Epileptische Anfälle können beängstigend sein, sowohl für die Betroffenen als auch für die Beobachter. Es ist wichtig zu verstehen, dass ein einzelner Anfall nicht automatisch bedeutet, dass eine Epilepsie vorliegt. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über epileptische Anfälle, ihre Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten. Ziel ist es, Betroffenen und ihren Angehörigen ein besseres Verständnis der Erkrankung zu vermitteln und ihnen zu helfen, informierte Entscheidungen über ihre Gesundheit zu treffen.
Was ist ein epileptischer Anfall? Epilepsie oder ein anderer Anfall?
Ein epileptischer Anfall entsteht durch eine plötzliche, unkontrollierte Überaktivität der Nervenzellen im Gehirn. Diese Entladungen können zu unterschiedlichen Symptomen führen, die vom Betroffenen und seinen Angehörigen genau beobachtet werden sollten. Ein einzelner epileptischer Anfall ist noch keine Epilepsie. Nicht jeder Krampfanfall ist ein Zeichen von Epilepsie. Häufig ähneln andere Erkrankungen oder Zustände den Symptomen eines epileptischen Anfalls.
Epilepsie ist eine der häufigsten neurologischen Erkrankungen und kann Menschen jeden Alters betreffen. In Deutschland leiden 0,5-1 % der Bevölkerung an Epilepsie. Etwa 10 % aller Menschen erleiden einmal in ihrem Leben spontan oder provoziert durch besondere Einwirkungen einen epileptischen Anfall, der sich nicht wiederholt. Daher spricht man in diesem Fall nicht von dem Vorliegen einer Epilepsie. Treten Anfälle wiederholt spontan auf oder lassen sich nach einem einmaligen Anfall Hinweise für ein erhöhtes Risiko auf weitere Anfälle feststellen (in der Bildgebung des Gehirns oder/und den elektrischen Hirnströmen = EEG), wird von dem Vorliegen einer Epilepsie ausgegangen.
Ein einzelner Anfall rechtfertigt also noch nicht die Diagnose Epilepsie. Dennoch sollte nach einem solchen Ereignis rasch eine Abklärung erfolgen, um den Betroffenen Sicherheit zu geben und das Risiko weiterer Anfälle zu minimieren. „Die Diagnose stützt sich auf eine ausführliche Anamnese, die Berichte von Beobachtern des Anfalls und natürlich technische Untersuchungen wie das EEG“, sagt Prof. Schmitz.
Ursachen von Epilepsie
Die Ursachen für eine Epilepsie sind vielfältig. Sie entstehen durch Hirnveränderungen, bei denen die elektrische Erregbarkeit erhöht ist. Die Erscheinungsformen einer Epilepsie variieren je nach Ursprungsort im Gehirn. Hirnschäden durch unfallbedingte Verletzungen, Entzündungen oder Tumore können eine Epilepsie auslösen. Oft ist die Ursache aber nicht eindeutig. Manchmal bleibt die Ursache unbekannt. Bei einigen Patientinnen und Patienten erhöhen Trigger das Risiko für einen Krampf.
Lesen Sie auch: Was Sie über epileptische Anfälle nach Hirnblutungen wissen sollten
Findet sich eine Ursache für eine Epilepsie (z.B. ein alter Schlaganfall oder eine Raumforderung, siehe Schnittbild des Gehirns), handelt es sich um eine symptomatische Form. Bei den meisten sogenannten idiopathischen Epilepsien konnte eine genetische Ursache festgestellt werden. In einigen Fällen bleibt die Ursache jedoch ungeklärt.
Ein Ungleichgewicht von Erregung und Hemmung im Gehirn unterschiedlichster Ursache liegt epileptischen Anfällen zugrunde. Hierbei kommt es im Anfall zu nicht normalen synchronen rhythmischen Entladungen von Nervenzellverbänden.
