Viele Frauen erleben während ihres Menstruationszyklus verschiedene körperliche Symptome, die oft mit dem Eisprung in Verbindung gebracht werden. Diese Symptome können von Frau zu Frau variieren und umfassen unter anderem Müdigkeit, Brustbeschwerden, Übelkeit, Durchfall und Krämpfe. Es ist wichtig, diese Symptome zu verstehen, um den eigenen Körper besser kennenzulernen und gegebenenfalls medizinische Hilfe in Anspruch nehmen zu können.
Der Menstruationszyklus und der Eisprung
Der Menstruationszyklus wird in der Regel ab dem ersten Tag der letzten Menstruation gemessen und dauert durchschnittlich 28 Tage. Er lässt sich in drei Phasen unterteilen: die Follikelphase, die Ovulationsphase (Eisprung) und die Lutealphase.
Follikelphase
In der Follikelphase, also der Phase, in der die Eibläschen reifen, steigt der Östrogenspiegel an. Gleichzeitig ist der Progesteronwert niedrig, sodass sich die Verdauung in dieser Phase weitgehend unauffällig verhält. Es kann allerdings zu einer erhöhten Darmbewegung und so zu Blähungen führen.
Ovulationsphase (Eisprung)
Beim Eisprung erreicht das Hormon Östrogen seinen Höhepunkt und der Progesteronwert liegt weiterhin niedrig. Der Eisprung wird durch einen sprunghaften Anstieg des Spiegels des luteinisierenden Hormons (LH) und des FSH ausgelöst. Danach sinken die LH- und FSH-Spiegel wieder.
Lutealphase
Nach dem Eisprung entsteht der Gelbkörper aus dem Eibläschen, welcher Progesteron und geringe Mengen an Estrogenen produziert. Wenn nun keine Befruchtung stattfindet, bildet er sich zurück und die Estradiol- und Progesteron-Spiegel sinken erneut. In der Lutealphase leiden einige Frauen öfter unter Verstopfung. Das hier vermehrt gebildete Progesteron sorgt dafür, dass die Gebärmutter besser durchblutet wird. Parallel dazu entspannt sich die Muskulatur - aber eben auch die des Darms. So wird der Darminhalt langsamer voranbewegt, was eine Obstipation begünstigen kann. Zusätzlich können unangenehme Blähungen entstehen.
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Symptome des Eisprungs
Der Eisprung kann von verschiedenen Symptomen begleitet sein, die jedoch nicht bei jeder Frau auftreten und unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.
Sichere Anzeichen
Einige Anzeichen sind sehr zuverlässig, was die Bestimmung des Eisprungs angeht. Wenn Du diese erkennst und Monat für Monat auswertest, kannst Du mit etwas Übung gut bestimmen, ob und wann Dein Eisprung einsetzt.
- Erhöhte Basaltemperatur: Wenn Dein Eisprung bevorsteht, verändert sich Deine Basaltemperatur. Vor dem Eisprung sinkt sie auf die niedrigste Temperatur im Zyklus hinab, steigt nach maximal 48 Stunden aber wieder stark an. Das ist das Zeichen dafür, dass Dein Eisprung gerade stattfindet.
- Spinnbarer Zervixschleim: Die Konsistenz Deines Zervixschleims gibt Dir ebenso konkrete Hinweise auf Deinen Eisprung. Er verändert sich über den Zyklus hinweg und ist an Deinen fruchtbaren Tagen spinnbar, heller und flüssiger als beispielsweise nach Deiner Periode.
- Weicher, offener Muttermund: Die Beschaffenheit des Muttermundes wechselt über den Zyklus hinweg von hart zu weich. Wenn Dein Eisprung sich anbahnt, ist der Muttermund weicher und leicht geöffnet.
- Anstieg des LH-Hormons: Ein Ovulationstest gibt Dir Aufschluss über den LH-Hormon-Wert in Deinem Urin. Die Konzentration des LH-Hormons in Deinem Urin steigt kurz vor dem Eisprung.
Unsichere Anzeichen
Neben sicheren Faktoren wie der Zervixschleim und die Basaltemperatur gibt es weitere Anzeichen für den Eisprung, die allerdings nicht zu 100 % zuverlässig sind. Das liegt daran, dass nicht jede Frau diese Symptome um den Eisprungtag herum erlebt.
- Mittelschmerz: Einige Frauen haben bei ihrem Eisprung Schmerzen im Unterleib, also dort, wo Eierstöcke und Eileiter sitzen. Das Ziehen, Krampfen und Stechen, das dabei entsteht, wird als Mittelschmerz bezeichnet.
- Erhöhte Libido: Durch die hormonellen Veränderungen in der fruchtbaren Zyklusphase kann es sein, dass Du mehr Lust auf Sex hast. Der Östrogenspiegel steigt in Deiner fruchtbaren Phase an und sorgt dafür, dass sich die Libido steigert.
- Ovulationsblutung: Wenn es zum Zeitpunkt des Eisprungs zu einer Blutung kommt, nennt man das Ovulationsblutung. Für eine solche Zwischenblutung kann der schnelle Abfall der Östrogenkonzentration in dieser Zyklusphase verantwortlich sein.
