Evangelische Kliniken Gelsenkirchen: Neurologie – Öffnungszeiten, Leistungen und Besonderheiten

Das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen (EVK) ist ein wichtiger Anlaufpunkt für die neurologische Versorgung in der Region. Mit einer modernen Ausstattung und einem breiten Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Verfahren bietet die Klinik ein umfassendes Angebot für Patienten mit neurologischen Erkrankungen. Die enge Verzahnung mit anderen Fachkliniken und Zentren des EVK ermöglicht eine ganzheitliche und interdisziplinäre Behandlung.

Zentrale Lage und Erreichbarkeit

Das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen liegt zentral in der Altstadt und ist gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Haltestelle „Evangelische Kliniken“ wird von den Buslinien 340 und 380 angefahren. Es gibt außerdem eine gute Anbindung zur Nachbarstadt Essen mit der Linie 107 bis zur Haltestelle „Overwegstraße“.

Parkplätze stehen im gebührenpflichtigen Parkhaus neben dem Ärztehaus, dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ), zur Verfügung. Patienten können das Parkhaus zum ermäßigten Preis von 3 Euro pro Tag nutzen (gilt nicht für Besucher!). Aufgrund von Sanierungsarbeiten kann es zu Einschränkungen der verfügbaren Parkplätze kommen.

Leistungsspektrum der Neurologischen Klinik

Die Klinik für Neurologie und Frührehabilitation des Evangelischen Klinikums Gelsenkirchen deckt mit 95 Betten und ca. 3.000 stationären Patienten pro Jahr das gesamte Spektrum neurologischer Erkrankungen ab. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Akutneurologie und der Behandlung von Multipler Sklerose.

Diagnostik

Am Anfang jeder Behandlung steht eine präzise Diagnostik. Die Neurologische Klinik verfügt über modernste apparative Verfahren zur Erkennung und Erforschung der Ursachen neurologischer Erkrankungen:

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  • Doppler-Sonografie/Duplexsonografie: Ultraschall-Verfahren zur Beurteilung von Gefäßerkrankungen, insbesondere Durchblutungsstörungen. Hierbei können die Gefäße auf einem Bildschirm betrachtet und der Blutfluss hörbar gemacht werden.
  • Elektroneurographie (Nervenmessung): Zur Diagnose von Nerven- oder Muskelschädigungen. Elektrische Impulse werden über auf die Haut geklebte Elektroden verabreicht, um die Nervenleitgeschwindigkeit zu messen.
  • Elektroenzephalografie (EEG): Messung und grafische Darstellung der elektrischen Aktivität des Gehirns, z.B. bei Verdacht auf Epilepsie oder Hirnschädigungen.
  • Evozierte Potenziale (VEP, AEP, SEP, MEP): Verschiedene Testverfahren zur Feststellung von Schädigungen der Netzhaut des Auges und der Sehbahn (VEP), des Gehörs und der Hörbahn (AEP), der Hautempfindung (SEP) und der Bahnen für die willentliche Ansteuerung der Muskulatur (MEP).
  • Radiologische Diagnostik: In Zusammenarbeit mit der radiologischen Abteilung des Hauses werden Computer- und Kernspintomographien (CT, MRT) des Gehirns sowie der hirnversorgenden Gefäße (CT- und MRT-Angiographie) durchgeführt.

Behandlungsschwerpunkte

Die Neurologische Klinik behandelt ein breites Spektrum neurologischer Erkrankungen, darunter:

