Demenz, insbesondere die Alzheimer-Krankheit, betrifft Millionen von Menschen weltweit. Die Erkrankung stellt Betroffene, Angehörige und Fachkräfte vor vielfältige Herausforderungen. Umfassende Informationen und praktische Anleitungen sind daher unerlässlich. Es gibt eine Vielzahl von Büchern, die sich mit verschiedenen Aspekten von Alzheimer und Demenz auseinandersetzen und wertvolle Unterstützung bieten.
Was ist Demenz und Alzheimer?
Demenz ist ein Oberbegriff für den Verlust geistiger Fähigkeiten, der so weit fortschreitet, dass er die Bewältigung des Alltags beeinträchtigt. Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenz. Sie beruht auf einer Kaskade pathologischer Prozesse im Gehirn. Vergesslichkeit, Probleme mit der Orientierung und Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, können erste Anzeichen sein. Es ist wichtig, diese Symptome frühzeitig zu erkennen und ärztlich abklären zu lassen.
Ratgeber und Informationsbroschüren
Viele Ratgeber und Broschüren bieten einen kompakten Überblick über Demenz und Alzheimer. Sie vermitteln die wichtigsten Informationen über Diagnose, Behandlung und den Umgang mit der Krankheit im Alltag.
- Alzheimer Info: Die Mitgliederzeitung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft erscheint ab 2025 zweimal jährlich und hält Informationen für Betroffene, Angehörige und Fachleute aktuell. Spenden helfen dabei, diese Informationen auf dem neuesten Stand zu halten.
- Demenz. Was nun?: Dieser Ratgeber vermittelt in kompakter Form die wichtigsten Informationen über Demenz und gibt einen Überblick über wichtige Dinge, die man nach der Diagnose rasch in Angriff nehmen sollte. Eine Checkliste hilft dabei, den Überblick zu behalten.
- Broschüre für Jugendliche und junge Erwachsene: Diese Broschüre richtet sich an junge Erwachsene, deren Eltern an Demenz erkrankt sind. Sie enthält offene Erfahrungsberichte und soll helfen, mit der schwierigen Situation umzugehen.
- Angebote zur Unterstützung im Alltag: Diese Broschüre gibt einen Überblick über verschiedene Unterstützungsangebote für Betroffene und Angehörige.
- Musik als "Königsweg": Diese Broschüre gibt Anregungen zur Alltagsgestaltung mit Musik, die als besonders zugänglich für Menschen mit Demenz gilt.
- Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen in der Gemeinschaft: Die Broschüre enthält Informationen und Vorschläge, um Menschen mit Demenz eine sichere Verkehrsteilnahme zu ermöglichen und Risiken im Bereich von Rechtsgeschäften zu senken.
- "Informationsbogen für Patienten mit einer Demenz bei Aufnahme ins Krankenhaus": Dieser Bogen kann dazu beitragen, einen Krankenhausaufenthalt für Betroffene, Angehörige und Klinikmitarbeiter stressfreier zu gestalten.
- Ratgeber für Angehörige und rechtliche Vertreter: Dieser Ratgeber wendet sich an Angehörige und rechtliche Vertreter von Menschen mit fortgeschrittener Demenz, die zu Hause oder in einem Heim versorgt werden.
- Frontotemporale Demenz (FTD): Eine Broschüre von Ärztin Prof. Dr. Die in dieser Broschüre zusammengestellten Berichte von Angehörigen sollen einen Einblick in das Leben mit einer besonderen, relativ seltenen Form der Demenz geben.
- Demenzen im jüngeren Lebensalter: Dieser Ratgeber informiert über medizinische Besonderheiten bei Demenzen im jüngeren Lebensalter und zum Umgang mit krankheitsbedingten Einschränkungen und veränderten Verhaltensweisen.
Alltagshilfen und Beschäftigung
Viele Bücher bieten praktische Anleitungen für die Gestaltung des Tages und zur Aktivierung von Gehirn und Gedächtnis.