- Brustschmerzen: Dir tut der Busen in bestimmten Phasen Deines Zyklus weh? Manche Frauen haben vor der Menstruationsblutung Spannungen in der Brust und besonders empfindliche Brustwarzen.
- Prämenstruelles Syndrom (PMS): Das Prämenstruelle Syndrom (PMS) kann sich in zweierlei Ausprägungen äußern: Zum einen erleben Frauen mit PMS normalerweise vor der Monatsblutung physische Symptome wie Übelkeit oder Unterleibschmerzen, zum anderen treten auch psychische Beschwerden wie etwa Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder Reizbarkeit auf.
- Unreine Haut: Erreichst Du die zweite Zyklushälfte, sinkt Dein Östrogenspiegel. Wenn Dein Östrogengehalt nun verringert wird, kann es zu unreiner Haut kommen. Das Hautbild wirkt unausgeglichen, weist Pickel und verstopfte Poren auf.
- Verändertes Wohlbefinden: An den Tagen rund um Deinen Eisprung kann sich Dein allgemeines Wohlbefinden verändern. Kopfschmerzen, Schlappheit, schlechte Stimmung oder auch Übelkeit können in der fertilen Zyklusphase auftreten.
Durchfall und Krämpfe im Zusammenhang mit dem Eisprung
Viele Frauen berichten von Verdauungsproblemen wie Durchfall und Krämpfen im Zusammenhang mit dem Eisprung. Diese Beschwerden können verschiedene Ursachen haben.
Hormonelle Veränderungen
Die hormonellen Veränderungen während des Menstruationszyklus, insbesondere der Anstieg und Abfall von Östrogen und Progesteron, können sich auf die Verdauung auswirken. Ein niedriger Progesteronspiegel kann beispielsweise zu einer erhöhten Darmbewegung und Durchfall führen. Das Hormon Prostaglandin wirkt im Gegensatz zu Progesteron entzündungsfördernd und löst Kontraktionen in der Gebärmutter aus, damit die Gebärmutterschleimhaut abgestoßen wird. Da die Gebärmutter und der Darm nah beieinander liegen, können sich Krämpfe allerdings auch auf Deine Verdauung auswirken. In der Folge wird die Darmfunktion gesteigert und es kann zu Durchfall, Blähungen und erhöhtem Stuhlgang kommen.
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Prostaglandine
Prostaglandine sind Gewebshormone, die im Körper Entzündungen fördern und Kontraktionen der Gebärmutter auslösen. Da die Gebärmutter und der Darm nahe beieinander liegen, können sich diese Kontraktionen auch auf den Darm auswirken und Durchfall verursachen.
Reizdarmsyndrom
Durchfall nach dem Eisprung kann auch ein Anzeichen für das Reizdarmsyndrom sein. Frauen leiden häufiger darunter. Verstopfung, Blähungen, Völlegefühl und ein aufgeblähter Bauch sind typische Symptome. Diese verschlimmern sich oftmals auch während des Zyklus.
Was tun bei Durchfall und Krämpfen?
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die helfen können, Durchfall und Krämpfe im Zusammenhang mit dem Eisprung zu lindern.
Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung mit viel Ballaststoffen, Obst und Gemüse kann die Verdauung unterstützen. Es ist ratsam, auf stark verarbeitete Lebensmittel, zuckerhaltige Getränke und übermäßigen Koffeinkonsum zu verzichten. Vollständig vermeiden lässt sich die Ausschüttung der krampfauslösenden Gewebshormone wohl nicht. Allerdings wird die Produktion der Prostaglandine unter anderem durch Arachidonsäure angeregt. Arachidonsäure fällt unter die Omega-6-Fettsäuren und ist in tierischen Lebensmitteln zu finden. Hauptsächlich Schweinefleisch besitzt diese Arachidonsäure. Dazu zählen zum Beispiel Schweineschmalz, Schinkenspeck, Leberwurst, Salami und Fleischwurst. Aber auch Eigelb, Geflügelschenkel und Butter enthalten diese Omega-6-Fettsäuren.
Bewegung
Regelmäßige Bewegung kann die Darmbewegung anregen und Verstopfung vorbeugen. Leichte Yogaübungen oder ein Spaziergang können bereits helfen.
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Stressreduktion
Stress kann sich negativ auf die Verdauung auswirken. Entspannungsübungen wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, Stress abzubauen.
Hausmittel
Wärme in Form einer Wärmflasche oder eines warmen Bades kann Krämpfe lindern. Auch Kräutertees wie Kamillentee oder Pfefferminztee können beruhigend wirken.
Medikamente
In einigen Fällen können Medikamente wie Schmerzmittel oder krampflösende Mittel erforderlich sein, um die Beschwerden zu lindern. Es ist ratsam, vor der Einnahme von Medikamenten einen Arzt zu konsultieren.
Wann zum Arzt?
Es ist wichtig, einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind, länger anhalten oder von anderen Beschwerden begleitet werden. Auch bei Verdacht auf eine Schwangerschaft oder eine andere Erkrankung sollte ein Arzt konsultiert werden.