Der Tod ist ein Thema, das die Menschheit seit jeher fasziniert und beschäftigt. Was passiert in den letzten Augenblicken des Lebens? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Und welche Rolle spielt das Gehirn in diesem Prozess? Dieser Artikel beleuchtet die komplexen Zusammenhänge zwischen Blut, Gehirn und den Ursachen von Massakern, wobei sowohl neurowissenschaftliche Erkenntnisse als auch psychologische und soziologische Aspekte berücksichtigt werden.
Nahtoderfahrungen: Ein Blick in das sterbende Gehirn
Viele Menschen, die dem Tod nahe waren, berichten von erstaunlichen Nahtoderfahrungen. Sie sehen ein Licht am Ende eines Tunnels, beobachten ihren eigenen sterbenden Körper von oben oder erleben ihr Leben noch einmal im Schnelldurchlauf. Solche Berichte werfen Fragen nach der wissenschaftlichen Erklärung für diese Phänomene auf.
Eine mögliche Ursache für Nahtoderfahrungen könnte ein im Augenblick des Sterbens hyperaktives Gehirn sein. Forschungen haben gezeigt, dass in den ersten 30 Sekunden nach einem Herzstillstand bei Tieren auffällige synchrone Muster bestimmter Hirnwellen messbar sind. Ähnliche Signaturen wurden auch in den Gehirnen sterbender Menschen gefunden, die einen Herzstillstand erlitten.
Gamma-Wellen und das Bewusstsein
Ein EEG (Elektroenzephalogramm) macht die Hirnstromwellen sichtbar, die entstehen, wenn Neuronen über elektrische Impulse miteinander kommunizieren. Insbesondere Gamma-Wellen zeigten bei einigen Patienten auffällige Muster: Nach dem Absetzen der Beatmungsgeräte kam es zu einem vorübergehenden und umfassenden Anstieg der Gamma-Wellenaktivitäten sowie der Herzfrequenz.
Gamma-Oszillationen sind im gesunden Gehirn mit erhöhter Aufmerksamkeit und Konzentration, Informationsverarbeitung und dem Abrufen von Erinnerungen verbunden. Dies deutet darauf hin, dass das menschliche Gehirn während eines Herzstillstands aktiv sein kann und möglicherweise die Grundlage für Nahtoderfahrungen bildet.
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Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die Stichprobenzahl in diesen Studien gering ist und daher keine pauschalen Aussagen über die Bedeutung der Ergebnisse gemacht werden können. Weitere Forschung ist erforderlich, um die komplexen Prozesse im sterbenden Gehirn besser zu verstehen.
Das neurowissenschaftliche Paradoxon
Deutsche und US-amerikanische Neurologen haben bereits 2018 im Journal "Annals of Neurology" beschrieben, dass die Kraft des Lebens mit dem Tod in Form einer sich ausbreitenden Entladungswelle den Körper verlässt.
George Mashour, Gründungsdirektor des Michigan Center for Consciousness Science, ergänzt: "Wie aus einem dysfunktionalen Gehirn während des Sterbeprozesses lebendige Erfahrungen entstehen können, ist ein neurowissenschaftliches Paradoxon."
Gewalt in Spielen: Eine Ursache für Massaker?
In der öffentlichen Diskussion wird immer wieder die Frage aufgeworfen, ob Gewalt in Spielen eine Ursache für Massaker sein kann. Während einige Menschen Blutorgien in Spielen ablehnen, halten andere einen gewissen Grad an Gewalt für akzeptabel.
Es ist wichtig zu betonen, dass es keine einfachen Antworten auf diese Frage gibt. Viele Faktoren können zu gewalttätigem Verhalten beitragen, und es ist unwahrscheinlich, dass Spiele allein die Ursache für Massaker sind.
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Die Rolle der Medien
Die Medien spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der öffentlichen Meinung über Gewalt in Spielen. Oft werden Amokläufe, bei denen die Täter auch Shooter gespielt haben, in Zusammenhang mit diesen Spielen gebracht. Dies kann zu einer verzerrten Wahrnehmung der Realität führen und eine "Killerspieldiskussion" auslösen.
Es ist jedoch wichtig, zwischen Korrelation und Kausalität zu unterscheiden. Nur weil ein Täter Shooter gespielt hat, bedeutet das nicht, dass das Spiel die Ursache für seine Tat war. Es ist wahrscheinlicher, dass die Täter bereits vorher eine psychische Störung hatten.
