Hamburger Brücke Demenz Konzept: Ein Zentrum für Leben, Kultur und Pflege in Martini44

Einführung

Das Hamburger Brücke Demenz Konzept, realisiert im Rahmen des Projekts Martini44, stellt eine innovative Antwort auf die Herausforderungen des demografischen Wandels und den steigenden Bedarf an altersgerechten und inklusiven Wohn- und Betreuungsformen dar. Martini44, ein lebendiges Stadtteilprojekt in Eppendorf, verkörpert eine neue Art der Vernetzung und des Miteinanders, indem es verschiedene Angebote unter einem Dach vereint.

Martini44: Ein Hafen für alle

Martini44, gelegen hinter der historischen Fassade des ehemaligen Krankenhauses Bethanien, ist mehr als nur ein Gebäude. Es ist ein Ort, an dem neues Leben entsteht, ein Zentrum für Kultur, Bildung, Beratung, Begegnung, Betreuung, Pflege und Wohnen. Kirsten Arthecker, Geschäftsführerin, betont, dass Martini44 ein Hafen ist, in dem sich jeder wohlfühlen kann, geschätzt wird und in dem "Zusammensein" neu definiert wird.

Entstehung einer Vision

Die Idee zu Martini44 entstand vor über zehn Jahren, als die Hamburgische Brücke sich mit dem Bauverein der Elbgemeinden eG, dem Kulturhaus Eppendorf und weiteren lokalen Institutionen zusammentat, um an der Konzeptausschreibung der Stadt Hamburg teilzunehmen. Nachdem sie Ende 2012 den Zuschlag erhielten, begannen sie, ihre Vision Wirklichkeit werden zu lassen und gemeinsam das Projekt Martini44 zu gestalten.

Das Motto: "So sind wir - Martini44"

Martini44 ist ein Beweis dafür, was aus einer gemeinsamen Vision und einem guten Miteinander entstehen kann, unabhängig von den Branchen, aus denen die Kooperationspartner kommen. Neben bezahlbarem Wohnraum bringt die Kunstklinik mit all ihren kulturellen Angeboten, dem Café und ihrem Engagement buntes Leben ins Quartier. Die Wohn-Pflege-Gemeinschaft für Menschen mit Demenz zeigt, dass Menschen mit dieser Diagnose weiterhin in die Mitte der Gesellschaft gehören.

Das Demenz Konzept der Hamburger Brücke

Ein zentraler Bestandteil von Martini44 ist das Demenz Konzept der Hamburger Brücke, das darauf abzielt, Menschen mit Demenz ein würdevolles und selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft zu ermöglichen.

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Besuchsdienst für Angehörige

Die Hamburgische Brücke bietet einen Besuchsdienst an, um Angehörige von Menschen mit Demenz zu entlasten. Engagierte Menschen besuchen regelmäßig mehrmals im Monat ältere Menschen mit kognitiven oder körperlichen Einschränkungen zuhause, um dort eine schöne Zeit mit ihnen zu verbringen. Ob Vorlesen, Kaffee trinken, zuhören oder spielen - die Besuche bieten Abwechslung und soziale Interaktion.

Das Zusammenleben mit einem demenzkranken Menschen lässt oft wenig Zeit für wichtige alltägliche Besorgungen. Angehörigen ist es oft unmöglich, in Ruhe einzukaufen, eine Behörde aufzusuchen oder einfach mal spazieren zu gehen. Der Besuchsdienst der Hamburgischen Brücke ermöglicht es den Angehörigen, einmal die Woche etwas durchzuatmen.

Der Einsatz der Freiwilligen wird professionell begleitet und bietet die Möglichkeit zu Erfahrungsaustausch und Fortbildung. Interessierte können sich bei der Freiwilligenagentur melden. Vorab wird eine kostenlose Schulung angeboten.

Der Chor Vergissmeinnicht

Ein weiteres bemerkenswertes Angebot ist der Chor Vergissmeinnicht, der zweimal im Monat im Kulturschloss Wandsbek probt. Dreizehn Sängerinnen und ein Sänger stehen im Kreis und beginnen mit Aufwärmübungen: Gähnen, gurgeln, zischen und sanfte Körperklopfer. Auch während der Lieder wird Bewegung bewusst eingesetzt. „Die Stimme ist entlastet, man kann besser singen, wenn man sich bewegt“, erklärt die Therapeutin. Die Stimmung im Raum verändert sich durch die Dynamik spürbar.

Die Liedtexte sind in großer Schrift auf DIN-A4-Blättern gedruckt, viele singen auswendig. Die Stimmen klingen kraftvoll, getragen von bewusster Körperarbeit. Chorleiterin Monika Röttger ging ohne Erfahrung mit Demenzkranken in die erste Probe und war erstaunt, wie lernfähig die Gruppe ist. Neben traditionellen Liedern stehen auch afrikanische und neuseeländische Stücke auf dem Programm. 90 Minuten lang konzentrieren sich die Mitglieder auf Töne, Rhythmus und Text. Für viele ist der Chor ein zentraler Bestandteil ihres Alltags. Sängerin Antje sagt: „Es macht mir Freude und hellt meine Stimmung auf.“ Chorleiterin Monika Röttger ergänzt: „Humor und Tragik liegen hier nah beieinander. Wir erleben, wie sich die Krankheit entwickelt und manchmal auch Abschiede dazugehören.

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Soziales Engagement und die Werte der Hamburger Brücke

Das Engagement der Hamburger Brücke basiert auf den Werten ihres Gründers, Max M. Warburg, der vor über 100 Jahren den Satz prägte: "Wir Hamburger lassen keinen von uns über Bord gehen!" Dieser Satz ist seitdem Ansporn für das soziale Engagement der Organisation.

Vielfältige Angebote der Hamburger Brücke

Zum Heimathafen der Hamburger Brücke zählen zwei ambulante Pflegedienste, die Tagespflege Mole44, die inklusive Begegnungsstätte Eppe & Flut sowie das Demenzdock. Diese vielfältigen Angebote tragen dazu bei, ein umfassendes Netzwerk der Unterstützung und Betreuung für ältere Menschen und Menschen mit Demenz in Hamburg zu schaffen.

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