Optimierte PowerPoint-Präsentation für das Gehirn

Einleitung

Eine gute PowerPoint-Präsentation zeichnet sich dadurch aus, dass sie die Funktionsweise des menschlichen Gehirns berücksichtigt. Viele Präsentationen scheitern, weil sie die Aufnahmekapazitäten und Informationsverarbeitungsprozesse des Gehirns ignorieren. Wer diese Prozesse versteht, kann Präsentationen gestalten, die im Gedächtnis bleiben und überzeugen.

Wie das Gehirn Informationen aufnimmt

Das menschliche Gehirn verarbeitet Informationen über einen Kurzzeit- und einen Langzeitspeicher. Der Kurzzeitspeicher hat jedoch eine begrenzte Aufnahmefähigkeit, vergleichbar mit einem USB-Stick oder einer CD. Die Hirnforschung geht davon aus, dass wir im Kurzzeitgedächtnis nur etwa drei bis fünf Informationseinheiten aufnehmen können.

Konsequenzen für PowerPoint-Präsentationen

Für PowerPoint-Präsentationen bedeutet dies, dass es wichtig ist, Kernaussagen herauszuarbeiten und sich auf das Wesentliche zu beschränken.

Die Rolle der Gehirnhälften

Die linke und rechte Gehirnhälfte haben unterschiedliche Aufgaben. Die linke Gehirnhälfte (auditive Cortex) ist für verbale und schriftliche Informationen zuständig, während die rechte Gehirnhälfte (visuelle Cortex) auf bildhafte Informationen reagiert. Daher können wir nicht gleichzeitig lesen und zuhören. Textüberladene Präsentationen überlasten den auditiven Cortex, während der visuelle Cortex unterfordert ist.

Duale Kodierung für gehirngerechte Präsentationen

Um Informationen gehirngerecht zu präsentieren, sollte man auf duale Kodierung setzen. Das bedeutet, sprachliche und bildliche Informationen gleichzeitig zu verarbeiten. Dadurch werden auditiver und visueller Cortex gleichmäßig ausgelastet, was die Informationsverarbeitung im Gehirn um das Sechsfache steigern kann. Zuhörer werden angeregt, einen Bezug zwischen Bildern oder Grafiken und dem Text des Referenten herzustellen, was die Informationsverarbeitung verbessert.

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Mut zum Weglassen und zur Beschränkung auf das Wesentliche

Eine gute PowerPoint-Präsentation berücksichtigt die begrenzte Aufnahmekapazität und die Funktionsweise des Gehirns. Dies erfordert Mut zum Weglassen und zur Beschränkung auf das Wesentliche, sowie eine gezielte Strukturierung von Daten und Botschaften. Referenten sollen Ideen und keine Fakten präsentieren.

Die Rolle von Emotionen

Um eine überzeugende Wirkung zu erzielen, sind Emotionen entscheidend. „Emotionen sind die wahren Entscheider“, so Sabine Hübner. Eine ausgewogene Balance zwischen emotionalen und analytischen Inhalten ist wichtig, um Bedürfnisse zu wecken und das Publikum in eine bestimmte Richtung zu bewegen.

Emotionen in Verkaufszahlen verpacken

Auch Verkaufszahlen lassen sich emotional darstellen, indem man die Botschaft dahinter in den Vordergrund stellt und sie mit bewegten Bildern oder Geschichten kombiniert. So erzeugt man Handlungsbereitschaft und Veränderungswillen beim Publikum.

Emotionale Ansprache für Bauchentscheidungen

In den seltensten Fällen entscheiden Menschen rein rational. Nutzen- und Kostenabwägungen spielen zwar eine Rolle, aber meist kommt eine Entscheidung aus dem Bauch heraus. Emotionale Reaktionen setzen bereits nach 220 Millisekunden einen Entscheidungsreiz. Wenn Referenten vordergründig auf logische Argumente setzen und die Emotion außen vor lassen, hebeln sie diesen Mechanismus aus.

Fazit: Inhalte auf die Zuhörer ausrichten

Um zu überzeugen, ist es wichtig, Inhalte exakt auf die Zuhörer auszurichten. Machen Sie Ihr Publikum neugierig, knüpfen Sie an die Lebenswirklichkeit oder den Arbeitsalltag an, verwenden Sie Anekdoten, bringen Sie Ihre Zuhörer zum Lachen, greifen Sie Sorgen oder Befürchtungen auf, appellieren Sie an persönliche Bedürfnisse, stellen Sie eine Verbindung her, erzeugen Sie Relevanz und eröffnen Sie Lösungswege. So lösen Sie Bauchentscheidungen aus.

