden, der ihre Anfälle beobachtet hat.

Trägerschaft und Werte

Das Krankenhaus Mara wird ausschließlich von den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel als Gesellschafter betrieben und ist seit mehr als 70 Jahren in Bielefeld für Patienten vor Ort. Die Geschäftsführung hat das EvKB übernommen. Die diakonische Trägerschaft spiegelt sich in der Arbeit, die durch christliche Werte geprägt wird, Tag für Tag wider. In unserem Team arbeiten unterschiedliche Berufsgruppen an dem Ziel, unsere Rehabilitandinnen und Rehabilitanden mit einem hohen Maß an fachlicher wie persönlicher Kompetenz und Erfahrung dabei zu unterstützen, ihre ganz individuellen Rehabilitationsziele zu erreichen und ihre Lebensqualität für die Zeit nach der Entlassung aus unserer Klinik merklich zu verbessern.

Die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel sind wegen Förderung mildtätiger, kirchlicher und als besonders förderungswürdig anerkannter gemeinnütziger Zwecke nach dem Freistellungsbescheid bzw. nach der Anlage zum Körperschaftsteuerbescheid des Finanzamtes Bielefeld-Außenstadt, St. Nr. 349/5995/0015, vom 14.03.2025 für den letzten Veranlagungszeitraum nach § 5 Abs. 1 Nr. 9 des Körperschaftsteuergesetzes von der Körperschaftsteuer und nach § 3 Nr. 6 des Gewerbesteuergesetzes von der Gewerbesteuer befreit.

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