Nerven Sommerzeit Ursachen: Eine umfassende Analyse der Auswirkungen und Ursachen

Die alljährliche Zeitumstellung, insbesondere der Wechsel zur Sommerzeit, ist ein Thema, das in Deutschland regelmäßig für Diskussionen sorgt. Viele Menschen empfinden die Umstellung als lästig und klagen über gesundheitliche Probleme. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen für die negativen Auswirkungen der Sommerzeit, die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die möglichen Alternativen.

Einführung: Die Zeitumstellung und ihre Folgen

Zweimal im Jahr werden in Deutschland die Uhren umgestellt, um jeweils eine Stunde. Während die Umstellung auf die Winterzeit von vielen als weniger problematisch empfunden wird, sind die negativen Auswirkungen der Sommerzeit auf die Gesundheit belegt, insbesondere bei anfälligen Personen. Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, die Zeitumstellung abzuschaffen, doch die Entscheidung darüber steht noch aus.

Ursachen für die negativen Auswirkungen der Sommerzeit

Die Umstellung auf die Sommerzeit kann verschiedene negative Auswirkungen auf den menschlichen Körper haben. Dazu gehören:

Störung der inneren Uhr

Die innere Uhr, auch zirkadianer Rhythmus genannt, steuert wichtige Vorgänge im Körper, von der Herzfrequenz über die Verdauung bis zur Wundheilung. Die Hauptuhr des menschlichen Körpers, der Nucleus suprachiasmaticus im Hypothalamus, ist direkt mit den Augen verbunden und nimmt Tageslicht und Dunkelheit wahr. Dadurch kann sie sich synchron zum äußeren Tag-Nacht-Rhythmus ausrichten. Die Zeitumstellung bringt diese innere Uhr durcheinander, was zu verschiedenen Problemen führen kann.

Hormonelle Auswirkungen

Die Hormone steuern Wachheit, Wohlbefinden und Schlafbereitschaft. Gerät dieses System aus dem Takt, wie etwa bei der Zeitumstellung, kann das Auswirkungen auf den ganzen Organismus haben. Schlafstörungen, depressive Verstimmungen, Schwankungen der Herzfrequenz, Konzentrationsschwäche, Gereiztheit, Appetitlosigkeit oder Verdauungsprobleme sind häufige Folgen.

Lesen Sie auch: Diagnose von Schmerzen an der Außenseite des Knies

Chronotyp und sozialer Jetlag

Jeder Mensch hat einen individuellen Chronotyp, der bestimmt, wann er am aktivsten und leistungsfähigsten ist. Es gibt "Lerchen" (Frühaufsteher) und "Eulen" (Spätaufsteher). Viele Menschen gehören zu den späten Chronotypen, müssen aber aufgrund gesellschaftlicher Anforderungen früh aufstehen. Diese Diskrepanz zwischen dem eigenen und dem äußeren Rhythmus wird als "Sozialer Jetlag" bezeichnet. Die Sommerzeit verstärkt diesen Effekt, da sie den natürlichen Biorhythmus weiter von den gesellschaftlichen Anforderungen entfernt.

Wissenschaftliche Erkenntnisse zu den Auswirkungen der Sommerzeit

Eine Vielzahl von Studien hat die Auswirkungen der Sommerzeit auf die Gesundheit untersucht. Einige der wichtigsten Erkenntnisse sind:

Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Eine ganze Reihe von Studien zeigt auch ein erhöhtes Auftreten von Herzinfarkten in der Woche nach der Zeitumstellung. Andere Studien zeigen insgesamt einen niedrigeren Anstieg, zum Beispiel vier Prozent mehr Herzinfarkte in der ersten Woche nach der Umstellung. Die Datenlage dazu ist also unterschiedlich, aber die Sommerzeitumstellung scheint nachweisbare Auswirkungen auf die Anzahl der Infarkte zu haben.

Erhöhtes Migränerisiko

In der Woche nach der Umstellung zur Sommerzeit gibt es einen signifikanten Anstieg der Migräneattacken. Das ermittelte die Schmerzklinik Kiel 2025 in einer Studie, bei der sie die Kopfschmerzverläufe von 258 Migränepatienten und -patientinnen über einen Zeitraum von zwei Jahren auswertete. Besonders auffällig war für die Forschenden dabei die Zunahme von Migräneanfällen direkt an den Montagen nach der Umstellung auf Sommerzeit.

