Thomas Gottschalk, eine Ikone des deutschen Fernsehens, steht im Alter von 74 Jahren weiterhin im Rampenlicht. Dabei thematisiert er offen die Herausforderungen des Älterwerdens, äußert sich zu aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen und erntet dafür sowohl Zuspruch als auch Kritik.
Hörgerät als Zeichen des Alters
Im Oktober 2024 machte Gottschalk öffentlich, dass er ein Hörgerät benötigt. Dies gestand er, nachdem er bereits seit fünf Jahren Werbung für einen Hörgeräteanbieter gemacht hatte. Humorvoll merkte er an, dass er nun selbst auf die Technologie angewiesen sei, nachdem er zuvor keine Hörhilfe benötigt habe. Seine Frau Karina habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass er den Fernseher zu laut stelle, was ihn störte. Er räumt ein, dass es wichtig sei, zu körperlichen Einschränkungen zu stehen und wirbt für Verständnis für Menschen mit Hörschwächen.
"Ungefiltert": Buch und Kontroversen
Gottschalks Buch "Ungefiltert" sorgte bereits vor der Veröffentlichung für Aufsehen. Seine darin geäußerten Ansichten, insbesondere zum Frauenbild und zum Eurovision Song Contest (ESC), lösten teils heftige Diskussionen aus.
Kritik am Frauenbild
Kritiker warfen Gottschalk vor, in seinem Buch ein überholtes Frauenbild zu präsentieren. Einige seiner Aussagen wurden als sexistisch interpretiert und führten zu Empörung in den sozialen Medien. Natalia Wörner forderte ihn öffentlich dazu auf, sich für Frauenrechte einzusetzen. Gottschalk selbst wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass sich seine Kritik nicht auf Gewalt gegen Frauen beziehe.
Zweifel am ESC
Auch Gottschalks Einschätzung des ESC stieß auf Widerspruch. Er bezeichnete die Veranstaltung als "Regenbogenveranstaltung", deren Bedeutung als Maßstab für europäische Popmusik nachgelassen habe. Dem wurde entgegengehalten, dass der ESC weiterhin große Erfolge hervorbringt, wie die Streamingzahlen von Songs wie "Snap" und "Arcade" beweisen. Auch der Erfolg von Künstlerinnen wie Loreen und Bands wie Måneskin widerlege Gottschalks These.
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Reaktionen und Vermarktung
Die Kontroversen um Gottschalks Buch wurden von den Medien aufgegriffen und trugen maßgeblich zur Vermarktung des Werkes bei. Kritiker bemängelten, dass die Aufregung in den sozialen Medien übertrieben sei und eher einem Abbild der überhitzten Medienlandschaft entspreche als einer gesellschaftlich relevanten Diskussion.
Rechtfertigung und Publikum
Trotz der Kritik erfreut sich Gottschalk weiterhin großer Beliebtheit bei seinem Publikum. Bei einer Buchvorstellung in Hamburg wurde er mit Applaus empfangen. Er betonte, dass er sich nicht als "mürrischer alter Mann" präsentieren wolle und unterhielt das Publikum mit Anekdoten und Pointen. Auch seine Aussagen zu umstrittenen Themen wie dem Griff ans weibliche Knie wurden von seinem Publikum mit Gelächter und Applaus aufgenommen.
Gesundheit und Zukunftspläne
Im Alter von 75 Jahren legt Gottschalk Wert auf seine Gesundheit. Er wandert regelmäßig mit seiner Frau Karina im Bayerischen Wald, um fit zu bleiben. Er hat sich zum Ziel gesetzt, 100 Jahre alt zu werden. Trotz seines fortgeschrittenen Alters denkt Gottschalk nicht ans Aufhören. Er hat seine Pläne geändert und möchte weiterhin arbeiten.
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