Eine langjährige Beziehung ist wie eine Achterbahnfahrt - es gibt Höhen und Tiefen, Zeiten der Harmonie und Phasen, in denen man sich gegenseitig auf die Nerven geht. Besonders nach vielen gemeinsamen Jahren, wie im Fall eines Mannes, der seit 12 Jahren verheiratet ist, können sich Verhaltensweisen einschleichen, die den Partner zunehmend irritieren. Ständiges Belehren, Verbessern oder Kommentieren des Tuns des anderen können zu einer Belastungsprobe für die Beziehung werden. Aber was kann man tun, wenn die Partnerin zur Nervensäge wird? Liegt es an einem selbst, an ihr oder an der Dynamik der Beziehung? Und gibt es Wege, die Liebe und das Verständnis füreinander wiederzuentdecken?
Ursachenforschung: Warum nervt die Partnerin?
Es gibt vielfältige Gründe, warum ein Partner den anderen plötzlich als nervig empfindet. Oft sind es Kleinigkeiten, die sich im Laufe der Zeit summieren und zu einem Gefühl der Gereiztheit führen. Dazu gehören beispielsweise:
- Veränderte Bedürfnisse: Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse, die sich im Laufe der Zeit verändern können. Wenn diese Bedürfnisse nicht erkannt oder respektiert werden, kann es zu Reibungen und Streitigkeiten kommen. Im Falle der Ordnung kann es sich beispielsweise um das Bedürfnis nach Ordnung und Struktur handeln. Unterpunkte des Themas Sicherheit. Wenn Ihr Partner alles liegen lässt, dann untergräbt er damit Ihr Bedürfnis nach einem trauten Heim.
- Kommunikationsprobleme: Eine offene und ehrliche Kommunikation ist das A und O jeder Beziehung. Wenn Probleme nicht angesprochen oder Bedürfnisse nicht klar kommuniziert werden, kann es zu Missverständnissen und Frustrationen kommen.
- Alltagsroutine: Der Alltagstrott kann dazu führen, dass man den Partner als selbstverständlich ansieht und seine positiven Eigenschaften nicht mehr wertschätzt. Es sind die Kleinigkeiten, die wahnsinnig machen. Die allabendliche Spur von Klamotten, verteilt über den Flur zwischen Bad und Schlafzimmer. Die zerknüllten Handtücher, die im Waschbecken garantiert nicht trocknen werden. Oder die Angewohnheit, den Kellner oder Taxifahrer über dessen Lebensgeschichte auszufragen. Jeder hat so seine Macken. Niemand ist perfekt.
- Unbewusste Muster: Oftmals wiederholen sich in Beziehungen unbewusste Muster, die auf früheren Erfahrungen basieren. Diese Muster können zu Konflikten führen, ohne dass man sich der eigentlichen Ursache bewusst ist.
- Hormonelle Veränderungen: Ähnlich wie in der Pubertät sind Frauen auch während und nach einer Schwangerschaft sowie in den Wechseljahren hormonellen Veränderungen ausgesetzt, die sich auf Stimmungen und Vorlieben auswirken können. Viele Frauen beginnen kurz nachdem sie angefangen haben, die Pille zu nehmen, Anzeichen für Veränderungen festzustellen: Vielleicht nehmen Sie zu. Möglicherweise haben Sie das Gefühl, alles gedämpfter wahrzunehmen, weil der natürliche weibliche Zyklus weniger spürbar ist. Wenn Sie den Verdacht haben, dass die Pille hinter Ihren negativen Gefühlen bezüglich der Beziehung stecken könnte, sollten Sie eine Entscheidung treffen. Es gibt natürliche Verhütungsmöglichkeiten, die bei korrekter Anwendung ein hohes Maß an Sicherheit bieten.
- Burnout: Wenn deine Partnerin oder dein Partner von Burnout betroffen ist, erlebt er oder sie wahrscheinlich eine Mischung aus körperlichen und psychischen Belastungen. Dazu können zum Beispiel Schlafstörungen durch Stress, Niedergeschlagenheit oder Gereiztheit zählen. Übrigens sind Menschen in sozialen (Gesundheits-)Berufen besonders anfällig für Burnout. Denn dort gehören akuter und chronischer Stress sowie eine hohe emotionale Belastung zum beruflichen Alltag. Das Klischee von der „Managerkrankheit” stimmt also nicht. Menschen, die an Burnout erkrankt sind, distanzieren sich oft von Freunden, Familie und auch von ihrem Partner oder ihrer Partnerin.