- Das Buch richtet sich an Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen. Es gibt praktische Anleitungen für die Gestaltung des Tages, für Gehirn- und Gedächtnisaktivierung durch Tätigkeiten, die Freude bereiten.
- „DemenzDinge“: Dieser Leitfaden wurde von einem Team aus Demenzexpertinnen und Designerinnen entwickelt und zeigt Möglichkeiten auf, wie kleine Alltagshilfen gestaltet werden können. Die aktive Beteiligung der erkrankten Person ist dabei der Schlüssel zum Erfolg.
- Humor in der Demenztherapie: Martin Herberg zeigt anhand von mehr als 50 Praxisbeispielen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Humor in der Arbeit mit Demenzerkrankten.
- Drehorgellieder und Sprichwörter zur Aktivierung: Der erfahrene Fachautor und Pflegelehrer Friedhelm Henke hat 46 Lieder auf seiner Drehorgel eingespielt und über 400 Sprichwörter zusammengestellt, um Menschen mit Demenz zu aktivieren und Erinnerungen zu wecken.
Spezielle Demenzformen
Neben der Alzheimer-Krankheit gibt es noch andere Demenzformen, die spezielle Symptome und Herausforderungen mit sich bringen.
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- Frontotemporale Demenz (FTD): Die Frontotemporale Demenz ist eine eher seltene Form der Demenz, die durch einen Nervenzelluntergang in den Stirnlappen (Frontallappen) und den Schläfenlappen (Temporallappen) des Gehirns verursacht wird.
- Lewy-Körperchen-Demenz: Die Lewy-Körperchen-Demenz ist deutlich seltener als die Alzheimer-Demenz und geht mit speziellen Symptomen wie Halluzinationen, starken Schwankungen der geistigen Fähigkeiten im Tagesverlauf und Bewegungsstörungen einher.
- Chronische Traumatische Enzephalopathie (CTE): Die Chronische Traumatische Enzephalopathie ist eine seltene fortschreitende degenerative Erkrankung des Gehirns.
Rechtliche und finanzielle Aspekte
Wenn eine Demenz diagnostiziert wird, stellen sich viele Fragen zu rechtlichen und finanziellen Aspekten.
- Rechtliche Betreuung: Kann eine Person krankheitsbedingt die eigenen rechtlichen Angelegenheiten nicht mehr selbstständig erledigen, bestellt das Gericht eine andere Person, die stellvertretend Entscheidungen treffen kann.
- Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung: Um einer Fremdbestimmung vorzubeugen, gibt es diese drei Wege, die im Vorfeld festgelegt werden können.
- Pflegeversicherung: Die Pflegeversicherung sichert seit 1994 einen Teil der Risiken bzw. Folgen der Pflegebedürftigkeit ab.
- Gegenseitige Vertretung von Ehegatten in Angelegenheiten der Gesundheitssorge: Zum 1. Januar 2023 ist im Zuge einer großen Reform des Betreuungsrechts eine „Gegenseitige Vertretung von Ehegatten in Angelegenheiten der Gesundheitssorge“ neu eingeführt worden.
- Ratgeber zu Demenz & Alzheimer: Hier finden Sie unsere kostenlosen Ratgeber zu den Themen Alzheimer und Demenz. Die Broschüre Was ist Alzheimer? Die Broschüre Diagnoseverfahren bei Demenz erklärt alle Untersuchungen, die für eine Demenz-Diagnose nötig sind. Die Broschüre Was ist vaskuläre Demenz? erklärt verständlich die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten der Krankheit. Dieser kostenfreie Ratgeber unterstützt pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz dabei, ihre neue Rolle zu verstehen und zu bewältigen. Er bietet praktische Tipps zur Selbstfürsorge, Orientierung im Pflegealltag sowie rechtliche und finanzielle Hilfestellungen. Der Ratgeber Alzheimer vorbeugen: Gesund leben - gesund altern zeigt, wie wir durch ein aktives und gesundes Leben sowie gesundheitliche Vorsorge unser Alzheimer-Risiko senken können. Der Ratgeber Leben mit der Diagnose Alzheimer erläutert, was auf Menschen mit Alzheimer und ihre Familien und Freunde zukommen kann. Die Broschüre Sicher Auto fahren im Alter - Ein Ratgeber für Senioren gibt Tipps für sicheres Fahren im Alter und zeigt Möglichkeiten auf, auch ohne Auto mobil zu bleiben. Mit unserem Infoblatt-Set zur Rechtlichen Vorsorge erläutern wir die wichtigsten Punkte, für die Erstellung einer Vorsorgevollmacht und einer Patientenverfügung.