Schlafstörungen und psychische Probleme

Eine Umfrage der Krankenkasse DAK im März 2024 zeigte: 30 Prozent hatten infolge der Zeitumstellung schon einmal Probleme, zum Beispiel gesundheitlicher oder psychischer Art. Am häufigsten berichteten die Betroffenen von Müdigkeit, Schlappheit, aber auch Einschlafproblemen oder Schlafstörungen sowie Konzentrationsschwierigkeiten nach der Umstellung.

Lesen Sie auch: Nurvet Kautabletten Nerven: Die Inhaltsstoffe und ihre Wirkung.

Auswirkungen auf die Krebsforschung

Auch das Wachsen und die Ausbreitung von Krebszellen unterliegt zirkadianen Rhythmen. Das konnten Forschende aus Zürich 2023 zeigen. So schwanke zum Beispiel die Rate, wie sich Krebszellen vom Haupt-Tumor lösen und beginnen zu wandern und Metastasen zu bilden im Tagesverlauf. Dabei unterscheiden sich die Krebsarten in ihrem tageszeitlichen Rhythmus. Brustkrebs metastasiert vor allem nachts. Prostatakrebs vor allem tagsüber.

Mögliche Alternativen zur Zeitumstellung

Angesichts der negativen Auswirkungen der Zeitumstellung stellt sich die Frage nach möglichen Alternativen.

Abschaffung der Zeitumstellung

Die EU-Kommission schlägt vor, die Zeitumstellung abzuschaffen. In einer im Sommer durchgeführten EU-Umfrage haben sich nämlich 84 Prozent der insgesamt 4,6 Millionen Teilnehmer gegen den saisonalen Wechsel zwischen Sommer- und Winterzeit ausgesprochen. Die Mehrheit von ihnen gab an, stattdessen die »ewige Sommerzeit« zu bevorzugen. Die EU-weit gültige Sommerzeitrichtlinie wackelt also. Fällt sie, könnten EU-Staaten bereits 2019 einzeln entscheiden, ob sie die Winterzeit tatsächlich ad acta legen.

Einführung einer permanenten Standardzeit

Schlafmediziner und Chronobiologen sind sich international weitgehend einig darin, dass die Einführung einer permanenten Standardzeit mit der geringsten gesundheitlichen Belastung verbunden wäre. Die Standardzeit ist gleichzusetzen mit der deutschen "Winterzeit". Eine ganzjährige Normalzeit würde den Biorhythmus und damit die Gesundheit vieler Menschen weniger belasten.

Anpassung des Lebensstils

Unabhängig von der Entscheidung über die Zeitumstellung können Menschen ihren Lebensstil anpassen, um die Auswirkungen der Zeitumstellung zu minimieren. Dazu gehören:

Lesen Sie auch: Warum Eltern manchmal nerven

  • Regelmäßige Schlafzeiten einhalten
  • Auf eine ausgewogene Ernährung achten
  • Körperliche Aktivität regelmäßig ausüben
  • Stress reduzieren
  • Für ausreichend Tageslicht sorgen

Tipps zur Anpassung an die Zeitumstellung

Um die Anpassung an die Zeitumstellung zu erleichtern, können folgende Tipps helfen:

  • Gehen Sie an den Abenden vor der Zeitumstellung etwas später als gewohnt zu Bett. So gewöhnen Sie sich leichter an die neue Uhrzeit bei etwa gleichbleibender Schlafdauer.
  • Verzichten Sie auf einen Mittagsschlaf. Machen Sie lieber bewusst tagsüber kleine Pausen. So können Sie am Abend besser schlafen.
  • Vermeiden Sie schwere Kost am Abend. Mindestens drei Stunden vor dem Schlafengehen sollte außerdem auf Alkohol, Kaffee oder andere aufputschende Getränke verzichtet werden. Eine heiße Milch mit Honig oder ein Entspannungsbad können schlaffördernd sein.
  • Greifen Sie bei Schlafproblemen eher auf pflanzliche Mittel mit Kräutern als auf Schlafmittel zurück.

Sommerzeit und Multiple Sklerose

Viele Multiple Sklerose-Erkrankte haben mit einer Verschlechterung ihrer Symptome zu kämpfen und fragen sich, wie sich die hohen Temperaturen auf den Krankheitsverlauf auswirken können. Prof. Dr. med. Peter Flachenecker erklärt, dass Hitze allein keinen Schub auslöst, aber viele MS-Betroffene sehr hitzeempfindlich reagieren und mit einer Verstärkung schon vorhandener Symptome reagieren.

tags: #nerven #sommerzeit #ursachen