Risikofaktoren und Auslöser:
- Schädel-Hirn-Trauma
- Komplikationen in der Schwangerschaft und bei der Geburt
- Durchblutungsstörung
- Akute Krankheit
- Auslöser wie z.B. Schlafmangel, Stress, Alkohol
Symptome eines epileptischen Anfalls
Die Symptome von Epilepsie sind vielfältig und hängen von der Art des Anfalls und dem betroffenen Hirnareal ab. Die Epilepsien sind durch das unvorhersehbare Auftreten epileptischer Anfälle charakterisiert. Die Symptomatik stellt sich beim Einzelnen stabil dar, hat zwischen den Betroffen aber große Unterschiede. Diese erklären sich bei den fokalen Epilepsien durch das vom Anfallsursprung betroffene Hirnareal. Die dort kodierte Funktion bestimmt den klinischen Anfall. Ist zum Beispiel die rechte motorische Hirnrinde betroffen, kommt es z. B. zu einem motorischen Anfall im Bereich der linken Körperhälfte. Im Falle der Sehrinde käme es zu visuellen Phänomenen. Typische Anfallsphänomene bei genetischen generalisierten Epilepsien sind "kleinere" generalisierte Anfälle (petit Mal) wie Absencen und bilaterale zumeist morgendlichen Muskelzuckungen (Myoklonien) und primäre "große" generalisierte tonisch-klonische Anfälle (grand Mal). Letztere können auch bei fokalem Anfallsursprung im Rahmen der Ausbreitung der elektrischen Anfallsaktivität auf das gesamte Gehirn auftreten.
Häufig treten typische Symptome auf, die Anzeichen eines epileptischen Anfalls sein können:
Lesen Sie auch: Epileptische Anfälle durch Licht: Ein Überblick
- Unkontrollierte Muskelzuckungen: Diese treten oft am ganzen Körper auf, können aber auch auf einzelne Muskelgruppen beschränkt sein.
- Verlust des Bewusstseins: In vielen Fällen fällt die betroffene Person plötzlich zu Boden und reagiert für kurze Zeit nicht auf ihre Umwelt.
- Abwesenheitszustände: Manche Betroffene starren für einige Sekunden ins Leere, ohne auf äußere Reize zu reagieren.
- Plötzliches Verkrampfen: Einfrierende Bewegungen oder starre Haltungen können ebenfalls auf einen Anfall hindeuten.
Ein epileptischer Anfall kann verschiedene Ursachen haben und das Symptom eines lebensbedrohlichen Notfalls sein.
Verschiedene Anfallsformen
Die verschiedenen Formen von epileptischen Anfällen kann man grob unterteilen in sogenannte fokale Anfälle, die nur Teile des Gehirns betreffen, und generalisierte Anfälle, die das gesamte Gehirn betreffen. Die Symptome bei einem fokalen Anfall hängen davon ab, in welchem Teil des Gehirns die Nervenzellen übermäßig stark feuern. Das, was du als Außenstehender beobachten kannst, sind Zuckungen, Verkrampfungen oder Versteifungen bestimmter Körperteile. Manchmal lässt die Muskelanspannung in einem Körperteil abrupt nach. Einige Betroffene spüren nur ein Kribbeln, plötzliche Wärme oder Kälte und einige haben sogar Halluzinationen. Dann riechen, schmecken, hören oder sehen sie etwas, das gar nicht da ist. In anderen Fällen ist das Bewusstsein der Betroffenen gestört. Sie wirken benommen, verwirrt oder abwesend. Hier spricht man von einem komplexen fokalen Anfall. Häufig kannst du auch Automatismen beobachten wie Kauen und Schmatzen, Scharren mit den Füßen oder Nesteln an der Kleidung. Die Betroffen können sich hinterher nicht daran erinnern.
Ein fokaler Anfall kann sich zu einem generalisierten epileptischen Anfall ausweiten, wenn die Nervenzellen im gesamten Gehirn überreagieren. Es kommt zu Muskelzuckungen oder -krämpfen im ganzen Körper, häufig mit Bewusstseinsstörungen. Eine eher milde Form sind die sogenannten Absencen, eine kurze geistige Abwesenheit. Die Betroffenen wirken für einige Sekunden abwesend und blicken ins Leere. Manchmal ist es, als würden sie bei ihren Tätigkeiten einfrieren. Sie stoppen, was sie tun, für ein paar Sekunden. Wenn sie weitermachen, erinnern sie sich nicht daran. Die häufigste Form des generalisierten epileptischen Anfalls ist der sogenannte große Krampfanfall, auch „Grand Mal“ genannt. Der verläuft in zwei Phasen: Zuerst versteift sich der ganze Körper, die Betroffenen verlieren das Bewusstsein und atmen nur noch sehr flach. In Kombination mit der hohen Muskelanspannung kann das zu Sauerstoffmangel führen. Das erkennst du daran, dass sich die Haut oder die Lippen blau färben. Nach zehn bis 30 Sekunden setzt die zweite Phase mit unkontrollierten Zuckungen ein. Diese Phase dauert in der Regel nur ein bis zwei Minuten.
