Die Demenz, insbesondere die Alzheimer-Krankheit, hat durch Filme wie „Honig im Kopf“ mit Dieter Hallervorden eine größere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Doch was sind die Ursachen dieser Krankheit, die nicht nur ältere Menschen, sondern auch jüngere treffen kann?
Demenz: Eine Krankheit des Vergessens
Demenz ist eine Erkrankung, die zum Verlust von Erinnerungen und kognitiven Fähigkeiten führt. Betroffene können Schwierigkeiten haben, sich zu orientieren, Fragen zu beantworten oder sich an frühere Erlebnisse zu erinnern. Eric, einer der Protagonisten einer ZDF-Dokumentation, beschreibt sein Gefühl, als würde sein Gehirn fremdgesteuert.
Das Ausmaß des Problems
In Deutschland leben etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenz, wobei Alzheimer in über zwei Drittel der Fälle die Ursache ist. Die Mehrheit der Patienten ist über 80 Jahre alt, aber etwa 20.000 sind jünger als 65. Die Dokumentation „37 Grad“ des ZDF rückt junge Demenzpatienten wie Eric und Florian in den Fokus und zeigt die Herausforderungen, mit denen sie und ihre Familien konfrontiert sind.
Junge Menschen und Demenz
Eric war erst 40 Jahre alt, als er an Demenz erkrankte. Er beschreibt sich selbst als erwachsenen Mann mit dem Gehirn eines Jugendlichen. Er erlebt das Fortschreiten der Krankheit bewusst und kann über sein Schicksal sprechen. Florian hingegen, der mit 37 Jahren erkrankte, hat Fähigkeiten und Verhaltensweisen, die denen eines Kindes ähneln.
Ursachen von Demenz
Die Ursachen von Demenz sind vielfältig und nicht immer eindeutig. Alzheimer, die häufigste Form der Demenz, wird mit Veränderungen im Gehirn in Verbindung gebracht, die zu einem Verlust von Nervenzellen und Verbindungen führen. Genetische Faktoren können eine Rolle spielen, aber auch Lebensstilfaktoren wie Ernährung und Bewegung.
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Familiäre Belastung und soziale Isolation
Die Krankheit betrifft nicht nur die Patienten selbst, sondern auch ihre Familien. Waltraud, Erics Frau, berichtet, dass ihr Leben durch die Krankheit ihres Mannes stark eingeschränkt ist. Sie sorgt sich ständig um ihn und hat viele soziale Kontakte verloren. Freunde und Bekannte können oft nicht mit der Situation umgehen und distanzieren sich.
Fehlentscheidungen und falsche Diagnosen
Florians Krankheitsgeschichte zeigt, wie schwierig es sein kann, Demenz frühzeitig zu erkennen. Sein Verhalten wurde zunächst als Unverständnis im Familien- und Kollegenkreis interpretiert. Er erhielt die Fehldiagnose Depression und wurde sogar in die Psychiatrie eingewiesen, bevor die richtige Diagnose gestellt wurde.
Filme und die öffentliche Wahrnehmung
Filme wie „Honig im Kopf“ haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für Demenz zu schärfen. Dieter Hallervorden spielt darin einen an Alzheimer erkrankten Rentner, der von seiner Enkelin auf eine Reise nach Venedig entführt wird. Der Film zeigt auf humorvolle und berührende Weise die Herausforderungen und emotionalen Aspekte der Krankheit.
Kritik und Kontroversen
Obwohl „Honig im Kopf“ ein großer Erfolg war, gab es auch Kritik. Einige Kritiker bemängelten, dass der Film die Krankheit verharmlose. Das US-Remake des Films konnte nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen und wurde von der US-Presse negativ aufgenommen.
Weitere Filme zum Thema Demenz
Neben „Honig im Kopf“ gibt es weitere Filme, die sich mit Demenz auseinandersetzen. „Claire“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau mit Gedächtnisschwund, während „Eines Tages…“ verschiedene Facetten und Lebenssituationen rund um das Thema Demenz darstellt. „Iris“ beleuchtet die Liebesbeziehung zwischen der Schriftstellerin Iris Murdoch und ihrem Ehemann John Bayley, während „The Father“ die Perspektive eines an Demenz erkrankten Mannes zeigt.
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