Der Frühling ist eine Zeit des Aufbruchs und der Erneuerung. Auch in der Seniorenarbeit und speziell in der Betreuung von Menschen mit Demenz spielt der Bezug zu den Jahreszeiten eine wichtige Rolle. Biografiebezogene Aktivitäten und Aktivierungen zum Thema Frühling stehen daher ganz oben auf der Liste der Beschäftigungsangebote. Es gibt eine Vielzahl von Materialien, die speziell für diese Zielgruppe entwickelt wurden, um den Frühling mit allen Sinnen erlebbar zu machen.
Die Bedeutung des Frühlings in der Seniorenarbeit
Der Einbezug der Jahreszeiten, insbesondere des Frühlings, ist in der Seniorenarbeit und der Betreuung von Menschen mit Demenz von großer Bedeutung. Er bietet Anknüpfungspunkte für Erinnerungen, weckt positive Emotionen und fördert die Lebensqualität. Durch die Aktivierung der Sinne mit frühlingshaften Elementen wie Blumen, Düften und Liedern können verloren geglaubte Fähigkeiten reaktiviert und das Wohlbefinden gesteigert werden.
Buchtipps für die Frühlingsaktivierung
Es gibt eine Vielzahl von Büchern, die speziell für die Arbeit mit Senioren und Menschen mit Demenz im Frühling konzipiert wurden. Zwei empfehlenswerte Titel sollen hier näher vorgestellt werden:
"Frühlingsgefühle" von Andrea Friese: Dieses Buch bietet 28 kreative und ideenreiche Kurzaktivierungen zu Frühlingsthemen. In Anlehnung an die 10-Minuten-Aktivierung nach Ute Schmidt-Hackenberg sind die Aktiverungen so konzipiert, dass sie ohne großen Aufwand umgesetzt werden können.
Ein weiteres Buch von Tanja Stein (Verlag an der Ruhr): Dieses Buch zeichnet sich durch themenbezogene Aktivierungsbausteine aus. CDs mit Musik und Kopiervorlagen ergänzen die Vorschläge perfekt. Der Aufbau des Buches ist selbsterklärend und die Anleitungen sind verständlich und übersichtlich dargestellt.
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Kurzaktivierungen im Frühling: Ideen und Anregungen
Die folgenden Ideen und Anregungen für Kurzaktivierungen im Frühling sollen als Inspiration dienen und können individuell an die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Teilnehmer angepasst werden:
- Frühlingslieder singen: Gemeinsames Singen von bekannten Frühlingsliedern weckt Erinnerungen und sorgt für eine positive Stimmung.
- Frühlingsgedichte vortragen: Das Vorlesen von Frühlingsgedichten oder das gemeinsame Verfassen kleiner Gedichte fördert die Kreativität und die sprachlichen Fähigkeiten.
- Frühlingsblumen pflanzen: Das gemeinsame Pflanzen von Frühlingsblumen in Töpfen oder im Garten aktiviert die Sinne und vermittelt ein Gefühl der Lebendigkeit.
- Weidenkätzchen basteln: Das Basteln von Weidenkätzchen aus Pfeifenreinigern oder Wolle fördert die Feinmotorik und die Kreativität.
- Frühlingsbilder malen: Das Malen von Frühlingsbildern mit Wasserfarben, Buntstiften oder Fingerfarben regt die Fantasie an und ermöglicht einen kreativen Ausdruck.
- Frühlingsquiz veranstalten: Ein Quiz mit Fragen rund um den Frühling weckt Erinnerungen und fördert die kognitiven Fähigkeiten.
- Frühlingsdüfte erraten: Verschiedene Frühlingsdüfte wie Hyazinthe, Narzisse oder Veilchen können erraten werden, um den Geruchssinn zu aktivieren.
- Frühlingsgeschichte erzählen: Das Vorlesen oder Erzählen einer Frühlingsgeschichte weckt die Fantasie und sorgt für eine entspannte Atmosphäre.
- Frühlingsspaziergang machen: Ein Spaziergang in der Natur ermöglicht es, den Frühling mit allen Sinnen zu erleben und die frische Luft zu genießen.
- Frühlingsdekoration basteln: Gemeinsames Basteln von Frühlingsdekoration wie Fensterbildern, Tischschmuck oder Türkränzen fördert die Kreativität und die Gemeinschaft.
- Bewegungsübungen mit Bezug zum Frühling: Bewegungsübungen, die Bewegungen in der Natur imitieren (z.B. das Wachsen einer Blume, das Flattern eines Schmetterlings), fördern die körperliche Aktivität und die Beweglichkeit.
- Rätselfragen zum Thema Frühling: Rätselfragen, die sich auf typische Frühlingsmerkmale beziehen (z.B. "Ich bin gelb und wachse im Garten. Wer bin ich?"), regen zum Nachdenken an und aktivieren das Gedächtnis.