Wann sollte man einen Arzt rufen?
Im Grunde genommen ist ein epileptischer Anfall kein Notfall, denn meistens hört er von selbst wieder auf und ist für sich genommen auch nicht gefährlich. Das Gehirn wird dabei auch nicht geschädigt. Die Gefahr liegt vor allem darin, dass die Betroffen stürzen oder einen Kreislaufkollaps bekommen.
Wichtige Tipps für Angehörige: Wann sollte bei einem epileptischen Anfall der Notarzt gerufen werden
Lesen Sie auch: Provokation von Anfällen im Straßenverkehr
Ein epileptischer Anfall kann für Außenstehende eine unbekannte Situation sein. Es gibt einfache Maßnahmen, die helfen, das Risiko für den Betroffenen zu minimieren. Prof. Schmitz gibt klare Anweisungen: „Legen Sie die betroffene Person auf die Seite und halten Sie den Kopf leicht nach hinten, um die Atemwege freizuhalten. Versuchen Sie, die Umgebung zu sichern, damit sich der Betroffene nicht verletzt. Aber stecken Sie auf keinen Fall etwas in den Mund.“
Nach dem Anfall sollte der Betroffene sich ausruhen und ärztlich untersucht werden. „Dauert der Anfall länger als fünf Minuten oder tritt ein zweiter Anfall direkt danach auf, rufen Sie unbedingt einen Notarzt“, rät Prof.
Diagnose von Epilepsie
Nach einer anfallsartigen Episode sind drei wichtige Fragen zu klären:
- Handelt es sich um einen epileptischen Anfall?
- Gibt es eine akut zu behandelnde Ursache?
- Besteht ein erhöhtes Risiko auf weitere Anfälle?
Ob es sich um einen epileptischen Anfall handelt, wird in unserer Epilepsieambulanz überwiegend anhand des Anfallhergangs beurteilt. Dabei sind die Angaben des Betroffenen wichtig, wobei wir insbesondere bei eingeschränktem Bewusstsein auf Angaben von Augenzeugen angewiesen sind. Diese haben einen herausragenden Stellenwert, weshalb wir bitten, bei Terminen in unserer Epilepsieambulanz Augenzeugen - wenn möglich - mitzubringen.
Akut zu behandelnde Ursachen werden mittels akuter Bildgebung (zumeist Computertomographie), Blut- und gegebenenfalls Nervenwasserentnahmen abgeklärt und eine gegebenenfalls notwendige weiterführende Diagnostik und Therapie stationär eingeleitet.
Nach einem ersten Anfall muss anhand durchgeführter Bildgebung (bevorzugt Magnetresonanztomographie) und den Ergebnissen des EEGs festgestellt werden, ob ein erhöhtes Risiko auf weitere epileptische Anfälle besteht. Entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung ist die richtige Diagnose. Anhand der Anfallsbeschreibung und der Ergebnisse der Diagnostik wird die Zuordnung des Epilepsiesyndroms durchgeführt. Hieraus wird auf weitere Empfehlungen bezüglich Therapie und z. B. Fahreignung geschlossen.
Das EEG als wichtiges Diagnosewerkzeug
Das Elektroenzephalogramm (EEG) ist eines der wichtigsten Diagnosewerkzeuge bei Epilepsie. Mit Hilfe von Elektroden, die auf die Kopfhaut gesetzt werden, werden die elektrischen Aktivitäten des Gehirns gemessen. Prof. Schmitz erklärt: „Das EEG kann uns zeigen, ob und wie sich die Nervenzellen im Gehirn ungewöhnlich entladen. Besonders wichtig ist es, zu unterscheiden, ob es sich wirklich um epileptische Entladungen handelt oder ob andere Ursachen für den Anfall verantwortlich sind.“
Eine besondere Form des EEGs ist das Langzeit-Video-EEG, bei dem die Hirnströme über 72 Stunden oder länger dauerhaft aufgezeichnet werden. „Dieses Verfahren ist besonders dann sinnvoll, wenn Anfälle nur selten auftreten oder vor allem in der Nacht vorkommen. Oft werden nächtliche Anfälle gar nicht bemerkt und bleiben ohne diese Untersuchung unentdeckt“, erläutert Prof. Schmitz.
