Ernst von Bergmann Klinikum Potsdam: Aktuelle Informationen zur Neurologie

Das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam ist ein wichtiger Anlaufpunkt für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Die Klinik für Neurologie und Klinische Neuropsychologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Leistungen, um eine optimale Versorgung der Patienten nach dem neuesten Forschungsstand zu gewährleisten.

Mitgliedschaft in der Deutschen Hirnstiftung

Die Klinik für Neurologie und Klinische Neuropsychologie am Klinikum Ernst von Bergmann setzt sich seit Jahren dafür ein, Patienten und Angehörige umfassend zu informieren und ihnen Orientierung im Umgang mit neurologischen Erkrankungen zu geben. Um dieses Bestreben weiter zu unterstützen, ist die Klinik Mitglied der Deutschen Hirnstiftung geworden. Prof. Dr. med. betont: „Wir begrüßen die Mitgliedschaft in der Deutschen Hirnstiftung sehr, da sie dazu beiträgt, dass unsere Patientinnen und Patienten unkompliziert und kostenfrei Zugang zu verlässlichen Informationen erhalten.“ Die Mitgliedschaft eröffnet der Klinik zudem den Zugang zu einem deutschlandweiten Netzwerk von Experten und Partnerinstitutionen.

Die Deutsche Hirnstiftung, initiiert von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, hat das Ziel, fundiertes Wissen rund um Erkrankungen des Nervensystems leicht zugänglich zu machen. Sie bietet ein breites Informationsangebot - von häufigen neurologischen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Schwindel bis hin zu komplexen Krankheitsbildern wie Multipler Sklerose, Parkinson oder Schlaganfall. Betroffene und Angehörige können sich zudem individuell von Fachärzten der Stiftung telefonisch oder online beraten lassen.

Leistungsspektrum der Klinik für Neurologie

Die Klinik für Neurologie und Klinische Neuropsychologie im Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam behandelt ein breites Spektrum neurologischer Erkrankungen. Hierzu gehören unter anderem:

  • Schlaganfall: Akutversorgung in der zertifizierten Stroke Unit nach den neuesten Leitlinien.

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  • Morbus Parkinson und andere Bewegungsstörungen: Behandlung von Dystonien, Tremorsyndromen, Chorea Huntington, Restless-Legs-Syndrom und Tic-Störungen.

  • Invasive Parkinsonbehandlung: Tiefe Hirnstimulation und Medikamentenpumpen sowie Nachsorge.

  • Demenzielle Erkrankungen: Behandlung von Alzheimer-Demenz, vaskulärer Demenz und Normaldruckhydrozephalus.

  • Entzündliche Erkrankungen des Zentralnervensystems: Behandlung von Multipler Sklerose, Enzephalitis, Meningitis und Neuroborreliose.

  • Anfallserkrankungen: Behandlung von Epilepsien und epileptischen Anfällen, nicht-epileptischen psychogenen Anfällen, transienter globaler Amnesie und Narkolepsie.

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  • Erkrankungen des peripheren Nervensystems: Behandlung von Polyneuropathien, Wurzelkompressionssyndromen, isolierten Nervenläsionen und Polyradikulitis (Guillain-Barré-Syndrom).

  • Raumfordernde intrazerebrale und -spinale Prozesse: Behandlung von Tumoren, Metastasen und zervikaler Myelopathie.

  • Neuromuskuläre Erkrankungen: Behandlung von Myasthenia gravis, Muskeldystrophie, Myositis und Myotonie.

  • Motoneuronerkrankungen: Behandlung von Amyotropher Lateralsklerose (ALS).

  • Kopf- und Gesichtsschmerzen: z.B. Botulinumtoxininjektionen bei Dystonien

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Zentrum für Bewegungsstörungen und Neuromodulation

Ein besonderer Schwerpunkt der Klinik liegt auf der Behandlung von Bewegungsstörungen. Mit der Eröffnung des neuen „Zentrums für Bewegungsstörungen und Neuromodulation“ hat die Klinik einen weiteren bedeutenden Meilenstein erreicht. Die neurologische Klinik bietet mit der eigenständigen Durchführung der Tiefen Hirnstimulation (THS), ergänzend zu den Parkinson-Pumpentherapien, ab sofort sämtliche hochmodernen Therapieoptionen aus einer Hand an.

Die Tiefe Hirnstimulation (THS) ist eine minimal-invasive Methode, bei der Elektroden in das Gehirn implantiert werden, um gezielte elektrische Impulse zu senden, die die neuronale Aktivität regulieren. Besonders bei Parkinsonpatienten, deren Symptome nicht mehr ausreichend auf medikamentöse Behandlungen ansprechen, kann die THS zu erheblichen Verbesserungen führen. Symptome wie Zittern, Steifheit und Bewegungsverlangsamung werden dadurch umgehend reduziert, was den Patienten eine deutlich höhere Lebensqualität ermöglicht.

