Wenn Bakterien in das Zahninnere eindringen, kann es zu Entzündungen kommen. Das ist schmerzhaft und führt unbehandelt zum Verlust des Zahnes. Mit einer Wurzelbehandlung lässt sich der Zahn meist retten.
Die Wurzelkanalbehandlung ist ein zahnmedizinischer Eingriff, der darauf abzielt, Zähne mit entzündetem oder abgestorbenem Zahnmark zu erhalten und Zahnverlust zu vermeiden. Obwohl moderne Techniken und Anästhesie Wurzelbehandlungen in der Regel schmerzfrei machen, können nach dem Eingriff dennoch Beschwerden auftreten. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen von Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung, die verschiedenen Arten von Schmerzen, die auftreten können, und die verfügbaren Behandlungsoptionen.
Anatomie des Zahns und Ursachen für Entzündungen
Ein Zahn besteht aus mehreren Teilen. Der im Mund sichtbare Teil des Zahnes ist die Zahnkrone. Die Zahnwurzel, der untere Teil, verankert den Zahn im Ober- oder Unterkieferknochen. Schneide- und Eckzähne haben meist eine, Backenzähne bis zu vier Zahnwurzeln.
Die äußere harte Schicht eines Zahns ist der Zahnschmelz, das Zahninnere besteht zum überwiegenden Teil aus einem knochenähnlichen Gewebe, dem Dentin. Durch das Dentin verlaufen feine Wurzelkanäle. Jede Zahnwurzel hat mindestens einen Kanal. Die Kanäle sind mit einem weichen Gewebe gefüllt, das Zahnmark oder Pulpa genannt wird. Das Zahnmark enthält unter anderem Blutgefäße und Nerven.
Eine Entzündung des Zahnmarks kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:
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- Karies: Dies ist die Hauptursache, da Bakterien in das Zahnmark eindringen können.
- Schäden am Zahn: Ein Unfall wie ein Sturz kann den Zahn beschädigen und Bakterien den Zugang ermöglichen.
- Undichte oder rissige Füllungen: Diese können ebenfalls eine Eintrittspforte für Bakterien darstellen.
- Abnutzung: Im Laufe der Zeit kann der Zahnschmelz abgenutzt werden, wodurch das Zahnmark anfälliger wird.
- Entzündliche Erkrankungen des Zahnfleischs: Gingivitis und Parodontitis können sich auf das Zahnmark ausbreiten.
Symptome einer entzündeten Zahnwurzel
Manche Entzündungen gehen ohne spürbare Symptome ein. Meist löst die Entzündung aber Beschwerden aus, auch weil sich die Gefäße im Mark ausdehnen und auf den Zahnnerv drücken. Typische Symptome bei entzündetem Zahnmark sind:
- Anhaltender Zahnschmerz, der auf Kiefer und Gesicht ausstrahlen kann
- Schmerz bei heißen oder kalten Getränken und Speisen
- Schmerz beim Aufbeißen und Druck von außen
- Geschwollenes und empfindliches Zahnfleisch
- Kleine pickelartige Erhebungen am Zahn, aus denen Eiter austreten kann
- Dunkle Verfärbung des Zahns
- GELOCKERTER Zahn
- Schwellungen des Zahnfleischs am Kiefer oder der Wange
Unbehandelt weitet sich die Entzündung aus und kann den Kieferknochen befallen. Unterhalb der Wurzel kann ein Abszess entstehen. Bakterien können sich im Körper ausbreiten und weitere Entzündungen auslösen. Eine rechtzeitig durchgeführte Wurzelbehandlung beseitigt den Entzündungsherd und rettet meist den betroffenen Zahn.
Ablauf einer Wurzelbehandlung
Bei einer Wurzelbehandlung - die medizinisch korrekt Wurzelkanalbehandlung heißt - entfernen Zahnärzte und Zahnärztinnen entzündetes, verletztes oder abgestorbenes Zahnmark. Anschließend reinigen und desinfizieren sie die Oberflächen im Inneren des Zahns und versiegeln den entstandenen Hohlraum mit einer Füllung.
Je nach Ausmaß der Entzündung kann die Behandlung einen oder mehrere Termine erfordern. Im Durchschnitt dauert eine Wurzelbehandlung etwa 30 bis 60 Minuten, bei einem größeren Zahn mit mehreren Wurzeln bis zu eineinhalb Stunden.
