Alzheimer und Demenz: Ein umfassender Überblick über Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Umgangssprachlich werden die Begriffe Alzheimer und Demenz oft synonym verwendet, doch es ist wichtig, die Unterschiede zwischen diesen beiden Begriffen zu verstehen. Demenz ist ein Oberbegriff für eine Vielzahl von Erkrankungen, die mit einem fortschreitenden Verlust der geistigen Fähigkeiten einhergehen. Alzheimer hingegen ist eine spezifische Form der Demenz und die häufigste Ursache für Demenzerkrankungen.

Was ist Demenz?

Der Begriff Demenz leitet sich vom lateinischen Wort "dementia" ab, was so viel wie "Torheit" oder "Wahnsinn" bedeutet. Demenz ist ein Sammelbegriff für neurologische und neurophysiologische Erkrankungen, die mit einer Minderung der kognitiven Fähigkeiten einhergehen. Diese Beeinträchtigungen betreffen vor allem das Gedächtnis, das Denken, die Orientierung, die Sprache und die Wahrnehmung. Im späteren Verlauf der Erkrankung kann auch die Persönlichkeitsstruktur beeinträchtigt sein.

Demenz ist keine eigenständige Krankheit, sondern ein Syndrom, das verschiedene Ursachen haben kann. Es gibt über 50 verschiedene Demenzformen, die sich in ihren Ursachen, Symptomen und Verläufen unterscheiden.

Symptome von Demenz

Die Symptome von Demenz können je nach Art und Stadium der Erkrankung variieren. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Gedächtnisverlust, insbesondere des Kurzzeitgedächtnisses
  • Schwierigkeiten beim Denken, Planen und Lösen von Problemen
  • Sprachstörungen, wie Wortfindungsstörungen oder Schwierigkeiten, Gesprächen zu folgen
  • Orientierungslosigkeit in Bezug auf Zeit, Ort und Personen
  • Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens, wie Reizbarkeit, Aggressivität oder Depressionen
  • Beeinträchtigung der Motorik und der Koordination
  • Verlust der Fähigkeit, alltägliche Aufgaben selbstständig zu bewältigen

Ursachen von Demenz

Die Ursachen von Demenz sind vielfältig und hängen von der jeweiligen Demenzform ab. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

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  • Morbus Alzheimer: Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache für Demenz und macht etwa 60 bis 80 Prozent aller Demenzfälle aus.
  • Vaskuläre Demenz: Die vaskuläre Demenz wird durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht, beispielsweise durch Schlaganfälle oder Gefäßverkalkung.
  • Frontotemporale Demenz: Die frontotemporale Demenz ist eine seltene Form der Demenz, die vor allem die Frontal- und Temporallappen des Gehirns betrifft und zu Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens führt.
  • Lewy-Körperchen-Demenz: Die Lewy-Körperchen-Demenz ist eine Form der Demenz, die durch Ablagerungen von Lewy-Körperchen in den Nervenzellen des Gehirns verursacht wird und mit Parkinson-ähnlichen Symptomen einhergehen kann.
  • Andere Ursachen: Demenz kann auch durch andere Erkrankungen verursacht werden, wie beispielsweise die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, das Korsakow-Syndrom, chronische traumatische Enzephalopathie (CTE), Vitaminmangel, Schilddrüsenunterfunktion, Hirntumore oder Depressionen.

Diagnose von Demenz

Die Diagnose von Demenz erfordert eine sorgfältige Untersuchung durch einen Arzt, idealerweise einen Neurologen oder Psychiater. Diese umfasst in der Regel:

  • Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und der aktuellen Beschwerden
  • Körperliche Untersuchung: Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustands
  • Neurologische Untersuchung: Überprüfung der neurologischen Funktionen, wie Reflexe, Koordination undSensibilität
  • Neuropsychologische Tests: Durchführung von Tests zur Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten, wie Gedächtnis, Aufmerksamkeit, Sprache undProblemlösungsfähigkeit
  • Bildgebende Verfahren: Durchführung von bildgebenden Verfahren, wie Magnetresonanztomographie (MRT) oder Computertomographie (CT), um Veränderungen im Gehirn darzustellen
  • Laboruntersuchungen: Durchführung von Blutuntersuchungen, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen

Behandlung von Demenz

Es gibt derzeit keine Heilung für die meisten Demenzformen, einschließlich der Alzheimer-Krankheit. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern.

Die Behandlung von Demenz umfasst in der Regel:

  • Medikamentöse Therapie: Einsatz von Medikamenten zur Verbesserung der kognitiven Funktionen, wie Cholinesterasehemmer oder Memantin, sowie zur Behandlung vonBegleitsymptomen, wie Depressionen, Angstzuständen oder Schlafstörungen
  • Nicht-medikamentöse Therapie: Einsatz von nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Förderung der kognitiven Fähigkeiten, der Alltagsfähigkeiten und des Wohlbefindens, wie Gedächtnistraining, Ergotherapie,Physiotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie,Validationstherapie oderRealitätsorientierungstraining
  • Psychotherapie: Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen durch Psychotherapie zur Bewältigung der Erkrankung und ihrerFolgen
  • Unterstützende Maßnahmen: Bereitstellung von unterstützenden Maßnahmen zur Entlastung der Angehörigen und zur Sicherstellung einer optimalen Versorgung der Betroffenen, wie Tagespflege, Kurzzeitpflege,Betreuungsgruppen oder häuslichePflege

Was ist Alzheimer?

