Eine gute Durchblutung ist entscheidend für die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen, insbesondere für eine intakte Gehirnleistung. Durchblutungsstörungen können den Alltag erheblich beeinträchtigen und sich durch Symptome wie Kribbeln, Kältegefühle oder Schmerzen äußern. Dieser Artikel gibt einen Überblick über die Ursachen, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und insbesondere durchblutungsfördernde Medikamente für das Gehirn.
Ursachen von Durchblutungsstörungen
Eine der häufigsten Ursachen für Durchblutungsstörungen ist die Arterienverkalkung (Arteriosklerose). Dabei kommt es zu Ablagerungen an den Gefäßwänden der Arterien, wodurch sich deren Querschnitt verkleinert. Mit zunehmendem Alter verstärkt sich dieses Problem. Eine chronische „Verkalkung" kann zur peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) führen. Seltener werden Durchblutungsstörungen durch Gefäßentzündungen (Vaskulitis) hervorgerufen, bei denen sich Blutgerinnsel an den entzündeten Gefäßen bilden und den Blutfluss behindern. In seltenen Fällen kann es auch zum Gefäßverschluss (Embolie) kommen, wodurch die Blutströmung im entsprechenden Gefäß vollständig unterbrochen wird.
Weitere Risikofaktoren für Durchblutungsstörungen sind:
- Alter: Mit zunehmendem Alter nimmt die Elastizität der Blutgefäße ab.
- Bewegungsmangel: Mangelnde körperliche Aktivität kann die Durchblutung beeinträchtigen.
- Ungesunde Ernährung: Eine unausgewogene Ernährung kann zu Ablagerungen in den Gefäßen führen.
- Rauchen: Nikotin schädigt die Gefäße und fördert die Entstehung von Arteriosklerose.
- Diabetes: Diabetes mellitus kann die Blutgefäße schädigen und Durchblutungsstörungen verursachen.
- Bluthochdruck: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck kann die Gefäße schädigen.
Symptome von Durchblutungsstörungen im Gehirn
Eine Durchblutungsstörung im Kopf kann sich vielfältig äußern. Zu den häufigsten Symptomen gehören:
- Kognitive Einbußen: Leichte Gedächtnisprobleme, Vergesslichkeit oder Wortfindungsstörungen können auftreten.
- Konzentrationsschwierigkeiten: Betroffene haben Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, sowohl bei der Arbeit als auch bei alltäglichen Aufgaben.
- Schwindel: Eine unzureichende Blutversorgung des Gehirns kann zu Schwindelgefühlen führen, insbesondere im höheren Alter. Dies liegt daran, dass das Gehirn Sinneseindrücke nicht mehr richtig verarbeiten kann.
- Taubheitsgefühle: Taubheitsgefühle in Gliedmaßen oder im Gesicht können auf eine Durchblutungsstörung des Gehirns hindeuten.
- Tinnitus: Ein anhaltendes Störgeräusch im Ohr (Tinnitus) kann eine Folge von Durchblutungsstörungen im Gehirn sein.
Medikamentöse Behandlung von Durchblutungsstörungen im Gehirn
Bei Durchblutungsstörungen im Gehirn gibt es verschiedene medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, die darauf abzielen, den Blutfluss zu verbessern und die Symptome zu lindern. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wahl des geeigneten Medikaments von der individuellen Situation des Patienten und der Ursache der Durchblutungsstörung abhängt.
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Rezeptfreie Medikamente
Es stehen verschiedene rezeptfreie Medikamente zur Verfügung, die die Durchblutung unterstützen können. Insbesondere Präparate mit Ginkgo-biloba-Extrakt haben sich als wirksam erwiesen.
Ginkgo Biloba
Ginkgo biloba, auch einfach als Ginkgo bekannt, ist eine der ältesten Baumarten der Welt und wird seit Jahrhunderten für seine durchblutungsfördernden Eigenschaften geschätzt. Ginkgo-Extrakte können die Fließfähigkeit des Blutes verbessern, die Sauerstoffversorgung des Gehirns fördern und die Gedächtnisleistung unterstützen.