Der Ablauf einer Wurzelbehandlung umfasst folgende Schritte:
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- Lokale Betäubung: Der infizierte Zahn und das umliegende Zahnfleisch werden örtlich betäubt.
- Isolation des Zahns: Den Zahn schirmen die Zahnärzte und Zahnärztinnen vom übrigen Mundraum ab, damit er während der Behandlung trocken und frei von Bakterien bleibt. Dazu verwenden sie meist ein Spanngummi, den sogenannten Kofferdam. Das Spanngummi spannen sie vor die nicht zu behandelnden Zähne. Der zu behandelnde Zahn ist durch Löcher im Gummi isoliert freigestellt.
- Öffnung der Zahnkrone: Um zum Zahnmark zu gelangen, wird die Zahnkrone mit einem Bohrer geöffnet.
- Entfernung des Zahnmarks: Mit feinsten Instrumenten wird das Zahnmark entfernt.
- Reinigung und Desinfektion der Kanäle: Die leeren Kanäle werden gereinigt und desinfiziert.
- Füllung der Kanäle: Die sauberen Kanäle werden mit einem flexiblen Material gefüllt.
- Verschluss der Zahnkrone: Die Zahnkrone wird mit einer Zahnfüllung verschlossen. Oft ist eine künstliche Zahnkrone nötig, um den behandelten Zahn zu schützen und die Gebissfunktion wiederherzustellen. Solche Kronen werden individuell angefertigt. Die provisorische Füllung wird so eingeschliffen, dass sie als Aufbaumaterial für die Kronen dienen kann. Ein wurzelbehandelter Zahn kann ein Leben lang halten.
Mögliche Beschwerden während und nach der Behandlung
Dank moderner Technik und Anästhesie sind Wurzelbehandlungen in der Regel schmerzfrei. Die meisten Behandelten spüren kaum etwas. Viele Menschen haben Angst, dass es zu Schwellungen oder Schmerzen nach der Wurzelbehandlung kommt. Mit Beseitigung der Infektionsquelle verschwinden die Zahnschmerzen meist direkt. In den ersten Tagen kann der Zahn empfindlich sein, was meist binnen ein bis zwei Wochen abklingt. Wenn die Beschwerden sich nicht legen oder die Schmerzen nach der Wurzelbehandlung schlimmer als vorher sind, konsultieren Sie Ihren Zahnarzt oder Ihre Zahnärztin. Bei guter Mundpflege bleibt ein wurzelbehandelter Zahn meist beschwerdefrei.
Die Erfolgsaussichten einer Wurzelbehandlung sind gut. Trotzdem gelingt es nicht immer, eine Wurzel bis zur Wurzelspitze aufzubereiten.
Es gibt verschiedene Gründe für Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung:
Option 1: Schmerzen direkt nach der Wurzelbehandlung
Direkt nach der Wurzelbehandlung sind Schmerzen nicht ungewöhnlich. Der Zahnarzt hat durch die Entfernung des Nervs eine kleine Wunde am unteren Ende des Zahnes gesetzt. Diese Wunde kann und darf kurz nach der Behandlung schmerzen.
Hat Ihr Zahnarzt ein Schmerzmittel in den wurzelbehandelten Zahn gegeben, verschwinden die Beschwerden meistens am nächsten Tag. Alternativ gibt es Medikamente, die nicht schmerzlindernd wirken. In diesem Fall können die Schmerzen einige Tage anhalten. Solange keine Schwellung auftritt, sind erträgliche Schmerzen allerdings kein Grund zur Sorge.
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Generell sollten diese Schmerzen aber nach einigen Tagen abklingen. Werden die Beschwerden wenige Tage nach der Wurzelbehandlung nicht besser, sollten Sie erneut den Zahnarzt aufsuchen.
Option 2: Anhaltende Zahnschmerzen Tage nach der Wurzelbehandlung
Verschwinden die Schmerzen kurze Zeit nach der Wurzelkanalbehandlung nicht, ist eine weitere Behandlung nötig. Solange die Wurzelbehandlung nicht abgeschlossen ist, können die Schmerzen einfach behandelt werden. Wenn bereits eine Wurzelfüllung in den Zahn eingebracht wurde, wird die Behandlung der Schmerzen komplizierter.