Die Abnahme der Hemmschwelle zum Töten
Thomas Elbert, ein Konstanzer Psychologe, hat mit Kriegern und Kindersoldaten gesprochen, denen literweise Blut an den Händen klebt. Er hat herausgefunden, dass es möglich ist, Menschen dazu zu bringen, andere Menschen zu töten.
Kindersoldaten scheinen von ihren "Ausbildern" systematisch traumatisiert zu werden. Durch die Vergewaltigung der Mutter oder die Hinrichtung von Familienmitgliedern vor den eigenen Augen wird die Hemmschwelle zum Töten abgebaut. Die sogenannte Frontolimbische Schleife, der Teil im Gehirn, der überprüft, wie sich unsere Handlung auf den anderen und auf uns selbst auswirken würde, wird zerstört.
Joachim Bauer, ein Neurobiologe, erklärt, dass IS-Krieger in Syrien einen ähnlichen Prozess durchlaufen. Durch einen Initiationsritus, eine brutale Tat, zu der sie mitgenommen werden, geht im Gehirn etwas kaputt, und es können rauschartige Gefühle entstehen.
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Schlüsselreize bei Gewaltexzessen
Elbert untersucht außerdem, welche Schlüsselreize bei Gewaltexzessen eine Rolle spielen. Blut scheint hier ganz vorne zu sein. Auch die Lebensmittelindustrie nutzt Blutgeruch, um Produkte frischer erscheinen zu lassen. Dies deutet darauf hin, dass der Blutgeruch von Menschen als etwas Angenehmes empfunden wird.
Das Böse im Menschen: Psychologische und philosophische Perspektiven
Die Frage, warum es Menschen gibt, die richtig böse sind, beschäftigt Psychologen und Philosophen seit langem. In der Psychologie gibt es keine Diagnose "böse". Stattdessen werden Persönlichkeitsstrukturen wie der bösartige Narzissmus untersucht.
Der bösartige Narzissmus
Bösartige Narzissten leben ihren Selbstwert auf Kosten anderer aus. Sie fühlen sich eigentlich minderwertig und haben ein hohes Maß an Sadismus. Sie halten sich an keine Regeln und schaffen sich ihre eigenen Gesetze, in denen sie über Leben und Tod und das Schicksal anderer Menschen bestimmen.
Psychologe Haller beziffert den Anteil bösartiger Narzissten auf 0,01 Prozent der Bevölkerung. Das Problem beginnt dann, wenn solche Narzissten viel Macht bekommen und dann gar einen Krieg anzetteln können.
Die Banalität des Bösen
Hannah Arendt prägte den Begriff "die Banalität des Bösen" in ihrem Prozessbericht über den deutschen SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann. Sie beschrieb ihn als banal, als eine Person, der man "beim besten Willen keine dämonische Tiefe abgewinnen könne".
Die Banalität des Bösen bedeutet nicht, dass das Böse banal ist, sondern dass sich böse Menschen oft als kleines Rädchen im Getriebe stilisieren, das doch eigentlich gar keine Verantwortung zu übernehmen hat.
Verantwortung und Empathie
Um "gut" zu sein, müssen wir Verantwortung tragen. Es reicht eben nicht zu sagen: Es wurde von mir verlangt. Philosophisch betrachtet, hängt diese Verantwortung damit zusammen, dass wir uns ja auch anders entscheiden können.
Der Mensch hat in sich als freies Wesen immer Tendenzen zum Guten wie zum Bösen. Es ist wichtig, sich in andere hineinzuversetzen und sich für die Urteile von anderen Menschen zu öffnen.
Risikofaktoren für böse Taten
Psychologen können bestimmte Risikofaktoren für böse Taten ausmachen. Dazu gehören eine abwesende Vaterfigur, eine vernachlässigende, lieblose Mutter und Missbrauch in der Kindheit.
Es gibt auch Hinweise auf biologische Ursachen für aggressives Verhalten. Wissenschaftler finden immer wieder Hinweise auf biologische Ursachen für aggressives Verhalten.
Die Färöer-Inseln: Walmassaker als kulturelles Erbe?
Jahr für Jahr wiederholt sich ein blutiges Schauspiel am nördlichen Rande Europas. Die Färinger blasen zur Jagd auf die Wale. Obwohl die Waljagd durch Europäische Richtlinien und internationale Konventionen verboten ist, nutzen die Nachfahren der Wikinger ihren politischen Sonderstatus, um mit der Berufung auf alte, überholte Traditionen jedes Jahr bis zu tausend Grindwale und Delfine zu töten.