Strategien für den Umgang mit einer "nervigen" Partnerin
Wenn man erkannt hat, dass die Partnerin einem auf die Nerven geht, ist es wichtig, aktiv zu werden und nach Lösungen zu suchen. Hier sind einige Strategien, die helfen können:
- Selbstreflexion: Bevor man dem Partner Vorwürfe macht, sollte man sich selbst hinterfragen. Was genau stört mich an ihrem Verhalten? Welche Bedürfnisse werden dadurch verletzt? Bin ich vielleicht selbst gestresst oder unzufrieden und projiziere meine negativen Gefühle auf den Partner?
- Offene Kommunikation: Das Gespräch mit dem Partner ist essenziell. Man sollte ihm in ruhiger und respektvoller Atmosphäre mitteilen, wie man sich fühlt und welche Verhaltensweisen einen stören. Dabei ist es wichtig, Ich-Botschaften zu verwenden und Vorwürfe zu vermeiden. Statt "Du gehst mir immer auf die Nerven" könnte man sagen: "Ich fühle mich unwohl, wenn du mich ständig korrigierst."
- Bedürfnisse äußern: Es ist wichtig, dem Partner klarzumachen, welche Bedürfnisse man hat und was man sich von ihm wünscht. Manchmal sind sich Partner ihrer gegenseitigen Bedürfnisse gar nicht bewusst.
- Kompromissbereitschaft: Eine Beziehung ist ein Geben und Nehmen. Beide Partner sollten bereit sein, Kompromisse einzugehen und sich auf die Bedürfnisse des anderen einzustellen.
- Akzeptanz: Nicht jedes Verhalten des Partners lässt sich ändern. Manchmal ist es einfacher, bestimmte Eigenheiten zu akzeptieren und sich darauf zu konzentrieren, die positiven Aspekte der Beziehung zu sehen. Auch wenn es manchmal schwerfällt, kann es langfristig gesehen einfacher sein, eine bestimmte Verhaltensweise zu akzeptieren. Damit ist nicht gemeint, dass Sie seufzend und traurig resignieren. Nein! Es geht vielmehr darum, ob Sie bereit sind, Ihren Partner mit all seinen Fehlern wirklich zu lieben. Denn Menschen verändern sich nicht von heute auf morgen. Zumindest nicht was eingeschliffene Verhaltensweisen anbelangt. Akzeptanz bedeutet im Grunde genommen, dass Sie jede herumliegende Socke mit einem liebevollen Auge betrachten und sich klarmachen, dass dies ein Persönlichkeitsaspekt Ihres Partners ist. Weg mit „Du gehst mir auf die Nerven“ und her mit „Ich liebe Dich und Deine Flausen!“
- Gemeinsame Zeit: Gerade in langjährigen Beziehungen kann es passieren, dass die gemeinsame Zeit zu kurz kommt. Es ist wichtig, sich bewusst Zeit füreinander zu nehmen und Dinge zu unternehmen, die beiden Spaß machen.
- Professionelle Hilfe: Wenn die Probleme in der Beziehung zu groß werden, kann eine Paartherapie oder -beratung helfen. Ein neutraler Dritter kann dabei unterstützen, die Kommunikationsmuster zu verbessern und neue Lösungswege zu finden. Bei den psychologischen Faktoren bieten sich eine Paartherapie, Paarberatung oder Einzelberatung an.
Die "nervige" Partnerin und die Liebe
Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, warum man sich einst in den Partner verliebt hat. Oftmals sind es die kleinen Macken und Eigenheiten, die einen Menschen einzigartig und liebenswert machen. Wenn man sich darauf konzentriert, die positiven Eigenschaften des Partners wiederzuentdecken und die Liebe und Wertschätzung füreinander zu pflegen, kann man auch schwierige Phasen gemeinsam überwinden.
Trennung als Ausweg?
Wenn alle Stricke reißen und die Beziehung nur noch von Streit und Unzufriedenheit geprägt ist, kann eine Trennung der letzte Ausweg sein. Eine Trennung ohne Streit und große Dramen. Menschen sind verschieden und manche passen schlicht und ergreifend nicht zusammen. Das ist kein Weltuntergang, sondern einfacher Fakt. Der kontinuierliche Gedanke „Du gehst mir auf die Nerven“ bzw. Es ist jedoch wichtig, diesen Schritt nicht leichtfertig zu gehen, sondern alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft zu haben. Bevor man eine endgültige Entscheidung trifft, sollte man sich professionelle Hilfe suchen und sich über die Konsequenzen einer Trennung im Klaren sein.
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