Ursache für nicht abklingende Zahnschmerzen an einem wurzelbehandelten Zahn ist fast immer eine unzureichende Reinigung des Kanalsystems, wodurch Bakterien zur Wurzelspitze wandern und dort eine Entzündung hervorrufen. Die Einnahme eines Antibiotikums sowie eine ordentliche Desinfektion der Wurzelkanäle verschaffen dann zunächst Schmerzfreiheit. Manchmal sind die Wurzelkanäle jedoch so komplex, dass sie sich nicht vollständig reinigen lassen.
Eine weitere mögliche Ursache für nicht abklingende Beschwerden ist ein Riss im Zahn. Wurzelbehandelte Zähne werden manchmal instabil und bekommen einen Riss. Durch diesen Riss können ebenfalls Bakterien in das Zahninnere eindringen und Schmerzen verursachen. Leider kann der Zahn in diesem Fall nicht erhalten werden, da ein Riss nicht so verschlossen werden kann, dass keine Bakterien mehr eindringen können.
In beiden Fällen sind Bakterien der Grund für die Schmerzen nach der Wurzelbehandlung. Der Körper bekämpft die Mikroorganismen, indem er Abwehrzellen in den Kieferknochen schickt. Dort bilden diese Zellen einen Schutzwall, um zu verhindern, dass sich die Bakterien im Körper ausbreiten. Diese Entzündungsreaktion spüren betroffene Patienten als Schmerz. Bei einer sehr starken Entzündung, kann am Zahnfleisch eine Schwellung entstehen. Diese Schwellung ist mit starken Schmerzen verbunden.
Achtung: Sollte nach einer Wurzelbehandlung am wurzelbehandelten Zahn eine Schwellung entstehen, suchen Sie bitte umgehend einen Zahnarzt auf. In diesem Fall sind zu viele Mikroorganismen aus dem toten Zahn in den Kiefer gelangt. Dort hat sich Eiter gebildet, der nun die Schwellung verursacht. Eine Ausbreitung der Entzündung kann im Einzelfall lebensbedrohliche Folgen haben.
Option 3: Wiederkehrende Schmerzen nach einer Wurzelkanalbehandlung
Wenn an einem wurzelbehandelten Zahn nach einiger Zeit erneut Schmerzen auftreten, sind auch hierfür fast immer Bakterien verantwortlich. Hier stellt sich die Frage, wie die Mikroorganismen in den Zahn gelangt sind.
Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Die Mikroorganismen sind bei der Wurzelbehandlung im Zahn verblieben.
- Die Füllung des Zahns ist nicht mehr in Ordnung, sodass Keime eindringen können.
- Der Zahn hat neue Karies, durch die Bakterien in den Zahn gelangt sind.
- Der Zahn hat einen Riss, durch den Keime eindringen können.
Tritt einer der ersten drei Fälle ein, kann eine erneute Wurzelbehandlung, die sogenannte Revision, den gewünschten Erfolg erzielen. Die Alternative hierzu ist ein chirurgischer Eingriff: die Extraktion oder die Wurzelspitzenresektion. Im 4. Fall bleibt als einzige Therapie die Entfernung des Zahns.
Option 4: Schmerzen, die nicht durch Bakterien ausgelöst werden
Es gibt auch Zahnschmerzen, die nicht durch Bakterien ausgelöst werden. Für Patienten fühlen sie sich jedoch ähnlich an, wie die Schmerzen, die durch Mikroorganismen ausgelöst wurden. Oft schmerzen die betroffenen Zähne beim Zubeißen und die Schmerzen verschwinden kurzfristig bei der Einnahme eines Schmerzmittels, treten dann aber erneut auf. Häufig strahlt der Schmerz aus, aber auf einem Röntgenbild ist nichts ungewöhnliches zu finden.
In diesem Fall kann Zähne-Knirschen für Ihre Beschwerden verantwortlich sein. Da dem Zahn nach einer Wurzelbehandlung ein Teil der Nerven fehlen, kann das Gehirn die Belastung des Zahns nicht mehr so genau bewerten, wie die der anderen Zähne. Knirschen oder Pressen Patienten sehr stark über den wurzelbehandelten Zahn, ist der Zahnhalteapparat und die umliegende Muskulatur überlastet und eine Aufbissschiene kann Abhilfe verschaffen.
