Gehirn aktivieren lernen: Tipps und Tricks für mehr Konzentration und Gehirnleistung

Steht eine wichtige Prüfung bevor? Oder möchten Sie einfach nur Ihre geistige Leistungsfähigkeit im Alltag verbessern? Dann ist Konzentration der Schlüssel zum Erfolg. Dieser Artikel bietet Ihnen eine umfassende Sammlung von Tipps und Tricks, um Ihr Gehirn zu aktivieren, Ihre Konzentration zu steigern und Ihre Lernleistung zu optimieren.

Was stört die Konzentration?

Bevor wir uns den Strategien zur Verbesserung der Konzentration widmen, ist es wichtig, die Faktoren zu identifizieren, die uns ablenken und unsere Aufmerksamkeit beeinträchtigen können. Hier sind einige häufige Störfaktoren:

  • Soziale Medien und Nachrichten: Das ständige Klingeln und Vibrieren von Smartphones lenkt uns von sozialen Medien oder hereinschneidenden Nachrichten ab.
  • Mangelnde Pausen: Für Dauerbelastungen wie sie im Beruf häufig vorkommen, ist das Gehirn nicht geschaffen. Der Effekt: Die Gehirnleistung nimmt unweigerlich ab. Das Arbeiten wird ineffizient. Die Qualität leidet.
  • Stress: Die Stresshormone Adrenalin und Cortisol wirken sich negativ auf das Gedächtnis aus. Ein chronisch hoher Cortisolspiegel kann dazu führen, dass im Hippocampus keine neuen Nervenzellen mehr gebildet werden, er verkleinert sich also.
  • Mangelnde Bewegung: Durch den ruhigen Herzschlag kann es passieren, dass weniger Blut in das Gehirn transportiert wird.
  • Unordnung: Ein unstrukturierter Alltag und eine unordentliche Umgebung können die Gehirnleistung negativ beeinflussen.
  • Schlafmangel: Unser Gehirn kann nur ohne Einschränkung funktionieren, wenn es genügend Erholung bekommt.
  • Mangelnde Flüssigkeitszufuhr: Beugt Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche vor.

So verbessern Sie Ihre Konzentration

Nachdem wir die Störfaktoren identifiziert haben, können wir uns nun den Strategien zuwenden, die uns helfen, unsere Konzentration zu verbessern und unsere Gehirnleistung zu steigern.

