Die Nerven, oft als eine der besten Bands des Landes bezeichnet, haben im Kölner Gebäude 9 ein Konzert gegeben, das als ein sakrales Ereignis beschrieben werden kann. Ihr Auftritt war Teil der Tour zum neuen, selbstbetitelten Album, das von vielen als ihr bisher zugänglichstes Werk angesehen wird. Die Band, bestehend aus Julian Knoth, Kevin Kuhn und Max Rieger, präsentierte eine Mischung aus neuen und alten Songs, die das Publikum in Ekstase versetzte.
Einleitung
Die Nerven sind bekannt für ihre brachialen, aber klugen Songs, die sich zwischen Punk und Pop bewegen. Ihr neues Album, oft als "schwarzes Album" bezeichnet, ist ein Beweis für ihre Fähigkeit, relevante Themen aufzugreifen und in eindringliche Musik zu verwandeln. Das Konzert im Gebäude 9 war ein Spiegelbild dieser Qualitäten, ein Abend, der sowohl reinigend als auch euphorisierend wirkte.
Vorprogramm mit Shitney Beers
Der Abend begann mit einem Auftritt von Shitney Beers, hinter dem sich Maxi Haug aus Mannheim verbirgt. Mit ihrer Fender Stratocaster und charmant-ehrlichem Gemüt spielte sie melancholische Songs, die von Ex-Freundinnen und "übers Furzen" handelten. Trotz einiger störender Zwischenrufe aus dem Publikum konnte Beers die Anwesenden mit ihrer Musik und ihrer entwaffnenden Art begeistern.
Das Konzert: Eine Katharsis in Lärm
Nach dem Vorprogramm betraten Die Nerven die Bühne und eröffneten ihr Set mit Beethovens Europahymne, gefolgt von ihrer eigenen "Europa"-Hymne. Es folgte das erste Drittel des neuen Albums, das die Spannung im Raum knistern ließ. Um die Euphorie zu entfachen, spielten sie auch ältere Hits wie "Barfuss durch die Scherben" und "Niemals", die vom Publikum begeistert aufgenommen wurden.
Tempowechsel und Geduldsproben
Die Band scheute sich nicht, mit den Erwartungen des Publikums zu spielen. Sie streckten den Tempowechsel von "Der Erde gleich" auf gefühlte Stunden und zogen so an den Geduldsfäden der Anwesenden. Nach einer kurzen Pause kehrten sie auf die Bühne zurück und spielten weitere Songs, die das Publikum in Ekstase versetzten.
Lesen Sie auch: Diagnose von Schmerzen an der Außenseite des Knies
Das Finale: Nachdenklich und erhaben
Das Konzert endete mit dem Song "180 Grad", der nachdenklich und erhaben wirkte. Die Melodielinie der Gitarre ging im Applaus unter und hinterließ ein Gefühl der Anspannung und Erleichterung.
Das neue Album: Ein Spiegelbild der Zeit
Das neue, selbstbetitelte Album von Die Nerven ist ein Spiegelbild der aktuellen Zeit. Die Texte, die bereits 2018/2019 entstanden sind, wirken angesichts der jüngsten Ereignisse in Europa und der Welt erschreckend aktuell. Die Band thematisiert die Ohnmacht ihrer Generation angesichts der Weltlage und präsentiert sich als Einheit zwischen Punk und Pop.
Die Single "Europa": Eine kritische Beleuchtung
Die Single "Europa" ist eine kritisch-hinterfragende Beleuchtung des behüteten Lebensgefühls einer in Europa aufgewachsenen Generation. Die Band zeigt Europa als eine Scheinwelt, die zwar immer schon ihre Risse und dunklen Seiten hatte, aber angesichts der jüngsten Ereignisse ein wahres Beben erlebt.
"Keine Bewegung": Ein treibender Sturm
Mit "Keine Bewegung" veröffentlichten Die Nerven ein weiteres Stück aus ihrem neuen Album. Der Song ist ein kleiner, treibender Sturm, der sich zum Ende hin zu einem kräftigen Gewitter entwickelt. Das begleitende Musikvideo zeigt die Band, die zu jeder Tageszeit bei Wind und Wetter in einer Kiesgrube performt.
Die Live-Qualitäten der Band
Die Nerven sind nicht nur im Studio eine beeindruckende Band, sondern auch live. Ihre Konzerte sind bekannt für ihre hohe Energie, ihre gekonnten Tempowechsel und ihre exzellenten Live-Eigenschaften. Die Band lässt sich nur wenig vom Publikum hochziehen und spielt ihr Set relativ losgelöst. Gegen Ende des Konzerts zündet sich Sänger Max Rieger eine Zigarette an, während Julian Knoth eine Wasserfontaine aus seinem Mund sprudeln lässt. Schlagzeuger Kevin Kuhn umarmt einen Besucher in der ersten Reihe, nachdem er wie wild hinter seinem Schlagzeug hervorpirscht und an den Bühnenrand springt.
Lesen Sie auch: Nurvet Kautabletten Nerven: Die Inhaltsstoffe und ihre Wirkung.
Lesen Sie auch: Warum Eltern manchmal nerven