Schlaganfall: Medizinische Bezeichnung, Definition, Ursachen, Prävention und Therapie

Ein Schlaganfall, medizinisch als Apoplex cerebri bezeichnet, ist eine plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns, die zu Sauerstoffmangel und Gewebeuntergang in bestimmten Gehirnregionen führt. Umgangssprachlich wird er auch als Hirnschlag, Hirninfarkt oder Apoplex bezeichnet. Jedes Jahr erleiden etwa 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Die schnelle Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um die Folgen zu minimieren.

Was ist ein Schlaganfall? Definition und medizinische Terminologie

Der medizinische Fachbegriff für einen Schlaganfall ist Apoplex cerebri, oft einfach als Apoplex bezeichnet. Weitere Synonyme sind Apoplexie, Apoplexia cerebri, Hirninfarkt, Hirnschlag, apoplektischer Insult, zerebraler Insult, zerebrovaskulärer Insult oder ischämische Attacke. Ein Schlaganfall ist also eine akute Durchblutungsstörung des Gehirns.

Ischämischer und hämorrhagischer Schlaganfall

Grundsätzlich unterscheidet man zwei Hauptformen:

  • Ischämischer Schlaganfall (Hirninfarkt): Diese Form wird durch einen Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn verursacht, meist durch ein Blutgerinnsel (Thrombus) oder eine Arteriosklerose. Dadurch wird die Sauerstoffversorgung des Gehirns unterbrochen. Umgangssprachlich wird der ischämische Hirninfarkt auch als „weißer Schlaganfall“ bezeichnet.
  • Hämorrhagischer Schlaganfall (Hirnblutung): Hierbei kommt es zu einer Blutung im Gehirn, entweder direkt im Gehirngewebe (intrazerebrale Blutung) oder zwischen den Hirnhäuten (Subarachnoidalblutung). Diese Blutungen können durch geplatzte Aneurysmen, Verletzungen, Drogenmissbrauch oder Bluthochdruck verursacht werden. Umgangssprachlich wird der hämorrhagische Schlaganfall auch als „roter Infarkt“ bezeichnet.

Ursachen und Risikofaktoren

Für eine Durchblutungsstörung im Gehirn gibt es verschiedene Gründe. Die häufigste Ursache des Apoplex stellen Gefäßverschlüsse dar. Außerdem können Blutungen für einen akuten Schlaganfall ursächlich sein. Die Gefäßverschlüsse können durch Blutgerinnsel oder im Rahmen einer Fettembolie auftreten.

Gefäßverschlüsse und ihre Ursachen

Gefäßverschlüsse, die einen Apoplex auslösen, entstehen in den meisten Fällen durch Blutgerinnsel. Dafür sind häufig Vorhofflimmern oder die Arteriosklerose der hirnversorgenden Gefäße verantwortlich. Beim Vorhofflimmern kontrahiert sich der linke Vorhof nicht mehr vollständig, sodass das Blut im Herzen zirkuliert. Die Arteriosklerose - das ist die krankhafte Einlagerung sogenannter Cholesterinester und anderer Fette in der inneren Wandschicht arterieller Glutgefäße - verengt Blutgefäße. Die Ablagerungen können sich lösen und im Blutstrom mitgeschwemmt werden. Eine Fettembolie kann durch einen größeren Knochenbruch oder eine OP verursacht werden. In selteneren Fällen werden Gefäßverschlüsse durch eine Vaskulitis (Entzündung der Gefäßwände) verursacht.

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Hirnblutungen und ihre Ursachen

Ein hämorrhagischer Schlaganfall wird durch eine Hirnblutung ausgelöst. Solche Blutungen können durch ein geplatztes Aneurysma, Verletzungen wie ein Schädel-Hirn Trauma, Drogenmissbrauch oder Bluthochdruck (Hypertonie) entstehen. Aneurysmen sind sackartige Ausweitungen der Blutgefäße. Sie sind entweder angeboren oder entwickeln sich im Laufe der Jahre. Da die Gefäßwand sehr dünn ist und durch die Erweiterung die Elastizität verliert, können sie bei Blutdruckschwankungen spontan reißen.