  • Musik: Musik hat einen positiven Effekt auf die Denkleistung. Sie aktiviert nämlich die linke und die rechte Gehirnhälfte zur gleichen Zeit, was dazu führt, dass das Gehirn eine höhere Lernleistung hat und das Gedächtnis somit besser funktioniert. Hören Sie Ihre Lieblingsmusik vor einer Lernphase, um Ihre Laune zu steigern und sich in einen positiven Gemütszustand zu versetzen.
  • Handy weg: Schalten Sie Ihr Handy in den Flugmodus oder schalten Sie es ganz aus, um Ablenkungen durch soziale Medien und Nachrichten zu vermeiden. Sie können es auch aus dem Raum verbannen.
  • Bewegung: Sport & Bewegung können die Hirnleistung fördern. Man kann sich besser konzentrieren und sich auch besser an Gelerntes erinnern, wenn man beim Ausdauertraining den Puls nach oben schnellen lässt. Am effektivsten ist es, die Bewegung direkt vor der Konzentrationsphase durchzuführen. Direkt danach, wenn es darum geht Informationen zu festigen. Neben dem Ausdauertraining können auch aktive Pausen und kurze Spaziergänge an der frischen Luft die Konzentration verbessern. Bewegung fördert die Durchblutung im Gehirn, was die Konzentration der Botenstoffe verändert und Wachstumsstoffe ausschüttet, dadurch entstehen neue Verknüpfungen in der Großhirnrinde, im Kleinhirn und im Hippocampus. Außerdem hilft Sport aktiv dabei, Stress abzubauen.
  • Pausen: Ganz bewusst Pause machen! Pausen reduzieren Stress, das heißt der Körper weiß am besten, wann eine Ruhepause am sinnvollsten ist (Konzentration und Leistung lässt nach, Körper wird müde, Hunger bahnt sich an) Außerdem ist es motivationsfördernd, wenn die Arbeitszeit in überschaubare Abschnitte eingeteilt wird. Hierbei ist ein Timer hilfreich: 30 Minuten lernen - 10 Minuten Pause. Natürlich haben Pausen auch körperliche und physische Effekte, denn sie verlangsamen den Herzschlag, lassen den Blutdruck sinken und sind verspannungslösend. Außerdem entkrampfen sie die Muskeln. Regelmäßige Pausen sorgen dafür, dass sich das Gehirn erholt, der Arbeitsspeicher wieder leistungsfähiger wird und wir „voll wach“ auf unserem eigentlichen Leistungsniveau weiter machen können.
  • Prioritäten setzen: Wer seine Ressourcen geschickt einsetzt, kann damit seine Effektivität steigern. Prioritäten setzen lautet die Strategie. Oder in Kurzform: Überlegen, ordnen, machen. Auch wenn es nicht immer klappt - einen Versuch ist es wert.
  • Ausschlafen: Ausschlafen macht das Gehirn lernbereit, und der Schlaf nach dem Lernen stärkt die Herausbildung von Gedächtnisinhalten und das Erinnerungsvermögen. Das ist deswegen so, weil die gleichen Neuronen, die zum Verarbeiten und Speichern der Lerninformation aktiviert werden, im Schlaf erneut aktiv sind. Das geschieht dann sogar schneller, bevorzugt bei denjenigen Neuronen, die die wichtigeren Informationen speichern. Der Schlaf erleichtert zum einen das Lernen und stärkt die Gedächtnisleistung. Zum anderen reorganisiert und strukturiert er geistige Inhalte und ermöglicht es somit, neu gelernt Information in bereits bestehende Wissensschemata einzugliedern.
  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend für eine optimale Gehirnleistung. Das Gehirn verbraucht ca. 20 % der Gesamtenergie eines Menschen, wobei es nur 2 % des Körpergewichts ausmacht. Die Qualität der Lebensmittel hat also einen unmittelbaren Effekt auf unsere Gehirnleistung. Essen Sie Süßkartoffeln, Nüsse, Haferflocken, Eier, Fisch, Birnen, Avocado, Karotten, Rote Beete und Bananen. Mein Lieblingssnack: Apfel und Mandarine mit Zimt und Zucker. Achte bei deiner Ernährung darauf, dass dein Körper auch die Nährstoffe bekommt, die für deine mentale Performance wichtig sind.
  • Flüssigkeitszufuhr: Wasser -> Sauerstoff und Nährstoffe werden schneller durch den Körper transportiert. Trinken Sie ausreichend Wasser, ungesüßten Kräutertee oder Fruchtschorlen (Verhältnis 1:3), um Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwäche vorzubeugen.
  • Nahrungsergänzungsmittel: Einige Nährstoffe sind für unser Gehirn besonders wichtig. Die B-Vitamine tragen zur Gewährleistung einer normalen Hirnfunktion bei. Vitamin D ist für fast alle Bereiche unserer Gesundheit wichtig, leider ist die Aufnahme in Deutschland über die Sonne meist nicht ausreichend möglich. In Lebensmitteln lässt sich nur wenig Vitamin D finden, deshalb kann ein Nahrungsergänzungsmittel hier hilfreich sein. Die Inhaltsstoffe von Fisch- oder Algenöl sorgen neben weiteren positiven Effekten ebenfalls für die optimale Gehirnfunktion und senken das Risiko an Alzheimer zu erkranken.
  • Strukturierten Alltag schaffen: Wenn Sie gewisse Prozesse Ihres Lebens einfach automatisieren, können Sie mit der dadurch eingesparten mentalen Energie Ihre Gehirnleistung steigern. Eine beliebte Methode, die auf dem gleichen Prinzip basiert, ist die sogenannte Morgenroutine. Mit einer konstruktiven Morgenroutine geben Sie die Stimmung für den gesamten Tag an. Durch das Wiederholen des immer gleichen Ablaufes bilden Sie innerhalb von 2 Monaten ein Habit. Die Abfolge von Handlungen wird für Sie zur Gewohnheit und Sie haben den Kopf frei für wichtige Entscheidungen.
  • Medienkonsum einschränken: Jede neue Information, der wir am Tag ausgesetzt werden, nimmt uns einen Teil unseres Fokus. Bei emotionaleren Neuigkeiten kann eine einzige Information bereits den Fokus für den gesamten Tag stören, was sich negativ auf die Gehirnleistung auswirkt. Bei der Umsetzung kann die Regulierung der Bildschirmzeit oder das Entfernen von bestimmten Apps auf dem Startbildschirm helfen, den Medienkonsum zu verringern. Auch ist es ratsam, regelmäßig ein sogenanntes Social Media Detox zu betreiben. In dieser Zeit wird komplett auf soziale Netzwerke verzichtet. Das gleiche Prinzip lässt sich auch auf News anwenden.
  • Gehirntraining: Gehirntraining kann die Gehirnleistung steigern. Es bietet sich an, um das maximale Potential Ihres Verstandes zu entfalten. Damit ist Gehirnjogging bei richtiger Anwendung ein optimales Mittel, um die geistige Leistungsfähigkeit zu steigern.