Weitere diagnostische Maßnahmen
Neben dem EEG spielen auch weitere Untersuchungen eine Rolle bei der Diagnostik von Epilepsie. Dazu gehört eine gründliche Anamnese, bei der sowohl die Betroffenen als auch ihre Angehörigen befragt werden. „Manchmal sind es kleine Details, die entscheidend sein können - zum Beispiel, ob der Betroffene direkt vor dem Anfall unter starkem Stress stand oder in letzter Zeit ungewöhnliche Medikamente eingenommen hat“, betont Prof. Schmitz.
Auch andere neurologische Tests und Bildgebungsverfahren wie die Magnetresonanztomographie (MRT) können notwendig sein, um strukturelle Veränderungen im Gehirn zu erkennen, die für die Anfälle verantwortlich sein könnten. „Manchmal gibt es zugrundeliegende Erkrankungen wie Tumore, Entzündungen oder Stoffwechselstörungen -, die eine gezielte Therapie erfordern“, so Prof. Schmitz. „In diesen Fällen reicht die reine Behandlung der Anfälle nicht aus - es muss die Ursache behandelt werden, um langfristig Erfolg zu haben.“
Differenzialdiagnose: Was ist, wenn es keine Epilepsie ist?
Nicht jeder Krampfanfall ist ein Zeichen von Epilepsie. Häufig ähneln andere Erkrankungen oder Zustände den Symptomen eines epileptischen Anfalls. Dazu gehören:
- Synkopen: Kurzzeitige Ohnmachten, oft ausgelöst durch plötzlichen Blutdruckabfall.
- Fieberkrämpfe: Diese betreffen vor allem Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren und treten bei hohen Körpertemperaturen auf.
- Psychogene Anfälle: Diese werden durch psychische Belastungen ausgelöst und können Epilepsie-Anfällen täuschend ähnlichsehen.
Prof. Schmitz erklärt: „Deshalb ist es so wichtig, eine sorgfältige Abklärung vorzunehmen. Nur so kann man sicher feststellen, ob es sich um Epilepsie oder eine andere Ursache handelt.“
Therapie von Epilepsie
Als erste Therapieoption steht eine große Auswahl an Medikamenten zur Verfügung, die über Beeinflussung der Erregbarkeit des Gehirns das Auftreten von Anfällen unterdrücken können. Die Wahl des Medikaments richtet sich zum einen nach dem vorliegenden Epilepsiesyndrom sowie nach den persönlichen Merkmalen, die ein Patient mit sich bringt.
Die Diagnose einer Epilepsie erfordert eine sorgfältige und umfassende Untersuchung. Das EEG spielt dabei eine zentrale Rolle, um epileptische Anfälle von anderen Anfällen zu unterscheiden. „Eine schnelle und präzise Diagnose ermöglicht es uns, die Therapie gezielt auf die Bedürfnisse der Betroffenen abzustimmen und das Risiko weiterer Anfälle zu minimieren“, schließt Prof. Schmitz ab.
Medikamentöse Behandlung
Die medikamentöse Behandlung mit sogenannten Antikonvulsiva kann das Risiko für weitere Anfälle senken.
Operation (Epilepsiechirurgie)
Ist eine Epilepsie mit Medikamenten nicht ausreichend behandelbar und gehen die Krampfanfälle immer von einer begrenzten Hirnregion aus (fokale Anfälle), kann eine operative Entfernung von Hirngewebe unter Umständen hilfreich sein. Sie betrifft dann nur diesen bestimmten Teil des Gehirns (resektive Operation).