Hauptrisikofaktoren

Die Hauptrisikofaktoren für einen Schlaganfall sind:

  • Bluthochdruck: Der bedeutendste Risikofaktor, der für über die Hälfte aller Schlaganfall-bedingten Fälle verantwortlich ist.
  • Vorhofflimmern: Eine Herzrhythmusstörung, die das Risiko für Blutgerinnselbildung erhöht.
  • Diabetes: Erhöht das Risiko für Gefäßschäden.
  • Rauchen: Schädigt die Blutgefäße und erhöht den Blutdruck.
  • Bewegungsmangel: Fördert Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes.
  • Fettstoffwechselstörung: Erhöht das Risiko für Arteriosklerose.
  • Übergewicht: Trägt zu Bluthochdruck, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen bei.
  • Erhöhtes Alter: Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter.
  • Genetische Faktoren: Familiäre Vorbelastung kann das Risiko erhöhen.

Weitere Risikofaktoren

Weitere, weniger stark ausgeprägte, aber dennoch relevante Risikofaktoren sind:

  • Hoher Salzkonsum
  • Stress
  • Alkoholkonsum (in hohen Mengen)
  • Arteriosklerose
  • Karotisstenose (Verengung der Halsschlagader)
  • Ovulationshemmer (Antibabypille)
  • Polyglobulie (Erhöhung der Anzahl roter Blutkörperchen)
  • Endometriose (bei Frauen)

Symptome eines Schlaganfalls

Die Symptome eines Schlaganfalls können vielfältig sein und hängen davon ab, welcher Bereich des Gehirns betroffen ist. Da sich die Apoplex-Symptome einer Frau häufig versteckt zeigen, haben sie häufig schwerwiegendere Krankheitsverläufe als Männer, deren Schlaganfall-Symptome meist schneller erkannt werden. Das Umfeld erkennt meist als erstes, wenn ein Apoplex eintritt. Deshalb ist die Aufklärung zur ersten Hilfe und zum Krankheitsbild Apoplex sehr wichtig. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Plötzliche Schwäche oder Lähmung: Oft einseitig, betrifft Gesicht, Arm oder Bein. Eine einseitige Lähmung des Gesichts wie ein hängender Mundwinkel.
  • Sprachstörungen: Schwierigkeiten beim Sprechen, Verstehen oder Finden von Wörtern. Artikulationsstörungen (oft mit verwaschener Sprache).
  • Sehstörungen: Plötzliches Verschwommensehen, Doppeltsehen oder Verlust des Sehvermögens auf einem oder beiden Augen. Ein Schlaganfall im Auge zeigt sich besonders durch Sehstörungen bis hin zur akuten Erblindung eines oder beider Augen.
  • Gleichgewichtsstörungen: Plötzlicher Schwindel, Koordinationsprobleme oder Gangunsicherheit.
  • Starke Kopfschmerzen: Insbesondere in Verbindung mit anderen Symptomen.
  • Verwirrtheit: Plötzliche Orientierungslosigkeit oder Gedächtnisprobleme.
  • Schluckstörungen (Dysphagie)
  • Bewusstseinseinschränkungen
  • Aphasie
  • Apraxie
  • Ataxie

Der FAST-Test

Um einen Schlaganfall schnell zu erkennen, kann der FAST-Test angewendet werden:

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  • F (Face): Bitten Sie die Person zu lächeln. Hängt ein Mundwinkel herab?
  • A (Arms): Bitten Sie die Person, beide Arme nach vorne zu strecken und die Handflächen nach oben zu drehen. Kann die Person beide Arme gleichmäßig heben?
  • S (Speech): Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen. Ist die Sprache verwaschen oder unverständlich?
  • T (Time): Wenn eines dieser Symptome auftritt, wählen Sie sofort den Notruf (112).