Der Grindadráp
Für den Walfang auf den Färöer-Inseln gibt es weder vorgeschriebene Fangzeiten noch Fangquoten. Vielmehr bestimmen die Wetterbedingungen und die an der Küste vorbeiziehenden Wale den Zeitpunkt der Jagden und die Anzahl der Opfer.
Nähert sich eine Schule von Grindwalen der Küste, verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer. Die Fischer fahren mit ihren Booten aufs Meer, kreisen die Wale ein und treiben sie in Richtung einer ausgewählten Bucht. Angestellte bekommen Urlaub und Kinder schulfrei, um an dem grausigen Schauspiel mit Volksfestcharakter teilzunehmen.
In der Bucht werden die Wale mit Hilfe von Netzen, Tauen und der Vielzahl an Booten auf den Strand getrieben, wo sie stranden und ihr qualvolles Sterben beginnt. Den Tieren werden stumpfe Fanghaken in das Blasloch gerammt, um sie orientierungslos zu machen und sie mit Hilfe von Seilen an den Strand zu ziehen. Getötet werden sie mit dem Grindmesser, mit dessen Hilfe das Rückenmark und die das Gehirn versorgende Schlagader durchtrennt werden.
Kritik am Walmassaker
Die Waljagd geht bis ins 16. Jahrhundert zurück und war lange Zeit ein wichtiger Bestandteil der Ernährung. Heute macht Walfleisch noch knapp zehn Prozent der Nahrung aus. Ein begrenzter Teil der Färinger betrachtet die blutige Jagd jedoch als kulturelles Erbe, ein Teil ihrer Identität.
International wird immer wieder scharf gegen das jährliche Blutbad protestiert. Hauptkritikpunkt der Protestbewegung ist die besonders grausame Art des Tötens. Entgegen offizieller Stimmen dauert das Sterben oft über Stunden an, da bei großen Walschulen nicht alle Tiere gleichzeitig an den Strand gezogen und getötet werden können.
Angesichts der heutigen Versorgungslage sind der Grindwalfang und der Verzehr des Fleisches überflüssig. Vielmehr kann der übermäßige Genuss von Walfleisch ernsthaft die Gesundheit bedrohen, da sich in ihrem Fleisch- und Fettgewebe vermehrt Umweltgifte wie Quecksilber, DDT oder PCBs anreichern.
Gerichtsmedizin im Nationalsozialismus: Die Vertuschung von Morden im KZ Dachau
Nahe der oberbayerischen Stadt Dachau wurde Ende März 1933 das erste deutsche Konzentrationslager (KZ) errichtet. Die Staatsanwaltschaft München II ließ diese Todesfälle gerichtlich obduzieren.
Die ersten Todesfälle im KZ Dachau
Am 11.04.1933 übernahm die „Schutzstaffel“ (SS) die Lagerverwaltung. Schon einen Tag nach der Übernahme der Bewachung durch die SS kam es zu den ersten 4 Todesfällen. Betroffen waren die Kommunisten Dr. Rudolf Benario, Arthur Kahn und Ernst Goldmann aus Nürnberg und Fürth und der Münchner Kaufmann Erwin Kahn.
Dr. Benario, Arthur Kahn und Goldmann sollten einen Fluchtversuch unternommen haben und dabei von der Wachmannschaft erschossen worden sein; Erwin Kahn sei zufällig in die Schussbahn gelaufen.
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft
Laut Gesetz mussten nichtnatürliche Todesfälle der Polizei gemeldet werden. Entsprechend meldete der Lagerarzt Dr. Die dort zuständige Abteilung wurde vom Ersten Staatsanwalt Josef Hartinger geleitet, der den Landgerichtsarzt beim Landgericht München II, Moritz Flamm, mit der Vornahme einer gerichtlichen Leichenschau beauftragte.
Der Fall Erwin Kahn (Staatsarchiv München, Staatsanw. Flamm stellte an dem Toten eine größere Zahl von Schussverletzungen jeweils am Rücken fest, sodass aus seiner Sicht kein Anhalt bestand, eine Sektion vorzunehmen.
Den Überlebenden, Erwin Kahn, untersuchte er zunächst nicht. Dieser verstarb allerdings 4 Tage später, und wurde dann von Flamm obduziert, der als zweiten Obduzenten den PD Berthold Mueller vom Institut für Gerichtliche Medizin der Universität München, das damals von Prof. Dr. Hermann Merkel geleitet wurde, zuzog.
