Günther Fielmann: Ein Leben für gutes Sehen und soziale Verantwortung

Günther Fielmann, der am 3. Januar 2024 im Alter von 84 Jahren verstarb, war eine prägende Figur der deutschen Optikbranche. Sein Name steht für erschwingliche Brillen und einen revolutionären Ansatz, der das Geschäft mit dem Sehen für immer veränderte. Fielmanns Lebenswerk reicht jedoch weit über den unternehmerischen Erfolg hinaus. Er engagierte sich leidenschaftlich für Naturschutz, Denkmalpflege und soziale Belange.

Vom Landjungen zum Brillenkönig

Geboren am 17. September 1939 in Stafstedt, Schleswig-Holstein, wuchs Günther Fielmann in einfachen Verhältnissen auf. Seine Kindheit war geprägt von der Liebe zur Natur, die ihm seine Mutter vermittelte. Ursprünglich träumte er von einer Karriere als Fotograf, doch sein Vater riet ihm zu einer Ausbildung als Optiker.

Nach seiner Ausbildung in Hamburg und dem Meisterbrief in Berlin arbeitete Fielmann für internationale Brillenkonzerne. Ende der 1960er-Jahre erkannte er das Potenzial, die verstaubte und kartellartig organisierte Optikbranche aufzubrechen.

Die Revolution des Brillenkaufs

1972 eröffnete Fielmann sein erstes Optikergeschäft in Cuxhaven unter dem Namen "Optic im Centrum". Sein Konzept war revolutionär: Brillen wurden offen präsentiert, die Preise an den Herstellungskosten orientiert und der Kunde durfte selbst auswählen. Damit bot er seine Ware deutlich günstiger an als seine Mitbewerber.

Dieser Ansatz stieß zunächst auf Widerstand in der Branche. Fielmann wurde als "Störenfried" und "Rächer der Bebrillten" diffamiert. Doch er ließ sich nicht beirren und setzte seinen Weg konsequent fort.

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Die "Brille zum Nulltarif" und der Durchbruch

Der Durchbruch gelang Fielmann 1981 mit der Einführung der "Brille zum Nulltarif". In einem Sondervertrag mit der AOK Esens bot er Kassenpatienten eine Auswahl von 90 qualitativ hochwertigen Brillen auf Rezept an, ohne Zuzahlung. Der Werbeslogan "Und mein Papi hat keinen Pfennig dazubezahlt" wurde zum geflügelten Wort.

Fielmann setzte weiterhin auf Kundenzufriedenheit mit einer Zufriedenheitsgarantie, die jede Reklamation akzeptierte. 1982 kam die Geld-zurück-Garantie.

Expansion und Börsengang

Nach dem Fall der Mauer erkannte Fielmann früh das Potenzial des ostdeutschen Marktes und eröffnete Filialen in den neuen Bundesländern. 1994 folgte der Börsengang, der das Wachstum des Unternehmens weiter beschleunigte. Fielmann expandierte nach Österreich, in die Schweiz, nach Polen und in die Niederlande.

Im Jahr 2022 verzeichnete die Fielmann AG einen Jahresumsatz von fast 1,8 Milliarden Euro und verfügte über 977 Niederlassungen im In- und Ausland.

Engagement für Umwelt und Gesellschaft

Neben seinem unternehmerischen Erfolg engagierte sich Günther Fielmann leidenschaftlich für Umwelt und Gesellschaft. Er war Biobauer, züchtete seltene Tierrassen und pflanzte für jeden Mitarbeiter jährlich einen Baum. Bis heute sind es stattliche 1,7 Millionen Pflanzen.

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Fielmann war auch ein Förderer der schleswig-holsteinischen Landesmuseen und engagierte sich als Denkmalschützer.

Die Nachfolge

Günther Fielmann ordnete früh seine Nachfolge. Sein Sohn Marc übernahm 2019 die Geschäfte am Firmensitz in Hamburg.

Fazit

Günther Fielmann hat mit seinem unternehmerischen Mut und seiner sozialen Verantwortung eine ganze Branche geprägt. Sein Lebenswerk ist ein Beispiel dafür, dass wirtschaftlicher Erfolg und gesellschaftliches Engagement Hand in Hand gehen können. Er hinterlässt ein florierendes Unternehmen und ein Vermächtnis, das über seinen Tod hinaus weiterwirken wird.

Ergänzende Informationen aus dem Forum: Fielmann und Hörgeräte

Die Diskussionen in Online-Foren zeigen, dass Fielmann auch im Bereich Hörgeräte eine ähnliche Strategie verfolgt wie bei Brillen: Preisgünstige Angebote, die den Markt aufmischen. Einige Nutzer berichten von erheblichen Ersparnissen im Vergleich zu anderen Anbietern.

Kampfpreise und Marktanteile

Einige Kommentatoren vermuten, dass Fielmann mit Kampfpreisen in den Markt drängt, um Marktanteile zu gewinnen. Dies wird durch Berichte bestätigt, dass Fielmann bereit ist, die Preise von Mitbewerbern nochmals zu unterbieten.

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Vor- und Nachteile aus Kundensicht

Die Meinungen über Fielmann als Hörgeräteanbieter sind geteilt. Einige Kunden loben die günstigen Preise und den guten Service, insbesondere in Filialen in ihrer Nähe. Andere bemängeln, dass bei Fielmann der Fokus auf dem Massenmarkt liegt und selten genutzte Features bei den Hörgeräten mit Eigenlabels nicht angeboten werden. Dies könne insbesondere für Menschen mit komplexen Hörproblemen ein Nachteil sein.

Die Rolle der Einzelakustiker

Einige Diskussionsteilnehmer betonen die Bedeutung von kompetenter Beratung und individueller Betreuung durch Einzelakustiker. Sie argumentieren, dass der Preis nicht das einzige Kriterium sein sollte und dass eine umfassende Anpassung und Nachsorge entscheidend für den Erfolg einer Hörgeräteversorgung sind.

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