Die Rolle der Angehörigen
Pflegende Angehörige leisten einen unschätzbaren Beitrag zur Betreuung von Menschen mit Demenz. Sie sind oft stark beansprucht und benötigen daher Unterstützung und Entlastung.
- Pflegende Angehörige sind oft sehr stark beansprucht. Durch Information und Beratung, Gesprächsgruppen sowie ehrenamtliche und professionelle Dienste können pflegende Angehörige eine wirksame Entlastung erfahren.
- „Hilfe beim Helfen“: Dieses interaktive Seminarprogramm, bestehend aus acht Modulen, kommt dem großen Informationsbedürfnis der pflegenden Angehörigen nach, aber auch Raum für Austausch lässt.
- Der 36-Stunden-Tag. Die Pflege des verwirrten alteren Menschen mit Demenz: Hogrefe (vormals Huber) 6. Auflage 2012, ISBN 9T8-3-456-85068-9, 28,95 €
- Ratgeber für pflegende Angehörige: Dieser kostenfreie Ratgeber unterstützt pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz dabei, ihre neue Rolle zu verstehen und zu bewältigen. Er bietet praktische Tipps zur Selbstfürsorge, Orientierung im Pflegealltag sowie rechtliche und finanzielle Hilfestellungen.
- Selbst pflegen - ohne Selbstaufgabe: Die Autorin hat sich entschieden, ihren erkrankten Ehemann selbst zu pflegen. Frei von Betroffenheitspathos hat sie in den 12 Jahren der Pflege ein zupackendes, höchst praktisches Buch geschrieben. Es geht auf alle erdenklichen Situationen im Alltag mit dem dementen Menschen würdevoll und zugleich ungeschönt ein.
- Alzheimer & Demenzen verstehen: Wenn ein Familienmitglied an Alzheimer oder einer anderen Demenzform erkrankt, ist der Schock bei den Angehörigen groß. Denn kaum eine andere Erkrankung wirft so viele Fragen über das weitere Leben auf wie der allmähliche Verlust des Gedächtnisses und der Persönlichkeit. Dieses Buch gibt Menschen in der schwierigen ersten Zeit Rat, Hilfe und Orientierung. Dafür stehen Deutschlands Top-Experten aus dem renommierten Kompetenznetz Degenerative Demenzen.
Kinder und Demenz
Wenn ein Elternteil oder Großelternteil an Demenz erkrankt, ist es wichtig, auch Kinder altersgerecht über die Krankheit aufzuklären.
- Broschüre für Jugendliche und junge Erwachsene: Diese Broschüre richtet sich an junge Erwachsene, deren Eltern an Demenz erkrankt sind. Sie enthält offene Erfahrungsberichte und soll helfen, mit der schwierigen Situation umzugehen.
- "Oma Luise erzählt": Mit Oma Luise erlebt Karla lustige Geschichten. Bei Oma gibt es tolle Verstecke für alle möglichen Sachen und mit ihr kann man prima spielen. n Namen, eine Geschichte oder ein Ding einfach davontragen. Deswegen vergisst Oma so viel und macht statt Salz Zucker in die Suppe.Die Bildergeschichte von Karla und ihrer Oma Luise erklärt Kindern in leicht verständlichen Worten die Krankheit Demenz. Zudem animieren Fragen, die direkt an die Kinder gestellt werden, zum Gespräch und interaktiven Vorlesen. Der anschließende Fachteil gibt Hintergrundinformationen zum Krankheitsbild und beantwortet u. a. die Fragen: Wie fühlen sich Menschen mit Demenz und wie kann man sie unterstützen? Wie nehmen Kinder die Veränderungen an ihrem Großelternteil wahr? Mit Tipps zur Unterstützung der kleinen Familienmitglieder und Ausfüllseiten zu Omas bzw.