Übungen zum Nachmachen

Neben den oben genannten Tipps gibt es auch konkrete Übungen, die Sie durchführen können, um Ihre Konzentration und Gehirnleistung zu verbessern.

  • Gehirnhälften-Jogging: Setze dich aufrecht in den Schneidersitz und strecke beide Arme seitlich, mit den Handflächen nach unten, vom Körper weg. Während dem Einatmen zeigt die linke Handfläche nach unten und die rechte entgegengesetzt nach oben. Beim Ausatmen wird gewechselt. Um die Konzentrationsfähigkeit zu steigern wiederholt man diese Übung zehnmal.
  • Achtsamkeitsübungen: Achtsamkeitsübungen können helfen, die Achtsamkeit auch für den Rest des Tages zu verbessern, indem man die Aufmerksamkeit auf das hier und jetzt lenkt. Setze dich dazu täglich für ein paar Minuten bequem, mit geschlossenen Augen, hin und achte ganz bewusst auf deine Atmung, um die Geräusche der Umgebung wahrzunehmen.
  • Kreativität: Gerade die rechte Gehirnhälfte lässt sich sogar hauptsächlich durch kreative Prozesse aktivieren. So sind beim Basteln ähnliche Teile des Gehirns aktiv wie beim Sprechen. Wer ein Instrument spielt oder neu erlernt, bei dem bilden sich zudem neue Nervenverbindungen im Gehirn - dieser Effekt greift bis ins hohe Alter.
  • Lesen: Wer sich in eine Geschichte hineinversetzt, beflügelt die eigene Fantasie und bringt die Denkmaschine so in Schwung. Denn Lesen ist eine komplizierte Tätigkeit, die das Gehirn stark beansprucht und die zu erlernen nicht umsonst einige Zeit in Anspruch nimmt.
  • Fremdsprachen lernen: Wer eine neue Sprache lernt, nutzt eine Vielzahl umfangreicher Nervennetzwerke im Gehirn. Das fördert die Neuroplastizität und kann die Gehirnleistung verbessern - und zwar in jedem Alter.
  • Eselsbrücken bilden: Jeder Mensch hat seine eigenen Hilfsmittel, um sich Dinge besser merken zu können. Können Sie sich noch an Eselsbrücken wie "he, she, it - ein ‚s‘ muss mit!" aus dem Englischunterricht erinnern? Dann helfen Ihnen vielleicht auch selbst gebastelte Reime im Alltag weiter.
  • Die Routine durchbrechen: Einen neuen Weg zur Arbeit fahren, die Uhr am anderen Handgelenk tragen oder probeweise mit der falschen Hand schreiben - das scheint zunächst alles andere als sinnvoll.
  • Gehirnjogging: Durch Gehirnjogging die eigenen Denkfähigkeiten verbessern, das Gedächtnis trainieren und auch im Alter geistig fit bleiben - das wünschen sich viele Menschen. Für ein effektive Training des Gehirns existieren verschiedene Möglichkeiten. Besonders wirkungsvoll ist es, das Gehirn auf mehrere unterschiedliche Arten anzuregen. So hat es immer Abwechslung und wird vor neue Aufgaben gestellt, was die Bildung von Nervenzellen und neuronalen Verbindungen anregt und damit die Leistungsfähigkeit des Gehirns erhöht.
  • Neugierde zulassen: Kleine Kinder stillen ihren Wissensdurst durch ständiges Nachfragen und Ausprobieren. Zu keiner Zeit lernt der Mensch so intensiv wie in den ersten Lebensjahren. Ein wenig gesunde Neugierde, vielfältige Interessen oder Forschungseifer halten auch bei Erwachsenen das Gehirn auf Trab - denn neue Eindrücke müssen verarbeitet werden.
  • Soziale Kontakte pflegen: Soziale Kontakte halten geistig fit. Dabei muss es sich nicht einmal unbedingt um hochintellektuelle Themen handeln. Auch der Austausch von Neuigkeiten beim Kaffeeklatsch beschäftigt die grauen Zellen. Also: Verabreden Sie sich!
  • Humor: Lachen ist befreiend, macht Spaß und verbindet die Menschen. Aber wussten Sie auch, dass es das Gehirn richtig fordern kann? Schon bevor sich der Körper vor Lachen biegt, hat das Gehirn die Pointe längst erfasst. Und dies ist gar nicht so einfach. Ein gehörter Witz landet beispielsweise zunächst im Sprachzentrum, wo er analysiert wird. Beim Transport von der linken in die rechte Hirnhälfte erfolgt der Abgleich, ob sich Emotion und Inhalt entsprechen. Ist dies nicht der Fall, findet das Gehirn dies witzig, das motorische Zentrum wird aktiviert und stimuliert das Gelächter.
  • Den Stift in die Hand nehmen: Durch Schreiben lässt sich das Denken fokussieren. Doch viele Menschen blockiert es, vor einem leeren Blatt zu sitzen. Einen guten Einstieg ins Schreiben bekommt man durch ein Tagebuch.