Die Alzheimer-Krankheit, auch Morbus Alzheimer genannt, ist die häufigste Ursache für Demenz. Sie ist eine unheilbare, fortschreitende Erkrankung des Gehirns, die zu einem allmählichen Verlust der kognitiven Fähigkeiten führt. Die Alzheimer-Krankheit wurde nach dem deutschen Neurologen Alois Alzheimer benannt, der sie im Jahr 1906 erstmals beschrieb.

Symptome von Alzheimer

Die Alzheimer-Krankheit beginnt in der Regel schleichend und verläuft in mehreren Stadien. Zu den typischen Symptomen gehören:

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  • Frühes Stadium:
    • Gedächtnisverlust, insbesondere des Kurzzeitgedächtnisses
    • Schwierigkeiten, sich an neue Informationen zu erinnern
    • Verlegen von Gegenständen
    • Wortfindungsstörungen
    • Schwierigkeiten, Aufgaben zu planen und zu organisieren
    • Orientierungslosigkeit in Bezug auf Zeit und Ort
    • Veränderungen der Stimmung und desVerhaltens
  • Mittleres Stadium:
    • Zunehmender Gedächtnisverlust, auch des Langzeitgedächtnisses
    • Schwierigkeiten, vertraute Personen zu erkennen
    • Sprachstörungen
    • Schwierigkeiten, alltägliche Aufgaben zu bewältigen
    • Wanderverhalten
    • Halluzinationen undWahnvorstellungen
    • Aggressivität undReizbarkeit
  • Spätes Stadium:
    • Verlust der Fähigkeit, zu sprechen und zu verstehen
    • Verlust der Kontrolle über Körperfunktionen
    • Bettlägerigkeit
    • Schluckbeschwerden
    • Vollständige Abhängigkeit vonPflege

Ursachen von Alzheimer

Die genauen Ursachen der Alzheimer-Krankheit sind noch nicht vollständig geklärt. Es wird jedoch angenommen, dass mehrere Faktoren eine Rolle spielen, darunter:

  • Ablagerungen von Beta-Amyloid-Plaques: Beta-Amyloid ist ein Protein, das sich im Gehirn von Alzheimer-Patienten in Form von Plaques ablagert. Diese Plaques können die Funktion der Nervenzellen beeinträchtigen und zu ihrem Absterbenführen.
  • Bildung von Tau-Fibrillen: Tau ist ein Protein, das die Struktur der Nervenzellen stabilisiert. Bei der Alzheimer-Krankheit verändert sich das Tau-Protein und bildet Fibrillen, die die Funktion der Nervenzellen beeinträchtigen und zu ihrem Absterbenführen.
  • Genetische Faktoren: In seltenen Fällen kann die Alzheimer-Krankheit durch genetische Veränderungen verursacht werden. Diese Fälle treten in der Regel in jüngeren Jahren auf und sind familiär gehäuft.
  • Andere Risikofaktoren: Es gibt eine Reihe von anderen Risikofaktoren, die das Risiko für die Entwicklung einer Alzheimer-Krankheit erhöhen können, wie beispielsweise höheres Alter, genetische Prädisposition, Bluthochdruck, Diabetes, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen, Depressionen und mangelnde geistigeAktivität.

Diagnose von Alzheimer

Die Diagnose der Alzheimer-Krankheit basiert auf einer Kombination von:

  • Anamnese: Erhebung der Krankengeschichte und der aktuellenBeschwerden
  • Körperliche und neurologische Untersuchung: Untersuchung des allgemeinen Gesundheitszustands und der neurologischenFunktionen
  • Neuropsychologische Tests: Durchführung von Tests zur Überprüfung der kognitiven Fähigkeiten
  • Bildgebende Verfahren: Durchführung von bildgebenden Verfahren, wie MRT oder PET-Scan, um Veränderungen im Gehirn darzustellen und andere Ursachen für die Beschwerdenauszuschließen
  • Liquoruntersuchung: Untersuchung des Nervenwassers (Liquor) auf bestimmte Biomarker, die auf eine Alzheimer-Krankheit hindeutenkönnen

Behandlung von Alzheimer

Es gibt derzeit keine Heilung für die Alzheimer-Krankheit. Die Behandlung zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, den Krankheitsverlauf zu verlangsamen und die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen zu verbessern.