- "Anna und die beste Oma der Welt": "Das Credo ‚Die Oma bleibt die Oma, auch wenn sie immer öfters Sachen vergisst‘ wird kindergerecht aufbereitet und hilft Eltern, das Thema ‚Demenz‘ für Kinder verständlicher zu machen.", so Robert Oberndorfer, Geschäftsführer CS Caritas Socialis anlässlich des Welt-Alzheimertages am 21.9.2015. Burgschauspieler Peter Matić erzählt die Geschichte im App Store
- "Was hat denn Oma nur?": Annas Oma hat Demenz. Immer öfter vergisst sie Namen und wo sie Dinge hingelegt hat, bis sie schließlich vergisst Anna vom Hort abzuholen. Anna ist verunsichert und weiß nicht wie sie damit umgehen soll. Was ist nur mit Oma los? Sie sucht Rat bei ihrer Mutter, die ihr einfach und für Kinder verständlich erklärt was mit Oma nun los ist und dass die Oma immer Annas beste Oma bleiben wird. Sie wird immer häufiger etwas vergessen und deshalb braucht Oma Unterstützung von der ganzen Familie.
- "Demenz - was ist denn das?": Mit einfachen Worten und mit den einfühlsamen Bildern von Karin Blume erklärt dieses kleine Heft, das sich an Kinder im Vorschul- und Grundschulalter richtet, wie es dazu kommt, dass sich Oma oder Opa nicht mehr alle Namen und Gesichter merken kann.
- "Erklär mir Demenz!": Dieses Buch möchte die Angst davor nehmen, mit Kindern über Demenz zu sprechen. Es liefert religionspädagogische Ansätze und praxistaugliche Tipps für das gelingende Miteinander von Heranwachsenden und demenziell Erkrankten.
Leben mit Demenz
Trotz der Herausforderungen, die eine Demenzerkrankung mit sich bringt, ist ein erfülltes Leben möglich.
- Musiktherapie: Musik gilt als "Königsweg" zu Menschen mit Demenz. Musiktherapie kann Zugänge und Begegnungsräume schaffen.
- Kunsttherapie: Menschen mit Demenz sind auf beeindruckende Weise in der Lage, sich durch künstlerische Arbeiten auszudrücken und dabei persönliche und künstlerische Entwicklungen zu vollziehen.
- Teilhabe: Menschen mit Demenz haben das Recht, an der Gesellschaft teilzuhaben und ihre Selbstständigkeit so weit wie möglich zu bewahren.
- In den letzten Jahren sind zahlreiche Urlaubsangebote entstanden, die speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zugeschnitten sind.
- Gute Technik unterstützt die Teilhabe von Menschen mit Demenz.
- Menschen mit Demenz haben das Recht auf körperliche, geistige und seelische Unversehrtheit und Selbstbestimmung.
- Das Alzheimer - Telefon ist ein bundesweites Beratungsangebot für Menschen mit Demenz, für Angehörige sowie für alle, die sich beruflich oder ehrenamtlich engagieren.
Kritik und alternative Sichtweisen
Es gibt auch kritische Stimmen, die die vorherrschenden Konzepte und Behandlungsansätze in der Demenzforschung und -versorgung hinterfragen.
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- In Magazinen und Zeitungen tauchen immer wieder Behauptungen auf, welche die Existenz der Alzheimer-Krankheit grundsätzlich in Frage stellen, unkonventionelle Erklärungen für ihre Entstehung liefern oder alternative Behandlungen als Weg zur Heilung propagieren.
- Peter Wißmann hält der „Demenz-Szene“ den Spiegel vor. Er benennt Fehlentwicklungen und zeigt Alternativen auf.
Transparenz und Forschung
Die Alzheimer Forschung Initiative e.V. finanziert ihre Forschungsprojekte überwiegend aus privaten Spenden und legt großen Wert auf Transparenz.
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