Stille Schlaganfälle

Neben den schweren Schlaganfällen gibt es auch die sogenannten „stillen Schlaganfälle“, die weder von Betroffenen noch von deren Umfeld als solche erkannt werden. Es ist schon so, dass auch die stillen Schlaganfälle - oder wie wir sagen „stummen Schlaganfälle“ - mild ausgeprägte Symptome zeigen. Diese Symptome werden jedoch häufig nicht als Schlaganfall-Symptom bewertet, daher bleiben sie „still“. Das kann zum Beispiel mal ein kurzer Schwindel oder mal ein Kribbeln sein. Dass ein „stiller Schlaganfall“ gar keine Symptome verursacht, ist eher selten der Fall. Meistens werden die Symptome einfach gar nicht bemerkt, weil stille Schlaganfälle in aller Regel kleinere Schlaganfälle sind, die letzten Endes keine Funktionsstörung verursachen.

Transitorische ischämische Attacke (TIA)

Die transitorische ischämische Attacke, kurz TIA, wird auch als stiller oder unbemerkter Apoplex oder als Mini-Schlaganfall bezeichnet. Dahinter verbirgt sich eine Durchblutungsstörung, die in einem Areal auftritt, in dem die Symptome nicht bemerkbar sind oder sich die Symptome innerhalb von längstens 24 Stunden zurückbilden. Sie gilt als Vorbote eines Schlaganfalls, da etwa ein Viertel der Betroffenen, die eine TIA erlitten, im Verlauf einen Hirninfarkt entwickeln.

Diagnose

Die endgültige Schlaganfall-Diagnose wird in der Klinik meist durch einen Neurologen/ eine Neurologin gestellt. Diese führen eine neurologische Untersuchung durch, bei der die Reflexe, das Berührungsempfinden, Bewegungsabläufe, die Sprache, Koordination und das Sehen untersucht werden. Erhärtet sich der Verdacht, wird ein bildgebendes Verfahren zur Diagnostik wie ein cranieles CT durchgeführt, um einen ischämischen Schlaganfall von einem hämorrhagischen Schlaganfall zu unterscheiden. Dies ist wichtig, um die richtige Therapie zu wählen. Dazu wird eine CT-Angiographie durchgeführt, bei der Gefäße dargestellt werden und so Blutungen deutlicher sichtbar werden. Doppler-Sonographie (Ultraschalluntersuchung der hirnversorgenden Gefäße) - um Arteriosklerose der A. Zudem wird eine Blutuntersuchung durchgeführt. Hierbei spielen der Blutzucker, die Blutgerinnung und Nierenwerte eine große Rolle.

Therapie

Die therapeutischen Maßnahmen sollten so früh wie möglich durchgeführt werden, da die Gehirnzellen mit jedem Augenblick des Sauerstoffmangels mehr Schaden nehmen und absterben. Deshalb ist es wichtig, dass die Angehörigen oder das Umfeld so früh wie möglich den Rettungsdienst verständigt, damit in der Klinik die nötigen Maßnahmen eingeleitet werden können. Der erste Schritt der Therapie besteht darin, die Vitalfunktionen zu stabilisieren, da diese häufig aus dem Gleichgewicht geraten.

