Spastik, ein Zustand erhöhter Muskelspannung und unkontrollierter Muskelkrämpfe, ist eine häufige und oft behindernde Folge eines Schlaganfalls. Konventionelle Therapien wie Physiotherapie und Medikamente bringen nicht immer ausreichend Linderung. In solchen Fällen kann medizinisches Cannabis als ergänzende Option zur Kontrolle der spastischen Symptome in Betracht gezogen werden.
Was ist Spastik?
Spastizität wird durch eine Schädigung des zentralen Nervensystems verursacht, häufig durch Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Multiple Sklerose (MS) oder Rückenmarksverletzungen. Diese Schädigung führt zu unkontrollierten Muskelanspannungen und -verkrampfungen, die die Beweglichkeit stark einschränken und Schmerzen verursachen. Schätzungsweise 20 bis 40 Prozent der Schlaganfallpatienten entwickeln innerhalb eines Jahres eine spastische Bewegungsstörung.
Symptome der Spastik:
- Muskelsteifheit
- Schmerzhafte Muskelkrämpfe
- Eingeschränkte Beweglichkeit
- Erschöpfung und rasche Ermüdung
Unbehandelt können die Symptome fortschreiten und die Beweglichkeit dauerhaft einschränken, was nahezu alle Alltagsaktivitäten beeinträchtigen kann.
Ursachen und Auslöser
Spastiken sind nicht heilbar, können jedoch gut behandelt werden. Die häufigste Ursache ist der Schlaganfall. Je nach der zugrunde liegenden Erkrankung kann sich eine Spastik zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Krankheitsverlauf entwickeln. Fachleute verstehen unter einer Spastik einen gesteigerten, geschwindigkeitsabhängigen Dehnungswiderstand der Skelettmuskulatur. Das bedeutet, dass die Spannung der Muskeln umso stärker ist, je schneller sie passiv bewegt werden.
Bestimmte Triggerfaktoren können Spasmen auslösen oder verschlimmern. Dazu gehören beispielsweise eingeschränkte Beweglichkeit, Schmerzen, emotionale Anspannung, Entzündungen, Infektionen, Stuhldrang, Harndrang, Druckgeschwüre, Thrombosen und Knochenbrüche.
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Therapie der Spastik
Die Grundsäule der Therapie besteht aus Ergotherapie, Physiotherapie und der Lagerung in möglichst schmerzfreier Dehnung. Zusätzlich kommen physikalische Therapien (z. B. Reichen physikalische Therapien nicht mehr aus, werden Medikamente eingesetzt, die den erhöhten Muskeltonus reduzieren sollen. Am häufigsten werden Baclofen und Tizanidin verordnet, die oral eingenommen werden. Weitere Wirkstoffe sind Benzodiazepine (z.B. Clonazepam), Dantrolen und Tolperison. Lokal begrenze Spastiken können mit orthopädischen Hilfsmitteln (Schienen, Orthesen) oder Botulinumtoxin behandelt werden. Botulinumtoxin wird direkt in den betroffenen Muskel gespritzt, um gezielt die Kontraktion zu unterbinden. Bei schweren Spastiken kann Baclofen über eine implantierte Pumpe intrathekal, also direkt in die das Rückenmark umgebende Flüssigkeit appliziert werden.
Therapiemöglichkeiten bei Spastik
Zu den herkömmlichen Therapien für Spastizität gehören z. B.:
- Physiotherapie: Regelmäßige Übungen zum Abbau der Muskelspannung
- Ergotherapie: Unterstützung bei alltäglichen Aktivitäten und im Umgang mit Hilfsmitteln
- Medikamentöse Therapie
- Botulinumtoxin-Injektionen direkt in die betroffenen Muskeln, um die Muskelspannung lokal zu reduzieren.
Medizinisches Cannabis bei Spastik: Wie hilft es?
