Markus Maria Profitlich, der bekannte Komiker und Schauspieler, hat sich trotz seiner Parkinson-Erkrankung seinen Humor und seine Lebensfreude bewahrt. Vor sieben Jahren wurde bei ihm die Krankheit diagnostiziert, doch er thematisiert sie offen auf der Bühne und engagiert sich für andere Betroffene.
Diagnose und Akzeptanz
Profitlich machte seine Parkinson-Erkrankung vor sechs Jahren öffentlich. Im Interview mit der Apotheken Umschau sprach er über seinen humorvollen Umgang mit der Krankheit und sein Engagement für die Parkinson-Community. "Ich habe mich entschieden, von Anfang an offen damit umzugehen und will keine Energie damit verschwenden, die Erkrankung zu verbergen", erzählte er in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Zunächst sei die Diagnose ein Schock gewesen, doch mit der Zeit und der Hilfe von Therapeuten und anderen Betroffenen habe er gelernt, damit umzugehen. "Das hat mindestens ein Jahr gedauert. Ich habe mir auch Hilfe geholt bei Therapeuten. Allein kann man das nicht hinkriegen", so Profitlich.
Humor als Bewältigungsstrategie
Profitlich thematisiert seine Krankheit offen auf der Bühne und in seinem Buch "Einmal alles auf den Kopf gestellt". Er macht Witze über seine Einschränkungen, wie beispielsweise die Schwierigkeiten beim Mikado spielen oder beim Aufbauen von Champagnerglas-Pyramiden. "Wenn man selbst betroffen ist und darüber Witze macht, kann man einiges besser überstehen", erklärt Profitlich im Interview mit der "Apotheken Umschau".
Sein Humor ist dabei nicht respektlos, sondern vielmehr eine Art, die Krankheit zu verarbeiten und anderen Betroffenen Mut zu machen. "In meinem Programm erzähle ich von dem Parkinson-Patienten, der mir ganz am Anfang meiner Krankheit die Hand gab und sagte: 'Jetzt haben wir einen Wackelkontakt!'", erzählt Profitlich.
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Engagement für die Parkinson-Community
Neben seiner künstlerischen Tätigkeit engagiert sich Profitlich in der Deutschen Parkinson Vereinigung und bei PingPongParkinson. Er hat auch eine App namens "Profi's Motivation" entwickelt, die andere Parkinson-Patienten motivieren soll, sich zu bewegen.
Tischtennis habe sich als besonders hilfreich erwiesen, da es die Hand-Ball-Koordination fördert. "Es hat sich herausgestellt, dass Tischtennis bei Parkinson extrem gut ist, wegen der Hand-Ball-Koordination", so Profitlich. Er trainiert zweimal die Woche und hat sogar an Meisterschaften teilgenommen, wo er im Doppel eine Bronzemedaille gewann.
Sport und Medikamente
Profitlich betont die Bedeutung von Sport und Bewegung im Umgang mit Parkinson. "Gegen Parkinson machen 50 Prozent die Tabletten aus und 50 Prozent der Sport", sagt er. Er beginnt seinen Tag mit Gymnastik und versucht, sich über den Tag verteilt immer wieder zu bewegen.
Neben Tischtennis tanzt Profitlich gerne mit seiner Frau und hat auch Boxen ausprobiert. "Man fängt morgens mit Gymnastik an und sollte sich über den Tag verteilt immer mal wieder bewegen", so Profitlich.
Glaube und Lebensfreude
Profitlichs Glaube an Gott gibt ihm Kraft und hilft ihm, mit der Krankheit umzugehen. "Gott zeigt mir dadurch, was ich alles mit ihm durchstehen kann", sagt er. Er sieht die Krankheit auch als eine Art Warnsignal, um etwas kürzerzutreten und sein Leben zu entschleunigen.
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Trotz der Herausforderungen, die Parkinson mit sich bringt, hat Profitlich seine Lebensfreude nicht verloren. Er steht weiterhin auf der Bühne, dreht Filme und engagiert sich für andere Betroffene. "Auf der Bühne zu stehen ist für mich die beste Medizin", so Profitlich.
Karriere und Erfolge
Schon lange vor seiner Fernsehkarriere stellte Markus Maria Profitlich sein komisches Talent unter Beweis. Er brachte spontane Comedy-Einlagen für Kinder und Jugendliche auf die Bühne. Doch der Weg zum Comedy-Star verlief über Umwege. Nach seiner Ausbildung zum Schreiner machte er sich langsam aber sicher in der Komikerszene einen Namen, ehe er schließlich fürs Fernsehen entdeckt wurde.
Sein Debüt auf der Mattscheibe gab Profitlich 1996 in der RTL-Comedyreihe "Happiness". Neben seiner Fernsehkarriere tourt er mit seinen Stand-up-Programmen durchs Land.
Umgang mit Einschränkungen
Profitlich geht offen mit seinen Einschränkungen um und versucht, das Beste aus seiner Situation zu machen. Er hat gelernt, mit der Krankheit zu leben und sie nicht sein Leben bestimmen zu lassen. "Verdrängen lässt sich die Krankheit nicht. Und sie nervt auch manchmal. Und sie ist echt scheiße", sagt er. Aber er will sich das Leben nicht versauen lassen.
Unterstützung durch Familie und Freunde
Seine Frau Ingrid Einfeldt ist seine größte Unterstützung. "Ich bin froh, dass ich sie habe. Das ist ein Gottesgeschenk", sagt Profitlich. Auch seine Familie und Freunde stehen ihm zur Seite und helfen ihm, mit der Krankheit umzugehen.
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Mut machen und Vorbild sein
Markus Maria Profitlich ist ein Vorbild für andere Parkinson-Patienten. Er zeigt, dass man auch mit der Krankheit ein erfülltes Leben führen kann und dass Humor und Engagement wichtige Werkzeuge im Kampf gegen Parkinson sind. Er ermutigt andere Betroffene, sich nicht aufzugeben und aktiv zu bleiben.
Patiententag an der Uniklinik Köln
Profitlich engagiert sich auch beim Parkinson-Patiententag an der Uniklinik Köln, wo er über seine Krankheit und seinen Umgang mit ihr spricht. Außerdem präsentiert er dort seine App „Profi’s Motivation“, die er speziell zur Unterstützung und als praktische Hilfe für Erkrankte entwickelt hat.