Prof. Dr. med. Martin Südmeyer, Chefarzt der Klinik für Neurologie, erklärt: „Die THS ist weltweit eine der zur Zeit fortschrittlichsten Behandlungsmethoden für Parkinson-Patienten, die eine immense Verbesserung der motorischen Funktion und Lebensqualität bewirkt.“

Ein Beispiel für den Erfolg der THS am Potsdamer Klinikum ist die Behandlung von Herrn Künne, der als erster Patient in der Klinik für Neurologie mit der THS im September 2024 operiert wurde. Nach der THS-Operation erlebte er eine spürbare Verbesserung seiner Bewegungsfähigkeit.

Univ.-Prof. (em.) Dr. med. Jürgen Voges, leitender Operateur in der Klinik für Neurologie, betont: „Die Kombination aus neuester Technologie zur Neuromodulation und innovativen medikamentösen Behandlungen eröffnet unseren Patienten häufig ungekannte und vielversprechende Wege in der Therapie von Parkinson und anderen Bewegungsstörungen.“

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Das Klinikum Ernst von Bergmann legt großen Wert auf interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dies zeigt sich unter anderem in der interdisziplinären Schlaganfallversorgung in enger Kooperation mit der Neurochirurgie, Kardiologie, Angiologie und konservativen Intensivmedizin, der Radiologie sowie der Gefäßchirurgie und Thoraxchirurgie.

Bei der Behandlung von Bewegungsstörungen steht den Patienten ein interdisziplinäres Behandlungsteam aus Ärzten der Neurologie und funktionellen Neurochirurgie, spezialisierten Pflegenden (Parkinson-Nurse), Neuropsychologen, Therapeuten der Logopädie sowie Ergo-/Physiotherapie, Ernährungsberatern und Sozialdienstmitarbeitern zur Verfügung.

Diagnostik

Die Klinik für Neurologie bietet ein breites Spektrum an diagnostischen Verfahren an, um neurologische Erkrankungen zu erkennen und zu differenzieren. Hierzu gehören unter anderem:

  • EEG (Elektroenzephalographie)
  • Evozierte Potentiale
  • EMG (Elektromyographie)
  • Gefäßultraschall

Ausbildung und Weiterbildung

Die Klinik für Neurologie am Klinikum Ernst von Bergmann bietet eine umfassende Ausbildung in der gesamten Bandbreite der neurologischen Erkrankungen. Assistenzärzte können hier den neurologischen Facharzt bei voller Weiterbildungsermächtigung (48 Monate) erwerben. Die Ausbildung umfasst unter anderem:

  • Rotationen in der überregional-zertifizierten Stroke-Unit und dem Parkinsonschwerpunkt (inkl. Tiefe Hirnstimulation und Pumpentherapien)
  • Tätigkeit in Spezialambulanzen (Neurologische Poliklinik, ASV für neuromuskuläre Erkrankungen, Botulinumtoxinambulanz)
  • Regelmäßige Fortbildungen wie EEG-Symposium und wöchentlicher Journal Club
  • Möglichkeit zum Erwerb der DGKN-Zertifikate für EEG, evozierte Potentiale, EMG und Gefäßultraschall sowie des Zertifikats „Qualifizierte Botulinumtoxintherapie“
  • Möglichkeit zum Erwerb der Zusatzbezeichnung „Intensivmedizin“ und „Klinische Notfall- und Akutmedizin“
  • Psychiatriejahr im Rahmen der neurologischen Facharztausbildung
  • Forschungstätigkeit, z.B. in der Arbeitsgruppe „Parkinson & Bewegungsstörungen“ oder in Zusammenarbeit mit der klinischen Neuropsychologie mit Möglichkeit der Dissertation

Die Klinik bietet ein strukturiertes Ausbildungskonzept mit einer mindestens sechswöchigen Einarbeitungsphase, einem Mentor in Form eines Oberarztes/einer Oberärztin, Weiterbildungsgesprächen mit Lernzielvereinbarungen und einer verbindlichen Planung von Rotationsbereichen.

Poliklinik Ernst von Bergmann

Ergänzend zur stationären Versorgung bietet die Poliklinik Ernst von Bergmann eine ambulante neurologische Versorgung an. Die Fachärztinnen Dr. med. Huberta Engelhardt und Dr. med. Christine Karl bieten das gesamte Spektrum zur Behandlung sämtlicher neurologischer Erkrankungen an, insbesondere für Multiple Sklerose, Schlaganfall, Bewegungsstörungen wie Morbus Parkinson, Polyneuropathien, Epilepsie, Hirntumoren, Kopfschmerzen, Migräne, Demenzen, Restless Legs und andere.

Durch die unmittelbare Nähe zum Klinikum Ernst von Bergmann besteht eine sehr gute Vernetzung mit der Hochleistungsmedizin des Klinikums.

Terminvereinbarung

Patienten können Termine für eine stationäre Aufnahme oder eine Sprechstunde in der Klinik über einen Terminservice vereinbaren. Es wird darum gebeten, den ausgestellten Überweisungs- oder Einweisungsschein bereitzuhalten, da einige Informationen benötigt werden, die der Arzt bzw. die Ärztin dort vermerkt hat.

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