  • Schlaganfall: Die zertifizierte regionale Stroke Unit mit 13 Monitor- bzw. Überwachungsbetten und zusätzlichen interdisziplinär geführten Intensivbetten bietet eine umfassende Notfallversorgung bei Schlaganfällen. Es besteht ein optimierter diagnostischer und therapeutischer Behandlungspfad, der sogenannte „Kopfalarm“, in Zusammenarbeit mit den Rettungsdiensten und der Klinik für Akut- und Notfallmedizin. Neben der medikamentösen Lyse-Therapie steht die interventionelle Thrombektomie als modernste Behandlungsform zur Verfügung.
  • Multiple Sklerose (MS): Das Evangelische Klinikum Gelsenkirchen verfügt über ein von der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft zertifiziertes MS-Zentrum. Hier werden Patienten ambulant und stationär behandelt. Neben der Schubtherapie werden auch immunmodulatorische Therapien angeboten. Für Patienten mit komplexen Herausforderungen hinsichtlich der medikamentösen Einstellung wird eine Multiple-Sklerose-Komplexbehandlung durchgeführt.
  • Epilepsie: Diagnostik und Therapie von epileptischen Anfällen.
  • Parkinson-Syndrom: Behandlung von Beweglichkeitsverlust und Körperversteifung.
  • Demenzerkrankungen: Diagnostik und Therapie von Störungen des Kurzzeitgedächtnisses, Sprachstörungen oder unbekannten Stimmungsschwankungen.
  • Kopf- und Gesichtsschmerzen: Behandlung von verschiedenen Kopfschmerzformen.
  • Schwindel: Abklärung und Therapie von Schwindelzuständen.
  • Hirntumore: Diagnostik und Therapie von Tumoren im Bereich des Gehirns oder der Hirnhäute.
  • Hirnblutungen: Notfallversorgung und Behandlung von Hirnblutungen.
  • Bewegungsstörungen: Behandlung von Fehlsteuerungen der Bewegung.
  • Erkrankungen der peripheren Nerven: Diagnostik und Therapie von Nervenschädigungen außerhalb von Gehirn und Rückenmark.

Frührehabilitation

Nach schweren neurologischen und nicht-neurologischen Erkrankungen, die zu Bewusstseinsminderung, hochgradigen Lähmungen oder Begleiterkrankungen anderer Organe geführt haben, bietet die Klinik eine Frührehabilitation an. Diese behandelt die Betroffenen direkt im Anschluss an die Akutbehandlung.

Multiple Sklerose Zentrum

Das MS-Zentrum im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen bietet eine umfassende Versorgung für MS-Patienten. Das interdisziplinäre Team stimmt die bestmögliche Therapieform auf die individuelle Erkrankung ab. Die Primärversorgung umfasst alle Behandlungsschritte von der Erstdiagnose über die Einstellung der passenden Arzneimittel bis zur stationären Begleitung.

Für Patient:innen, die neben der akutneurologischen Behandlung besondere Unterstützung bedürfen, beispielsweise bei einem akuten Schub oder einer chronischen Verschlechterung des Gesamtzustandes, können eine Multiple-Sklerose-Komplexbehandlung wahrnehmen. Dieses Behandlungskonzept sieht während eines bis zu 15 Tage dauernden stationären Aufenthaltes verschiedene therapeutische Einheiten aus den Bereichen Neuropsychologie, Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie sowie der Neuropsychologie vor. In diesem Rahmen wird ein medizinischer Status erhoben und eine Evaluation der bestehenden medikamentösen Therapie mit Beratung über weitere Möglichkeiten angeboten. Ziel ist es, die Symptome der Multiplen Sklerose nachhaltig zu verbessern und die Lebensqualität zu steigern.

Ambulante Versorgung im MVZ

Die Praxis für Neurologie im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Verfahren im ambulanten Bereich an. Hier können sich Patienten mit neurologischen Beschwerden vorstellen und ambulant behandelt werden. Privatversicherte können sich ambulant bei der Chefärztin der Klinik für Neurologie, Priv.-Doz. Dr. med. Judith Wagner, vorstellen.

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Terminvereinbarung

Für eine Behandlung in der Praxis für Neurologie im MVZ ist eine vorherige Terminvereinbarung unter der Telefonnummer 0209 160-1527 erforderlich.

Besuch und Aufenthalt

Besuche von Familie und Freunden sind im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen willkommen und tragen maßgeblich zu einer raschen Genesung bei. Für die Stationen D2, D3, B5 und B6 gilt: Besuch bitte erst am Nachmittag nach den Therapien (ca. ab 16:00 Uhr).

Blumen sind eine liebe Geste, jedoch sind im Klinikum nur Schnittblumen erlaubt.

Ausbildung und Fortbildung

Die Klinik für Neurologie und Frührehabilitation bietet Studierenden im Rahmen ihres Praktischen Jahrs die Möglichkeit, ein Tertial im Wahlfach Neurologie zu absolvieren. Hier gewinnen sie einen Überblick über neurologische Erkrankungen und Symptome und sind auf der Normalstation und der Stroke-Unit tätig.

Die Klinik bietet außerdem regelmäßige interne Fortbildungen an, an denen die Mitarbeiter aktiv und passiv teilnehmen können.

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