Medizinisches Cannabis wird zunehmend als ergänzende Therapieoption für Menschen mit Spastizität angesehen, insbesondere für diejenigen, bei denen herkömmliche Therapien nicht ausreichen. Die Hauptwirkstoffe von Cannabis, THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol), beeinflussen das Endocannabinoidsystem, das eine zentrale Rolle bei der Regulation von Muskelspannung, Schmerz und Entzündung spielt.
Seit Inkrafttreten des „Cannabis als Medizin“-Gesetzes im Jahr 2017 in Deutschland hat die Verschreibung von Cannabis-basierten Medikamenten einschließlich Medizinalcannabisblüten kontinuierlich zugenommen. Mittlerweile sind Cannabis-basierte Medikamente fester Bestandteil des Therapiespektrums bei verschiedenen Erkrankungen.
Wie wirken THC und CBD bei Spastik?
- Wirkung von THC:
- Muskuläre Entspannung
- Kann Steifheit und Krämpfe lindern
- THC wirkt jedoch psychoaktiv und kann Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit oder Paranoia hervorrufen.
- Wirkung von CBD:
- Entzündungshemmend
- Schmerzlindernd
- CBD wirkt nicht psychoaktiv, ist im Allgemeinen gut verträglich und verursacht weniger Nebenwirkungen als THC.
Die Reaktion auf THC und CBD kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Daher ist es wichtig, medizinisches Cannabis nur in Absprache mit einem erfahrenen Arzt / einer erfahrenen Ärztin zu verwenden.
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Tetrahydrocannabinol (THC) vermittelt seine antispastischen Wirkungen durch Aktivierung der Endocannabinoidrezeptoren CB1 und CB2. Der hauptsächlich durch Tetrahydrocannabinol (THC) aktivierbare CB1-Rezeptor wird überwiegend in Gehirn und Rückenmark ausgebildet, findet sich jedoch auch außerhalb des zentralen Nervensystems (ZNS). So befinden sich auch auf motorischen Nervenbahnen, die das ZNS mit der Muskulatur verbinden CB1-Rezeptoren. Wie Cannabidiol (CBD) antispastisch wirkt, ist derzeit ungeklärt.
Wissenschaftler*innen vermuten, dass THC durch Anheften an präsynaptische CB1-Rezeptoren die übermäßige Glutamat-Freisetzung bremst. Auch CBD kann in einem schwächeren Ausmaß an CB1-Rezeptoren binden.
Nabiximols: Cannabis-Arzneimittel zur Behandlung von Spastizität
In Deutschland ist das orale THC- / CBD-Spray Nabiximols (Sativex®) zur Behandlung der therapieresistenten Spastik bei Multipler Sklerose (MS) zugelassen. Das Spray enthält eine 1:1-Mischung aus THC und CBD und wird als Zusatztherapie eingesetzt, wenn Standardbehandlungen allein nicht ausreichend wirken. Aufgrund der Zulassung von Sativex® ist eine vorherige Genehmigung bei MS-Patient*innen nicht nötig. Die Krankenkassen sind zur Kostenübernahme verpflichtet.
Studienlage zu Nabiximols
Eine Metaanalyse von 7 klinischen Studien mit insgesamt 1.128 Patienten mit Multipler Sklerose (MS) zeigte, dass Nabiximols eine Linderung der spastischen Symptome bewirken kann. Die wichtigsten Ergebnisse:
- 79 % der Patienten berichteten über eine deutliche Verbesserung ihrer spastischen Symptome.
- Außerdem wurden Verbesserungen der Schlafqualität und der Beweglichkeit festgestellt.
- Nabiximols zeigte eine etwa 2,41-mal höhere Wirksamkeit im Vergleich zu Placebo.
Die Anwendung von Nabiximols sollte immer in Absprache mit einem erfahrenen Arzt oder einer erfahrenen Ärztin erfolgen, um eine individuelle Therapieplanung zu gewährleisten.
