Ganglion Behandlung: Homöopathie, Schüssler Salze und Konventionelle Methoden

Ein Ganglion, umgangssprachlich auch als Überbein bekannt, ist eine gutartige, mit Flüssigkeit gefüllte Geschwulst, die an Gelenkkapseln oder Sehnenscheiden entstehen kann. Obwohl die genaue Ursache oft unklar bleibt, werden chronische Reizungen und Traumata als mögliche Auslöser diskutiert. Ganglien treten häufig an den Fingern auf, können aber auch an anderen Gelenken entstehen. Während viele Ganglien keine Beschwerden verursachen und von selbst verschwinden, können sie in anderen Fällen Schmerzen, Bewegungseinschränkungen und neurologische Symptome verursachen. Dieser Artikel beleuchtet verschiedene Behandlungsansätze für Ganglien, von konservativen Methoden über homöopathische Ansätze bis hin zu operativen Eingriffen.

Was ist ein Ganglion?

Ein Ganglion ist eine prallelastische Geschwulst, die mit einer zähen Flüssigkeit gefüllt ist. Es entsteht typischerweise an der Beugeseite des Fingergrundgelenks oder der Streckseite des Fingerendgelenks. Die Größe variiert meist von erbsengroß bis kirschgroß. Charakteristisch ist eine Verbindung zum Gelenkraum über einen Stiel, wodurch Flüssigkeit zwischen Gelenk und Ganglion ausgetauscht werden kann.

Ursachen und Symptome

Die genaue Entstehung eines Ganglions ist oft unbekannt, jedoch spielen chronische Reizungen und Traumata eine Rolle. Überbeanspruchung der Finger kann ein Risikofaktor sein, aber auch spontanes Auftreten ist möglich.

Symptome:

  • Prallelastische Beule, meist erbsengroß
  • Schmerzen am betroffenen Finger
  • Bewegungseinschränkungen des Gelenks
  • Taubheit und Kribbeln durch Nerveneinengung
  • Durchblutungsstörungen (selten), die zu weißlicher oder bläulicher Verfärbung des Fingers führen können.

Die Schmerzen können druckempfindlich sein und sich je nach Lage des Ganglions bei Beugung oder Streckung des Fingers verstärken. Durch Verschiebung von Flüssigkeit kann das Ganglion anschwellen, insbesondere bei Beugung des Fingergelenks.

Diagnose

Die Diagnose erfolgt meist als Blickdiagnose durch körperliche Untersuchung. Die Lokalisation und Form der Schwellung geben erste Hinweise. Die Verschieblichkeit der Haut über dem Ganglion ist ein typisches Zeichen. Zur Sicherung der Diagnose kann eine Punktion durchgeführt werden, bei der Flüssigkeit aus dem Ganglion entnommen und untersucht wird. Auch eine Ultraschalluntersuchung kann die Diagnose bestätigen, indem sie zeigt, dass die Beule mit Flüssigkeit gefüllt ist.

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Konventionelle Behandlungsansätze

Die Behandlung eines Ganglions zielt darauf ab, die Beschwerden zu lindern und die Funktion des betroffenen Gelenks wiederherzustellen. Es gibt verschiedene konservative und operative Optionen.

Konservative Behandlung

  • Ruhigstellung: Eine Ruhigstellung des betroffenen Fingers kann zu einer Rückbildung der Schwellung führen. Allerdings kann das Ganglion bei erneuter Belastung wieder auftreten. Bandagen und Orthesen können das Gelenk ruhigstellen und im Alltag schonen.
  • Massage: Bei Wiederauftreten kann das Ganglion mit der Hand massiert werden, um die Flüssigkeit ins Gelenk zurückzudrücken.
  • Punktion: Hierbei wird die Flüssigkeit mit einer Nadel aus dem Ganglion abgesaugt (Aspiration). Dies kann diagnostischen und therapeutischen Zwecken dienen. Manchmal wird nach der Aspiration Kortison in das Ganglion gespritzt, um eine erneute Schwellung zu verhindern.
  • Hausmittel: Kühlende Umschläge und Salben können gegen Schmerzen helfen. Kälteanwendungen wie Kühlakkus und kalte Fingerbäder sind ebenfalls hilfreich. Arnika kann zur Schmerzlinderung genutzt werden. Antientzündliche Hausmittel wie Heilerde-Umschläge können ebenfalls unterstützend wirken.