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Das Gehirn: Aufbau und Funktion

Das Gehirn ist das komplexeste Organ des menschlichen Körpers und übernimmt lebenswichtige Steuerungsfunktionen. Es ist das Zentrum des Bewusstseins und ermöglicht Denken, Fühlen und Handeln. Das Gehirn besteht zu etwa 70% aus Wasser und wiegt durchschnittlich 1,3 Kilogramm.

Die Funktionen des Gehirns

Die Funktion des Gehirns umfasst die Kontrolle sämtlicher Körperfunktionen, von grundlegenden Prozessen wie Atmung und Herzschlag bis hin zu komplexen kognitiven Leistungen. Selbst während des Schlafes arbeitet es intensiv weiter, verarbeitet die Erlebnisse des Tages und speichert wichtige Informationen im Langzeitgedächtnis.

Die linke und rechte Gehirnhälfte

Die linke und rechte Gehirnhälfte haben unterschiedliche Aufgabenschwerpunkte, arbeiten aber stets als Einheit zusammen. Die linke Gehirnhälfte ist primär für die Sprachverarbeitung und das analytische Denken zuständig, während die rechte Gehirnhälfte das Zentrum für räumliches Denken und bildhafte Zusammenhänge ist.

Zusammenarbeit der Gehirnhälften

Die Zusammenarbeit beider Hemisphären ist für alltägliche Aufgaben unerlässlich. Wenn wir beispielsweise ein Buch lesen, verarbeitet die linke Hemisphäre den Text, während die rechte Hemisphäre uns hilft, den Kontext und die emotionalen Aspekte zu verstehen.

Stärkung der Gehirnfunktionen

Die Gehirn Funktionsbereiche können durch gezielte Übungen gestärkt werden. Aktivitäten wie Puzzles lösen, Zeichnen oder das Erlernen einer neuen Sprache fördern die Zusammenarbeit beider Hemisphären.

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Bedeutung bei neurologischen Erkrankungen

Bei neurologischen Erkrankungen oder Verletzungen wird die Bedeutung der Hemisphärenspezialisierung besonders deutlich. Wenn eine rechte Gehirnhälfte geschädigt ist, können Probleme bei der räumlichen Orientierung oder dem Erkennen von Gesichtern auftreten.

Tipps für gehirngerechte Präsentationen

Basierend auf den Erkenntnissen der Hirnforschung und den Prinzipien der dualen Kodierung lassen sich folgende Tipps für die Gestaltung gehirngerechter PowerPoint-Präsentationen ableiten:

  1. Fokussieren Sie sich! Beschränken Sie sich auf drei Kernbotschaften, die Ihr Publikum mit nach Hause nehmen soll.
  2. Verteilen Sie die Last gehirn-gerecht! Nutzen Sie beide Wege der Informationsverarbeitung im Gehirn und gestalten Sie die Folien als eine reine Unterstreichung Ihres Redetextes. Zeigen Sie vor allem große Bilder und kommen Sie mit so wenig Text wie möglich aus.
  3. Werfen Sie den Ballast über Bord! Verringern Sie die kognitive Belastung Ihres Publikums, indem Sie nur das auf den Folien darstellen, was wesentlich und wichtig ist. Verzichten Sie auf das Kleingedruckte, prüfen Sie, ob Ihr Firmenlogo wirklich auf jeder Folie stehen muss, entfernen Sie grafische Schnörkel, die keine Botschaft transportieren, ordnen Sie die verbliebenen Elemente nach Design-Prinzipien an, setzen Sie Animationen sparsam ein und verteilen Sie Inhalte auf mehrere Folien, statt alles auf einer Seite unterzubringen.
  4. Lassen Sie Ihr Publikum arbeiten! Wenn das Publikum (ein wenig) mitarbeiten muss, um Ihre Botschaft zu verstehen, dann wird es sich später besser daran erinnern können. Zeigen Sie ein Bild, das auf den ersten Blick keinen Bezug zu dem hat, was Sie sagen, fordern Sie das Publikum auf, diesen Bezug zu erraten, zeigen Sie die X- und Y-Achsen eines Diagramms und fragen Sie die Zuschauer, wie sich der Graph wohl entwickeln wird, oder erzählen Sie eine kleine Geschichte und zeigen Sie dazu ein Foto, dessen Bedeutung erst im Laufe der Geschichte erkennbar wird.

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