Stimulationsverfahren
Bringen Medikamente nicht den gewünschten Erfolg, können auch sogenannte Stimulationsverfahren gegen epileptische Anfälle helfen. Dabei gibt der Arzt mit niedriger Stromstärke Impulse in bestimmte Strukturen des Gehirns oder solche, die dorthin führen (Vagusnerv). Verschiedene Verfahren der Stimulation sind möglich. Am häufigsten wird die Vagusnervstimulation (VNS) angewandt.
Notfallmaßnahmen bei einem Anfall
Die Therapie eines Krampfanfalls unterscheidet sich zwischen einem noch andauernden und einem bereits abgeschlossenen Anfall.
- Krampf medikamentös durchbrechen→ Midazolam i.n / i.m. oder i.v.→ Lorazepam i.v.
- Ein epileptische Anfall, welcher länger als 5 Minuten anhält, oder mehr als 2 aufeinanderfolgende Anfälle über einen Zeitraum von mehr als 5 Minuten ohne Wiedererlangen des Bewusstseins, werden als Status epilepticus bezeichnet stellen ein dringend therapiebedürftiges Notfallbild dar!
- Bei Patienten mit einer Neigung zu Anfallsserien kann die Gabe von Notfallmedikamenten abweichend bereits nach dem ersten Anfall erwogen werden.
Neben der möglichen Gabe eines Benzodiazepine zur Durchbrechung des Krampfanfalls, sollten stets potenziell patientengefährdende Gegenstände entfernen werden.
Sollte der Krampfanfall abgeschlossen sein erfolgt die Behandlung nach dem ABCDE-Schema. Sicherung der Atemwege (evtl.
Grundsätzlich sollte jeder Patient bei Auftreten eines erstmaligen Krampfanfalls in einer Klinik mit neurologischer Fachabteilung vorgestellt werden. Bekannte Epileptiker hingegen müssen nicht zwingend in eine Klinik gebracht werden, hier sollte zusammen mit dem Patienten, Angehörigen etc. eine Lösung gefunden werden. Epileptische Anfälle müssen von Gelegenheitskrämpfen abgegrenzt werden. Dies sind im Kindesalter z.B. Fieberkrämpfe und bei Erwachsenen Krämpfe bedingt durch Alkohol- oder Drogenabusus oder Dehydration (Aufzählung nicht abschließend).
Leben mit Epilepsie
Mit Epilepsie gut leben: Frühzeitige Diagnose und individuelle Therapie sind entscheidend
Was kann man selbst tun?
Epilepsie-Patienten sollten darauf achten, immer ausreichend viel zu schlafen. Dies kann das Risiko, einen Krampfanfall zu erleiden, verringern. Alkohol besser nur selten und in sehr geringen Mengen genießen. Wer unter seiner Krankheit auch psychisch stark leidet, dem empfiehlt sich eine Psychotherapie. Bei der Berufswahl muss die neurologische Erkrankung mit in die Überlegungen einfließen. Denn nicht jede Arbeit kann mit Epilepsie verrichtet werden.
Hilfsmittel und Unterstützung
- Epilepsie-Überwachungsgeräte können ärztlich verordnet und von der gesetzlichen Krankenversicherung als Hilfsmittel übernommen werden.
- Sturzmelder können bei Anfällen mit Bewusstseinsverlust und Sturz helfen.
- Epilepsiehunde können Betroffene warnen oder Hilfe holen.
Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall
Als Ersthelferin oder Ersthelfer ist es deine Aufgabe, die Betroffenen vor Verletzungen zu schützen und zu erkennen, wann du unbedingt den Notarzt rufen solltest.
Erleidet jemand einen epileptischen Anfall, sollte man folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen umsetzen:
- Ruhe bewahren.
- Auch den Betroffenen beruhigen und möglichst vor Verletzungen schützen.
- Den Patienten während des Anfalls nicht festhalten.
- Meistens ist ein Krampfanfall nicht gefährlich und dauert nur wenige Minuten an. Tritt jedoch ein sogenannter Status epilepticus ein, muss unverzüglich ein Notarzt gerufen werden. Ein Status epilepticus dauert in der Regel länger als fünf Minuten oder tritt als Serie mehrerer Anfälle kurz hintereinander auf. Der Patient kommt während des Krampfanfalls nicht wieder vollständig zu Bewusstsein.
tags: #epileptischer #Anfall #Ursachen #Symptome #Behandlung