Was kurzfristig gegen die Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung hilft
Gegen kurzfristige Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung können Sie ein Schmerzmittel einnehmen. Sollten Sie allerdings regelmäßig weitere Medikamente einnehmen, müssen Sie darauf achten, dass sich das Schmerzmittel mit den anderen Wirkstoffen verträgt. Außerdem sollten Sie während der Einnahme von Schmerzmedikamenten auf den Genuss von Alkohol verzichten.
Tipp: Sollte Ihnen die Wurzelbehandlung noch bevorstehen, bitten Sie den behandelnden Zahnarzt um ein Rezept für ein Schmerzmedikament. Bitte nennen Sie ihm zudem alle anderen Präparate, die Sie zusätzlich einnehmen. So kann der Zahnarzt prüfen, ob die Wirkstoffe Wechselwirkungen haben und Ihnen das geeignete Mittel verschreiben. Sollten Sie keine Beschwerden nach der Wurzelbehandlung haben, können Sie das Schmerzmedikament für einen späteren Zeitpunkt aufbewahren.
Behandlungsmöglichkeiten bei wiederkehrenden Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung
- Behandlungsmöglichkeit: Die Wurzelkanalrevision
Leider können Wurzelkanäle bei einer Wurzelkanalbehandlung nicht immer vollständig gereinigt werden, sodass Keime verbleiben. Um Mikroorganismen aus einem bereits wurzelgefüllten Zahn zu entfernen, bleibt nur die erneute Desinfektion der Wurzelkanäle, auch Wurzelkanalrevision genannt.
Da die Kanäle bereits gefüllt sind, muss der Zahnarzt dafür zunächst die vorhandene Füllung entfernen. Sobald die alte Füllung entfernt wurde, kann das Kanalsystem mit Spülungen erneut desinfiziert werden. Auch die Einlage eines Medikamentes hilft, die Kanäle zu säubern. Nun kann die Entzündung unter dem betroffenen Zahn abklingen, weil nicht immer neue Bakterien aus dem Zahn nachkommen. In einem weiteren Behandlungstermin können die gereinigten Wurzelkanäle dann erneut gefüllt werden.
Diese erneute Wurzelbehandlung ist nur sehr selten eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Trotzdem ist sie erfolgversprechend. Die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt nach der Deutschen Gesellschaft für Endodontie bei 65 - 90 %. Zusäztliche Leistungen, wie die Benutzung eines OP-Mikroskops und die Verteilung unterschiedlicher Spülungen mit Ultraschall in den Kanälen müssen Sie in jedem Fall privat bezahlen.
- Behandlungsmöglichkeit: Die Wurzelspitzenresektion
Nicht jeder Zahn ist gleich, manche Zähne haben an der Wurzelspitze eine starke Krümmung, die nicht von allen Instrumenten erfasst und gesäubert werden kann.
Oftmals ist dieser Bereich jedoch so klein, dass das kein Problem darstellt. Entsteht trotzdem eine Entzündung um die Wurzelspitze, gibt es die Möglichkeit, nach der Wurzelbehandlung eine Wurzelspitzenresektion durchzuführen. Diese Behandlung ist ein kleiner chirurgischer Eingriff, da die nicht behandelte Wurzelspitze und die umliegende Entzündung komplett entfernt werden. Anschließend kann der Zahnarzt die Wurzelkanäle von unten reinigen und dicht verschließen.
- Behandlungsmöglichkeit: Die Zahnextraktion
Ist die Entzündung zu groß, der Zahn ist gebrochen oder Sie haben sich dazu entschieden, den betroffenen Zahn entfernen zu lassen, ist die letzte Möglichkeit, eine Zahnextraktion durchzuführen. Sobald der Zahn verschwunden ist, heilt auch die Entzündung aus. Anschließend können Sie die Lücke mit einer Brücke, einem Implantat oder einer Prothese versorgen lassen.
Wann sollte man einen Spezialisten aufsuchen?