Therapie des ischämischen Schlaganfalls

Die Therapie des Hirninfarkts richtet sich nach der Ursache. Ein Apoplex aufgrund eines Blutgerinnsels kann mit der so genannten systemische Lyse-Therapie behandelt werden. Hierbei wird ein Medikament verabreicht, welches den Blutpfropf auflösen soll, sodass das Gehirngewebe wieder durchblutet wird. Diese Therapie muss innerhalb der ersten viereinhalb Stunden nach dem Ereignis durchgeführt werden. In diesem Fall kann eine lokale Lyse-Therapie zum Einsatz kommen. Ein Katheter wird dabei über eine Arterie eingeführt und bis zum Blutgerinnsel vorgeschoben. Die Ärzt*innen verabreichen dort direkt ein Medikament, welches das Blutgerinnsel auflösen soll. Diese Methode kann nur bei einem Apoplex im Hirnstamm eingesetzt werden. Eine weitere Möglichkeit stellt die Thrombektomie dar. Auch hier wird ein Katheter bis zum Blutgerinnsel vorgeschoben. Im Bereich der Thrombektomie gibt es tatsächlich Heilungserfolge, die an Wunderheilung grenzen kann: Es gibt Fälle, in denen der Patient mit einer schwerstgradigen Lähmung in die Klinik kommt und bei Entlassung eine Woche später keinerlei Einschränkungen mehr hat - sofern er nach dem Schlaganfall schnell in die Klinik gebracht wurde. Das ist gar nicht mal so selten und natürlich ein riesiger Erfolg der medizinischen Therapie.

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Therapie des hämorrhagischen Schlaganfalls

Die Schlaganfall-Behandlung im Falle einer Hirnblutung besteht in der konservativen Behandlung oder einer Operation. Je nachdem wie stark die Blutung ist, variiert die jeweilige Behandlungsmethode. Die konservative Schlaganfall-Behandlung besteht aus Bettruhe und dem Vermeiden jeglicher Anstrengung. Zudem wird auf einen niedrig-normalen Blutdruck geachtet, um die Blutung nicht zu verstärken.

Stroke Units

Wie hilfreich ist es für Betroffene, wenn sie nach einem Schlaganfall in spezialisierte „Stroke Units“ in Klinken eingeliefert werden? Die Erstversorgung in einer Stroke Unit ist essentiell. In Deutschland wird heutzutage auch der Großteil - ich will nicht sagen alle Schlaganfall-Patienten - auf solchen Stroke Units behandelt. Über die letzten Jahre hat sich auf diesem Gebiet eine Behandlungsexpertise entwickelt, so dass Schlaganfälle in solchen Einheiten besser behandelt werden als zum Beispiel in Krankenhäusern, die das nicht vorhalten oder in anderen Abteilungen oder internistischen Kliniken. In Stroke Units ist die diagnostische und therapeutische Expertise sehr hoch und daher können die Experten einschätzen, ob im individuellen Fall zum Beispiel eine Spezialtherapie möglich und nötig ist wie beispielweise eine Lyse-Therapie oder eine katheterbasierte sogenannte Thrombektomie. Auf diesen Stroke Units wird nicht nur die Akuttherapie gestartet, sondern es erfolgt in den folgenden Tagen auch ein Herz-Kreislauf-Monitoring. Nach der Akuttherapie wird der Fokus auf die Ursachenforschung des Schlaganfalls gelegt. Es wird immer das Herz-Kreislauf-Monitoring gemacht, bei dem Herzfrequenz, Atemfrequenz und Blutdruck beobachtet werden. Zudem werden natürlich bei allen Schlaganfall-Patienten mithilfe bildgebender Verfahren wie MRT und CT die gehirnversorgenden Gefäße untersucht, um die Art und das Ausmaß des Schlaganfalls abzuklären.

Rehabilitation

Einen weiteren wichtigen Teil in der Therapie eines Hirninfarkts nimmt die Behandlung eventueller Komplikationen ein. Grundlegend sind Fachärztinnen für Neurologie für die Behandlung eines Apoplex zuständig. Wie lange ein Apoplex-Klient in der Klinik bleiben muss, hängt vom Ausmaß der Apoplex-Symptome und dem Auftreten eventueller Komplikationen ab. Grundlegend sollten die erkrankten Personen so schnell wie möglich in die anschließende Rehabilitation verlegt werden, sodass Bewegungen oder die Sprache wieder neu erlernt werden können. Der erste Teil der Reha findet bereits in der Klinik durch Physio- und Ergotherapeutinnen und Logopädinnen statt. Nach einem Schlaganfall sollten Betroffene in der neurologischen Reha-Klinik dahin geführt werden, ihren Alltag wieder selbstständig zu bewältigen. Etwa ein Drittel der Erkrankten benötigt dank der Reha-Maßnahmen keine weitere Hilfe mehr im Alltag. Zwei Drittel der Schlaganfall-Klientinnen benötigen hingegen dauerhafte Unterstützung, da sie bleibende Gesundheitsschäden davongetragen haben. Viele Klient*innen werden nach Hause entlassen und durch die Familienangehörigen oder einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Auch der Umzug in eine ambulante oder stationäre Einrichtung ist möglich.