Einige gängige Ginkgo-Präparate sind:
- Ginkobil ratiopharm 120 mg: Dieses Präparat enthält hochdosierten Ginkgo-biloba-Extrakt und wird zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten Leistungsstörungen im Rahmen eines therapeutischen Gesamtkonzeptes bei Abnahme bzw. Verlust erworbener geistiger Fähigkeiten (dementielles Syndrom) eingesetzt. Es kann auch zur Verlängerung der schmerzfreien Gehstrecke bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit im Rahmen physikalisch-therapeutischer Maßnahmen, insbesondere Gehtraining, verwendet werden.
- Ginkgo STADA 240 mg: Ginkgo STADA ist ein pflanzliches Arzneimittel zur Verbesserung einer altersbedingten kognitiven Beeinträchtigung und der Lebensqualität bei leichter Demenz.
- Tebonin® intens 120 mg / Tebonin® konzent® 240 mg: Diese Präparate enthalten ebenfalls Ginkgo-biloba-Blätter-Trockenextrakt und werden zur symptomatischen Behandlung von hirnorganisch bedingten geistigen Leistungseinbußen, Schwindel und Ohrensausen infolge von Durchblutungsstörungen eingesetzt. Tebonin® ist die Ginkgo-Marke Nr. 1 in Deutschland und steht für hochwertige pflanzliche Arzneimittel. Der enthaltene Ginkgo-Spezialextrakt EGb 761® entspricht höchsten Qualitätsstandards und ist einer der am besten untersuchten Pflanzenextrakte der Welt. Tebonin® erhöht die Fließfähigkeit des Blutes, verbessert die Durchblutung und fördert die Fähigkeit der Gehirnzellen, sich untereinander zu vernetzen.
Wichtiger Hinweis: Vor der Einnahme von Ginkgo-Präparaten sollten mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt werden. Bei Unsicherheiten oder anhaltenden Beschwerden ist eine Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker ratsam.
Verschreibungspflichtige Medikamente
In einigen Fällen kann der Arzt auch verschreibungspflichtige Medikamente zur Behandlung von Durchblutungsstörungen im Gehirn verordnen. Dazu gehören beispielsweise:
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- Blutverdünnende Mittel: Diese Medikamente machen das Blut dünner und reduzieren das Risiko für Blutgerinnsel.
- Gefäßerweiternde Medikamente: Diese Medikamente erweitern die Blutgefäße und verbessern den Blutfluss.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Neben der medikamentösen Behandlung gibt es auch weitere Maßnahmen, die zur Verbesserung der Durchblutung beitragen können:
- Gefäßerweiterungstherapie: Hierbei wird versucht, die Blutgefäße mithilfe spezieller Techniken zu erweitern.
- Chirurgische Behandlung: In manchen Fällen kann eine Operation notwendig sein, um stark verengte oder verschlossene Gefäße zu behandeln.
Vorbeugung von Durchblutungsstörungen
Um Durchblutungsstörungen vorzubeugen, ist ein gesunder Lebensstil entscheidend. Dazu gehören:
- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ist wichtig. Speziell im Frühstadium von Arteriosklerose und bei erhöhtem Homocysteinspiegel sollte man auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B6, B12 und Folsäure, sowie dem Enzym Arginin achten. Nahrungsergänzungsmittel wie TELCOR® Arginin plus oder Arginin plus Filmtabletten können helfen, den Tagesbedarf zu decken. Auch eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren, die in Fisch wie Lachs enthalten sind, ist wichtig.
- Ausreichend Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und stärkt das Herz-Kreislauf-System.
- Vermeidung von Übergewicht: Übergewicht belastet das Herz-Kreislauf-System und kann die Entstehung von Durchblutungsstörungen begünstigen.
- Nichtrauchen: Nikotin schädigt die Gefäße und erhöht das Risiko für Arteriosklerose.
- Stressreduktion: Stress und Anspannung können sich negativ auf die Durchblutung auswirken. Entspannungsübungen wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen.
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Trinken Sie ausreichend Wasser, um das Blut dünnflüssig zu halten.
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Bei bekannten Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck ist eine konsequente Behandlung wichtig, um das Risiko für Durchblutungsstörungen zu senken.
Weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Durchblutung
- Aromatherapie: Bestimmte ätherische Öle können die Durchblutung verbessern.
- Entspannungsübungen: Stress und Anspannung können sich negativ auf die Durchblutung auswirken.
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