Sollte Ihr Zahn nach einer Wurzelbehandlung schmerzen, wenden Sie sich bitte an Ihren Zahnarzt. Er kann Ihnen sagen, ob die Schmerzen normal sind, oder eine Behandlung notwendig ist.
Bei komplizierten Fällen kann es zudem sinnvoll sein, einen Spezialisten zu Rate zu ziehen. Dieser lässt sich seine Arbeit meistens teuer bezahlen. Sobald ein wurzelbehandelter Zahn schmerzt, machen sich die meisten Menschen sofort große Sorgen: Ist das normal? Woran liegt das? Bei diesem Eingriff werden die Nerven und Blutgefäße der Pulpa (Zahnmark) entfernt, also auch die Schmerzrezeptoren. Entzündetes Gewebe möchte sich normalerweise immer ausbreiten. Doch nur keine Sorge, diese sind nur eine unbequeme Folge dieser OP. Nicht normal ist es jedoch, wenn sie extreme Schmerzen verspüren, die sich kaum aushalten lassen. Wurzelkanalbehandlung. Weder das Immunsystem, noch irgendwelche Antibiotika können den Wurzelkanal erreichen. Fast jeder Patient klagt in den ersten zwei Tagen nach der OP über Schmerzen. In einigen unglücklichen Fällen halten die Schmerzen jedoch bis zu einer Woche an. Sicher ist sicher. In egal welchem Fall sollten Sie Ihren Zahnarzt aufsuchen. Wenn Sie Pech haben und z.B. Einige Zahnärzte weigern sich jedoch diese durchzuführen, da Sie in einigen Fällen nicht von der gesetzlichen Krankenkasse gedeckt werden. Aufbissschmerzen nach einer Wurzelkanalbehandlung sind keine Seltenheit. Die Behandlung und die Füllung reizen die Wurzelspitze und das entzündete Gewebe, was eine Schwellung zur Folge hat. Der Aufbissschmerz wird also erst dann nachlassen, wenn die Entzündung des Zahnfleischs abklingt. Generell gilt: nehmen Sie keine Schmerzmittel ohne sich vorher mit Ihrem Arzt abgesprochen zu haben. Sie hemmen den Botenstoff Prostaglandine. Wichtig ist, dass Sie verstehen warum Sie Schmerzen haben und dass Sie diese deuten können.
Schmerzen nach einer Zahnfüllung
Direkt nach dem Setzen einer Zahnfüllung ist es nicht ungewöhnlich, wenn der Zahn empfindlich reagiert. Viele Patienten spüren in den ersten Tagen ein Ziehen, leichtes Pochen oder Schmerzen beim Kauen. Solche Beschwerden gelten als normale Reaktion, da sich der Zahn erst an die neue Füllung und die vorausgegangene Behandlung gewöhnen muss. In der Regel klingen diese Schmerzen innerhalb von wenigen Tagen bis maximal zwei Wochen ab. Treten allerdings Wochen oder sogar Monate später wieder Beschwerden auf, kann das auf eine spätere Reizung des Zahnnervs, eine undichte Füllung oder eine beginnende Entzündung hinweisen.
Nach einer Zahnfüllung können verschiedene Arten von Schmerzen auftreten, die sich unterschiedlich anfühlen und auf bestimmte Ursachen hinweisen.
- Empfindlichkeit bei Kälte oder Wärme: Häufig tritt ein kurzes Ziehen auf, wenn Sie kalte Getränke oder heiße Speisen zu sich nehmen.
- Druckschmerzen beim Kauen: Einige Patienten machen die Erfahrung, dass der behandelte Zahn bei jedem Biss schmerzt - in diesem Fall könnte die Füllung etwas zu hoch sein.
- Pochender oder pulsierender Schmerz: Dieser Schmerz fühlt sich intensiv und dauerhaft an.
Nicht nur Zahnschmerzen machen sich nach der Behandlung bemerkbar. Auch andere Symptome können auftreten. In vielen Fällen steckt jedoch nichts Ernstes dahinter.
- Komisches Gefühl im Zahn: Direkt nach der Behandlung fühlt sich der Mund für viele Patienten „fremd“ an.
- Kieferschmerzen: Eine angespannte Kaumuskulatur, z. B.
- Nervenschmerzen: Wenn die Zahnfüllung sehr nah am Nerv liegt, können stechende oder ziehende Schmerzen auftreten.