Erste Hilfe bei Schlaganfall

Nun zum Thema Erste Hilfe bei Schlaganfall: Was ist das Wichtigste, was ich tun kann, wenn eine Person in meiner Familie, im Freundeskreis oder Umfeld einen Schlaganfall erleidet und ich einen solchen erkenne? Sie rufen sofort die 112. Das Wichtigste ist, dass der Rettungsdienst alarmiert wird und so schnell wie möglich Hilfe eintrifft. Erste Hilfe nach Schlaganfall? Das Wichtigste ist die Aktivierung des Rettungssystems mit großem Abstand zu allen anderen Maßnahmen. Und was kann ich in der Zeit tun, bis der Rettungsdienst eintrifft? Ja, aber das ist alles eigentlich zweitranging. Sie können denjenigen natürlich beruhigen und darauf achten, dass er nicht stürzt, falls er eine Gangstörung hat. Aber all das sind Dinge, die dem gesunden Menschenverstand entsprechen. Das Wichtigste ist die Aktivierung des Rettungssystems mit großem Abstand zu allen anderen Maßnahmen.

  • Notruf wählen (112): Informieren Sie den Rettungsdienst so schnell wie möglich.
  • Person beruhigen: Sprechen Sie beruhigend auf die Person ein und versichern Sie ihr, dass Hilfe unterwegs ist.
  • Stabile Seitenlage: Wenn die Person bewusstlos ist, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage, idealerweise auf die gelähmte Seite.
  • Oberkörper hochlagern: Wenn die Person wach ist, lagern Sie den Oberkörper leicht erhöht.
  • Atmung überwachen: Achten Sie auf eine freie Atemwege. Bei Atemstillstand beginnen Sie mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung.

Prävention

Um die Wahrscheinlichkeit zu senken, einen Apoplex zu entwickeln, gilt es, die Risikofaktoren weitestgehend zu minimieren. Experten gehen davon aus, dass bis zu 70 % aller Fälle durch gezielte Prävention verhindert werden könnten. Die besten Tipps zur Prävention eines Schlaganfalls sind letztendlich immer die Vermeidung von Risikofaktoren. Das heißt: Maßnahmen, die effektiv einem Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel und letzten Endes auch Diabetes vorbeugen und verhindern. Dazu gehört im ersten Schritt, dass man sich vernünftig ernährt, das heißt eine balancierte, ausgewogene zum Beispiel mediterrane Diät zu sich führt. Also überwiegend Gemüse, nicht zu viel Fleisch, nicht zu viel Alkohol. Alkohol ist zwar nicht komplett verboten, aber nur in sehr geringen Mengen. Und natürlich ist ausreichende Bewegung sehr wichtig. 20 bis 30 Minuten Bewegung pro Tag, bei der man leicht schwitzt, ist ideal. Und wenn Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck vorliegen, sollte man die natürlich auch behandeln. Dabei gelten die selben Präventionsmaßnahmen wie vor Erstschlaganfällen. Die entscheidenden Faktoren sind einfach eine gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, kein Diabetes, kein Bluthochdruck usw.

  • Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Obst und wenig Fleisch kann helfen, Risikofaktoren wie Übergewicht, Diabetes und Fettstoffwechselstörungen zu reduzieren. Eine balancierte, ausgewogene zum Beispiel mediterrane Diät zu sich führt. Also überwiegend Gemüse, nicht zu viel Fleisch, nicht zu viel Alkohol. Alkohol ist zwar nicht komplett verboten, aber nur in sehr geringen Mengen.
  • Regelmäßige Bewegung: 20 bis 30 Minuten Bewegung pro Tag, bei der man leicht schwitzt, ist ideal.
  • Nichtrauchen: Rauchen schädigt die Gefäße und erhöht das Schlaganfallrisiko erheblich. Ehemalige Raucher haben nach fünf Jahren etwa dasselbe Risiko, einen Apoplex zu entwickeln, wie Personen, die noch nie geraucht haben.
  • Blutdruckkontrolle: Ein hoher Blutdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren. Regelmäßige Messungen und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung sind wichtig.
  • Diabeteskontrolle: Eine gute Blutzuckereinstellung ist entscheidend, um Gefäßschäden zu vermeiden.
  • Cholesterinspiegel senken: Ein hoher Cholesterinspiegel kann zu Arteriosklerose führen.
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufdecken, lassen sich bereits viele Risikofaktoren frühzeitig erkennen und therapieren. Dazu zählen Blutuntersuchungen wie das LDL-Cholesterin, ein Langzeit-EKG zur Erkennung von Herzrhythmusstörungen oder aber regelmäßige Blutdruckkontrollen, mithilfe derer ein erhöhter Blutdruck festgestellt werden kann.
  • Schlaganfall-Risikotest: Die Deutsche Schlaganfall Gesellschaft bietet auf ihrer Seite einen Schlaganfall-Risikotest an. Damit sollen Personen ihr persönliches Schlaganfall-Risiko einschätzen können. Diesen Selbsttest empfehlen wir ausdrücklich. Wissen Sie, diese Tests sind ja eine Art Screening. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung, aber jemand, der zum Beispiel familiär vorbelastet ist, vielleicht sogar den ein oder anderen Risikofaktor hat und älter wird, für den ist solch ein Test eine Chance. Wenn der Test auffällig ist, sollte er unbedingt immer zum Arzt gehen und dann können Risikofaktoren frühzeitig überprüft und entsprechende Behandlungen eingeleitet werden. Aber wenn es um die Beurteilung des möglichen Risikos geht, ist der erste Weg zum Hausarzt sinnvoll. Er macht die Risiko-Evaluation und untersucht, ob gegebenenfalls ein Bluthochdruck, Diabetes oder beispielsweise eine Herz-Rhythmus-Störung vorliegt.

Leben nach einem Schlaganfall

Wie hoch ist die Gefahr, dass Betroffene nach dem ersten Schlaganfall einen weiteren Schlaganfall erleiden? Ja, es gibt eine Reihe an Rezidiv-Schlaganfällen (Anmerkung der Redaktion: wiederholte Schlaganfälle) und die Zahl liegt bei rund 50.000 bis 70.000 pro Jahr. Dass jeder Patient nach einem ersten Schlaganfall einen zweiten Schlaganfall erleidet, stimmt nicht, weil das im Wesentlichen von der jeweiligen Situation des Patienten abhängt. Auch wegen dieses hohen Rezidiv-Risikos ist aber so wichtig, nach dem ersten Schlaganfall die genauen Ursachen zu erforschen, um daraus eine gute Sekundär-Prävention aufbauen zu können. Andererseits gibt es aber auch Patienten, bei denen man keine Ursache findet, obwohl man sie sorgfältig untersucht, und deren Risikopotential dennoch sehr gering ist. Man kann keinem Patienten sagen ‚Ich garantiere Ihnen, dass Sie keinen Schlaganfall mehr bekommen‘.

