Die Neurochirurgie ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich mit der Diagnose und Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems befasst. Dies umfasst das Gehirn, das Rückenmark, die peripheren Nerven und die umgebenden Strukturen. In diesem Artikel werden wir uns speziell auf den neurochirurgischen Bereich in Hildesheim konzentrieren und einen Überblick über die verfügbaren Leistungen und Behandlungsmöglichkeiten geben.
Neuroonkologisches Zentrum: Schwerpunkte und Kooperationen
Tumorerkrankungen des Nervensystems umfassen ein breites Spektrum. Patienten mit unterschiedlichsten Symptomen müssen gezielt untersucht, therapiert und nachbehandelt werden. Das Neuroonkologische Zentrum in Hildesheim hat sich auf die Diagnostik, Therapie, Betreuung und Nachsorge von Patientinnen und Patienten mit Tumoren des Gehirns, der Hirnhäute, des Schädels, speziell der Schädelbasis, der Hirnnerven und der peripheren Nerven sowie deren Metastasen spezialisiert.
Die Güte des Zentrums und die Erfüllung eines umfangreichen Anforderungskataloges wurde durch die deutsche Krebsgesellschaft 2019 geprüft und bestätigt. Entsprechend darf das Siegel der deutschen Krebsgesellschaft als zertifiziertes Neuroonkologisches Zentrum geführt werden.
Für die optimale Versorgung der Tumorpatienten pflegt das Zentrum eine enge persönliche Kooperation mit vielen Behandlungspartnern, sowohl ambulant als auch stationär. Dies ermöglicht eine umfassende und individuelle Betreuung der Patienten.
Diagnostik und Therapie
Das Neuroonkologische Zentrum bietet ein breites Spektrum an diagnostischen und therapeutischen Verfahren an, um eine optimale Versorgung der Patienten zu gewährleisten. Dazu gehören unter anderem:
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- Bildgebende Verfahren: Magnetresonanztomographie (MRT), Computertomographie (CT), Angiographie
- Neurophysiologische Untersuchungen: Elektromyographie (EMG), Elektroneurographie (ENG), Elektroenzephalographie (EEG)
- Biopsien: Entnahme von Gewebeproben zur feingeweblichen Untersuchung
- Operationen: Entfernung von Tumoren, Dekompression von Nerven, Stabilisierung der Wirbelsäule
- Strahlentherapie: Behandlung von Tumoren mit ionisierender Strahlung
- Chemotherapie: Behandlung von Tumoren mit Medikamenten
- Immuntherapie: Behandlung von Tumoren mit Medikamenten, die das Immunsystem aktivieren
Zertifizierung und Qualitätsmanagement
Die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft im Jahr 2019 bestätigt die hohe Qualität der Patientenversorgung und die leitliniengerechte Therapie im Neuroonkologischen Zentrum. Das Zentrum arbeitet kontinuierlich an seiner stetigen Verbesserung, indem es lokale, nationale und internationale Fachfortbildungen und Patienteninformationsveranstaltungen besucht und durchführt. Dadurch bleiben die Mitarbeiter auf dem neuesten Wissensstand und können den Patienten ausgewogene Therapieempfehlungen geben.
Kooperationen und interdisziplinäre Zusammenarbeit
Ein wichtiger Aspekt der neurochirurgischen Versorgung in Hildesheim ist die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen und externen Partnern. Dazu gehören unter anderem:
- Neurologie: Behandlung von neurologischen Erkrankungen wie Schlaganfall, Multiple Sklerose, Parkinson-Krankheit
- Onkologie: Behandlung von Krebserkrankungen
- Radiologie: Durchführung und Auswertung von bildgebenden Verfahren
- Pathologie: Untersuchung von Gewebeproben
- Physiotherapie: Rehabilitation nach Operationen und Verletzungen
- Ergotherapie: Verbesserung der Alltagsfähigkeiten
- Psychologie: Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung
Kopf-Hals-Tumorzentrum: Interdisziplinäre Versorgung von Kopf-Hals-Tumoren
Das gemeinsame Kopf-Hals-Tumorzentrum der Hals-Nasen-Ohrenklinik des KRH Klinikum Nordstadt und der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie der DIAKOVERE Henriettenstift ist seit September 2019 zertifiziert durch die Deutsche Krebsgesellschaft. Das Zentrum bietet eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung und leitliniengerechte Therapie von Kopf-Hals-Tumoren.
Schwerpunkt des Kopf-Hals-Tumorzentrums ist die Diagnostik, Therapie, Betreuung und Nachsorge von Patienten mit Tumoren in der Mundhöhle, im Rachen, im Kehlkopf, in der Nase und den Nasennebenhöhlen sowie in den Speicheldrüsen. Jährlich werden im Kopf-Hals-Tumorzentrum ca. 400 Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren behandelt.
Durch die Kooperation mit vielen Behandlungspartnern ist im Kopf-Hals-Tumorzentrum eine optimale Versorgung der Tumorpatienten gewährleistet. In der wöchentlichen Tumorkonferenz wird die weitere Behandlung der Patientinnen und Patienten nach der Erstdiagnose interdisziplinär festgelegt.