Hinweise auf eine Strangulation
Das Massaker am 12.04.1933 hatte Erwin Kahn trotz zweier Schädeldurchschüsse überlebt. In der chirurgischen Universitätsklinik hatte man ihn operativ versorgt, und er war soweit wiederhergestellt, dass er am 15.04.1933 von seiner Frau besucht werden konnte. Dieser schilderte er den Hergang des Geschehens, wobei er auch den Namen eines der Todesschützen konkret benannte.
In der Nacht zum 16.04.1933 gegen 04:30 Uhr starb er allerdings. Bei der dortigen Aufnahme war der Patient bewusstseinsklar. Die gerichtliche Sektion (GS 100/33) fand am 18.04.1933 im Institut für Gerichtliche Medizin statt. Dabei wurde festgestellt, dass keine Meningitis vorlag.
Entgegen der klinischen Diagnose wurde eine Schussrichtung von rechts nach links konstatiert und zwar von zwei Einschüssen an der rechten Jochbeinregion und am Unterrand der rechten Augenhöhle durch das Mittelgesichtsskelett und die linke Augenhöhle zur linken seitlichen Stirnregion und zum linken äußeren Gehörgang.
Auffällig war ein Befund in den Halsweichteilen: „In den geraden Halsmuskeln, die vom Kehlkopf zu dem Schlüsselbein ziehen, finden sich beiderseits Blutaustritte, ebenso die Umgebung des Schildknorpels und des Ringknorpels ist blutdurchtränkt und zwar rechts mehr als links."
PD Mueller führte zusätzlich aus: „Blutungen in den Weichteilen am Rande des linken Unterkiefers, in der Muskulatur vor dem Kehlkopf sowie in der Muskulatur der linken Brustseite." Diese Hervorhebungen im Bericht an die Klinik zeigen unserer Ansicht nach, dass zumindest Berthold Mueller einen eindeutigen Hinweis auf eine Gewalteinwirkung gegen den Hals, wohl im Sinne eines Würgens, geben wollte.
Die Vertuschung der Morde
Es drängt sich die Vermutung auf, dass Kahn, weil er bei klarem Bewusstsein war und die Schusssituation eindeutig schildern konnte, von Bewachungspersonal vorsätzlich im Krankenbett getötet wurde, denn die Ehefrau hatte in einer Vernehmung 1953 angegeben, dass 2 SA-Männer ihren Mann bewacht hätten.
Es bleibt zu diskutieren, warum das amtliche Sektionsprotokoll nicht im gleichen Maße diese Befunde am Hals zur strafrechtlichen Diskussion stellte, um kriminalistische Ermittlungen zu induzieren.
In der unmittelbaren Folge häuften sich im Lager die Todesfälle. Die Sektionen deckten zahlreiche ältere Misshandlungen auf und widerlegten die Angaben der SS zu den Todesumständen.
Unter dem Eindruck dieser Ergebnisse erhob der Erste Staatsanwalt Hartinger von der Staatsanwaltschaft München II am 01.06.1933 Anklage gegen Unbekannt wegen Körperverletzung mit Todesfolge im Falle L. S., ferner wegen Mordes an Leonhard Hausmann gegen den SS-Scharführer Karl Ehmann und wegen Mordes an Dr. Alfred Strauß gegen den SS-Mann Johann Kantschuster.
Die Unterdrückung der Anklage
Bereits im Verlauf des 01.06.1933 hätte Oberstaatsanwalt Wintersberger auf Weisung des Generalstaatsanwalts eine Unterredung mit dem kommissarischen Polizeipräsidenten von München, Heinrich Himmler, gehabt. Dabei habe er die ersten vier der genannten Fälle vorgetragen und auch die gefertigten Fotos vorgezeigt.
Dabei soll Himmler zugesagt haben, dass er dem ermittelnden Staatsanwalt wie dem Ermittlungsrichter keine Schwierigkeiten in den Weg legen werde. Hartinger wurde noch am 02.06.1933 vom Justizministerium angewiesen, seine Akten persönlich ins Ministerium zu bringen, wo er sie Ministerialrat Döbig übergab.
Letzterer reichte sie am 03.06.1933 mit der Bitte um Stellungnahme an das Innenministerium weiter, das von dem NSDAP-Gauleiter Adolf Wagner geleitet wurde. Dieser versicherte der Staatsanwaltschaft, in seiner Behörde würden die „erforderlichen Maßnahmen“ ergriffen.
Die Akten, die Dr. Frank dem bayerischen Ministerrat vorlegen wollte, blieben verschwunden. Am 06.12.1933 unterrichtete Ministerialra…