Operative Behandlung

Eine Operation wird in der Regel erst in Betracht gezogen, wenn konservative Maßnahmen keinen langfristigen Erfolg bringen oder das Ganglion an einer ungünstigen Stelle liegt.

  • Chirurgische Entfernung: Das Ganglion wird unter lokaler Betäubung freipräpariert und vorsichtig aus dem Gewebe herausgeschnitten. Dabei ist es wichtig, Sehnen, Nerven und Gefäße zu schonen. Der Stiel des Ganglions wird bis zur Gelenkkapsel verfolgt, abgebunden und das Ganglion komplett entfernt.

Die Rezidivrate ist relativ hoch, daher ist eine längere Krankschreibung, insbesondere bei Personen, die viel mit den Fingern arbeiten, empfehlenswert. Eine Ausfallzeit von bis zu zwei Monaten kann notwendig sein, um einer erneuten Überlastung vorzubeugen.

Homöopathische Behandlung

Die Homöopathie bietet alternative Ansätze zur Behandlung von Ganglien. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit homöopathischer Mittel wissenschaftlich nicht eindeutig belegt ist, jedoch viele Menschen positive Erfahrungen damit gemacht haben.

  • Schüssler-Salze: Calcium fluoratum (Schüssler-Salz Nr. 1) wird häufig eingesetzt, um Knochen und Gelenke zu stärken und die Elastizität des Bindegewebes zu verbessern. Es wird angenommen, dass ein Mangel an Calciumfluorid zur Entstehung von Ganglien beitragen kann. Lithium chloratum (Schüssler-Salz Nr. 16) wird zur Entgiftung und Unterstützung der Nierenfunktion eingesetzt und soll bei Gelenkdeformationen wie Überbeinen helfen.
  • Ruta graveolens: Die Weinraute wird homöopathisch verwendet, um Entzündungen und Schwellungen im Bewegungsapparat zu lindern. Sie kann insbesondere bei einem Überbein eingesetzt werden, um der Schwellung entgegenzuwirken.

Anwendung von Schüssler-Salzen:

  • Calcium fluoratum D12: Innerliche Anwendung in Tablettenform. Die Dosierung sollte auf die individuellen Beschwerden abgestimmt sein. Äußerlich kann eine Calcium-fluoratum-Salbe drei- bis fünfmal täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen werden.
  • Lithium chloratum: Wird hauptsächlich in der Potenz D6 verabreicht. Die Dosierung entspricht der anderer Schüssler-Salze, üblicherweise 3-5 Tabletten 3 x täglich.

Weitere unterstützende Maßnahmen

  • Gelenk-Kur mit Schüssler-Salzen: Eine Kombination aus verschiedenen Schüssler-Salzen kann zur Unterstützung der Gelenkfunktion eingesetzt werden. Häufig verwendete Salze sind Nr. 1 Calcium fluoratum, Nr. 3 Ferrum phosphoricum, Nr. 7 Magnesium phosphoricum und Nr. 8 Natrium chloratum.
  • Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Mineralstoffen und Vitaminen kann die Gesundheit von Knochen, Gelenken und Bindegewebe unterstützen.

Was tun, wenn das Ganglion platzt?

Ein Ganglion kann unbeabsichtigt platzen, was meist schmerzhaft ist. In der Regel besteht jedoch kein Grund zur Sorge, da die Flüssigkeit vom Körper abgebaut wird. Es ist ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine Entzündung zu vermeiden.

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