Schmerzen nach Nerv ziehen am Zahn: Ursachen, Behandlung und Prävention

Zahnschmerzen nach dem Ziehen eines Zahnnervs (auch Wurzelbehandlung genannt) können beunruhigend sein. Obwohl der Nerv entfernt wurde, können weiterhin Schmerzen auftreten. Dieser Artikel beleuchtet die möglichen Ursachen für diese Schmerzen, die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten und wie man ihnen vorbeugen kann.

Wann ist eine Wurzelbehandlung notwendig?

Eine Wurzelbehandlung wird notwendig, wenn das Zahnmark, das Innere des Zahns mit Nerven und Blutgefäßen, entzündet oder abgestorben ist. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

  • Fortgeschrittene Karies: Dies ist der häufigste Grund. Wenn Karies tief in den Zahn eindringt, kann sie das Zahnmark infizieren.
  • Zahnverletzungen: Ein Unfall oder Schlag kann einen Zahn so stark verletzen, dass das Zahnmark geschädigt wird.
  • Parodontitis: In seltenen Fällen kann eine fortgeschrittene Entzündung des Zahnhalteapparats (Parodontitis) auf die Zahnwurzel und das Zahnmark übergreifen.

Ziel der Wurzelbehandlung ist es, den Zahn zu erhalten und die Ausbreitung der Entzündung zu verhindern. Dabei wird das infizierte Gewebe entfernt, der Wurzelkanal gereinigt und dicht verschlossen.

Ursachen für Schmerzen nach Nerv ziehen

Auch nach einer Wurzelbehandlung können verschiedene Ursachen für Schmerzen verantwortlich sein:

  • Normale Reaktion auf den Eingriff: Das umliegende Gewebe kann durch die Behandlung gereizt und belastet sein, was zu Druckschmerzen oder leicht pochenden Schmerzen führen kann. Diese Schmerzen sollten innerhalb einer Woche abklingen.
  • Reizung des Zahnnervs: Wenn die Karies tief saß oder die Füllung sehr nah am Nerv liegt, kann der Zahnnerv gereizt sein. Der Zahn reagiert dann empfindlich auf Temperaturunterschiede oder Druck.
  • Erneute Entzündung: Bakterien können im Zahn verblieben sein, entweder weil sie beim Eingriff nicht vollständig entfernt wurden oder durch undichtes Füllmaterial erneut in den Zahn gelangt sind. Dies kann zu einer erneuten Entzündung führen.
  • Überinstrumentierung: Während der Wurzelkanalbehandlung kann es vorkommen, dass der Zahnarzt den Wurzelkanal überinstrumentiert, d.h. er dringt mit den Instrumenten über die Wurzelspitze hinaus in das umliegende Gewebe ein. Dies kann zu Entzündungen und Schmerzen führen.
  • Nicht gefüllte Kanäle: Die Kanäle werden nicht vollständig bis zur Wurzelspitze (Apex) gefüllt. Das Füllmaterial wird über den Apex hinausgeführt. Teile der Kanäle werden übersehen.
  • Perforation: Eine Perforation ist das Durchbohren der Kanalwand mit einem endodontischen Instrument. Dadurch entsteht ein unnatürliches Loch, das starke Schmerzen verursacht. engen, stark gebogenen Kanälen auf. durch übermäßigen Druck auf die Nadel beim Öffnen der Wurzelkanäle auf.
  • Teilweise Entfernung der Pulpa: Eine teilweise Entfernung der Pulpa ist eine häufige Ursache für Schmerzen nach der Nervenentfernung. bestimmte Depulpationsprotokolle angewendet werden. der Arzt unaufmerksam ist. devitalisierende Pasten verwendet werden, die das vaskulär-nervale Bündel mumifizieren.
  • Fehler bei der Wiederherstellung der Zahnkrone: Eine zu hohe Füllung. Wenn diese den Biss beeinträchtigt, wird die Kaukraft ungleichmäßig verteilt. Spalten zwischen der Füllung und den Zahnwänden. In diese dringen Speisereste und Speichel ein.
  • Verkalkung der Wurzelkanäle: Verkalken die Wurzelkanäle. Diese sind dann schwer zu öffnen, zu reinigen und gründlich zu desinfizieren.
  • Unzureichende Desinfektion: Übermäßiger Einsatz von Antiseptika. Die Zahnkammer wird mit aggressiven antiseptischen Lösungen behandelt. Schlechte Isolierung der Pulpakammer. Während des Öffnens, Reinigens und Füllens der Wurzelkanäle ist die Verwendung eines Kofferdams unerlässlich.
  • Fraktur des Zahns: Wurzelbehandelte Zähne können instabil werden und einen Riss bekommen, durch den Bakterien eindringen und Schmerzen verursachen können.
  • Zähneknirschen oder Pressen: Wer nachts stark mit den Zähnen arbeitet, belastet auch die neue Füllung.

