Hatte Cäsar Epilepsie? Ursachen, Symptome und Behandlung der Epilepsie

Epilepsie ist eine neurologische Erkrankung, die seit der Antike bekannt ist. Berühmte Persönlichkeiten wie Julius Cäsar, Leonardo da Vinci und Napoleon sollen an dieser Krankheit gelitten haben. Epileptische Anfälle können in jedem Alter auftreten und verschiedene Ursachen haben.

Ursachen von Epilepsie

Die Ursachen für epileptische Anfälle sind vielfältig. In einigen Fällen lassen sie sich auf konkrete Ursachen wie Missbildungen im Gehirn, genetische Veranlagung, Hirnverletzungen oder Folgen eines Schlaganfalls zurückführen. Oftmals bleibt die Ursache jedoch unbekannt (idiopathische Epilepsie). Genetische Faktoren können hierbei eine Rolle spielen.

Mögliche Ursachen im Überblick:

  • Hirnschädigung während der Geburt
  • Durchblutungsstörungen im Gehirn
  • Frühere Kopfverletzungen
  • Hirntumore
  • Alkoholmissbrauch

Formen epileptischer Anfälle

Epileptische Anfälle können sich in unterschiedlicher Stärke und Verlauf äußern. Je nachdem, welche Gehirnareale von den abnormen elektrischen Entladungen der Nervenzellen betroffen sind, verlaufen die Anfälle unterschiedlich.

Man unterscheidet grundsätzlich zwei Hauptgruppen:

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  • Fokale Anfälle: Diese Anfälle treten in einem begrenzten Teil des Gehirns auf. Sie können mit oder ohne Bewusstseinsstörung einhergehen. Bei erhaltenem Bewusstsein können Symptome wie lokal begrenzte Muskelzuckungen, Missempfindungen oder Sprachstörungen auftreten.
  • Generalisierte Anfälle: Diese Anfälle betreffen von Anfang an große Teile des Gehirns und sind mit Bewusstseinsverlust verbunden. Es kann zu Stürzen, Versteifung der Muskulatur, kurzen Atemaussetzern und anschließenden Zuckungen am ganzen Körper kommen (Grand-Mal-Anfall).

Eine spezielle Form ist die Absence, die oft unauffällig verläuft. Betroffene haben kurze Bewusstseinspausen mit leerem Blick und eventuell stereotypen Bewegungen.

Symptome der Epilepsie

Die Symptome der Epilepsie sind vielfältig und hängen von der Art des Anfalls ab. Zu den häufigsten Symptomen gehören:

  • Unkontrollierte Zuckungen
  • Verkrampfungen
  • Bewusstseinsverlust
  • Stürze
  • Atemaussetzer
  • Verwirrung
  • Sprachstörungen
  • Missempfindungen
  • Halluzinationen

Diagnose der Epilepsie

Die Diagnose der Epilepsie basiert in erster Linie auf der Anamnese und der Beschreibung der Anfälle. Ein Elektroenzephalogramm (EEG) kann die Diagnose unterstützen, indem es die Hirnströme misst und Auffälligkeiten aufzeigt. Bildgebende Verfahren wie Magnetresonanztomographie (MRT) können eingesetzt werden, um strukturelle Veränderungen im Gehirn zu erkennen.

Erste Hilfe bei einem epileptischen Anfall

Bei einem epileptischen Anfall mit Bewusstseinsstörung sind folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen wichtig:

  • Ruhe bewahren!
  • Verhindern Sie Verletzungen: Bringen Sie den Betroffenen aus Gefahrenzonen, entfernen Sie scharfkantige Gegenstände und polstern Sie den Kopf.
  • Versuchen Sie nicht, krampfende Gliedmaßen festzuhalten oder Gegenstände aus dem Mund zu entfernen.
  • Lockern Sie die Kleidung, um die Atmung zu erleichtern.
  • Bleiben Sie während des gesamten Anfalls beim Betroffenen.
  • Bringen Sie den Betroffenen nach dem Anfall in eine stabile Seitenlage, falls er schläft.
  • Rufen Sie den Notruf, wenn der Anfall länger als 5 bis 10 Minuten dauert oder mehrere Anfälle hintereinander auftreten.

Behandlung der Epilepsie

Die Behandlung der Epilepsie zielt darauf ab, die Anfallshäufigkeit zu reduzieren oder die Anfälle ganz zu verhindern. In den meisten Fällen erfolgt die Behandlung mit Medikamenten, sogenannten Antiepileptika (Antikonvulsiva). Diese Medikamente erhöhen die Krampfschwelle im Gehirn und können so Anfälle verhindern.

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Häufig verwendete Antiepileptika sind:

  • Carbamazepin
  • Gabapentin
  • Lamotrigin
  • Pregabalin
  • Valproinsäure
  • Levetiracetam

Eine stabile Ersteinstellung gelingt oft nur bei 50 Prozent der Patienten. Die zuverlässige Einnahme der Medikamente, Geduld und die Zusammenarbeit mit Arzt und Apotheker sind entscheidend für den Therapieerfolg.

In einigen Fällen kann eine Epilepsiechirurgie eine Therapiealternative sein. Hierbei wird der Anfallsherd im Gehirn chirurgisch entfernt. Allerdings ist diese Option mit Risiken verbunden.

Weitere Therapiemöglichkeiten wie Gentherapie oder Vagusnervstimulation werden erforscht.

Epilepsie und Verhütung

Für Frauen mit Epilepsie ist das Thema Verhütung besonders wichtig. Einige Antiepileptika können die Wirksamkeit hormoneller Verhütungsmittel wie der Anti-Baby-Pille beeinträchtigen. Daher sollten Epileptikerinnen sich von ihrem Arzt über alternative Verhütungsmethoden beraten lassen.

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Leben mit Epilepsie

Epilepsie kann das Leben der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Die Angst vor unvorhersehbaren Anfällen kann zu sozialer Isolation und Einschränkungen im Alltag führen. Es ist wichtig, dass Betroffene und ihre Angehörigen sich umfassend über die Erkrankung informieren und lernen, mit den Herausforderungen umzugehen. Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen können hierbei eine wertvolle Unterstützung bieten.

Epilepsie im historischen Kontext

Epilepsie hat die Menschheit zu allen Zeiten beschäftigt. In der Antike wurde die Krankheit oft als "heilige Krankheit" bezeichnet und mit göttlichem Einfluss in Verbindung gebracht. Im Mittelalter glaubte man, dass Epilepsie durch Geister, Dämonen oder Hexen verursacht wurde. Erst im Laufe der Aufklärung begann man, die Erkrankung wissenschaftlich zu erforschen und zu behandeln.

Berühmte Persönlichkeiten wie Julius Cäsar, Napoleon Bonaparte, Vincent van Gogh und Fjodor Dostojewskij litten an Epilepsie. Trotz ihrer Erkrankung haben sie Außergewöhnliches geleistet und die Welt nachhaltig geprägt.

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