Puzzeln ist mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung. Es ist eine wertvolle Möglichkeit, das geistige und emotionale Wohlbefinden von Senioren zu fördern, insbesondere bei Menschen mit Demenz oder Alzheimer. Durch das Zusammensetzen von Puzzleteilen können Erinnerungen wieder lebendig werden und kognitive Fähigkeiten trainiert werden.
Die Vorteile des Puzzelns für Senioren mit Demenz
Puzzeln erfordert Konzentration, Gedächtnis und Problemlösungsfähigkeiten. Diese Fähigkeiten können bei Senioren, insbesondere bei denen mit Demenz oder Alzheimer, nachlassen. Das Zusammensetzen der Puzzleteile hilft, diese kognitiven Funktionen auf unterhaltsame und nicht-bedrohliche Weise zu üben.
Erinnerungen werden wach
Beim Puzzeln werden Stück für Stück Erinnerungen an die Vergangenheit wieder lebendig. Ein Puzzle mit einem Bild von einem sonnigen Strand kann beispielsweise Erinnerungen an frühere Urlaube wecken, während ein Blumenmotiv an vergangene Gartentage erinnert. Wenn die Bilder einen Bezug zum persönlichen Leben haben, reizen sie dazu, sich näher mit ihnen zu beschäftigen. Und sobald man sich ihnen dann zuwendet und anfängt, beginnt die geistige Aktivierung. Ist die Aufgabe nicht zu schwer, geht es wie von selbst immer weiter, bis die Aufgabe bewältigt ist.
Förderung kognitiver Fähigkeiten
Das Lösen der Puzzles verbessert nicht nur die kognitiven Fähigkeiten und das Gedächtnis, sondern sorgt auch für einen entspannenden Moment. Beim Puzzeln werden Fähigkeiten gefordert, die zur Intelligenz gehören. Sie betreffen vor allem das anschaulich-figurale Denken sowie, sich im Kopf etwas Anschauliches vorzustellen. Deshalb übt das Puzzeln auch einen Teil der Intelligenz und sorgt mit dafür, dass die Schlauheit nicht nachlässt wie im Faulenzerurlaub, bei vielen Krankenhausaufenthalten oder in Alten- und Pflegeheimen.
Mentale Stimulation und Vergnügen
Für Senioren mit leichter oder fortgeschrittener Demenz bieten spezielle Puzzles eine wertvolle Form der Unterhaltung und mentalen Stimulation. Das Faszinierende ist, dass Senioren mit leichter oder fortgeschrittener Demenz überraschend viel Freude daran haben, diese einfachen Puzzles zu lösen. Der Prozess des Zusammensetzens der Teile regt ihre kognitiven Fähigkeiten und das Gedächtnis an, während er gleichzeitig Ruhe und Entspannung bietet.
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Erfolgserlebnisse und Selbstvertrauen
Senioren genießen das Puzzeln aus verschiedenen Gründen. Vor allem bietet es ein Gefühl der Zufriedenheit, wenn sie ein schönes Puzzle erfolgreich lösen. Außerdem ist es eine Aktivität, die sie herausfordert, ihren Geist schärft und ihnen Selbstvertrauen verleiht. Erleichterung und gute Laune machen sich nach Vollendung eines schwierigen Puzzles erst einmal breit. Kurzfristig jedenfalls. Aber auch schon vor der Vollendung. Bereits während des Spieles, wenn es nicht zu leicht und nicht zu schwer ist, treten bei vielen Personen Zeiten auf, in denen sie sich sowie alles um sich herum und auch die Zeit vergessen und ganz bei der Sache sind und einfach nur weitermachen wollen.
Spezielle Puzzles für Senioren mit Demenz
Unsere speziellen Puzzles für Senioren mit Demenz sind so gestaltet, dass sie das Puzzeln einfacher und angenehmer machen. Senioren haben oft Schwierigkeiten mit kleinen Puzzleteilen, aber nicht bei unseren Puzzles! Wir bieten hochwertige Puzzles mit großen Teilen und wunderschönen Motiven an. Die meisten Puzzles sind sehr langlebig und aus Holz gefertigt.
Große, leicht zu handhabende Teile
Diese Puzzles haben große Teile, die leicht zu handhaben sind, sodass Senioren ohne Frustration puzzeln können. Die Puzzles sind mit einer geringen Anzahl großer Puzzleteile ausgestattet, die leicht zu greifen sind. So können Senioren die Teile problemlos aufnehmen, halten und platzieren, ohne sich von zu vielen Details oder der Komplexität überfordert zu fühlen.
Nostalgische Motive
Die Bilder auf diesen Puzzles wurden sorgfältig ausgewählt, um nostalgische Erinnerungen zu wecken. Sie zeigen vertraute Szenen aus dem früheren Alltag, wie Landschaften oder Ereignisse, die den Senioren noch gut in Erinnerung sind. Diese Bilder können Szenen aus dem Alltag früherer Zeiten, Landschaften bekannter Orte oder historische Ereignisse darstellen.
Puzzeln als Teil einer umfassenden Demenzprävention
Puzzeln fordert verschiedene kognitive Fähigkeiten wie Wahrnehmung, logisches Denken und Flexibilität. Doch laut der Deutschen Hirnstiftung reicht das allein nicht aus, um das Gehirn dauerhaft fit zu halten. Entscheidend sei eine vielseitige geistige Stimulation. „Wichtig ist, sich bis ins hohe Alter aktiv geistig zu fordern“, betont Prof. Dr.
