Ganglion Handgelenk: Homöopathische Behandlung als Alternative?

Ein Ganglion, umgangssprachlich auch als Überbein bekannt, ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Wucherung, die sich meist in der Nähe von Gelenken bildet. Besonders häufig tritt es am Handgelenk auf, kann aber auch an Fingern, Füßen oder Knien entstehen. Obwohl Ganglien in der Regel harmlos sind, können sie Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und Missempfindungen verursachen. Viele Betroffene suchen daher nach Wegen, die Beschwerden zu lindern oder das Ganglion loszuwerden. Neben den klassischen schulmedizinischen Behandlungsmethoden wie Beobachtung, Ruhigstellung, Punktion oder Operation, gibt es auch alternative Ansätze, darunter die Homöopathie.

Was ist ein Ganglion?

Ein Ganglion ist eine mit gallertartiger Flüssigkeit gefüllte Zyste, die sich in der Nähe von Gelenken oder Sehnenscheiden bildet. Es handelt sich um eine gutartige Wucherung, die nicht zu Krebs entartet. Ganglien sind meist erbsen- bis kirschgroß und lassen sich unter der Haut verschieben, da sie über einen Stiel mit der Gelenkkapsel oder Sehnenscheide verbunden sind. Unter Belastung können sie sich vergrößern und in Ruhe wieder kleiner werden.

Die Ursachen für die Entstehung eines Ganglions sind noch nicht vollständig geklärt. Vermutet wird, dass Überlastung und chronische Reizung eine Rolle spielen, ähnlich wie bei einer Sehnenscheidenentzündung. Dadurch wird möglicherweise zu viel Synovialflüssigkeit produziert, die sich dann in einer Ausstülpung sammelt. Synovialflüssigkeit dient als Schmiermittel in Gelenken und Sehnenscheiden. Aus diesem Grund wird ein Ganglion auch als Synovialzyste bezeichnet.

Symptome eines Ganglions

Ein Ganglion kann verschiedene Symptome verursachen, muss aber nicht. Viele Betroffene bemerken lediglich einen Knubbel unter der Haut, der keine Beschwerden verursacht. Andere leiden unter:

  • Schmerzen im Bereich des Ganglions
  • Kraftlosigkeit der Hand
  • Funktionseinschränkungen des betroffenen Gelenks
  • Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl
  • Berührungsempfindlichkeit
  • Eingeschränkte Beweglichkeit

Diagnose eines Ganglions

Die Diagnose eines Ganglions erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung. Der Arzt tastet die betroffene Stelle ab und achtet auf die typischen Merkmale eines Ganglions. Mithilfe einer kleinen, starken Lampe kann die Flüssigkeit im Ganglion als durchscheinender Ballon sichtbar gemacht werden. Bei kleinen oder versteckt liegenden Ganglien kann eine Ultraschalluntersuchung hilfreich sein. In manchen Fällen wird eine Punktion durchgeführt, um die Flüssigkeit zu entnehmen und zu untersuchen. Dies dient auch dazu, andere Erkrankungen auszuschließen.

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Schulmedizinische Behandlungsmethoden

Die Behandlung eines Ganglions richtet sich nach den Beschwerden und der Größe des Ganglions. Folgende Optionen stehen zur Verfügung:

  • Beobachtung: Wenn das Ganglion keine Beschwerden verursacht, kann man zunächst abwarten, ob es sich von selbst zurückbildet.
  • Ruhigstellung: Durch Ruhigstellung des betroffenen Gelenks kann verhindert werden, dass das Ganglion größer wird.
  • Kühlung und Salbenverbände: Kühlung und abschwellende Salbenverbände können helfen, Schmerzen und Schwellungen zu reduzieren.
  • Punktion: Bei der Punktion wird die Flüssigkeit aus dem Ganglion abgesaugt. Dies kann die Beschwerden vorübergehend lindern, jedoch kommt es häufig zu einem erneuten Auftreten des Ganglions (Rezidiv).
  • Operation: Wenn das Ganglion nicht von selbst verschwindet, Beschwerden bereitet oder kosmetisch stört, kann es operativ entfernt werden. Der Eingriff kann offen oder arthroskopisch (minimal-invasiv) durchgeführt werden.

Homöopathische Behandlung von Ganglien

Die Homöopathie bietet eine alternative Behandlungsmöglichkeit für Ganglien. Ziel der homöopathischen Behandlung ist es, die Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen und die Ursache des Ganglions zu behandeln.

