Carlo Ancelotti: Gesundheitliche Aspekte einer Trainerlegende

Carlo Ancelotti, eine Ikone des Fußballs, hat im Laufe seiner beeindruckenden Karriere als Spieler und Trainer viele Erfolge gefeiert. Doch der Weg an die Spitze forderte seinen Tribut. Dieser Artikel beleuchtet die gesundheitlichen Herausforderungen, mit denen Ancelotti im Laufe seines Lebens konfrontiert war und wie er mit diesen umgeht.

Ancelottis Spielerkarriere und ihre Folgen

Ancelotti selbst räumte ein, dass seine Zeit als aktiver Fußballer Spuren hinterlassen hat. "Wenn mir heute jemand sagt, Sport ist gut für die Gesundheit, dann ist das nicht wahr", sagte er einst in einem Interview. Er spielte zwischen 1981 und 1991 26 Länderspiele für Italien und wurde mit der "Squadra Azzurra" Dritter bei der Heim-WM 1990. Die jahrelange Belastung als Profi führte zu Verletzungen, die ihn bis heute begleiten.

Konkret nannte Ancelotti Knieprobleme und Rückenbeschwerden als Spätfolgen seiner aktiven Zeit. "Ich war 20 Jahre Profi, heute kann ich nicht mehr laufen, mein Knie ist kaputt, auch mein Rücken." Bereits im Januar ließ er sich im Trainingslager in Doha von Mannschaftsarzt Volker Braun wegen Schmerzen im rechten Knie behandeln. Sein teilweise "eieriger Gang" zeugt von den Beeinträchtigungen. Im Jahr 2015 musste er sich sogar einer Operation an der Wirbelsäule unterziehen.

Ancelottis Umgang mit Training und Verletzungen

Vor diesem Hintergrund entwickelte Ancelotti als Trainer eine Philosophie, die darauf abzielt, Verletzungen seiner Spieler zu vermeiden. "Ich bin kein Trainer, der seine Spieler im Training killt. In Spanien gibt es das Sprichwort 'demasiada agua mata la planta' - zu viel Wasser tötet die Pflanze. So ist es auch mit dem Training." Er betont die Bedeutung der richtigen Dosierung und der Möglichkeit zur Erholung. "Training ist wichtig, aber die Dosierung muss stimmen. Man kann hart trainieren, muss aber dem Körper die Möglichkeit zur Erholung geben."

Diese Einstellung spiegelt sich auch in seiner Trainingsgestaltung wider. Er rotiert, um die Belastung auf die Spieler zu verteilen und Verletzungen vorzubeugen.

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Corona-Infektion und Champions-League-Spiel

Im April 2024 wurde bekannt, dass Ancelotti positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Dies zwang ihn, das Training zu verpassen und sich in häusliche Isolation zu begeben. Sein Sohn Davide Ancelotti übernahm vorübergehend seine Aufgaben. Es war zunächst unklar, ob er beim Champions-League-Viertelfinal-Hinspiel gegen den FC Chelsea an der Seitenlinie stehen könnte.

Nach einem negativen Test konnte Ancelotti jedoch nach London reisen und sein Team im wichtigen Spiel unterstützen. Dies unterstreicht, wie wichtig ihm die Gesundheit seiner Spieler und seine eigene ist.

Boatengs Erfahrungen unter Ancelotti

Jerome Boateng, ehemaliger Spieler des FC Bayern München, äußerte sich kritisch über Ancelottis Trainingsmethoden während dessen Zeit in München. Er deutete an, dass das Training anders gewesen sei als zuvor und dass dies zu seiner mangelnden Fitness beigetragen habe. Boateng betonte, wie wichtig es sei, auf den Körper zu hören und sich ausreichend zu erholen. Er kritisierte auch die zunehmende Kommerzialisierung im Profifußball, die zu einer hohen Belastung der Spieler führt.

Ancelottis Entlassung beim FC Bayern

Ancelottis Zeit beim FC Bayern war von kurzer Dauer. Nach nur 15 Monaten wurde er entlassen. In seiner Biografie blickt er kritisch auf seine Zeit in München zurück und erwähnt die "rücksichtslose Entlassung". Er beschreibt die angespannte Zusammenarbeit mit dem Vorstand und die unterschiedlichen Erwartungen an seine Arbeit.

Ancelottis Warnung vor Länderspielpausen

Auch im weiteren Verlauf seiner Karriere äußerte sich Ancelotti besorgt über die Gesundheit seiner Spieler. Als Trainer von Real Madrid warnte er vor den Gefahren, die Länderspielpausen mit sich bringen. Er bedauerte, dass er wichtige Spieler abstellen musste und dass diese Unterbrechungen den Trainingsprozess beeinträchtigen.

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