Die Behandlung der Alzheimer-Krankheit umfasst in der Regel:

  • Medikamentöse Therapie: Einsatz von Medikamenten zur Verbesserung der kognitiven Funktionen, wie Cholinesterasehemmer oder Memantin, sowie zur Behandlung von Begleitsymptomen, wie Depressionen, Angstzuständen oderSchlafstörungen. Seit kurzem stehen auch Antikörper zur ursächlichen Behandlung der frühen Alzheimer-Demenz zur Verfügung, die aktiv Amyloid-Plaques abbauen.
  • Nicht-medikamentöse Therapie: Einsatz von nicht-medikamentösen Maßnahmen zur Förderung der kognitiven Fähigkeiten, der Alltagsfähigkeiten und des Wohlbefindens, wie Gedächtnistraining, Ergotherapie, Physiotherapie, Musiktherapie, Kunsttherapie, Validationstherapie oderRealitätsorientierungstraining.
  • Psychotherapie: Unterstützung der Betroffenen und ihrer Angehörigen durch Psychotherapie zur Bewältigung der Erkrankung und ihrerFolgen.
  • Unterstützende Maßnahmen: Bereitstellung von unterstützenden Maßnahmen zur Entlastung der Angehörigen und zur Sicherstellung einer optimalen Versorgung der Betroffenen, wie Tagespflege, Kurzzeitpflege, Betreuungsgruppen oderhäuslichePflege.

Unterschiede zwischen Alzheimer und anderen Demenzformen

Obwohl Alzheimer die häufigste Form der Demenz ist, gibt es auch andere Demenzformen, die sich in ihren Ursachen, Symptomen und Verläufen unterscheiden. Zu den wichtigsten Unterschieden gehören:

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  • Vaskuläre Demenz: Die vaskuläre Demenz wird durch Durchblutungsstörungen im Gehirn verursacht und kann plötzlich oder schleichend beginnen. Die Symptome können je nach betroffenem Hirnareal variieren, häufig treten jedoch Gedächtnisprobleme, Sprachstörungen und motorische Beeinträchtigungenauf.
  • Frontotemporale Demenz: Die frontotemporale Demenz betrifft vor allem die Frontal- und Temporallappen des Gehirns und führt zu Veränderungen der Persönlichkeit, des Verhaltens und derSprache. Gedächtnisprobleme treten im Vergleich zur Alzheimer-Krankheit eher in den Hintergrund.
  • Lewy-Körperchen-Demenz: Die Lewy-Körperchen-Demenz ist durch Ablagerungen von Lewy-Körperchen in den Nervenzellen des Gehirns gekennzeichnet. Typische Symptome sind neben kognitiven Beeinträchtigungen auch visuelle Halluzinationen, Parkinson-ähnliche Bewegungsstörungen undstarkeSchwankungen der geistigen Leistungsfähigkeit.
  • Alzheimer und Demenz mit Lewy-Körperchen: Die Alzheimer-Demenz und die Lewy-Körperchen-Demenz ähneln sich in vielen Merkmalen. Der Zustand von Alzheimer-Patienten verschlechtert sich langsam und mehr oder weniger stetig. Der Verlauf der Lewy-Körperchen-Demenz ist dagegen oft schwankend, vor allem, was die Aufmerksamkeit betrifft. Gedächtnisstörungen zeigen sich bei Alzheimer schon früh, bei Lewy-Body-Demenz oft erst spät. Visuelle Halluzinationen, wie sie bei der Lewy-Körperchen-Demenz sehr häufig und früh auftreten, sind bei Alzheimer selten frühe Symptome. Die Lewy-Body-Demenz geht oft und früh mit Parkinson-ähnlichen Symptomen (extrapyramidale Bewegungsstörungen) einher, besonders mit Muskelsteifheit (Rigor). Bei Alzheimer treten eher erst später auf. Menschen mit Lewy-Körperchen-Demenz leiden dagegen unter wiederholtem Bewusstseinsverlust und Schlafstörungen (unter anderem mit tatsächlicher Handlung der Trauminhalte). Die Überempfindlichkeit gegen Neuroleptika ist ein weiterer deutlicher Unterschied zwischen Alzheimer und der Demenz mit Lewy-Körperchen: Menschen mit Lewy-Body-Demenz vertragen diese Medikamente schlecht oder gar nicht, da sie schwere motorische Nebenwirkungen wie Rigor, Tremor oder sogar akinetische Krisen auslösen können. Daher sind typische und die meisten atypischen Antipsychotika bei ihnen kontraindiziert.

Prävention von Demenz und Alzheimer

Obwohl es keine Garantie dafür gibt, dass man Demenz oder Alzheimer verhindern kann, gibt es eine Reihe von Maßnahmen, die das Risiko für die Entwicklung dieser Erkrankungen senken können. Dazu gehören:

  • Gesunder Lebensstil: Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, regelmäßiger Bewegung, ausreichend Schlaf und dem Verzicht auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum kann das Risiko für Demenz und Alzheimerreduzieren.
  • Geistige Aktivität: Geistige Aktivität, wie Lesen, Kreuzworträtsel lösen,Musizieren oder das Erlernen neuer Fähigkeiten, kann die kognitiven Fähigkeiten stärken und das Risiko für Demenz und Alzheimerverringern.
  • Soziale Kontakte: Soziale Kontakte und die Teilnahme an sozialen Aktivitäten können die geistige Gesundheit fördern und das Risiko für Demenz und Alzheimerverringern.
  • Kontrolle von Risikofaktoren: Die Kontrolle von Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Depressionen kann das Risiko für Demenz und Alzheimerreduzieren.

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