Auswahl homöopathischer Mittel

In der Homöopathie gibt es verschiedene Mittel, die bei Ganglien eingesetzt werden können. Die Wahl des geeigneten Mittels richtet sich nach den individuellen Symptomen des Patienten. Einige häufig verwendete Mittel sind:

  • Ruta graveolens: Dieses Mittel wird häufig bei Überbeinen eingesetzt, um der Schwellung entgegenzuwirken. Es wird auch bei Verletzungen des Bewegungsapparates, Knochenhautentzündungen und Schleimbeutelentzündungen verwendet. Typische Symptome, die auf Ruta hinweisen, sind Missmutigkeit, Zornigkeit, Gedankenlosigkeit, ein Gefühl der Überanstrengung und Zerschlagenheit. Die Beschwerden bessern sich durch sanfte Bewegung und Wärme, verschlimmern sich jedoch durch Überanstrengung, Kälte und feucht-nasses Wetter.
  • Calcium fluoratum: Dieses Schüßler-Salz wird zur Stärkung von Knochen und Zähnen sowie zur Unterstützung der Elastizität der Blutgefäße eingesetzt. Es wird angenommen, dass ein Mangel an Calciumfluorid zur Entstehung von Überbeinen beitragen kann. Calcium fluoratum kann innerlich und äußerlich angewendet werden.
  • Hekla lava: Dieses Mittel wird bei Knochenentzündungen, Knochennekrosen und Knochenauswüchsen eingesetzt. Es kann auch bei gutartigen Geschwulstbildungen im Bereich von Gelenkkapseln oder Sehnenscheiden (Ganglion) helfen.
  • Kalium chloratum und Silicea: Diese Schüßler Salze können ebenfalls bei der Behandlung eines Ganglions zum Einsatz kommen.

Anwendung und Dosierung

Homöopathische Mittel sind in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, z. B. als Globuli, Tabletten oder Tropfen. Die Dosierung richtet sich nach dem gewählten Mittel und den individuellen Bedürfnissen des Patienten. In der Regel werden dreimal täglich fünf Globuli in einer Potenz zwischen D6 und D12 eingenommen. Bei der Anwendung von Schüßler-Salzen wird empfohlen, die Dosierung auf die Beschwerden abzustimmen und das Salz abends einzunehmen. Zusätzlich kann eine Calcium-fluoratum-Salbe drei- bis fünfmal täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.

Wichtiger Hinweis

Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit der Homöopathie wissenschaftlich umstritten ist. Viele Menschen haben jedoch gute Erfahrungen mit der homöopathischen Behandlung von Ganglien gemacht. Bei einer Verschlimmerung der Beschwerden oder bei ausbleibender Besserung sollte ein Arzt oder Heilpraktiker aufgesucht werden.

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Weitere alternative Behandlungsmethoden

Neben der Homöopathie gibt es noch weitere alternative Behandlungsmethoden, die bei Ganglien eingesetzt werden können:

  • Akupunktur: Durch die Stimulation bestimmter Akupunkturpunkte können Schmerzen gelindert und die Selbstheilungskräfte des Körpers angeregt werden.
  • Osteopathie: Durch sanfte manuelle Techniken können Blockaden im Körper gelöst und die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks verbessert werden.
  • Neuraltherapie: Durch die Injektion von Lokalanästhetika in bestimmte Nervenpunkte können Schmerzen gelindert und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktiviert werden.

Was man selbst tun kann

Zusätzlich zu den genannten Behandlungen gibt es einige Maßnahmen, die man selbst ergreifen kann, um die Beschwerden zu lindern und die Heilung zu unterstützen:

  • Schonung: Vermeiden Sie Überlastungen des betroffenen Gelenks.
  • Kühlung: Kühlen Sie das Ganglion mehrmals täglich mit Kühlpacks oder kalten Umschlägen.
  • Wärme: Warme Kompressen oder Bäder können die Durchblutung fördern und Schmerzen lindern.
  • Bewegung: Führen Sie sanfte Bewegungsübungen durch, um die Beweglichkeit des Gelenks zu erhalten.
  • Ernährung: Achten Sie auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu unterstützen.
  • Hausmittel: Heilerde-Umschläge, Arnika-Salben oder Ingwer-Kompressen können entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

In folgenden Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden:

  • Wenn das Ganglion plötzlich auftritt oder sich schnell vergrößert.
  • Wenn das Ganglion starke Schmerzen verursacht.
  • Wenn das Ganglion die Beweglichkeit des Gelenks stark einschränkt.
  • Wenn Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl auftreten.
  • Wenn das Ganglion sich entzündet (Rötung, Schwellung, Überwärmung).
  • Wenn die Beschwerden trotz Selbstbehandlung nicht besser werden.
  • Wenn das Ganglion nach einer Behandlung wieder auftritt.
  • Wenn Unsicherheit über die Art der Erkrankung besteht.

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