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Weitere Forschungsergebnisse zu medizinischem Cannabis bei Spastik
Neben dem THC/CBD-Spray Nabiximols wurden auch andere Formen von medizinischem Cannabis in verschiedenen Studien untersucht. In einer Studie mit 91 Patienten und Patientinnen mit Multipler Sklerose und Spastizität berichteten 79 % der Teilnehmenden über eine Linderung ihrer spastischen Symptome durch die Verwendung von medizinischem Cannabis. Darüber hinaus kombinierten 26 % der Patienten und Patientinnen medizinisches Cannabis mit verschreibungspflichtigen Antispastika, um die Symptomkontrolle zu optimieren.
Eine weitere Studie mit 134 Patienten und Patientinnen mit Multiple Sklerose oder Rückenmarksverletzungen ergab, dass medizinisches Cannabis Muskelkrämpfe und Schmerzen reduzieren kann. Es wurden jedoch keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zur Placebo-Gruppe festgestellt.
Ein Forscherteam untersuchte im Jahr 2010 die Wirksamkeit von Sativex® oder Placebo bei 337 Patientinnen mit therapieresistenter Spastik in Folge von Multipler Sklerose. Sativex® ist ein oromukosales Medikament (Mundspray) mit einem THC- und CBD-reichem Cannabisextrakt. Die Teilnehmenden stuften die Stärke der Spastik mithilfe einer numerischen Rating-Skala (NRS) von 0 bis 10 Punkten ein. Ein Ansprechen auf die Therapie definierten die Wissenschaftlerinnen als eine Reduktion der Spastik um mindestens 30 Prozent. Es zeigte sich, dass bei Anwendung des Mundsprays die Stärke der Beschwerden um -1,3 Punkte abnahm im Vergleich zu -0,8 Punkten bei Betroffenen aus der Placebogruppe. 36 Prozent der Personen aus der Sativex®-Gruppe sprachen auf die Therapie an. In der Placebogruppe waren es nur 24 Prozent. Das Medikament war dabei gut verträglich.
Wissenschaftlerinnen erforschten 2010 in einer kleinen randomisierten, placebokontrollierten Cross-over Studie die Wirksamkeit von Nabilon bei Betroffenen mit spastischen Beschwerden nach einer Verletzung des Rückenmarks. Die Teilnehmenden litten an einer Paraplegie oder Tetraplegie. 11 Patientinnen schlossen die Studie ab, von denen in den ersten 4 Wochen fünf Nabilon und sechs ein Placebo erhalten haben. Danach wurden die Gruppen getauscht, sodass jede der teilnehmenden Personen einmal in der Cannabinoid- und Placebogruppe war. Die Ergebnisse zeigten, dass Nabilon die Spastik in den am meisten betroffenen Muskeln signifikant reduzieren konnte. Verglichen mit Placebo führte das Cannabinoid zu einer stärkeren Senkung der Werte in der Ashworth-Skala. Das wissenschaftliche Team kam zum Ergebnis, dass Nabilon eine wirksame Therapieoption zur Reduktion von Spastik nach Rückenmarksverletzungen sein kann.
In einer Übersichtsarbeit von 2019 haben Wissenschaftlerinnen 32 Studien zur Therapie der Spastik mit Cannabinoiden ausgewertet. 27 Studien untersuchten die Wirksamkeit bei erwachsenen Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose, Rückenmarksverletzungen oder Motoneuron-Erkrankungen. An der größten Studie, die die Wirkung von Dronabinol und einem THC/CBD-Extrakt untersuchte, nahmen 657 MS-Patientinnen teil. Es folgte eine 12-monatige Nachbeobachtungsphase, an der 80 Prozent der Betroffenen teilnahmen. Die Patient*innen berichteten subjektiv über eine Besserung der Spastik mit beiden Cannabinoid-Medikamenten. Objektiv konnten die Therapieerfolge mit reduzierten Werten in der Ashworth-Skala in der Dronabinolgruppe untermauert werden.