- Redensarten und Sprichwörter zum Frühling: Bekannte Redensarten und Sprichwörter zum Frühling (z.B. "April, April, der weiß nicht, was er will") können aufgegriffen und diskutiert werden, um Erinnerungen zu wecken und Gespräche anzuregen.
- Gemeinsames Zubereiten von Frühlingsrezepten: Das gemeinsame Zubereiten von einfachen Frühlingsrezepten wie Erdbeerkuchen oder Spargelsuppe aktiviert die Sinne und fördert die Gemeinschaft.
- Betrachten von Frühlingsbildern und -fotografien: Das Betrachten von Bildern und Fotografien, die typische Frühlingsmotive zeigen, weckt positive Emotionen und Erinnerungen.
- Fühlen von Frühlingsmaterialien: Verschiedene Materialien, die typisch für den Frühling sind (z.B. Erde, Gras, Blütenblätter), können ertastet werden, um den Tastsinn zu aktivieren.
- Erinnerungen an frühere Frühlinge austauschen: Gemeinsames Erzählen von Erlebnissen und Erinnerungen an frühere Frühlinge fördert die Kommunikation und die soziale Interaktion.
- Frühlingsmandala ausmalen: Das Ausmalen von Frühlingsmandalas fördert die Konzentration und die Entspannung.
- Frühlingslieder erraten: Das Vorspielen von kurzen Melodien bekannter Frühlingslieder und das anschließende Erraten des Titels aktiviert das Gedächtnis und die musikalischen Fähigkeiten.
- Frühlingswörter sammeln: Gemeinsames Sammeln von Wörtern, die mit dem Frühling in Verbindung stehen, fördert die sprachlichen Fähigkeiten und die Kreativität.
- Frühlingsgeschichten schreiben: Gemeinsames Verfassen kurzer Frühlingsgeschichten oder -erzählungen fördert die Kreativität und die sprachlichen Fähigkeiten.
- Frühlingsrätsel lösen: Das Lösen von einfachen Frühlingsrätseln fördert die kognitiven Fähigkeiten und die Konzentration.
- Frühlingsblumengestecke gestalten: Gemeinsames Gestalten von kleinen Blumengestecken mit frischen Frühlingsblumen fördert die Kreativität und die Feinmotorik.
- Frühlingskräuter pflanzen: Das gemeinsame Pflanzen von Frühlingskräutern wie Schnittlauch, Petersilie oder Kresse aktiviert die Sinne und ermöglicht es, die Kräuter später zum Kochen zu verwenden.
- Frühlingslieder tanzen: Gemeinsames Tanzen zu Frühlingsliedern fördert die körperliche Aktivität und die Freude an der Bewegung.
- Frühlingsspiele spielen: Gemeinsames Spielen von einfachen Frühlingsspielen wie Eierlaufen oder Sackhüpfen fördert die Bewegung und den Spaß.
- Frühlingsausflug planen: Gemeinsames Planen eines kleinen Frühlingsausflugs in einen Park, einen Garten oder ein Museum weckt die Vorfreude und die Neugierde.
- Frühlingskalender gestalten: Gemeinsames Gestalten eines Frühlingskalenders mit Bildern, Gedichten und Sprüchen erinnert an die schönen Seiten des Frühlings und begleitet durch die Jahreszeit.
Materialien zur Unterstützung der Aktivierung
Neben den genannten Büchern gibt es eine Vielzahl weiterer Materialien, die die Frühlingsaktivierung unterstützen können:
- Bilder und Fotos: Bilder und Fotos von Frühlingsblumen, Landschaften und Tieren wecken Erinnerungen und positive Emotionen.
- Musik: Frühlingslieder und klassische Musikstücke mit Bezug zum Frühling sorgen für eine angenehme Atmosphäre.
- Düfte: Ätherische Öle mit frühlingshaften Düften wie Zitrone, Lavendel oder Rosmarin können die Sinne aktivieren.
- Materialien zum Anfassen: Weidenkätzchen, Frühlingsblumen, Erde, Gras und andere Materialien ermöglichen es, den Frühling mit allen Sinnen zu erleben.
Die 10-Minuten-Aktivierung nach Ute Schmidt-Hackenberg
Die 10-Minuten-Aktivierung nach Ute Schmidt-Hackenberg ist ein Konzept, das sich besonders gut für die Arbeit mit Menschen mit Demenz eignet. Dabei werden kurze, themenbezogene Aktivitäten angeboten, die ohne großen Aufwand umgesetzt werden können. Die Aktivierungen sind so konzipiert, dass sie die Teilnehmer auf verschiedenen Ebenen ansprechen und ihre Sinne aktivieren.
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