Die Mortalität von Patienten nach einem ersten Schlaganfall liegt bei 25 bis 30 Prozent. Das betrifft allerdings nur die Subgruppe der sehr schweren Schlaganfälle. Das sind ja letztlich Patienten, die schwerste Lähmungen, schwerste Sprachstörungen, schwerste Sehstörungen haben und die nach dem ersten Schlaganfall in der Regel bettlägerig und stark pflegebedürftig sind. Von diesen schwerwiegenden Fällen stirbt eine sehr hohe Zahl innerhalb des ersten Jahres.

Mögliche Folgen und Pflege

Die Folgen eines Schlaganfalls hängen immer von Art und Ausmaß des Schlaganfalls ab. Die stärksten Beeinträchtigungen nach einem Schlaganfall resultieren aus schwerwiegenden Lähmungen und Sprachstörungen. Und natürlich gibt es weitere Symptome, die nicht unbedingt etwas mit der initialen Schlaganfall-Symptomatik zu tun haben, die sich aber im Verlauf des Schlaganfalls entwickeln können und gar nicht mal selten sind. Durch die Folgen eines Schlaganfalls sind viele Personen nach einem Schlaganfall auf Unterstützung oder Pflege angewiesen. Das hängt erheblich von der Schwere des Schlaganfalls ab. Wenn es nur ein leichter Schlaganfall war oder einer, bei dem eine Rückbildung möglich ist, dann ändert sich vielleicht gar nicht viel und der Betroffene kann ganz normal in seine Wohnung zurückkehren. Wenn es ein schwerer Schlaganfall war, dann muss möglicherweise schon mehr Unterstützung oder Pflege organisiert werden. Meistens hat man als Angehöriger in so einem Fall aber etwas mehr Zeit für diese Organisation, weil Patienten mit einem schweren Schlaganfall nach der Akuttherapie in der Regel noch in die Reha gehen. Man kann das nicht pauschal sagen, weil es wesentlich vom Ausmaß und Typ des Schlaganfalls abhängt. Bei einem sehr schweren Schlaganfall sollte man sich frühzeitig auf Pflegeportalen informieren und passende Pflege für seinen Angehörigen organisieren.

Wichtig ist, dass Maßnahmen ergriffen werden, um einen erneuten Apoplex zu verhindern. Dazu zählt die Einnahme von Medikamenten, die die Blutgerinnung beeinflussen, den Blutdruck senken oder das Risiko der Arteriosklerose mindern. Die Folgeschäden eines Apoplex zeigen sich oft in halbseitigen Lähmungen sowie Schluck- oder Sprachstörungen. Auch nach erfolgter Reha und weiterer rehabilitativer Maßnahmen können viele Betroffene ihren Alltag nicht mehr allein bewältigen und sind nach dem Schlaganfall auf Pflege von Familienangehörigen oder eines Pflegedienstes angewiesen. Oftmals sind die Bewegungen unkoordiniert oder die Betroffenen können eine Körperhälfte nicht mehr vollständig steuern. Hierbei ist es bei der Apoplex-Pflege wichtig, verschiedene therapeutische Methoden anzuwenden, damit das Bewusstsein dahingehend wieder geschult wird. Teilweise fallen die Betroffenen in schweren Fällen in ein Wachkoma oder benötigen eine dauerhafte maschinelle Atemunterstützung.

Forschung und Zukunftsperspektiven

Ein Bereich der Forschung dreht sich aktuell um die Verbesserung der Akuttherapie. Da haben wir ja mit der Thrombektomie eine sensationell wirksame neue Therapiemethode hinzugewonnen. Auf dem Gebiet der Schlaganfall-Früherkennung wird natürlich auch viel an der Genetik des Schlaganfalls geforscht. Warum treten Schlaganfälle zum Beispiel in manchen Familien häufiger auf als in anderen? Woran kann man eine Art Veranlagung erkennen? An diese und ähnlichen Fragen wird stark geforscht. Zuletzt gibt es auch viele Forschungsprojekte zur Verbesserung der Regeneration und Rehabilitation nach Schlaganfall.

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