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Geistige Stimulation
Kreuzworträtsel oder Puzzles werden oft als effektive Präventionsmaßnahme für Demenz empfohlen. "Doch es ist nicht nur exklusiv das Puzzeln, das das Gehirn bis ins hohe Alter fit hält, sondern ganz allgemein die geistige Stimulation", erklärt die Präsidentin der Deutschen Hirnstiftung, Prof. Dr. Kathrin Reetz, in einer Pressemitteilung. "Und die kann durch verschiedene Aktivitäten erreicht werden." Eine australische Studie mit über 10.000 Teilnehmern zeigt, dass geistig anregende Aktivitäten wie Puzzles oder Kreuzworträtsel das Demenzrisiko um neun Prozent senken können.
Noch effektiver waren allerdings "intellektuelle" Aktivitäten wie Sprachkurse, andere Fortbildungen, aber auch das Briefschreiben oder das Führen eines Tagebuchs - all dies führte zu einer Risikoreduktion von elf Prozent. In geringerem Maße sei auch die Beschäftigung mit kreativen künstlerischen Aktivitäten (Handwerk, Holz- oder Metallarbeiten und Malen oder Zeichnen) und mit passiven geistigen Aktivitäten (Lesen von Büchern, Zeitungen oder Zeitschriften, Musik- oder Radiohören) mit einem niedrigeren Demenzrisiko verbunden, heißt es in der Meldung weiter.
Wichtig sei nach Ansicht von Demenz-Expertin Reetz, geistig aktiv zu bleiben und sich bis ins hohe Alter zu fordern. Warum nicht auch ein Musikinstrument oder eine Fremdsprache erlernen oder einen Computerkurs besuchen? "Viele Menschen glauben, sie seien dafür zu alt - dabei ist es umgekehrt, sie altern geistig schneller, weil sie sich nicht mehr fordern", erklärt Reetz.
Körperliche Aktivität
Neben geistigen Herausforderungen spielt körperliche Aktivität eine entscheidende Rolle in der Demenzprävention. Besonders Tanzen kombiniert körperliche Bewegung mit kognitiven Anforderungen. „Hier kommen Improvisation, motorische Koordination und geistige Anstrengung zusammen“, erklärt Prof. Dr. Insgesamt können körperliche Aktivitäten das Risiko für Demenzen jeglicher Ursache um 17 Prozent senken.
Ebenso sei neben dem geistigen Training körperliche Bewegung eine aktive Demenzvorsorge. Ideal sei es, wenn beides zusammenkomme, wie beim ambitionierten Tanzen, wenn auch neue Schrittfolgen und Figuren erlernt werden müssen. Natürlich könne man auch geistige und körperliche Aktivitäten abwechselnd im Tagesplan unterbringen, etwa morgens zur Wassergymnastik gehen, nachmittags ein kompliziertes Strickmuster ausprobieren und abends mit Freunden Karten spielen.
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Soziale Interaktion
Auch soziale Interaktionen sind eine wichtige Säule zur Vorbeugung von Demenz. Prof. Reetz warnt davor, dass der Rückzug ins Private, beispielsweise durch isolierte Aktivitäten wie Puzzeln, den Verlust sozialer Kontakte nicht ersetzen kann. Die mögliche Risiko-Reduktion durch soziale Kontakte liegt nach einer chinesischen Studie von 2022 bei 7 Prozent. Die fehlende Stimulation durch Gespräche am Arbeitsplatz kann nicht dauerhaft durch ein „einsames Puzzlespiel“ ersetzt werden.
Letzteres sei übrigens doppelt positiv."Denn nicht nur geistig herausfordernde Spiele, sondern auch soziale Kontakte sind eine aktive Demenzprävention. Sie sollte man bis ins hohe Alter pflegen", sagt Reetz. Eine große Gefahr sieht sie darin, dass bei Menschen, die sehr stark auf den Beruf fokussiert waren, mit dem Ruhestand oft ein Großteil der Sozialkontakte wegbreche. Sie rät dazu, sich in Vereinen oder im Ehrenamt zu engagieren, wenn soziale Isolation drohe.
Tipps zur Auswahl des richtigen Puzzles
- Motiv: Man muss, gemeinsam mit den Klienten, einen persönlichen Bezug zum Motiv herstellen können. Es sollte unterschiedliche Farbbereiche haben, sodass sich die Teile in Gruppen vorsortieren lassen.
- Anzahl der Teile: Aller Anfang ist schwer, das gilt auch für das Puzzeln. Aus diesem Grund sollten Anfänger mit einer leichten Variante beginnen, die nur aus 500 Teilen besteht. Wenn Sie schon ein fortgeschrittener Puzzleexperte sind, können Sie sich an ein 1.000-teiliges Puzzle wagen. Da sich hier viele Stücke ähneln, ist die Herausforderung deutlich größer - und somit auch der Schwierigkeitsgrad. Wenn auch diese Hürde ein Klacks für Sie ist, können Sie sich an einem Puzzle zwischen 2.000 und 5.000 Teilen versuchen.
- Material: Wir bieten hochwertige Legespiele mit großen Teilen und wunderschönen Bildern. Die meisten Puzzles sind sehr langlebig und aus Holz gefertigt.
Puzzeln in der Ergotherapie und Betreuung
Bereits in früheren Artikeln haben wir darüber berichtet, dass Puzzeln die geistige Fitness fördert und deshalb zum Beispiel gezielt in der Ergotherapie eingesetzt wird. Aber auch in der Betreuung mit demenziell veränderten Menschen können Puzzles einen großen Beitrag leisten. Puzzeln eignet sich unter Umständen auch gut für die erste Annäherung an einen neuen Klienten. Man muss das Puzzeln begleiten, Teile gegebenenfalls in greifbare Nähe legen, sonst kann schnell Desinteresse entstehen.