- Zahnfleischentzündung: Wird das umliegende Zahnfleisch beim Eingriff leicht verletzt oder gereizt, kann es sich entzünden.
Wenn Sie der Zahn nach der Behandlung weh tut, kann das viele Gründe haben.
- Reizung des Zahnnervs: Wenn die Karies tief saß, kann der Zahnnerv durch die Behandlung gereizt sein. Der Zahn reagiert dann empfindlich auf Temperaturunterschiede oder Druck.
- Freiliegende Zahnhälse: Muss die Füllung sehr tief am Zahnrand oder nah am Zahnhals gesetzt werden, zieht der Zahnarzt das Zahnfleisch manchmal leicht zurück, um präzise arbeiten zu können.
- Zahnfleischreizung: Beim Entfernen der Karies oder Einsetzen der Füllung kann es passieren, dass das empfindliche Zahnfleisch versehentlich verletzt wird. Das äußert sich durch Schmerzen beim Zähneputzen oder ein brennendes Gefühl an der betroffenen Stelle.
- Zu hohe Füllung: Sitzt die Füllung minimal zu hoch, treffen die Zähne beim Zubeißen nicht gleichmäßig aufeinander. Das kann Schmerzen beim Kauen auslösen und den Zahn überlasten.
- Undichte Füllungsränder: Wenn die Füllung nicht perfekt abschließt, können Bakterien eindringen.
- Haarrisse im Zahn: Beim Entfernen der Karies kann der Zahn stark belastet werden.
- Allergische Reaktion auf das Füllmaterial: In seltenen Fällen reagiert der Körper empfindlich auf bestimmte Materialien wie Kunststoffe oder Metalllegierungen.
- Zähneknirschen oder Pressen: Wer nachts stark mit den Zähnen arbeitet, belastet auch die neue Füllung.
- Erneute Karies: Manchmal bildet sich unter der Füllung erneut Karies, etwa wenn Bakterien durch kleine Spalten eindringen.
Es ist normal, dass ein Zahn nach einer Füllung einige Tage empfindlich reagiert. Wenn die Schmerzen jedoch länger als eine Woche andauern, stärker werden oder nach einer schmerzfreien Phase erneut auftreten, sollten Sie nicht zögern, Ihren Zahnarzt zu konsultieren. Achten Sie zudem auf Warnsignale wie Schwellungen, Rötungen, pochende Schmerzen, Eiter oder Fieber, da diese auf eine mögliche Entzündung hindeuten können.
Ein empfindlicher Zahn nach der Behandlung ist keine Seltenheit. Kamille oder Salbei wirken beruhigend auf gereiztes Zahnfleisch. Greifen Sie beim Zähneputzen zu einer weichen Zahnbürste und schonenden Zahnpasta.
Wenn ein Zahn nach der Füllung dauerhaft Symptome verursacht oder sich der Zustand verschlechtert, kann der Zahnarzt gezielt eingreifen.
- Füllung anpassen: Sitzt die Füllung zu hoch, trifft der Zahn beim Zubeißen zuerst auf.
Wer nach einer Zahnfüllung Beschwerden vermeiden möchte, kann schon im Vorfeld einiges tun. Auch nach der Behandlung lassen sich Risiken verringern.
- Zahn schonen: In den ersten Tagen sollten Sie mit der betroffenen Stelle vorsichtig umgehen.
- Zähneknirschen ernst nehmen: Wer mit den Zähnen presst, belastet nicht nur die Füllung, sondern den gesamten Kiefer.
In der Regel verläuft das Einsetzen einer Füllung schmerzfrei, da der Bereich vorher betäubt wird. Leichte Schmerzen beim Kauen können einige Tage nach der Zahnfüllung anhalten. Kontaktieren Sie Ihren Zahnarzt, wenn die Schmerzen nach der Zahnfüllung stark sind oder sich verschlimmern.
Ja, auch ältere Füllungen können Probleme bereiten, etwa durch Risse, undichte Stellen oder darunterliegende Karies. Ja, durch die abgebrochene Füllung kann der empfindliche Zahnnerv ungeschützt liegen, was zu Schmerzen bei Kälte, Hitze oder beim Kauen führt.
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