Jürgen von der Lippe, eine Ikone der deutschen Unterhaltungslandschaft, feierte am 8. Juni seinen 70. Geburtstag. Anlass genug, auf das Schaffen eines Künstlers zurückzublicken, der bis ins neue Jahrtausend Fernsehgeschichte schrieb. Doch dieser Rückblick ist nicht nur eine Würdigung seinesHumors, sondern auch eine Auseinandersetzung mit seiner öffentlichen Wahrnehmung, seinen gesundheitlichen Herausforderungen und seinen oft kontrovers diskutierten Meinungen.
Ein Leben auf der Bühne und im Fernsehen
Hans-Jürgen Hubert Dohrenkamp, geboren am 8. Juni 1948, begann seine Karriere als Folksänger, bevor er sich dem Schreiben heiterer Songs zuwandte. Nach dem Abbruch seines Lehramtsstudiums für Germanistik und Philosophie gründete er 1976 die Comedyband „Gebrüder Blattschuss“, die mit „Kreuzberger Nächte“ einen großen Erfolg feierte. 1979 startete er seine Solokarriere unter dem Künstlernamen Jürgen von der Lippe.
Im Fernsehen gelang ihm 1984 mit der Moderation der WDR-Fernsehshow „So isses“ der Durchbruch. Seine erfolgreichste Single wurde 1987 „Guten Morgen, liebe Sorgen“. Von 1989 bis 2001 moderierte er die TV-Gameshow „Geld oder Liebe“, für die er den Grimme-Preis und die Goldene Kamera erhielt. Seit 2014 produziert er mit Carolin Kebekus die TV-Lese-Show „Was liest du?“ des WDR. Seine schrill-bunten Hawaiihemden wurden zu einem Markenzeichen seiner Auftritte.
Zwischen Verehrung und Kritik
Obwohl von der Lippe ein großes Publikum erreichte und viele Erfolge feierte, war er in Feuilletonredaktionen oft ein Ungeliebter. Seine gelegentliche Vorliebe für Schlüpfriges machte es Kritikern leicht, sich an ihm abzuarbeiten. Während Lindenberg und Otto für ihr Lebenswerk verehrt werden, wird von der Lippe oft nur zur Kenntnis genommen.
Von der Lippe ist sich dessen bewusst, doch nach 43 Jahren auf der Bühne ist ihm das komplett egal. Er genießt auch bissige Kritiken, solange sie von Leuten mit Wortgewalt kommen. "Ich habe immer polarisiert", sagt er selbstbewusst.
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Nach dem Ende von „Geld oder Liebe“ im Jahr 2001 erlebte von der Lippe einige TV-Flops. Doch 2006 feierte er mit der Spielshow „Extreme Activity“ ein Comeback und erhielt seinen zweiten Grimme-Preis. Trotzdem sieht er das Fernsehen eher als ein Missverständnis in seiner Karriere. "Ich bin Bühnenmann", betonte er schon 1980.
Heute ist er wieder der Bühnenmann, der er immer sein wollte. Er schreibt jeden Tag neue Texte und inszeniert seine Show „Was liest du?“ unter dem Titel „Lippes Leselust“ selbst bei YouTube. "Ich bin zufrieden, wie es ist", sagt von der Lippe ohne Bitterkeit.
Gesundheitliche Herausforderungen und der Umgang damit
Im Jahr 2017 erlitt Jürgen von der Lippe einen Schlaganfall, der ihn zu einer Pause zwang. Ein Schlaganfall ist ein medizinischer Notfall, bei dem die Blutversorgung eines Teils des Gehirns unterbrochen ist, was zu Schäden an den Gehirnzellen führt. Nach der Diagnose zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück, um sich auf seine Genesung zu konzentrieren.
Ein wichtiger Aspekt seiner Genesung war seine positive Einstellung und sein Humor. Humor kann Stress reduzieren, das Immunsystem stärken und die Erholung von schweren Krankheiten unterstützen. Nach seiner Erholung kehrte er langsam in die Öffentlichkeit zurück und engagierte sich weiterhin kreativ, unter anderem mit seiner YouTube-Serie „Lippes Leselust“.
Von der Lippe ist bekennender Nosophobiker, also jemand, der sich aus Angst vor Krankheit ständig über Krankheit sachkundig machen muss. Er hat mit Harald Schmidt aus dem Stand hervorragende Dialoge über Zipperlein improvisiert und weiß, wie sehr sein Publikum es mag, wenn er auf der Bühne über Krankheit sinniert. "Die Leute finden nichts schöner, als wenn man als Betroffener von Dingen erzählt, vor denen sie Angst haben", sagt er.
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Kontroversen und Meinungen
Jürgen von der Lippe scheut sich nicht, seine Meinung zu äußern, auch wenn sie kontrovers ist. So kritisierte er beispielsweise das Gendern und die politische Korrektheit. "Weil uns Woke aus ideologischen Gründen eine grammatisch falsche und unästhetische Sprache aufzwingen wollen", sagte er gegenüber BILD. Er lehnt die Verwendung geschlechterneutraler Sprache ab und findet, dass sie die Sprache verschandelt und verhunzt.
Auch die Frauenquote hält er für den falschen Weg. "Ich muss doch als Arbeitgeber das Recht haben, mir meine Leute auszusuchen. Nach Eignung und auch nach Sympathie, denn ich muss doch mit ihnen arbeiten können", argumentiert er.
Trotz seiner kontroversen Meinungen bleibt von der Lippe seinem Humor treu. Er sieht sich als "modernen Sündenbock", der dem Zuschauer die Last der Political Correctness abnimmt. "Ich mache Witze, die sie sich nicht mehr trauen zu machen. Das Lachen wirkt dann häufig sehr befreiend", erklärt er.
Prävention und Gesundheitsvorsorge
Der Schlaganfall von Jürgen von der Lippe wirft ein Licht auf die Bedeutung der Prävention und der Gesundheitsvorsorge. Schlaganfälle können viele Ursachen haben, darunter genetische Faktoren, Lebensstil und Umweltbedingungen.
Einige Maßnahmen zur Prävention von Schlaganfällen sind:
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- Gesunde Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten und magerem Protein, kann helfen, das Schlaganfallrisiko zu senken.
- Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität verbessert die Durchblutung, senkt den Blutdruck und hilft, ein gesundes Körpergewicht zu halten.
- Rauchen vermeiden: Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für Schlaganfälle.
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