Medizinisches Cannabis als Teil einer multimodalen Therapie
Dronabinolbehandlung ist keine Monotherapie, sondern immer ein (additiver) Baustein im Gesamtgefüge der Behandlung chronischer, multimorbider Schmerzkranker. Schmerzlinderung und Erhöhung der Lebensqualität durch das Verdrängen der Schmerzen aus dem Wahrnehmungszentrum und Besetzung dieses Zentrums mit anderen Lebensinhalten seien anzustreben. Eine totale Schmerzbeseitigung zu erhoffen sei in vielen Fällen unrealistisch und sollte nicht zum erklärten Ziel der Behandlung gemacht werden.
Vielfältige Einsatzgebiete
Die Einsatzgebiete von Dronabinol sind vielfältig: Von Spastiken bei MS oder Schlaganfall über neuropathische Schmerzen bei Polyneuropathie, Rückenmarktrauma, Gürtelrose oder bei Phantomschmerzen, Arthrose- oder Osteoporose-Schmerzen oder Fibrose, zum Beispiel nach Radiotherapie. Die Dosierung sollte nach Aussage von Jungck einschleichend mit 2,5 mg im acht- bis zwölfstündigen Intervall einsetzen und vorsichtig bis zur erwünschten Wirkung erhöht werden.
Mögliche Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis
Die Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis hängen stark von der Dosis, der Art der Anwendung und der individuellen Verträglichkeit ab. Insbesondere Präparate mit hohem THC-Gehalt können folgende Nebenwirkungen verursachen:
- Schwindel
- Mundtrockenheit
- Übelkeit
- Müdigkeit
- Herzrasen
- Angstzustände oder Paranoia
- Trockene Augen
CBD ist im Allgemeinen besser verträglich und verursacht seltener solche Nebenwirkungen. Dennoch kann es zu Müdigkeit, Gewichts- und / oder Appetit-Veränderungen kommen.
Wichtig: Besprich immer mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin, welche Präparate und Dosierungen für Dich am besten geeignet sind, da medizinisches Cannabis auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben kann.
Das Endocannabinoid-System
Die Wirkung von THC wird primär durch spezifische Cannabinoid-1(CB1)- und Cannabinoid-2(CB2)-Rezeptoren vermittelt. Physiologisch binden an diesen Rezeptoren körpereigene (endogene) Liganden, sogenannte Endocannabinoide, darunter Anandamid (N-Arachidonylethanolamid, AEA) und 2-Arachidonylglycerol (2-AG). THC wirkt somit als Agonist im Endocannabinoid-System. CBD hingegen wirkt antagonistisch an CB-Rezeptoren und beeinflusst darüber hinaus zahlreiche weitere Transmittersysteme, etwa das serotonerge System.
Unerwünschte Wirkungen und Kontraindikationen
Cannabis-basierte Medikamente gelten als sicher. Nebenwirkungen treten insbesondere zu Therapiebeginn auf, sind meist transient und lassen im Verlauf der Behandlung nach. Kaum je kommt es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die häufigsten akuten Nebenwirkungen THC-haltiger Präparate sind Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Mundtrockenheit, Angst, Übelkeit und kognitive Beeinträchtigungen. Gelegentlich kommt es zu Euphorie, Verschwommen-Sehen und Kopfschmerzen. Als seltene Nebenwirkungen gelten orthostatische Hypotonie, Psychose, Wahnvorstellungen, Depression, Ataxie, Desorientiertheit, Tachykardie, Cannabis- Hyperemesis-Syndrom und Diarrhö. Als Kontraindikationen gelten eine vorbestehende Psychose, Schwangerschaft und Stillzeit. Sehr streng sollte die Indikation bei Kindern und Jugendlichen gestellt werden.
CBD ist selbst in hohen Dosierungen sehr gut verträglich. Die häufigsten Nebenwirkungen sind Schläfrigkeit, Sedierung, Lethargie, erhöhte Leberenzyme, verminderter Appetit, Durchfall, Ausschlag, Unwohlsein, Schwäche und Schlafstörungen. Einzige Kontraindikation ist eine Überempfindlichkeit.