Geheimtipp

Was mir persönlich auch sehr gut hilft, sind ätherische Öle. Besonders das Pfefferminzöl hilft mir, einen freien Kopf zu bewahren. Auch andere Ölmischungen helfen mir persönlich in Stress- und Lernsituationen Ruhe zu bewahren. Lavendelöl hilft mir nachts sehr gut zu schlafen, damit ich am nächsten Tag ausgeschlafen und fit in eine gute Lernphase starten kann.

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Lernen mit Gedächtnistechniken

  • Loci-Methode: Stellen Sie sich den Weg durch die eigene Wohnung vor und suchen Sie sich 20 Punkte, an denen Sie gedanklich etwas ablegen.
  • Bilder und Geschichten: Die meisten Techniken basieren darauf, sich etwas bildlich vorzustellen und sich eine Geschichte zu merken, ähnlich wie bei einer Eselsbrücke. Wer sich Informationen als Bild vorstellt, kann sich selbst komplexere Informationen besser einprägen und merken. Deiner Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Tapezier deine Wände mit Post-Its oder mal dir Diagramme auf.

Die Rolle des Schlafs beim Lernen

Ausschlafen macht das Gehirn lernbereit, und der Schlaf nach dem Lernen stärkt die Herausbildung von Gedächtnisinhalten und das Erinnerungsvermögen. Das ist deswegen so, weil die gleichen Neuronen, die zum Verarbeiten und Speichern der Lerninformation aktiviert werden, im Schlaf erneut aktiv sind. Das geschieht dann sogar schneller, bevorzugt bei denjenigen Neuronen, die die wichtigeren Informationen speichern. Der Schlaf erleichtert zum einen das Lernen und stärkt die Gedächtnisleistung. Zum anderen reorganisiert und strukturiert er geistige Inhalte und ermöglicht es somit, neu gelernt Information in bereits bestehende Wissensschemata einzugliedern.

Wie das Gehirn lernt und Informationen speichert

Äußerliche Reize lösen über die Sinneszellen die Aktivierung der Synapsen aus. Über diese wird nun die Information von Nervenzelle zu Nervenzelle weitergegeben. Je mehr Synapsen und Nervenzellen aktiviert sind, desto tiefer wird die Information im Gehirn verankert. So speichert das Gehirn zwischen 80 und 90 Prozent der Wahrnehmungen, die gleichzeitig durch Hören, Sehen und Erleben aufgenommen werden, von Beginn an. Wer etwas hört, vergisst es - wer etwas sieht und hört, erinnert sich - wer etwas tut, begreift es!

Durch das Wiederholen beim Lernen passiert Folgendes im Gehirn: Die Synapsen werden regelmäßig neu aktiviert. Dadurch werden die Kontakte zwischen den Nervenzellen verstärkt. Etwas nicht nur einmal auswendig zu lernen, sondern ab und an zu wiederholen, fördert also das langfristige Speichern im Gedächtnis.

Noch einfacher geht´s, wenn wir das Lernen mit Geschichten, Bildern oder Anekdoten verknüpfen und wirkliches Interesse am Thema zeigen. Das liegt daran, dass sich unser Gehirn besser die Inhalte merken kann, auf die wir uns beim Lernen intensiv konzentriert haben und die wir uns vorstellen können. Deshalb eignen sich alltagsrelevante Beispiele und kreative Hilfsmittel optimal als wirklich nachhaltige Methoden zum Lernen für Schüler. Wenn sich Kinder selbstständig durch Ausprobieren die Lösung erarbeiten, sorgt dies für ein Aha-Erlebnis, das das Gehirn so schnell nicht wieder vergisst.

Doch auch die Emotionen, die wir durch andere Lernmethoden als stumpfes Auswendiglernen zutage fördern, begünstigen das langfristige Speichern der Informationen im Gedächtnis.

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