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Tumorkonferenz: Gemeinsame Entscheidungsfindung für die bestmögliche Behandlung
In der einmal wöchentlich stattfindenden Tumorkonferenz wird die individuelle Behandlung der Patienten nach der Erstdiagnose gemeinsam mit internen und externen Behandlungspartnern festgelegt. Durch diese gemeinsame Konferenz mit HNO-Ärzten, MKG-Chirurgen, Pathologen, Radiologen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Nuklearmedizinern und gegebenenfalls weiteren Fachabteilungen werden die Entscheidungen auf höchstem fachlichem Niveau und dem aktuellen Stand der Forschung folgend getroffen.
Für jeden Patienten wird ein Tumorkonferenzprotokoll erstellt, in dem alle Untersuchungen und die Empfehlung der Konferenz dokumentiert werden. Die Empfehlung der Konferenz wird anschließend mit dem Patienten und auf Wunsch mit seinen Angehörigen besprochen. Für Behandlungspartner sowie auch für niedergelassene Ärzte besteht die Möglichkeit, Patienten direkt in die Tumorkonferenz einzubringen.
Studien und Forschung
Das Kopf-Hals-Tumorzentrum nimmt an mehreren Studien teil bzw. plant die Teilnahme an weiteren Studien. Das Krebszentrum am KRH Klinikum Siloah sowie die angeschlossenen Organkrebszentren nehmen aktiv an einer Vielzahl von Studien im Bereich der Krebsforschung teil.
Orthopädie und Unfallchirurgie: Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen des Bewegungsapparates
Die Orthopädie und Unfallchirurgie am Ev. Stift St. Martin deckt sowohl in der operativen als auch konservativen Behandlung das gesamte Spektrum der modernen Unfallchirurgie und Orthopädie ab. Ziel ist die Erhaltung und Wiederherstellung einer schmerzfreien Mobilität und Leistungsfähigkeit bei Jung und Alt.
Schwerpunkte der Orthopädie sind hierbei vor allem die Chirurgie der großen und kleinen Gelenke mit Gelenkersatz- und Wechseloperationen. Das Ev. Stift St. Martin mit Hubschrauberlandeplatz ist mit allem ausgestattet, was zu einer kompetenten Frühversorgung von Unfallopfern nötig ist. Rund um die Uhr stehen Ärzte aller Fachrichtungen bereit, um Sie optimal zu versorgen.
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Als Klinik für das Schwerstverletzungsartenverfahren liegt ein Schwerpunkt in der Behandlung akut verletzter Patienten mit Arbeits- und Wegeunfällen sowie in der Wiederherstellung bei Folgezuständen nach schweren Unfällen. In Kooperation mit den anderen Fachabteilungen der Klinik wird hier ein integrierter, teamübergreifender Behandlungsansatz durchgeführt.
Konservative und operative Therapieverfahren
Neben den operativen Therapieverfahren stehen für die Behandlung der Patienten eine Vielzahl konservativer Therapiemöglichkeiten wie Physiotherapie, Ergotherapie oder die Verordnung orthopädischer Hilfsmittel bereit. Die Kooperation mit Orthopädietechnikern und der ambulanten Rehabilitation im Ev. Stift St. Martin ergänzt die Behandlung und komplettiert die Therapie.
Konservative Therapieverfahren:
- Physiotherapie
- Physikalische Therapie
- Balneologie
- Ergotherapie
- Infusionstherapien (Hüftkopfnekrose, M. Sudeck)
Operative Therapieverfahren:
- Differenzierter künstlicher Ersatz oder Teilersatz großer und kleiner Gelenke (Endoprothetik): Hüft-, Knie-, Sprunggelenke, Schulter-, Ellenbogen-, Finger- und Zehengelenke (zementfrei, teilzementiert, zementiert): Anwendung wissenschaftlich bewährter Implantate und minimalinvasiver Techniken.
- Bei komplexen Fehlstellungen und nach Unfallfolge werden für Patienten individuelle Implantate für Hüfte, Knie und Becken angefertigt.
- Wechsel von gelockertem oder infiziertem künstlichem Gelenkersatz mit biologischem Aufbau ausgedehnter Knochendefekte durch Knochentransplantation (Eigen-, Fremd- oder Kunstknochen), durch die Verwendung von Rekonstruktionsimplantaten, Rekonstruktion massiver Defekte mit Spezialimplantaten und individuell angefertigten Implantaten
- Korrekturosteotomien und Umstellungsosteotomien bei Fehlstellung von Gelenken oder Arthrosen
- Kinderorthopädie mit komplexen Rekonstruktionen angeborener und erworbener Fehlbildungen
- Tumororthopädie: Therapie von gutartigen und bösartigen Knochen- und Weichteiltumoren und von Knochenmetastasen von Tumoren (Brust, Prostata, Niere, Schilddrüse, Lunge, Multiples Myelom)
- Radio-Frequenz-Ablation von Knochenmetastasen und minimal-invasive Augmentation von Knochendefekten der Wirbelsäule und des Beckens
- Therapie von Überlastungsschäden der Gelenke, z. B. durch Sport (u. a. Arthroskopische Operationen)
Fazit
Die Neurochirurgie in Hildesheim bietet ein breites Spektrum an Leistungen und Behandlungsmöglichkeiten für Erkrankungen des Nervensystems. Durch die enge Zusammenarbeit mit anderen Fachabteilungen und externen Partnern wird eine umfassende und individuelle Betreuung der Patienten gewährleistet. Die Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft und die Teilnahme an Studien und Forschungsprojekten unterstreichen die hohe Qualität der neurochirurgischen Versorgung in Hildesheim.
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