Helix-Piercing: Risiken, Heilung und alles, was Sie wissen müssen

Ein Piercing ist heutzutage ein beliebtes modisches Accessoire, das Freiheit und Einzigartigkeit verkörpert. Ob am Nasenflügel, Bauchnabel oder Ohrläppchen, ein Piercing soll auffallen und die eigene Persönlichkeit betonen. Doch nicht jede Körperstelle ist für ein Piercing geeignet, und es ist wichtig, sich der potenziellen Risiken bewusst zu sein. Dieser Artikel beleuchtet das Helix-Piercing genauer, erklärt den Ablauf des Stechens, die Heilungsphase, mögliche Risiken und gibt Tipps zur richtigen Pflege.

Was ist ein Helix-Piercing?

Das Helix-Piercing ist ein Ohrschmuck, der am oberen und äußeren Rand der Ohrmuschel gestochen wird, der sogenannten Helix. Da dieser Bereich lediglich aus Knorpelgewebe besteht, dauert die Heilung länger als bei einem Piercing am Ohrläppchen. Das Helix-Piercing erfreut sich seit den 1990er-Jahren großer Beliebtheit und wird von vielen Prominenten getragen.

Wie wird ein Helix-Piercing gestochen?

Es ist entscheidend, für ein Helix-Piercing ein professionelles Studio mit erfahrenen Mitarbeitern zu wählen. Der Piercer sollte das Piercing nicht mit einer Ohrlochpistole schießen, da dies Nerven verletzen und Entzündungen verursachen kann.

Der Ablauf des Piercings ist wie folgt:

  1. Desinfektion: Der Piercer desinfiziert das Ohr gründlich.
  2. Markierung: Die Einstichstelle, die mit dem Kunden abgestimmt wird, wird markiert.
  3. Stechen: Der Helix wird mit einer Piercing-Nadel gestochen.
  4. Einsetzen des Schmucks: Ein Stecker oder Ring wird eingesetzt.

Eine alternative Methode ist das Punchen, bei dem ein Teil des Knorpelgewebes ausgestanzt wird. Diese Methode soll weniger Druckschmerz verursachen und schneller verheilen, allerdings ist das Loch im Knorpelgewebe dann dauerhaft.

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Wie schmerzhaft ist das Stechen?

Das Schmerzempfinden ist individuell verschieden. Da sich im Knorpel des Ohres viele Nerven befinden, ist das Stechen eines Helix-Piercings in der Regel schmerzhaft. Die Stelle kann noch Stunden oder Tage nach dem Piercen brennen, und es kann zu leichten Schwellungen oder einem pochenden Gefühl kommen.

Wie lange dauert die Heilungsphase?

Die Heilungsphase kann zwischen zwei und sechs Monaten variieren. Die gepunchte Version heilt oft schneller ab, möglicherweise schon nach vier Wochen. Es ist wichtig, das Piercing nicht vor der vollständigen Heilung herauszunehmen oder zu wechseln.

Was muss man nach dem Stechen beachten?

Die Pflege des Piercings ist entscheidend für eine schnelle und problemlose Heilung. Folgende Punkte sollten beachtet werden:

  • Hygiene: Die Stelle möglichst wenig berühren und nur mit sauberen Händen anfassen.
  • Desinfektion: Die Stelle regelmäßig, am besten dreimal täglich, mit einem Desinfektionsspray einsprühen.
  • Haarpflege: Shampoos, Conditioner und Haarspray können das Piercing reizen. Versuchen Sie, die Stelle beim Haarewaschen auszusparen und vermeiden Sie Kopfbedeckungen, die sich am Piercing verfangen könnten.
  • Schlafen: Vermeiden Sie es, auf dem gepiercten Ohr zu liegen, um die Stelle zu entlasten.
  • Verzicht: Verzichten Sie in der ersten Heilungsphase auf Saunabesuche, Solarium und Sportarten, bei denen ein Ball oder Schlag auf das Ohr treffen könnte.
  • Nicht entfernen: Wenn sich das Piercing entzündet und schmerzt, suchen Sie einen Piercer auf, anstatt es selbst zu entfernen.

Welche Risiken birgt das Helix-Piercing?

Wie bei jedem Piercing gibt es auch beim Helix-Piercing Risiken. Da der Knorpel durchstochen wird, ist es gefährlicher als ein Piercing am Ohrläppchen.

  • Entzündungen: Nach dem Stechen können Entzündungen der Wunde auftreten. Diese sollten von einem Piercer begutachtet und gegebenenfalls mit einer Salbe oder einem Spray behandelt werden.
  • Nervenverletzungen: Da viele Nervenbahnen an dieser Stelle verlaufen, ist es möglich, dass diese verletzt werden.
  • Gesichtslähmung: Es gibt zwar Horror-Geschichten über Gesichtslähmungen durch Helix-Piercings, aber ein geübter Piercer weiß genau, was er tut und durchleuchtet die Ohrmuschel vorher gründlich, um die Platzierung des Piercings sicher zu gestalten.

Was kostet ein Helix-Piercing?

Die Preise für ein Helix-Piercing variieren je nach Studio und Lage zwischen 30 und 80 Euro. In den meisten Studios sind der Erstschmuck und ein Pflegemittel im Preis enthalten.

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Alternativen zum Helix-Piercing

Neben dem Helix-Piercing gibt es noch andere beliebte Piercings, die die Ohren schmücken, wie das Conch-, Tragus-, Daith- oder Rook-Piercing.

Erfahrungen mit dem Helix-Piercing

Viele Menschen haben positive Erfahrungen mit dem Helix-Piercing gemacht und sind glücklich mit dem Schmuckstück in ihrem Ohr. Es ist jedoch wichtig, sich im Vorfeld gut zu informieren, ein professionelles Studio zu wählen und die Pflegehinweise zu beachten, um Komplikationen zu vermeiden.

Einige Erfahrungsberichte zeigen:

  • Das Stechen selbst ist oft weniger schmerzhaft als erwartet.
  • Die Heilungsphase kann langwierig sein und erfordert Geduld und sorgfältige Pflege.
  • Entzündungen können auftreten, sind aber in der Regel gut behandelbar.

Helix-Piercing: Stechen statt schießen

Ein Helix sollte immer gestochen, niemals geschossen werden. Beim Schießen kann der Knorpel zersplittern und es können Nerven verletzt werden. Zudem ist die Hygiene bei Ohrlochpistolen oft mangelhaft, was das Risiko von Entzündungen erhöht.

Die richtige Schmuckwahl

Um einer Entzündung vorzubeugen, sollte man anfangs einen Stecker und keinen Ring tragen. Stecker reizen das Gewebe weniger, ermöglichen eine bessere Anpassung bei Schwellungen und sind einfacher zu reinigen.

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Was darf man nach einem Helix nicht machen?

  • Nicht am Piercing spielen: Vermeiden Sie es, das Piercing zu berühren oder daran herumzuspielen, da dies zu Reizungen und Entzündungen führen kann.
  • Saubere Hände: Fassen Sie das Piercing nur mit sauberen Händen an.
  • Haare aus dem Gesicht: Achten Sie darauf, dass sich Ihre Haare nicht im Piercing verheddern.
  • Keine engen Kopfbedeckungen: Vermeiden Sie enge Mützen, Hüte oder Helme, die am Piercing reiben könnten.
  • Sport und Sauna meiden: Verzichten Sie auf Sport, Sauna und Schwimmbad, um das Risiko von Infektionen und Reizungen zu vermeiden.

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