Cannabis und seine Inhaltsstoffe bei Schlaganfall
Studien zeigen, dass Cannabinoide wie THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) viele Vorteile haben. Auch Terpene, Cannaflavoline und Ester aus Cannabis könnten helfen. Sie könnten neuroprotektive, entzündungshemmende und muskelentspannende Effekte haben. Gerade nach einem Schlaganfall könnten diese Eigenschaften genutzt werden, um Spastiken zu lindern, Schmerzen zu reduzieren und eventuell die Regeneration zu unterstützen.
Therapieoptionen mit Cannabis
Medizinisches Cannabis ist in Deutschland verschreibungsfähig und kann bei o.g. Symptomen bei Patienten die einen Schlaganfall erlitten positiv wirken. Verabreicht wird es als:
- Cannabisblüten (über Vaporizer inhaliert)
- Cannabisextrakte (z. B. Tropfen, Öle, Tinkturen) mit allen Inhaltsstoffen der Cannabispflanze
- Fertigarzneimittel (wie Sativex® bei Spastik)
- reines THC oder CBD iIsolat (nicht empfohlen!)
Bei Spastikpatienten gibt es gute Beweise für Sativex®. Das ist ein Mundspray mit THC und CBD. Es ist für Multiple Sklerose zugelassen. Man kann es aber auch nach einem Schlaganfall verwenden. CBD-Öl wird oft bei Angstzuständen und Schlafstörungen genutzt, da es nicht psychoaktiv ist.
Wichtig ist eine individuelle Dosierung, oft nach dem Motto „start low, go slow“ (langsam einschleichen). Die Wirkung und Verträglichkeit müssen regelmäßig ärztlich überwacht werden.
Vorteile
- Muskelentspannung: Cannabinoide wirken direkt auf das Endocannabinoidsystem, das an der Muskelsteuerung beteiligt ist.
- Schmerzlinderung: Besonders neuropathische Schmerzen, die oft schwer behandelbar sind, können durch Cannabis gebessert werden.
- Verbesserter Schlaf: Viele Betroffene berichten von erholsamerem Schlaf.
- Stimmungsaufhellung: Cannabis kann Ängste und depressive Verstimmungen lindern.
- Appetitanregung: Gerade bei Untergewicht und Appetitlosigkeit hilfreich.
- Mögliche Neuroprotektion: Tierstudien zeigen, dass Cannabis das Gehirn vor Schäden schützen kann. Studien am Menschen sind jedoch noch nötig.
Risiken
- Psychoaktive Effekte: THC kann in seltenen Fällen Verwirrtheit oder Angst auslösen
- Herz-Kreislauf-Belastung: Cannabis kann den Blutdruck senken oder den Puls erhöhen
- Rechtliche Einschränkungen: Auch wenn medizinisches Cannabis erlaubt ist, können Autofahren oder Arbeiten unter Einfluss subjektiv erschwert sein.
Zusammenfassung
Spastik verursacht Muskelkrämpfe und schränkt die Beweglichkeit ein. In Deutschland ist derzeit nur das THC- / CBD-Spray Nabiximols (Sativex®) als Zusatztherapie bei therapieresistenter Spastik zugelassen. Für andere Formen von medizinischem Cannabis, wie z. B. Blüten oder Öle fehlen bisher jedoch eindeutige Langzeitergebnisse, um deren Wirksamkeit sicher zu belegen. Ob medizinisches Cannabis für Dich als ergänzende Zusatztherapie geeignet ist, solltest Du mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin besprechen.
Cannabis ist kein Wundermittel, aber kann in bestimmten Fällen eine wertvolle Ergänzung zur Schlaganfall-Nachsorge sein - insbesondere bei Spastiken, Schmerzen oder Angstzuständen. Eine enge ärztliche Begleitung ist dabei Pflicht, um Risiken zu minimieren und die beste Therapieoption auszuwählen.
Wer über Cannabis nach einem Schlaganfall nachdenkt, sollte sich ausführlich beraten lassen und mit einem spezialisierten Arzt sprechen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass der Einsatz sinnvoll, legal und sicher bleibt.