Georg Uecker, bekannt durch seine Rolle als Carsten Flöter in der "Lindenstraße", ist eine Ikone der deutschen Fernsehlandschaft. Doch hinter der Fassade des beliebten Schauspielers verbirgt sich eine bewegende Lebensgeschichte, geprägt von schweren Schicksalsschlägen, aber auch von Mut, Lebenswillen und dem unermüdlichen Kampf gegen das Stigma von HIV und Krebs.
Rückkehr ins Rampenlicht nach langer Pause
Nachdem er sich lange Zeit aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hatte, kehrte Georg Uecker am 2. Dezember 2024 im Rahmen der Aids-Gala in Köln ins Rampenlicht zurück. Dieser Auftritt war eine Ausnahme, da der Schauspieler in den letzten Jahren nur noch selten öffentlich zu sehen war. Uecker, der seit 1993 selbst mit der Diagnose HIV-positiv lebt, setzte damit ein wichtiges Zeichen der Solidarität und des Engagements im Kampf gegen Aids.
Die Doppeldiagnose: HIV und Krebs
1993 war für Georg Uecker ein Jahr des Schicksals. Nicht nur erhielt er die Diagnose HIV-positiv, sondern gleichzeitig auch die Diagnose Lymphknotenkrebs (Morbus Hodgkin). In seiner Autobiografie "Ich mach' dann mal weiter!" (2018) beschreibt er diesen Moment als einen doppelten Schock.
"Morbus Hodgkin, lautete die Diagnose. Das ist ein bösartiger Tumor des Lymphsystems", schreibt er in seinem Buch. "Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Sie HIV-positiv sind. Das haben die Untersuchungen ebenfalls ergeben."
Die Doppeldiagnose stürzte Uecker in eine tiefe Krise. Kurz zuvor war sein Lebensgefährte John an den Folgen von Aids gestorben. "Ich habe innerhalb weniger Wochen alles verloren", sagte Uecker dem Magazin stern. "Vier Wochen nachdem mein Freund gestorben war, lag ich im Krankenhaus mit der Diagnose: Lymphdrüsenkrebs und HIV. Alles auf einmal."
Lesen Sie auch: Neurologische Erkrankungen in St. Georg
Der Kampf gegen die Krankheit: Chemotherapie und positive Lebenseinstellung
Um zu verhindern, dass Aids ausbricht, musste sich Uecker einer intensiven Chemotherapie unterziehen. "In meinem Körper herrschte Atomkrieg", beschreibt er die Zeit. Die Therapie forderte ihren Tribut: Uecker verlor seine Haare, sein Körper war aufgequollen.
In dieser schweren Zeit halfen ihm Freunde und Familie. "Ich hatte im Prinzip alles verloren", berichtet Uecker. "Mein Freund war wenige Wochen vorher gestorben. Dann habe ich meine Gesundheit verloren, zumindest temporär. Ich habe diese Doppel-Diagnose bekommen. Dadurch konnte ich nicht mehr arbeiten, was für einen Freiberufler auch hart ist, ich hatte kein Einkommen und Schulden. Ich hatte nichts mehr - außer die Nähe und Liebe von Leuten, die mich unterstützt haben. Das bedeutete alles für mich."
Trotz aller Widrigkeiten gab Uecker nie auf. Er entwickelte eine positive Lebenseinstellung und kämpfte gegen die Krankheit. "Dank der Pharmaindustrie und einer in jeglicher Hinsicht positiven Lebenseinstellung" gehe es ihm mittlerweile gut, wie Uecker in einem Interview sagte. Er sei "völlig fit und fest entschlossen, ein schriller Alter zu werden".
Das Outing: HIV-positiv seit über 25 Jahren
Nachdem jahrelang über seinen Gesundheitszustand spekuliert worden war, machte Georg Uecker seine HIV-Erkrankung 2016 öffentlich. "Tatsache ist, und daraus habe ich auch nie ein Geheimnis gemacht, dass ich HIV+ bin", sagte er dem Magazin "Schwulissimo".
Er vermute, dass er mehr als 30 Jahre mit dem Virus infiziert sei, wisse es selbst definitiv seit 25 Jahren. Lange hatte sich der Schauspieler dagegen entschieden, öffentlich darüber zu sprechen, dass er HIV-positiv ist: "Ich habe das nie geheim gehalten", erklärt Uecker im Interview dazu. "Ich bin offen damit umgegangen, aber nicht öffentlich. Meine Familie, Freunde und Kollegen wussten Bescheid."
Lesen Sie auch: Bewertungen zu Georg Salloum
Mit seinem Outing wollte Uecker ein Zeichen setzen und dazu beitragen, das Stigma rund um HIV zu brechen. "Als öffentliche Person muss man aber offenbar immer alles doppelt und dreifach machen. Ich hatte auch schon ein privates Coming-out als schwuler Mann, eines als Carsten Flöter laut Drehbuch, dann folgte das dritte Coming-out in der Öffentlichkeit."
Georg Uecker als Vorreiter und Kämpfer gegen das Stigma
Georg Uecker hat sich nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Aktivist einen Namen gemacht. Er engagiert sich seit vielen Jahren im Kampf gegen Aids und setzt sich für die Rechte von HIV-positiven Menschen ein.
In seiner Rolle als Carsten Flöter in der "Lindenstraße" war er der erste Mann, der im deutschen Fernsehen einen anderen Mann küsste. Dies war ein Meilenstein für die Akzeptanz homosexueller Beziehungen in der Gesellschaft.
Uecker ist sich bewusst, dass seine Geschichte viele Menschen berührt und inspiriert. "Ich habe akzeptiert, dass das ein Teil meines Lebens ist. Er gibt mir Kraft, auf eine umgekehrte Weise. Mein Freund wollte leben - und starb. Ich habe so viele Freunde beerdigt, die starben, ehe sie 30 wurden. Die Kraft sagt mir: Komm, du bist da! Du hast überlebt! Du hast noch was vor! Ich habe auch vorher nicht auf dem Sofa gesessen, aber seitdem lebe ich intensiver."
Blick in die Zukunft: Neue Projekte und Lebensfreude
Auch nach dem Ende der "Lindenstraße" bleibt Georg Uecker aktiv. Er plant eine Solo-Bühnen-Show auf Grundlage seines Buches "Ich mach' dann mal weiter!". "Dabei lese ich auf der Bühne, es wird aber auch das Publikum miteinbezogen, Einspieler und ein Sidekick sind geplant. Auch aktuelle Bezüge will ich miteinfließen lassen."
Lesen Sie auch: Behandlung von Nervensystemerkrankungen
Georg Uecker blickt optimistisch in die Zukunft und möchte sein Leben weiterhin intensiv leben. "Ich möchte immer alles machen. Ich mache nichts regelmäßig, aber alles gleichzeitig. Ich möchte 20 Leben parallel leben."
Die Ursachen für Georg Ueckers Schlaganfall
Der zur Verfügung gestellte Text enthält keine Informationen über die Ursachen eines Schlaganfalls von Georg Uecker. Der Fokus liegt vielmehr auf seiner HIV-Diagnose, seiner Krebserkrankung und seinem Leben mit diesen Herausforderungen. Es ist wichtig zu beachten, dass HIV und Krebs bzw. deren Behandlungen das Risiko für verschiedene gesundheitliche Probleme erhöhen können, aber ein direkter Zusammenhang mit einem Schlaganfall lässt sich aus den gegebenen Informationen nicht ableiten.
tags: #georg #ucker #schlaganfall #ursache