Symptome

Die Art der Schmerzen kann auf die Ursache hinweisen:

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  • Leichte, vorübergehende Schmerzen: Diese sind normal und klingen in der Regel nach einigen Tagen ab.
  • Pochender, pulsierender Schmerz: Dies kann auf eine Entzündung an der Wurzelspitze hindeuten.
  • Schwellung: Eine zunehmende Schwellung im Bereich des behandelten Zahns deutet auf ein Problem hin, das ärztlich abgeklärt werden sollte.
  • Aufbissschmerzen: Diese können auf eine Entzündung der Wurzelspitze oder eine Überfüllung des Wurzelkanals hindeuten.
  • Empfindlichkeit bei Kälte oder Wärme: Häufig tritt ein kurzes Ziehen auf, wenn Sie kalte Getränke oder heiße Speisen zu sich nehmen.
  • Druckschmerzen beim Kauen: Einige Patienten machen die Erfahrung, dass der behandelte Zahn bei jedem Biss schmerzt - in diesem Fall könnte die Füllung etwas zu hoch sein.

Was tun bei Schmerzen nach Nerv ziehen?

  • Zahnarzt konsultieren: Bei anhaltenden, stärker werdenden oder von anderen Symptomen begleiteten Schmerzen ist ein Zahnarztbesuch unerlässlich.
  • Schmerzmittel: Ibuprofen oder Paracetamol können helfen, die Schmerzen zu lindern, sollten aber nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden. Schmerzmittel, welche die Blutgerinnung hemmen wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure, sollten vermieden werden.
  • Kühlen: Bei Schwellungen kann die behandelte Seite von außen mit einem Kältekissen gekühlt werden.
  • Vorsichtige Zahnpflege: Die Zähne sollten vorsichtig geputzt werden, um das Gewebe nicht noch mehr zu irritieren.
  • Vermeidung von Reizstoffen: Scharf gewürzte sowie sehr heiße Speisen sollten vermieden werden, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der Schmerzen:

  • Revision der Wurzelbehandlung: Der Wurzelkanal wird erneut geöffnet, gereinigt und versiegelt, um verbliebene Infektionen oder übersehene Kanäle zu behandeln.
  • Antibiotika: Bei einer Entzündung können Antibiotika helfen, diese einzudämmen und Schmerzen zu lindern.
  • Wurzelspitzenresektion: Die Wurzelspitze wird operativ entfernt, wenn die Entzündung nicht abheilt.
  • Zahnextraktion: In manchen Fällen ist die Entfernung des Zahns die einzige Option, insbesondere wenn der Zahn frakturiert ist oder die Entzündung zu weit fortgeschritten ist.
  • Füllungsanpassung: Sitzt die Füllung zu hoch, trifft der Zahn beim Zubeißen zuerst auf.
  • Behandlung von Zähneknirschen: Eine Aufbissschiene kann helfen, die Belastung des Zahns zu reduzieren.

Prävention

Einige Maßnahmen können helfen, Schmerzen nach einer Wurzelbehandlung zu vermeiden:

  • Gute Mundhygiene: Regelmäßiges Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide helfen, Karies und Entzündungen vorzubeugen.
  • Regelmäßige Zahnarztbesuche: Der Zahnarzt kann Karies frühzeitig erkennen und behandeln, bevor sie das Zahnmark erreicht.
  • Vermeidung von säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken: Säure kann den Zahnschmelz angreifen und die Zähne empfindlicher machen.
  • Behandlung von Zähneknirschen: Eine Aufbissschiene kann helfen, die Zähne vor Schäden durch Knirschen zu schützen.
  • Schonung des Zahns: In den ersten Tagen nach der Behandlung sollten Sie mit der betroffenen Stelle vorsichtig umgehen.

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